sitz ich und atme. Also das macht man ja immer, aber ich bin wie jedesmal fasziniert davon, daß man 200 km von einem doofen Meer entfernt Luft einatmen kann, die man sonst nur vom Dünenübergang am coolen Meer kennt. Derweil ich atme, kann ich gleich paar Sachen erklären:
1. Ich find die Nordsee eigentlich nur deswegen doof, weil sie bei unseren seltenen Begegungen immer nicht da war - irgendwie zurückgezogen.
2. Im Chiasma opticum kreuzt die Sehbahn teilweise - die nasalen Fasern wechseln die Seite, die temporalen bleiben auf ihrer Seite. Daher ist das gestrige Bild mit den in der Mitte gekreuzten Fingern witzig.
3. Alles, was nach dem primären visuellen Cortex kommt, ist doof.
4. Davor ist doof: Farbsehen und ON/OFF-Zellen.
5. Morgen wird mit den Semesterlieblingskonfidenten gekocht. Der Kölner ist wieder da!
6. Aah, diese Seeluft!
7. Wurde ich vorhin ernsthaft gefragt, was denn in Berlin für Wasser sein soll? Lady! Wasser ohne Ende! Köpenicks Fläche: 1/3 Wald, 1/6 Wasser, und der Rest der Stadt muß sich auch nicht verstecken. Nur salzig - das gibt es nicht.
8. Ich frag mich ernsthaft, warum der Bericht auf meinem Rechner in meinem Open Office trotz "Times new roman"-Einstellung immer in "Verdana" dastand. Habe ich reaktant, wie ich bin, die verhaßte Schrift irgendwann kaputtgemacht?
Freitag, 31. August 2007
Donnerstag, 30. August 2007
Bericht und Meer
Okay, der Bericht ist fertig und wird morgen zum Abschuß freigegeben. Nurmehr noch drucken, und schon hätten wir diese Hürde auf dem Weg zum Vordiplom ebenfalls gemeistert. Geht doch!
Während wir zauberten, tobten draußen allerlei Wolkenbrüche vorbei. Die sind wohl wieder mal von der Nordsee gekommen, denn jetzt liegt wieder so ein brackiger, muscheliger, sandiger, salziger und schwerer Duft in der Luft (heissa!)... das ist Meer.
Während wir zauberten, tobten draußen allerlei Wolkenbrüche vorbei. Die sind wohl wieder mal von der Nordsee gekommen, denn jetzt liegt wieder so ein brackiger, muscheliger, sandiger, salziger und schwerer Duft in der Luft (heissa!)... das ist Meer.
Mittwoch, 29. August 2007
Für Insider: Das Chiasma opticum und ich
sind so!
(außen temporal, innen nasal)
Außerdem zu berichten: Der Satz des Tages (I):
"Ich bin heute auf Kokain umgestiegen."
[Hintergrund: eine Hausarbeit fürs Drogenseminar, die sich eigentlich mit LSD beschäftigen sollte, wofür es aber kaum Literatur gibt.]
Und: Der Satz des Tages (II):
Ich: Den Satz des Tages gab es heute schon.
IMK: Na prima, dann brauche ich mir ja keinen mehr zu überlegen!
Außerdem: erhaltene Zuschreibungen:
Meine Lerngruppe behauptet, ich sei der soziale Thalamus unseres Jahrganges. Soso, und wer ist dann der Cortex?
Habe meinen ersten Statistik-Schein abgeholt.
In einer Nacht-und Nebelaktion haben wir vorhin das Poster auf T3 aufgehängt. Das war sehr lustig, insofern dort ja von den Herren niemand da ist. Nur die tapfere Schlafstörungsexpertin harrt in ihrem Büro aus. Geräuschvoll kichernd, wie bei derlei Aktionen üblich, verlagerten wir die beiden bereits hängenden Poster nach links, um unseres noch rechts danebenzuquetschen. All das dürfte hinter der angelehnten Tür kein Geheimnis geblieben sein. Nach erfolgreichem Tun waren wir noch nicht mal ganz um die Ecke verschwunden, als sich hinter uns die Tür ganz öffnete...
Dienstag, 28. August 2007
Ich bin so alt, ich bin schon Zeitzeugin
Also, es ist ja nicht so, daß meine zuletzt hier erwähnten Unterhaltungen allesamt so abliefen, daß eine redselige, unglücklicherweise nicht gerade von retrograder Amnesie befallene Dame einen müden und daher in seinen entsprechenden Verteidigungsmöglichkeiten eingeschränkten Herrn bis an den Rand der Informationsüberflutung gelabert hätte. Im Gegenteil komme ich ja nur der Informationspflicht als Zeitzeugin (vielleicht zwar nicht gerade als die letzte lebende) nach, also immerhin kann ich ja immer sagen "ich war dabei!" [Reflektiv kommt es einem aber schon komisch vor, wenn man sich nurmehr an Gesprächsbeiträge erinnert, die mit "... damals war das so..." oder "... naja, und das war damals so..." begannen.] Richtig ist allerdings die Anmerkung, daß es kein unnützes Wissen gibt.
Heute wurde ich - nach einer Begutachtung auf Falten am Hals! - auf 25 geschätzt. Davor kam die vorsichtige Frage, ob ich denn älter als der Decision-maker-Konfident sei (ja). Die Schätzerin hielt es also durchaus für denkbar, daß ich erst 22 Jahre alt bin. Tststs. Vielleicht sollte ich doch eher mehr altkluge Gespräche führen... damit ich überhaupt irgendwo mal ernstgenommen werde!?
Im übrigen freue ich mich schon auf den definitiv noch fehlenden Kölner und das damit einhergehende Wiedersehen-Feiern am (hoffentlich) Donnerstagabend. Ooh, wie is' dat schön!
Heute wurde ich - nach einer Begutachtung auf Falten am Hals! - auf 25 geschätzt. Davor kam die vorsichtige Frage, ob ich denn älter als der Decision-maker-Konfident sei (ja). Die Schätzerin hielt es also durchaus für denkbar, daß ich erst 22 Jahre alt bin. Tststs. Vielleicht sollte ich doch eher mehr altkluge Gespräche führen... damit ich überhaupt irgendwo mal ernstgenommen werde!?
Im übrigen freue ich mich schon auf den definitiv noch fehlenden Kölner und das damit einhergehende Wiedersehen-Feiern am (hoffentlich) Donnerstagabend. Ooh, wie is' dat schön!
Lustig: Auch ich hatte die Horizontalverschiebung total versemmelt
War grad in der Klausureinsicht: also Herr Lohaus war ja untröstlich, daß er mir keine Eins (keine richtige Eins) geben konnte, wo ich doch bei allen Fragen volle Punktzahl hatte - außer bei den beiden, wo ich eh wußte, dasses falsch ist, und dann noch ausgerechnet bei der Horizontalverschiebung, wo ich noch gesagt habe, hehe, die kam dran, aber ich habse glaub ich richtig... naja. Macht ja nix, ich bin mit der Note nach wie vor zufrieden.
Montag, 27. August 2007
Back in town: Schmetterling!
Oh, da war die Freude groß, bzw. ist sie es noch immer. Mit Riesenschritten nähert sich das Uni-Leben normalen Verhältnissen an. Es gibt auch wieder zwei Menüs in der Mensa, infolgedessen ich mit meinem alten Frontalhirnschaden* heute einige Minuten am Glaskasten* stand und mich nicht entscheiden konnte. Jeden Tag trudeln Kumpanen und Kumpaninnen ein, die von ihrem schlechten Lerngewissen aus ihren Heimatlöchern zurück in die quirlige Metropole Ostwestfalens getrieben werden. In der Bib ist es schon wieder derart voll, daß das alte Motto "Rechtzeitiges Erscheinen sichert gute Plätze" bald erneut topaktuelle Gültigkeit erlangen dürfte. Apropos Bib: Zum ersten Mal seit Jahren, wenn nicht sogar überhaupt im Leben, habe ich ein Buch weit vor dem Ende der Leihfrist zurückgegeben (und ja, ich habs auch gelesen). Verrückt!
Genug geplaudert, weiter zu den Top-Themen des Tages:
Sensationellerweise bereits heute wurden die Ergebnisse von A2* und von Sozial* bekanntgegeben, und es gibt Grund für allerlei herzliche Glückwünsche. Einer aber kann sich besonders beglückwünscht fühlen, denn er antizipiert schonmal, wie man sich mit so einer Eins überhaupt fühlt, damit er bei Physio besser damit umgehen kann. Keine schlechte Strategie.
Hat man aufgrund der vielfältigen Auswahl beim Mensaessen und der zunehmenden Anzahl von Personen in der Uni überhaupt das Gefühl, dass langsam wieder Semesterverhältnisse einkehren und man sich nicht mehr die ganze Zeit wie ein geduldeter, aber ungeliebter Gast in der eigenen Uni fühlen muß, wird man von den nach wie vor rigiden Öffnungszeiten der Cafeteria und deren diese Öffnungs- oder besser Schließzeiten rigide vortragenden und durchsetzenden Angestellten schnell und abrupt eines besseren belehrt. Damit war das Kaffeetrinken schnell beendet. Schade, wo ich doch grad dabei war, olle Kamellen zu erzählen - nur so zur Abwechslung! Aber das hier kann ich noch ergänzen: Eggesin war offenbar schon lange von Armee jeglicher Coleur geprägt, zuletzt Bundeswehr, davor Nationale Volksarmee. Wenn man bei Google "eggesin" und "drei meere" eingibt, bekommt man ca. 1100 Einträge. Der Beiname "Land der drei Meere" scheint also nicht ganz unangebracht. Einer der Beiträge hat mich grad überrascht. Er ist sehr lang und sehr schön geschrieben, und ganz am Ende wird er erwähnt, der Beiname nicht nur von Eggesin, sondern eher der gesamten Uckermark: Das Land der drei Meere: Waldmeer, Sandmeer, nichts mehr. Aus eigener Erfahrung und als erklärter Uckermark-Fan kann ich nur sagen: Ja, da ist wirklich gar nichts, und für 18jährige Soldaten muß das die Hölle oder sowas Ähnliches (Hölle gabs ja bei uns nicht) gewesen sein, dort die mindestens 18, oft sogar 36 Monate Armeezeit zubringen zu müssen. Naja, und dann wollte ich noch das Schulsystem erläutern, aber dann hat die Cafeteria jedenfalls zugemacht. Zur Freude des Konfidenten wahrscheinlich. Allerdings muß er so nicht mehr jeden Monat auf 20 neue Fakten des unnützen Wissens in der Neon warten, sondern geht einfach manchmal mit mir Kaffeetrinken - und schon ist der Speicher für unnützes Wissen (das ja ohnehin das Hirn nie wieder verläßt - das ist ja meine Strategie für Physio!) wieder voll.
*[Frontalhirnschaden: siehe die entsprechende publikationsbasierte Habilitationsschrift "Das Stirnhirn und seine Funktionen bzw. Dysfunktionen". Bzw: Frontalhirn kaputt = Unfähigkeit, vorteilhafte Entscheidungen zu treffen, zumindest bei ?Spekulation ausm Kopp? ventromedialen orbitofrontalen Kaputtnissen]
*[Glaskasten: da kann man sich vorher dis Essen angucken. Gemein: wenn der Nachtisch dann doch anders ist]
*[A2/Sozial: Allgemeine Psychologie II = Lernen, Motivation, Emotion. Sozialpsychologie: Kann man auch 'ne Eins drin schreiben!]
Genug geplaudert, weiter zu den Top-Themen des Tages:
Sensationellerweise bereits heute wurden die Ergebnisse von A2* und von Sozial* bekanntgegeben, und es gibt Grund für allerlei herzliche Glückwünsche. Einer aber kann sich besonders beglückwünscht fühlen, denn er antizipiert schonmal, wie man sich mit so einer Eins überhaupt fühlt, damit er bei Physio besser damit umgehen kann. Keine schlechte Strategie.
Hat man aufgrund der vielfältigen Auswahl beim Mensaessen und der zunehmenden Anzahl von Personen in der Uni überhaupt das Gefühl, dass langsam wieder Semesterverhältnisse einkehren und man sich nicht mehr die ganze Zeit wie ein geduldeter, aber ungeliebter Gast in der eigenen Uni fühlen muß, wird man von den nach wie vor rigiden Öffnungszeiten der Cafeteria und deren diese Öffnungs- oder besser Schließzeiten rigide vortragenden und durchsetzenden Angestellten schnell und abrupt eines besseren belehrt. Damit war das Kaffeetrinken schnell beendet. Schade, wo ich doch grad dabei war, olle Kamellen zu erzählen - nur so zur Abwechslung! Aber das hier kann ich noch ergänzen: Eggesin war offenbar schon lange von Armee jeglicher Coleur geprägt, zuletzt Bundeswehr, davor Nationale Volksarmee. Wenn man bei Google "eggesin" und "drei meere" eingibt, bekommt man ca. 1100 Einträge. Der Beiname "Land der drei Meere" scheint also nicht ganz unangebracht. Einer der Beiträge hat mich grad überrascht. Er ist sehr lang und sehr schön geschrieben, und ganz am Ende wird er erwähnt, der Beiname nicht nur von Eggesin, sondern eher der gesamten Uckermark: Das Land der drei Meere: Waldmeer, Sandmeer, nichts mehr. Aus eigener Erfahrung und als erklärter Uckermark-Fan kann ich nur sagen: Ja, da ist wirklich gar nichts, und für 18jährige Soldaten muß das die Hölle oder sowas Ähnliches (Hölle gabs ja bei uns nicht) gewesen sein, dort die mindestens 18, oft sogar 36 Monate Armeezeit zubringen zu müssen. Naja, und dann wollte ich noch das Schulsystem erläutern, aber dann hat die Cafeteria jedenfalls zugemacht. Zur Freude des Konfidenten wahrscheinlich. Allerdings muß er so nicht mehr jeden Monat auf 20 neue Fakten des unnützen Wissens in der Neon warten, sondern geht einfach manchmal mit mir Kaffeetrinken - und schon ist der Speicher für unnützes Wissen (das ja ohnehin das Hirn nie wieder verläßt - das ist ja meine Strategie für Physio!) wieder voll.
*[Frontalhirnschaden: siehe die entsprechende publikationsbasierte Habilitationsschrift "Das Stirnhirn und seine Funktionen bzw. Dysfunktionen". Bzw: Frontalhirn kaputt = Unfähigkeit, vorteilhafte Entscheidungen zu treffen, zumindest bei ?Spekulation ausm Kopp? ventromedialen orbitofrontalen Kaputtnissen]
*[Glaskasten: da kann man sich vorher dis Essen angucken. Gemein: wenn der Nachtisch dann doch anders ist]
*[A2/Sozial: Allgemeine Psychologie II = Lernen, Motivation, Emotion. Sozialpsychologie: Kann man auch 'ne Eins drin schreiben!]
Freitag, 24. August 2007
Breaking news in the library: The ANOVA-Queen
Jahaha, die erste Statistik-Klausur ham wa ooch eingesackt. Verrückt! Wir erinnern uns: Am Freitag, den 13. Juli rechneten wir vormittags schnell ein paar Varianzanalysen durch, begaben uns dann zu einem netten Mittagessen, das von einem netten Kaffeetrinken verfolgt wurde, und betraten dann einen leicht überfüllten Hörsaal, um nach einiger Zeit einen Platz und ein Aufgabenblatt ergattert zu haben. Gerechnet haben wir ja alles, was da war, aber ein paar Random-Faktoren haben wir wahrscheinlich doch verwechselt. Schön und erfreulich, daß es zum Bestehen gereicht hat. Sehr effiziente Lernmethode!
Die Nachricht ereilte mich in der Bib, wo ich ansonsten mit dem einzigen anderen tapfer ausharrenden Konfidenten ein kleines Wettgähnen veranstaltete. Da mein Kiefer sowieso chronisch ausgerenkt ist, hatte ich einen kleinen Vorteil. Ich hoffe nur, daß ich mir keinen zusätzlichen unlauteren Vorteil mittels Erzählen von besonders langweiligen Geschichten aus der guten alten Zeit (als die UKW-Bereiche im Radio nur bis 100 gingen und Georg Gafron ein gefürchteter Demagogen-Bube in Berlin war) verschafft habe.
Übrigens habe ich ganz ohne jede Bestechung unseren zuständigen Bibliotheksreferenten oder wie das heißt überred... nee, nicht mal. Ich habe gesagt, der Kandel wär ein tolles Buch fürs Neuron, und der MB empfiehlt dis zur Begleitung der Prüfungsvorbereitung. Und schwupp! isses bestellt! Und als nicht ausleihbar markiert. Und er hätte gern Feedback aus der Bibliothek. Und Anschaffungswünsche. Und was noch alles - manchmal möchte ich diese Uni einfach mal umarmen.
Die Nachricht ereilte mich in der Bib, wo ich ansonsten mit dem einzigen anderen tapfer ausharrenden Konfidenten ein kleines Wettgähnen veranstaltete. Da mein Kiefer sowieso chronisch ausgerenkt ist, hatte ich einen kleinen Vorteil. Ich hoffe nur, daß ich mir keinen zusätzlichen unlauteren Vorteil mittels Erzählen von besonders langweiligen Geschichten aus der guten alten Zeit (als die UKW-Bereiche im Radio nur bis 100 gingen und Georg Gafron ein gefürchteter Demagogen-Bube in Berlin war) verschafft habe.
Übrigens habe ich ganz ohne jede Bestechung unseren zuständigen Bibliotheksreferenten oder wie das heißt überred... nee, nicht mal. Ich habe gesagt, der Kandel wär ein tolles Buch fürs Neuron, und der MB empfiehlt dis zur Begleitung der Prüfungsvorbereitung. Und schwupp! isses bestellt! Und als nicht ausleihbar markiert. Und er hätte gern Feedback aus der Bibliothek. Und Anschaffungswünsche. Und was noch alles - manchmal möchte ich diese Uni einfach mal umarmen.
WBS Berlin vs. WBS Bielefeld
Ein ganz objektiver Vergleich:
1996 (Berlin-Treptow): Erstantrag (auf WBS* mit Dringlichkeit*!) Ende 1995. Pause. Anruf wg. Nachfrage (im Jahr 1996, drei Wochen später); Antwort: Ja nee, da hat sich dis Gestz geändert, dis müssen Sie nochmal neu beantragen. *grrr* Neuantrag. Ich mußte von der Jugendhilfe in die Sozialhilfe, naja. Hatte ja noch ein paar Monate Zeit. Der Antrag dürfte zum Schluß einem dicken, aber ungebundenem Buch geähnelt haben: viele Papiere waren für die Erteilung des WBS nötig. Die Dringlichkeit (wo man sich das ja noch vorstellen kann) war dann eigentlich nicht so das Problem. Erhalten habe ich den WBS (mit Dringlichkeit!) Mitte Mai 1996. In meine erste eigene Wohnung bin ich dann (dank der Dringlichkeit) am 1. Juni 1996 eingezogen, zehn Tage später.
2006 (Berlin-Friedrichshain): Ging schon viel schneller und war schon viel unkomplizierter. Schriftlicher Antrag mit Beifügung aller erdenklicher Papiere, und schon nach acht Wochen lag der WBS im Briefkasten. Kostenlos!
2007 (Bielefeld): Auch wenn am Anfang niemand so richtig wußte, wo ich eigentlich hinmuß (und Verhaltensforscher für den Fall, daß sie mal keine Lust mehr haben, Ratten durch Mini-Labyrinthe zu schicken, sich durchaus vertrauensvoll an das Bielefelder Rathaus wenden könnten, ob sie da mal ein paar Primaten durchschicken dürften), landete ich jedenfalls im Zimmer eines Sachbearbeiters, der eigentlich auch nicht zuständig war, da ich derzeit in Schildesche residiere. Aber die Kollegin für Schildesche sei seine Lieblingskollegin, und da würde ihm das nichts ausmachen usw. Er warf einen keuschen Blick auf den ausgefüllten Antrag (EINE A4-Seite!), einen zweiten Blick auf die Lohnabrechnung ("Ja, das ist in Ordnung, das geht!"), und schwupps - kam der WBS NRW in zweifacher Ausfertigung aus dem Drucker, "das geben Sie dann beim Studentenwerk einfach ab, und dann können Sie dort einziehen. Die Gebühr* will ich auch nicht haben (*Gebühr??*) denn Student ist Student, und wenn Sie das auch noch selbst finanzieren, Hochachtung! Also viel Erfolg, auf Wiedersehen!"
*[WBS - Wohnberechtigungsschein: wird in der Orangenkiste aus irgendeinem Grund benötigt]
*[Dringlichkeit: unter bestimmten Umständen bekommt man die sogenannte Dringlichkeit in den WBS geschrieben. Damals gab es noch Wohnungsnot in Berlin, und wenn man nicht allzu wählerisch war (durfte man mit Dringlichkeit auch gar nicht), hat man sehr schnell meist preiswerte Wohnungen angeboten bekommen.]
*[Gebühr: Wenn man die Frechheit besitzt, über ein eigenes, aus nichtselbständiger Arbeit stammendes Einkommen (das in meinem Fall sogar ein bißchen steuerpflichtig ist) zu verfügen, kostet die Ausfertigung eines WBS 5 Euro. Eigentlich Schlamperei, wenn man überlegt, daß normale unterhaltsabhängige Studierende (deren Unterhaltszahler ja durchaus vermögend sein können) für die Wohnberechtigung für ein Studentenwohnheim des Sozialen Wohnungsbaus noch nicht mal diese Gebühr zahlen müssen. Insofern ist diese Entscheidung des eigentlich gar nicht zuständigen Sachbearbeiters doppelt zu würdigen.]
1996 (Berlin-Treptow): Erstantrag (auf WBS* mit Dringlichkeit*!) Ende 1995. Pause. Anruf wg. Nachfrage (im Jahr 1996, drei Wochen später); Antwort: Ja nee, da hat sich dis Gestz geändert, dis müssen Sie nochmal neu beantragen. *grrr* Neuantrag. Ich mußte von der Jugendhilfe in die Sozialhilfe, naja. Hatte ja noch ein paar Monate Zeit. Der Antrag dürfte zum Schluß einem dicken, aber ungebundenem Buch geähnelt haben: viele Papiere waren für die Erteilung des WBS nötig. Die Dringlichkeit (wo man sich das ja noch vorstellen kann) war dann eigentlich nicht so das Problem. Erhalten habe ich den WBS (mit Dringlichkeit!) Mitte Mai 1996. In meine erste eigene Wohnung bin ich dann (dank der Dringlichkeit) am 1. Juni 1996 eingezogen, zehn Tage später.
2006 (Berlin-Friedrichshain): Ging schon viel schneller und war schon viel unkomplizierter. Schriftlicher Antrag mit Beifügung aller erdenklicher Papiere, und schon nach acht Wochen lag der WBS im Briefkasten. Kostenlos!
2007 (Bielefeld): Auch wenn am Anfang niemand so richtig wußte, wo ich eigentlich hinmuß (und Verhaltensforscher für den Fall, daß sie mal keine Lust mehr haben, Ratten durch Mini-Labyrinthe zu schicken, sich durchaus vertrauensvoll an das Bielefelder Rathaus wenden könnten, ob sie da mal ein paar Primaten durchschicken dürften), landete ich jedenfalls im Zimmer eines Sachbearbeiters, der eigentlich auch nicht zuständig war, da ich derzeit in Schildesche residiere. Aber die Kollegin für Schildesche sei seine Lieblingskollegin, und da würde ihm das nichts ausmachen usw. Er warf einen keuschen Blick auf den ausgefüllten Antrag (EINE A4-Seite!), einen zweiten Blick auf die Lohnabrechnung ("Ja, das ist in Ordnung, das geht!"), und schwupps - kam der WBS NRW in zweifacher Ausfertigung aus dem Drucker, "das geben Sie dann beim Studentenwerk einfach ab, und dann können Sie dort einziehen. Die Gebühr* will ich auch nicht haben (*Gebühr??*) denn Student ist Student, und wenn Sie das auch noch selbst finanzieren, Hochachtung! Also viel Erfolg, auf Wiedersehen!"
*[WBS - Wohnberechtigungsschein: wird in der Orangenkiste aus irgendeinem Grund benötigt]
*[Dringlichkeit: unter bestimmten Umständen bekommt man die sogenannte Dringlichkeit in den WBS geschrieben. Damals gab es noch Wohnungsnot in Berlin, und wenn man nicht allzu wählerisch war (durfte man mit Dringlichkeit auch gar nicht), hat man sehr schnell meist preiswerte Wohnungen angeboten bekommen.]
*[Gebühr: Wenn man die Frechheit besitzt, über ein eigenes, aus nichtselbständiger Arbeit stammendes Einkommen (das in meinem Fall sogar ein bißchen steuerpflichtig ist) zu verfügen, kostet die Ausfertigung eines WBS 5 Euro. Eigentlich Schlamperei, wenn man überlegt, daß normale unterhaltsabhängige Studierende (deren Unterhaltszahler ja durchaus vermögend sein können) für die Wohnberechtigung für ein Studentenwohnheim des Sozialen Wohnungsbaus noch nicht mal diese Gebühr zahlen müssen. Insofern ist diese Entscheidung des eigentlich gar nicht zuständigen Sachbearbeiters doppelt zu würdigen.]
Donnerstag, 23. August 2007
+++Orangenkiste+++
Ich habe den ersten und einzigen ernsthaften WG-Kontest gewonnen: Am 1. Oktober ziehe ich in das schmucke Wohnheim Orangenkiste, um mit einem Bio-Informatiker und einem Pädagogen eine inspirierte und inspirierende Dreier-WG zu bilden. Vorteile: Südseite, Ausblick, richtige Küche, Bad mit Badewanne UND Dusche, zu Fuß in die Innenstadt, Balkon, Aldi und Edeka im Haus, Café Berlin schräg gegenüber. Nachteile: (außer daß es natürlich etwas teurer ist als jetzt): keine. Und endlich kann ich Gerümpel aus Berlin holen. Zum Beispiel die Beweisphotos, daß ich einst mit Iro und grüngefärbten Dreads herumlief. Oder die Bücher. Und den roten Sessel. Das heißt: es wird umgezogen! Nach mehr als einem Jahr kann man da schonmal Entzugserscheinungen entwickeln...
Ein Jahr danach
Tja, vor einem Jahr kam ich von der Arbeit heim in die Box 88, öffnete den Briefkasten und fand einen Brief von der ZVS. Vom Zeitpunkt her mußte es eine Zusage sein. Nun, dachte ich, Potsdam oder Greifswald? Auf dem Zettelchen stand "Universität Bielefeld." ?? Nun ja, dachte ich, "Bielefeld", dis haste schonmal gehört. Dis is im Westen. Im Ost-Westen. In Ostwestfalen. Prima, aber was soll das denn? In Erinnerung an ein damals ebenfalls genau ein Jahr zurückliegendes Erlebnis mit einem fast identischen Briefchen mit dem Schriftzug "Universität des Saarlandes, Saarbrücken" brach ich zunächst in Tränen aus. Interessanterweise dauerte es nur genau 24 Stunden, etwas Rotwein und mehrere Besuche auf den Seiten der Bahn und der Uni, und ich hatte mich mit meinem Hochschulstandort arrangiert, ohne jemals dagewesen zu sein. Die zwei Monate, bis es dann losging, sind Geschichte und waren für sich auch noch mal aufregend.
Ein Jahr danach ist an der Richtigkeit der Entscheidung nicht zu rütteln. Falls es sich um einen Fehler bei der Studienplatzvergabe handelte: Danke, ZVS!
Ein Jahr danach ist an der Richtigkeit der Entscheidung nicht zu rütteln. Falls es sich um einen Fehler bei der Studienplatzvergabe handelte: Danke, ZVS!
Nordic stalking
Was könnte das sein?
Ich dachte: Die Norddeutschen sind ja etwas zurückhaltend, so in ihrer Art, naja, und beim stalken sind die das auch = stalken, ohne daß das Opfer das bemerkt. Aber nein: Gemeint ist, daß man in etwa dort joggen geht, wo das entsprechende Objekt der Begierde wohnt, dann erhöht man evtl. die Wahrscheinlichkeit entsprechender Begegnungen.
Ich dachte: Die Norddeutschen sind ja etwas zurückhaltend, so in ihrer Art, naja, und beim stalken sind die das auch = stalken, ohne daß das Opfer das bemerkt. Aber nein: Gemeint ist, daß man in etwa dort joggen geht, wo das entsprechende Objekt der Begierde wohnt, dann erhöht man evtl. die Wahrscheinlichkeit entsprechender Begegnungen.
Dienstag, 21. August 2007
Autofahren oder nich
Innerhalb weniger Tage zweimal übers Autofahren geredet. Naja. Warum nicht, ich bin ja schließlich auch schonmal Auto gefahren. Es ist kein Geheimnis, daß ich nicht besonders gern Auto fahre. Ich kann es schließlich auch gar nicht. Aber es tut gut, an Stellen ökologische Vernunft zu zeigen, an denen man nicht extra auf irgendwas verzichten muß, was man eigentlich mag. Also, warum nicht aus Umweltgründen plakativ aufs Auto verzichten? Genau wie mit Flugreisen. Okay, ich bin schon ein paarmal geflogen. Ein paarmal zu viel, wenn ich überlege, daß ich so gar nicht gern fliege und zudem bei schlechtem Wetter zu Flugbefürchtungen neige. Aber ab nun wird nicht mehr geflogen! Klimabilanz! Hehe. Komischerweise finde ich fliegen ja noch irgendwie nachvollziehbarer als Autofahren. Es gibt ja Leute, die fahren hier vom Wohnheim mit dem Auto in die Uni (2.8 km). Okay, die Busverbindung entspricht nicht großstädtischen Standards. Aber es gibt sie. Andererseits ist ein Bus natürlich auch nur eine Art zu groß geratenes Auto. Der Vorzug gehört den Schienenfahrzeugen aller Art! Wer von Köln oder Bielefeld oder Hannover oder jeder anderen Stadt mit ICE-Anschluß nach Berlin mit dem Auto fährt, hat wahrscheinlich einen an der Waffel oder zuviel Zeit und zuwenig zu tun (Diese Einschätzung ist absolut objektiv!) Schiene = elektrisch = umweltfreundlich. Im Zug kann man im Verlaufe der Fortbewegung Dinge erledigen, aus dem Fenster schauen, schlafen, andere, unbekannte Menschen beobachten, lesen, sich unterhalten usw. Im Auto sitzt man blöd rum (Beifahrer) oder muß aufpassen (Fahrer). Im Flugzeug langweilt man sich bestenfalls. Der worst case of Nicht-auf-der-Schiene-Fortbewegung ist jedoch der Fernreisebus. Das ist die Kombination der Nachteile des Autofahrens mit den Nachteilen der Flugreise, ohne daß sich nennenswerte Vorteile ergeben. Das einzige nette Busfahren in meinem ganzen Leben war das Herumfahren mit uralten Vehikeln auf Kreta (wo es keinerlei Schienenfahrzeuge gibt), mit Fahrerkabinen, die bis zur totalen Gesichtsfeldverhängung mit Madonnen, Kreuzen, Altären usw. vollgestopft waren, und zwar - angesichts der steilen und schmalen Serpentinen im Gebirge - mit einiger Berechtigung.
Leider sind die Preise für die Verkehrsmittel schlecht verteilt. Mit dem Auto fahren sollte mittelmäßig teuer sein, also eigentlich nicht teurer als es jetzt ist. Autos sollten vielleicht mehr nach Laufleistung und weniger nach purer Existenz besteuert werden. Mit dem Fernbus sollte es immer noch billig sein, damit die Leute, die aufs Geld gucken, damit noch genug Geld für flüssigen Reisproviant übrig ist, Bus fahren. Mit dem Zug müßte es auf jeden Fall billiger sein als jetzt. Ich plädiere für ein europäisches Nachtzugnetz, das sich nicht an absoluter, sondern relativer Schnelligkeit orientiert und pro Fahrt kilometerabhängig zwischen 20 und 80 Euro kosten sollte. Ich glaube, das wäre attraktiv und würde das junge Volk wieder ein bißchen weg vom Flieger holen, was zwar nicht im Sinne des zarten Aufschwunges, aber vielleicht des Klimas wäre. Nachtzugreisen würden auch das Reisen an sich wieder interessanter und reizvoller machen. Wieder mehr "der Weg ist das Ziel" und nicht immer "heute Barcelona, morgen Budapest und übermorgen dann Bangkok, man muß ja alles mal gesehen haben..."
Auweia, jetzt kommen aber die alten Damen und erzählen von früher!
Endplädoyer: Man sollte einfach dafür sorgen, daß Autofahren "uncool" wird. Dann klappt das schon. Verweisen auf die Klimabilanz, Leute auslachen, die mit dem Auto zum Bäcker fahren, und so weiter.
Leider sind die Preise für die Verkehrsmittel schlecht verteilt. Mit dem Auto fahren sollte mittelmäßig teuer sein, also eigentlich nicht teurer als es jetzt ist. Autos sollten vielleicht mehr nach Laufleistung und weniger nach purer Existenz besteuert werden. Mit dem Fernbus sollte es immer noch billig sein, damit die Leute, die aufs Geld gucken, damit noch genug Geld für flüssigen Reisproviant übrig ist, Bus fahren. Mit dem Zug müßte es auf jeden Fall billiger sein als jetzt. Ich plädiere für ein europäisches Nachtzugnetz, das sich nicht an absoluter, sondern relativer Schnelligkeit orientiert und pro Fahrt kilometerabhängig zwischen 20 und 80 Euro kosten sollte. Ich glaube, das wäre attraktiv und würde das junge Volk wieder ein bißchen weg vom Flieger holen, was zwar nicht im Sinne des zarten Aufschwunges, aber vielleicht des Klimas wäre. Nachtzugreisen würden auch das Reisen an sich wieder interessanter und reizvoller machen. Wieder mehr "der Weg ist das Ziel" und nicht immer "heute Barcelona, morgen Budapest und übermorgen dann Bangkok, man muß ja alles mal gesehen haben..."
Auweia, jetzt kommen aber die alten Damen und erzählen von früher!
Endplädoyer: Man sollte einfach dafür sorgen, daß Autofahren "uncool" wird. Dann klappt das schon. Verweisen auf die Klimabilanz, Leute auslachen, die mit dem Auto zum Bäcker fahren, und so weiter.
Montag, 20. August 2007
Ausm Kopp: Gucken, ob das heute früh gelohnt hat
Es geht um den einzigen, heiligen Moment, wo das Licht beim Sehen überhaupt eine Rolle spielt: Das Lichtphoton trifft auf den Rezeptor. Der ist nun schonmal Stäbchen oder Zapfen (und man schreibe niemals Stäbe oder Zäpfchen). In der Rezeptorzelle sorgt nun cyklisches Guanosinmonophosphat, unter Kumpels auch mal cGMP genannt, dafür daß die Zelle aufgrund geöffneter Natriumkanäle dezent depolarisiert ist. Nun kommt das Photon. Irgendwelches Rhodopsin, das aus 11-cis-Retinal und Opsin besteht, isomerisiert. Das heißt, daß sich die Opsin-Bindung auflöst und über kurzfristiges instabiles Metarhodopsin II das berühmte All-trans-Retinal entsteht. Jetzt kommen G-Proteine bzw. Transduceinmoleküle ins Spiel und ersetzen GDP durch GTP und aktivieren damit unsere alte Bekannte, die cGMP-Phosphodiesterase, die das cGMP zu 5'-GMP umwandelt, was uns nicht weiter verwundert, da ja schon der Name -diesterase offenlegt, daß es sich um die Auflösung von irgendetwas handelt. Egal - die cGMP-Konzentration an der Rezeptormembran leidet naturgemäß unter diesen Auflösungsprozessen, und daher werden die Natriumkanäle geschlossen, woraufhin die Zelle hyperpolarisiert und nicht mehr ihrer Hauptbestimmung "Glutamat ausschütten" nachgeht, naja, man kennt das ja. Bißchen hyperpolarisiert, und schon bricht alles zusammen. Anschließend geschehen allerlei biochemische Wunderwerke, woraufhin aus dem All-trans-Retinal unter Vitamin-A-Verbrauch (Vitamin A schützt vor Nachtblindheit!) wieder 11-cis-Retinal wird. Verrückt, oder?
Das ist übrigens nur der Anfang vom "Sehen".
War ja nicht ganz umsonst, der Einsatz heute morgen.
Das ist übrigens nur der Anfang vom "Sehen".
War ja nicht ganz umsonst, der Einsatz heute morgen.
Sonntag, 19. August 2007
Kontrollüberzeugungsillusion
Von der wird man ja gerne mal befallen, ohne es zu merken.
Ich litt beispielsweise an der Illusion, ich hätte das Neuron soweit unter Kontrolle, daß ich sein Tun und Handeln bezüglich des Ruhemembranpotentials nachvollziehen könne. Aber leider weit gefehlt. Man darf mir nicht die falschen Fragen stellen! Ich bin aber überzeugt, daß ich das bei der synaptischen Übertragung wieder raushole. Bissel deprimierend war die Bibliothek heut aber schon: da war wirklich fast überhaupt niemand, nicht mal die Verrückten.
Beim Munchkin konnte ich heute zeigen, daß ich, mit etwas Überwindung, weniger nett sein kann. Problematisch: Ich war auch deutlich weniger erfolgreich. Obwohl das den elementaren Munchkin-Regeln widerspricht, denen zufolge eigentlich die rücksichtslosen Fies-Spieler am weitesten kommen müßten, werde ich also beim nächsten Mal wieder die Gegenprobe machen und schauen, ob ich mit kooperativen Angeboten nicht doch besser fahre. Der Super-Munchkin scheint allerdings immer derselbe zu sein, also entweder hat er da einen Trick oder immer Glück oder die Gastgeberküche strahlt auf den Gastgeber so eine Aura aus, obwohl, hmm, heute hat ja auch eine Gastgeberin mitgespielt. Der erfolgreichste Würfler war überdies derjenige, der es für Blödsinn hält, den Würfel mit allerlei Sprüchlein und abergläubischen Beschwörungsritualen günstig zu stimmen. Ob Würfel zu Reaktanz neigen und bei derlei Sprüchlein extra weghören und eine Eins zeigen, wo eine Sechs gebraucht wird? Und umgekehrt dem Nichtzauberer die begehrte Zahl gewähren, weil er den Würfel nicht mit Gebrabbel und unnützem Geschüttel behelligt?
Ich litt beispielsweise an der Illusion, ich hätte das Neuron soweit unter Kontrolle, daß ich sein Tun und Handeln bezüglich des Ruhemembranpotentials nachvollziehen könne. Aber leider weit gefehlt. Man darf mir nicht die falschen Fragen stellen! Ich bin aber überzeugt, daß ich das bei der synaptischen Übertragung wieder raushole. Bissel deprimierend war die Bibliothek heut aber schon: da war wirklich fast überhaupt niemand, nicht mal die Verrückten.
Beim Munchkin konnte ich heute zeigen, daß ich, mit etwas Überwindung, weniger nett sein kann. Problematisch: Ich war auch deutlich weniger erfolgreich. Obwohl das den elementaren Munchkin-Regeln widerspricht, denen zufolge eigentlich die rücksichtslosen Fies-Spieler am weitesten kommen müßten, werde ich also beim nächsten Mal wieder die Gegenprobe machen und schauen, ob ich mit kooperativen Angeboten nicht doch besser fahre. Der Super-Munchkin scheint allerdings immer derselbe zu sein, also entweder hat er da einen Trick oder immer Glück oder die Gastgeberküche strahlt auf den Gastgeber so eine Aura aus, obwohl, hmm, heute hat ja auch eine Gastgeberin mitgespielt. Der erfolgreichste Würfler war überdies derjenige, der es für Blödsinn hält, den Würfel mit allerlei Sprüchlein und abergläubischen Beschwörungsritualen günstig zu stimmen. Ob Würfel zu Reaktanz neigen und bei derlei Sprüchlein extra weghören und eine Eins zeigen, wo eine Sechs gebraucht wird? Und umgekehrt dem Nichtzauberer die begehrte Zahl gewähren, weil er den Würfel nicht mit Gebrabbel und unnützem Geschüttel behelligt?
Samstag, 18. August 2007
Lustig, denn sowohl Ostwetfalen als auch Finnen werden erwähnt
Hab' ich neulich schon entdeckt. Sehr schön gezeichnet, und außerdem mit dem Preis der Woche versehen für den Satz: "Du bist ein typischer ostwestfälischer Quadratschädel!"
Christopher Street Day und mehr
Da ich zum Straßenfest aufm Sigi mit dem Fahrrad fuhr, konnte ich des Phänomens zweier nahezu gleichzeitig und nur wenige hundert Meter Luftlinie voneinander entfernt stattfindender Ereignisse gewahr werden: zunächst an den Ostausgängen der Alm vorbei, wo sich die Frankfurter Eintracht offensichtlich noch in ein Unentschieden gerettet hatte (bevor ich losfuhr, stands noch 2:1), und die rotgewandeten Frankfurter in ihre Busse bzw. an deren Gepäckabteile mit (inzwischen wahrscheinlich furchtbar warmen) Bierreserven torkelten. Zwischendrin immer paar blaue Arminen, aber alles friedlich, woran man das 2:2 eigentlich schon erkennen konnte. Jedenfalls aufm Sigi standen ein paar offensichtlich ebenfalls völlig betrunkene Männer auf der Bühne, allerdings in Tenniskleidchen gewandet und mit bezopften Perücken versehen und sich gegenseitig immerfort "Schätzchen" und "Kinder" rufend. Eine Band, bei deren Einkleidung nicht mit Aluminium gegeizt wurde, sang das immergleiche Lied von... ja, wovon eigentlich? Auf jeden Fall sollte das mittelspärliche Publikum zum Tanzen aufgefordert werden, aber wir sind hier in Ostwestfalen. Das sehr mäßige Interesse am Tanz wurde dann durch das verpeilt-betrunkene Veranstalten eines sogenannten Tunten-Wettbewerbs vollends erstickt, in dessen weiterem Verlauf sich der Platz vor der Bühne zusehends leerte. Die dem, naja, Spektakel folgende Musik war dann wieder ganz nett, aber ewig konnte man da ja nicht herumstehen.
Zwei Photos, einmal der eigentliche Umzug durch die Innenstadt, in der exklusiven Ansicht aus dem Fenster des Aufenthaltsraumes meiner geschätzten Arbeitsstelle heraus, und einmal die beeindruckende Bühnenshow der... Silberlinge (habe leider wieder den Namen vergessen, irgendwas mit -kówa hinten).
Ach ja, und Fahrrad: Ich wills ja nicht beschreien, aber bezugnehmend auf eine kommentierende Anfrage des geschätzten Kollegen niesen hin: Ja, die Luft hält. Und schön, daß ich morgen nicht umständlich mit der Bahn, sondern frisch und frei mit dem Rad in die Uni zum Neuronklären fahren kann. Hehe.
Zwei Photos, einmal der eigentliche Umzug durch die Innenstadt, in der exklusiven Ansicht aus dem Fenster des Aufenthaltsraumes meiner geschätzten Arbeitsstelle heraus, und einmal die beeindruckende Bühnenshow der... Silberlinge (habe leider wieder den Namen vergessen, irgendwas mit -kówa hinten).
Ach ja, und Fahrrad: Ich wills ja nicht beschreien, aber bezugnehmend auf eine kommentierende Anfrage des geschätzten Kollegen niesen hin: Ja, die Luft hält. Und schön, daß ich morgen nicht umständlich mit der Bahn, sondern frisch und frei mit dem Rad in die Uni zum Neuronklären fahren kann. Hehe.
Donnerstag, 16. August 2007
Heute wurde gelacht über:
1. Über meine Mitteilung, daß in deutschen Übersetzungen älterer Snoopy-Cartoons "Donuts" als "Lochkrapfen" übersetzt werden, da Donuts offenbar hierzulande noch keine entsprechende semantische und physische Verbreitung gefunden hatten, um eine entsprechende weitläufige Kenntnis des Wortes voraussetzen zu können.
2. Ich: Hej, hier stehen ZWEI, die grad 'ne 1.7 haben!
Die andere 1.7 (Glückwunsch...): Hoho, und es tut sich kognitive Dissonanz auf: Beide sind glücklich!
3. Die baldige 1.7 (dann sind wir ja schon zu dritt!): Du scheinst ja in Berlin schönes Wetter gehabt zu haben.
Ich: Nee, ich hab nur dann Photos gemacht, wenn das Wetter schön war.
Er: Das verzerrt die Wahrnehmung natürlich beträchtlich.
So, und jetzt gehe ich mir weismachen lassen, daß man einen Mörser auch zu anderen Zwecken als der Aufbereitung von Drogen benützen kann.
P.S.: Heute habe ich mich für Physio angemeldet... es geht voran!
2. Ich: Hej, hier stehen ZWEI, die grad 'ne 1.7 haben!
Die andere 1.7 (Glückwunsch...): Hoho, und es tut sich kognitive Dissonanz auf: Beide sind glücklich!
3. Die baldige 1.7 (dann sind wir ja schon zu dritt!): Du scheinst ja in Berlin schönes Wetter gehabt zu haben.
Ich: Nee, ich hab nur dann Photos gemacht, wenn das Wetter schön war.
Er: Das verzerrt die Wahrnehmung natürlich beträchtlich.
So, und jetzt gehe ich mir weismachen lassen, daß man einen Mörser auch zu anderen Zwecken als der Aufbereitung von Drogen benützen kann.
P.S.: Heute habe ich mich für Physio angemeldet... es geht voran!
Mittwoch, 15. August 2007
Es steht eine EINS vor dem Komma!!
Oh, das ist doch wunderbar: das gefühlte und das tatsächliche Ergebnis sind absolut denkungsgleich! Es ist genau so, wie es Kollege niesen beim Lernen für Päda gelernt hat: Die gute Note ist das Nebenprodukt des erfolgreichen Lernens. Also, ich wußte fast alles solide, und damit habe ich auch eine solide, stolz- und frohmachende Note geschrieben. Ja!
Die Überlistung der an sich unbrauchbaren blöden französischen Ventile (unter dem Vorbehalt der späteren Prüfung)
Also, wie's scheint kann man die blöden französischen Ventile DOCH auswechseln. Sicherlich ein Fabrikationsversehen. Man braucht so ein Plasteding, mit dessen Hilfe man das Ventil rausschraubt, und dann schraubt man das neue Ventil wieder rein, und dann pumpt man das ganze wieder auf, und dann fährt man zum Aldi und bringt die ganzen Pfandflaschen weg. Fein! Bleiben zwei Fragen:
1. Warum wußte das der Chef-Fahrrad-Experte von Karstadt-Fahrrad nicht?
2. Ist da morgen früh auch noch Luft drauf?
1. Warum wußte das der Chef-Fahrrad-Experte von Karstadt-Fahrrad nicht?
2. Ist da morgen früh auch noch Luft drauf?
Dienstag, 14. August 2007
In aller Kürze, aber bebildert
Clara, die Königin der zweihändig zu verzehrenden Reiswaffel, wurde heute von den "Don't ever sing again-Sisters" über den Traveplatz und durch den halben Stadtbezirk geschaukelt. Da, wo früher der Volksladen war und wo jetzt so eine Art Franzose drin ist, gab es Kaffee für alle. Bzw. Milchschaum an Reiswaffel.
Unterwegs gibt es auch in Friedrichshain manchmal lustige Aufsteller:
Karibik-Sonnenuntergang ist doch Romantik für Anfänger! An der Spree ist es auch schön. Das fanden auch viele Mücken. In einer der nahegelegenen Strandbars wurde bereits oder aber immer noch zu bummernder Musik frenetisch gezappelt, das war komisch.
Von mir aus könnte dieser Unkrautstreifen zwischen Eastside Gallery und Spree auf ewig so bleiben, wie er ist. Improvisierte Strandbars, Wände zum Besprühen, Mücken, Besucher aus der Provinz, die mit den nacktoberkörprigen Sprühern Fachworte austauschen; wenn hier erstmal dieses Bebauungskonzept umgesetzt wird, haben wir einen weiteren künstlichen, beatmungsbedürftigen Stadtteil, den eigentlich keiner braucht.
Unterwegs gibt es auch in Friedrichshain manchmal lustige Aufsteller:
Karibik-Sonnenuntergang ist doch Romantik für Anfänger! An der Spree ist es auch schön. Das fanden auch viele Mücken. In einer der nahegelegenen Strandbars wurde bereits oder aber immer noch zu bummernder Musik frenetisch gezappelt, das war komisch.
Von mir aus könnte dieser Unkrautstreifen zwischen Eastside Gallery und Spree auf ewig so bleiben, wie er ist. Improvisierte Strandbars, Wände zum Besprühen, Mücken, Besucher aus der Provinz, die mit den nacktoberkörprigen Sprühern Fachworte austauschen; wenn hier erstmal dieses Bebauungskonzept umgesetzt wird, haben wir einen weiteren künstlichen, beatmungsbedürftigen Stadtteil, den eigentlich keiner braucht.
Sonntag, 12. August 2007
Die Arachnophobikerinnen unter uns sollten das Bild nicht so genau angucken
Da is nämlich eine Spinne drauf, wie ich sie so noch nie jesehen habe. Ziemlich groß und farblich den ebenfalls sehr beliebten Wespen nich unähnlich, also gelbe Streifen uff schwarzen Grund. Sitzt die da in ihrem Netze und wartet uff schönet Wetter, letzteret heute allerdings vageblich. Ick sage noch beim photographiern, 'nich das die mir jetzt anspringt!' Jibt ja Springspinnen, dachte ick. Später jedenfalls stochert die Dame des Jartens mit so ein Stock an dis Netz, und schwupp! springt die Spinne! Da war die Uffregung groß, außer bei mir natürlich. Hab ick doch jewußt, das dis 'ne Springspinne is. Sieht man doch gleich, sowat. Naja, also falls jemand von uns sich auf Arachnophobie spezialisieren wird und demzufolge sich schon ausgiebig mit den Spinnenarten auseinanderjesetzt haben sollte, bin ick für Hinweise, was dis für eine Spinne is, so man sie überhaupt erkennen/finden* kann uff dem Photo, wie immer sehr dankbar.
Wahrscheinlich eine einjeschleppte Wüstenexotizität, so wie in Arachnophobia. Falls der Lehrstuhl für die Klinischen mit Spinnenphobieexpertentum besetzt wird, können wir uns ja schonmal auf die selbständige Durchführung der Exposition in der Therapie einstellen... dis wäre ein jeeignetes Exemplar.
*[Nur Nicht-Arachnophobikerinnen: Draufklicken!]
Wahrscheinlich eine einjeschleppte Wüstenexotizität, so wie in Arachnophobia. Falls der Lehrstuhl für die Klinischen mit Spinnenphobieexpertentum besetzt wird, können wir uns ja schonmal auf die selbständige Durchführung der Exposition in der Therapie einstellen... dis wäre ein jeeignetes Exemplar.
*[Nur Nicht-Arachnophobikerinnen: Draufklicken!]
Samstag, 11. August 2007
Ich vermißte irgendwie das weiße Unterhemd
Der Film sollte eher: Stirbt einfach nicht. heißen. Es ist wahrscheinlich parodistisch gemeint (vor allem in Richtung diverser es "etwas" übertreibender Bond-Filme), aber John McClaine springt auch aus einem Auto, das immerhin schnell genug ist, um im Aufprall einen Helikopter zu Fall zu bringen, und humpelt danach ein bißchen (die Menge an Blut, die ihn schon nach vier Minuten ziert, korreliert definitiv zu keinem Zeitpunkt mit seiner Beweglichkeit). Übrigens, Jungs: Tatsächlich ein trefflicher Dialog: "Du hast eben einen Helikopter mit einem Auto abgeschossen!" "Ja, ich hatte keine Munition mehr."
Jedenfalls, gestorben wird in dem Film nur auf der Bösen-Seite, aber da auch erst zu fortgeschrittener Stunde. Da muß einem dann schon der Fahrstuhl samt dem dranhängenden Auto auf den Kopf fallen. Ausreichend viele Personen überleben Zusammenprallungen mit leicht deformierbaren Barrieren bei mehr als 50 km/h und schütteln danach den Staub von der Hose. Bruce Willis sagt nicht viel, und wenn er spricht, dann in knappen Sätzen davon, daß er das alles nicht zum ersten Mal erlebt. "Irgendwann gewöhnst du dich dran." Es wird nicht viel an der Situation herumanalysiert, die Handlung ist nicht schwer zu verstehen und erfordert kein Grundstudium von Informatik und Netzwerktechnik, und das Ende ist auch wenig überraschend (die Guten gewinnen), also alles solide und nett, wenngleich leicht unterkühlt inszeniert (ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, daß die für die Dreharbeiten das halbe Leuna-Gelände zur Verfügung hatten mit der Option, es in möglichst handliche Einzelteile zu zerlegen, was ihnen gelungen sein dürfte). Bemerkenswert waren vor allem noch zwei Dinge: Erstens wurde die Homeland Security mal so ordentlich durch den Kakao gezogen. Und John McClaine besiegt sogar eine F-35 mit wenig mehr als den nackten Fäusten, nachdem sie ihm schon den Truck zersägt hat. Bei der Gelegenheit stürzt so eine Autobahnbrücke spektakulär Element für Element zusammen, daß ich unwillkürlich überlegen mußte, ob sie die Szene in den Staaten jetzt gleich wieder rausschneiden mußten wg. Minneapolis. Es sah nämlich sehr ähnlich aus, und die Amis sind da ja immer etwas empfindlich. Also, die F35 ist hinüber, der Pilot steigt aus, und McClaine hält sich noch ein paar Sekunden am Leitwerk der auseinanderbröselnden Maschine fest, um dann aus ca. 25m Höhe zusammen mit dem Leitwerk auf ein Teil der ihrerseits einstürzenden Autobahnbrücke zu fallen, naja, blutig war er ja eh schon. Das war ein bißchen schade, also das mit dem Feinrippunterhemd. Man konnte sehen, daß er eins drunter hatte, aber das drüberliegende dunkelgraubraune Feinripplangarmshirt blieb, wo es war. Es bröckelte seinerseits ebenfalls vor sich hin, und es war natürlich ziemlich blutgetränkt, na, man kann nicht alles haben. Bruce Willis ist ja auch nicht mehr der Jüngste.
Also, toller Film, sehr empfehlenswert, die Story mit der Tochter fand ich etwas überflüssig und schmalzig, aber sonst geht ja in Amerika keiner ins Kino, wenn sich da nur Männer ums Geld prügeln. Übrigens allein schon deshalb sehenswert, weil man mal wieder sehr anschaulich sieht, wie abhängig unsere Welt und wir von all dem elektronischen Schnickschnack sind, und wie verwundbar. *moralaus*
Jedenfalls, gestorben wird in dem Film nur auf der Bösen-Seite, aber da auch erst zu fortgeschrittener Stunde. Da muß einem dann schon der Fahrstuhl samt dem dranhängenden Auto auf den Kopf fallen. Ausreichend viele Personen überleben Zusammenprallungen mit leicht deformierbaren Barrieren bei mehr als 50 km/h und schütteln danach den Staub von der Hose. Bruce Willis sagt nicht viel, und wenn er spricht, dann in knappen Sätzen davon, daß er das alles nicht zum ersten Mal erlebt. "Irgendwann gewöhnst du dich dran." Es wird nicht viel an der Situation herumanalysiert, die Handlung ist nicht schwer zu verstehen und erfordert kein Grundstudium von Informatik und Netzwerktechnik, und das Ende ist auch wenig überraschend (die Guten gewinnen), also alles solide und nett, wenngleich leicht unterkühlt inszeniert (ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, daß die für die Dreharbeiten das halbe Leuna-Gelände zur Verfügung hatten mit der Option, es in möglichst handliche Einzelteile zu zerlegen, was ihnen gelungen sein dürfte). Bemerkenswert waren vor allem noch zwei Dinge: Erstens wurde die Homeland Security mal so ordentlich durch den Kakao gezogen. Und John McClaine besiegt sogar eine F-35 mit wenig mehr als den nackten Fäusten, nachdem sie ihm schon den Truck zersägt hat. Bei der Gelegenheit stürzt so eine Autobahnbrücke spektakulär Element für Element zusammen, daß ich unwillkürlich überlegen mußte, ob sie die Szene in den Staaten jetzt gleich wieder rausschneiden mußten wg. Minneapolis. Es sah nämlich sehr ähnlich aus, und die Amis sind da ja immer etwas empfindlich. Also, die F35 ist hinüber, der Pilot steigt aus, und McClaine hält sich noch ein paar Sekunden am Leitwerk der auseinanderbröselnden Maschine fest, um dann aus ca. 25m Höhe zusammen mit dem Leitwerk auf ein Teil der ihrerseits einstürzenden Autobahnbrücke zu fallen, naja, blutig war er ja eh schon. Das war ein bißchen schade, also das mit dem Feinrippunterhemd. Man konnte sehen, daß er eins drunter hatte, aber das drüberliegende dunkelgraubraune Feinripplangarmshirt blieb, wo es war. Es bröckelte seinerseits ebenfalls vor sich hin, und es war natürlich ziemlich blutgetränkt, na, man kann nicht alles haben. Bruce Willis ist ja auch nicht mehr der Jüngste.
Also, toller Film, sehr empfehlenswert, die Story mit der Tochter fand ich etwas überflüssig und schmalzig, aber sonst geht ja in Amerika keiner ins Kino, wenn sich da nur Männer ums Geld prügeln. Übrigens allein schon deshalb sehenswert, weil man mal wieder sehr anschaulich sieht, wie abhängig unsere Welt und wir von all dem elektronischen Schnickschnack sind, und wie verwundbar. *moralaus*
Und heute mit Bildergalerie!
Ich starte im historischen Hafen, wo eine Schar alter Seebären mit der ollen Andreas ringt, lautstark und im breiten Berliner Dialekt, hehe.
So, das sind diese Pflastersteine, mit denen zumindest im Zentrum der Verlauf der Mauer ganz gut dokumentiert ist. Was gab es ein Gerangel darum! Es ist m.E. die beste Methode, die Mauer als manifestes, sichtbares, physisches Hindernis zu demonstrieren bei gleichzeitiger Abwesenheit der echten Mauer. Auf dem Photo stehe ich am Bordsteinrand der Zimmerstraße, vor mir, quasi fünfzehn Zentimeter Luftlinie entfernt, war die Mauer.
Hinter mir, wie auf dem nächsten Bild gut zu sehen, das Axel-Springer-Hochhaus. Als ich da heute langkam, erinnerte ich mich an ein kürzliches Gespräch in der Mensa genau darüber, daß der Springer extra dort sein Hochhaus baute, um Ulbricht, den Osten und überhaupt alle anderen einzuschüchtern. Daher das Beweisbild.
Dann fährt man 350 Meter weiter, und die Straße wimmelt vor Menschen. Was denn hier los, denk ich noch so - ach ja, Checkpoint Charlie. Gibt es den auch immer noch? Auf dem viersprachigen Schild "Sie betreten den amerikanischen Sektor" steht übrigens in den anderen drei Sprachen (oder zumindest in den beiden, wo ich es beurteilen kann) zusätzlich noch drauf, daß man keine illegalen Waffen oder Zollgedöns mitführen dürfe. Auf deutsch fehlt das.
Erstmalig war ich am und im Holocaust-Denkmal. Jetzt darf hoffentlich meine zugehörige Meinung geäußert werden, die ich schon seit der Ausschreibung des Projektes habe und nicht häufig und schon gar nicht grundsätzlich revidieren mußte, daß staatllich gelenkte Mahnmaltätigkeit hinterfragwürdig ist. Tatsächlich wird zwischen den Stelen Fange gespielt, oben drüber gesprungen, hobbyphotographierende Mütter formieren die männlichen Familienmitglieder ins Stelenmeer und so weiter. Ich persönlich hatte auch nicht grad dieses Erleben und Fühlen, was sich der Erbauer (schon wieder den Namen vergessen) möglicherweise gedacht hat. Ich dachte immer nur "Der Beton sieht wirklich mal gut aus, glatt und gar nicht schmutzig" und "Aha, so fühlt sich also die Oberfläche von Degussa-behandeltem Anti-Graffiti-Laminat an." Toll. Ansonsten: Liebe Berlin-Besucher, weglassen! Wenn Sie was über den Holocaust wissen wollen, fahren Sie nach Sachsenhausen und lassen sich "diesen" Film zeigen.
Außerdem war ich noch im Kino - Stirb langsam 4.0 - aber jetzt gibt es keine Rezensionen mehr, die sind alle, morgen wieder. Wird auch zu lang sonst!
So, das sind diese Pflastersteine, mit denen zumindest im Zentrum der Verlauf der Mauer ganz gut dokumentiert ist. Was gab es ein Gerangel darum! Es ist m.E. die beste Methode, die Mauer als manifestes, sichtbares, physisches Hindernis zu demonstrieren bei gleichzeitiger Abwesenheit der echten Mauer. Auf dem Photo stehe ich am Bordsteinrand der Zimmerstraße, vor mir, quasi fünfzehn Zentimeter Luftlinie entfernt, war die Mauer.
Hinter mir, wie auf dem nächsten Bild gut zu sehen, das Axel-Springer-Hochhaus. Als ich da heute langkam, erinnerte ich mich an ein kürzliches Gespräch in der Mensa genau darüber, daß der Springer extra dort sein Hochhaus baute, um Ulbricht, den Osten und überhaupt alle anderen einzuschüchtern. Daher das Beweisbild.
Dann fährt man 350 Meter weiter, und die Straße wimmelt vor Menschen. Was denn hier los, denk ich noch so - ach ja, Checkpoint Charlie. Gibt es den auch immer noch? Auf dem viersprachigen Schild "Sie betreten den amerikanischen Sektor" steht übrigens in den anderen drei Sprachen (oder zumindest in den beiden, wo ich es beurteilen kann) zusätzlich noch drauf, daß man keine illegalen Waffen oder Zollgedöns mitführen dürfe. Auf deutsch fehlt das.
Erstmalig war ich am und im Holocaust-Denkmal. Jetzt darf hoffentlich meine zugehörige Meinung geäußert werden, die ich schon seit der Ausschreibung des Projektes habe und nicht häufig und schon gar nicht grundsätzlich revidieren mußte, daß staatllich gelenkte Mahnmaltätigkeit hinterfragwürdig ist. Tatsächlich wird zwischen den Stelen Fange gespielt, oben drüber gesprungen, hobbyphotographierende Mütter formieren die männlichen Familienmitglieder ins Stelenmeer und so weiter. Ich persönlich hatte auch nicht grad dieses Erleben und Fühlen, was sich der Erbauer (schon wieder den Namen vergessen) möglicherweise gedacht hat. Ich dachte immer nur "Der Beton sieht wirklich mal gut aus, glatt und gar nicht schmutzig" und "Aha, so fühlt sich also die Oberfläche von Degussa-behandeltem Anti-Graffiti-Laminat an." Toll. Ansonsten: Liebe Berlin-Besucher, weglassen! Wenn Sie was über den Holocaust wissen wollen, fahren Sie nach Sachsenhausen und lassen sich "diesen" Film zeigen.
Außerdem war ich noch im Kino - Stirb langsam 4.0 - aber jetzt gibt es keine Rezensionen mehr, die sind alle, morgen wieder. Wird auch zu lang sonst!
Kurze Frage:
Neulich las ich in der "Textilwirtschaft"* über die offenbar kürzlich in Berlin stattgefunden habende Mercedes-Benz Fashion Week, daß es Punk-U-Bahnen gegeben haben soll, die quasi auf der Linie U5 zwischen Alexanderplatz und dem "angesagten Sage Club" gependelt sein sollen. Da kratzte ich mich bereits beim Lesen am Kopf und frug mich, wo denn auf der U5 der angesagte Sage Club ist. Da ist doch höchstens das womöglich noch angesagtere Café Moskau. Als ich heute zufällig* die Köpenicker Straße hinunterradelte, lief mir an der Ecke Heinrich-Heine-Straße direkt das Sage übern Weg, so daß ich dachte, also, entweder nicht U5 oder nicht Sage. Die Heinrich-Heine-Straße wird nämlich von der U8 angefahren und liegt immerhin zwei Stationen vom Alex entfernt. Das Café Moskau an der Schillingstraße wär nur eine Station entfernt und ist außerdem auch bequem zu Fuß zu erreichen. Ich kenn' mich da ja nicht so aus, aber wenn in der "Textilwirtschaft" vom angesagten Sage die Rede ist - kann das dann noch stimmen?
*[Textilwirtschaft: eine Fachzeitschrift des Textileinzelhandels, in der bisweilen ganze Absätze völlig unverständlich sind. Vielleicht bringe ich mal ein Beispiel mit.]
*[Event-Name frei erinnert; vielleicht hieß das ganze auch ganz anders, zum Beispiel Black&Decker Home and family problemsolving theory & practice contest and evalaution]
*[eigentlich unternahm ich eine systematische Inspektion sämtlicher Innenstadtbaustellen vor. Komisch - vor zwölf Jahren gähnte ich immer, wenn über Berlin Attribute wie "Großbaustelle", "Maulwürfe" und "Größenwahnsinn" verhängt wurden. Inzwischen glaube ich, daß die Leute recht haben. Ein Beispiel sei der Alexanderplatz. Nun, er wechselt ständig sein Gesicht, und das nicht im Wechsel der Jahreszeiten. Neuerdings sind ihm schon wieder Straßenbahnschienen nachgewachsen, aber dafür fallen ihm die Grünflächen aus. Jaja...]
*[Textilwirtschaft: eine Fachzeitschrift des Textileinzelhandels, in der bisweilen ganze Absätze völlig unverständlich sind. Vielleicht bringe ich mal ein Beispiel mit.]
*[Event-Name frei erinnert; vielleicht hieß das ganze auch ganz anders, zum Beispiel Black&Decker Home and family problemsolving theory & practice contest and evalaution]
*[eigentlich unternahm ich eine systematische Inspektion sämtlicher Innenstadtbaustellen vor. Komisch - vor zwölf Jahren gähnte ich immer, wenn über Berlin Attribute wie "Großbaustelle", "Maulwürfe" und "Größenwahnsinn" verhängt wurden. Inzwischen glaube ich, daß die Leute recht haben. Ein Beispiel sei der Alexanderplatz. Nun, er wechselt ständig sein Gesicht, und das nicht im Wechsel der Jahreszeiten. Neuerdings sind ihm schon wieder Straßenbahnschienen nachgewachsen, aber dafür fallen ihm die Grünflächen aus. Jaja...]
Freitag, 10. August 2007
Weit weg von der Bib und anderem Gedöns
Der frühe Vogel fängt den Wurm, und somit kam ich heute in den Genuß einer Zugfahrt in einem nicht überfüllten ICE. Zwischen Köln und Berlin fahren ja immer diese Doppel-ICEs. Nahe bei mir saß eine Dame, die sich bei der Zugbegleiterin darüber beschwerte, daß der Wagenstandsanzeiger Unfug anzeigte und sie jetzt im verkehrten Zugteil sei, weil ihr reservierter Platz sei in dem anderen Zugteil, und ob sie da jetzt das Geld wiederbekäme, denn das sei ja ärgerlich, nun ja, einen Sitzplatz habe sie jetzt ja auch, aber trotzdem, usw. Der Wagenstandsanzeiger stimmte natürlich. Später stellte sich heraus, daß sie die Wochentage nicht beachtet hat (an verkehrsarmen Tagen fährt dieser Zug als einfacher und mithin nur halb so langer ICE), naja, das schob sie dann darauf, daß sie ja schon acht Jahre nicht mehr Bahn gefahren sei. Das ist natürlich schon deswegen eine bescheuerte Ausrede, weil auch vor acht Jahren schon an den Wagenstandsanzeigern ein und derselbe Zug manchmal dreimal dranstand, je nach Wochentag anders. Wer lesen kann, ist wie immer klar im Vorteil. Aber noch viel besser fand ich ja, daß sie dann die Zugbegleiterin tatsächlich fragte, ob das jetzt auf der Rückfahrt auch wieder passieren könne. Die Zugbegleiterin lakonisch: Ja, ich hab nun nicht alle Wagenstandsanzeiger im Kopp, aber es kann natürlich sein, daß bei der Rückfahrt der Zug mehrmals dranstünde. Es sei ja schließlich Freitag, da ist so mancher Zug anders zusammengestellt als mittwochs.
Außerdem gab es noch ein älteres Ehepaar, offensichtlich auf dem Weg zum Sohnemann. Bei den beiden fiel mir auf, daß ältere Damen als Ehepaarbestandteil häufig die Eigenart haben, alles draußen vorbeiziehende zu kommentieren. Dem Ehemann bleibt oft nur die Flucht ins Innere. Das schönste Beispiel, als der Zug schon durch Berlin fuhr: "Die ham alle keine Gardinen an den Fenstern hier." Schweigen. "Naja, oder die Häuser hier stehen alle leer."
Zwischen Hannover und der Elbe habe ich geschlafen, womit der entsprechende Landstrich ausreichende Würdigung erfahren hat.
Außerdem gab es noch ein älteres Ehepaar, offensichtlich auf dem Weg zum Sohnemann. Bei den beiden fiel mir auf, daß ältere Damen als Ehepaarbestandteil häufig die Eigenart haben, alles draußen vorbeiziehende zu kommentieren. Dem Ehemann bleibt oft nur die Flucht ins Innere. Das schönste Beispiel, als der Zug schon durch Berlin fuhr: "Die ham alle keine Gardinen an den Fenstern hier." Schweigen. "Naja, oder die Häuser hier stehen alle leer."
Zwischen Hannover und der Elbe habe ich geschlafen, womit der entsprechende Landstrich ausreichende Würdigung erfahren hat.
Donnerstag, 9. August 2007
Kaum zu glauben
Wenn ich mir mein Zimmer so anschaue, kann ich es nicht glauben, daß ich heute im Standortgespräch* auf der Arbeit als sehr ordentlicher Mensch eingeschätzt wurde. Aber naja - wahrscheinlich verbrauche ich beim Arbeiten das Maß an Ordentlichkeit, das mir so mitgegeben ist... da bleibt dann für daheim nichts übrig.
Heute morgen habe ich schnell Kapitel 5 gelesen, das sind die Methoden der Hirnforschung. Gerne wird man mal um eine Gegenüberstellung von PET* und MRT* gebeten. Ich habe MB ein wenig im Verdacht, das Kapitel geschrieben zu haben, da sind manchmal so trockene Dinger drin, die in einem Lehrbuch eigentlich nichts zu suchen haben (die man sich aber grad besonders gut merken kann!) Beispiel (S. 103): "[...blabla...2-Deoxy-D-Glucos-Technik...] Hier wird radioaktive Glucose [...] in die Blutbahn injiziert. Das Tier wird dann für Minuten einer experimentiellen Reizsituation ausgesetzt oder vollführt eine bestimmte Tätigkeit oder Aufgabe. Anschließend wird der Kopf operativ entfernt (dekapitiert), das Gehirn entnommen und geschnitten. [...]"* Mal ehrlich. Ist schon bissel grenzwertig formuliert. Kann ein Kopf denn anders als operativ entfernt werden?
Ich verliere kein Wort über die hiesigen sintflutartigen Regenfälle.
*[Standortgespräch = Feedback von der Chefin. Fiel bei mir so gut aus wie noch nie. Mir wird vielleicht sogar noch eine Karriere angetragen... da muß die DFG sich mal ein bißchen ranhalten.]
*[PET = Positronen-Emissions-Tomographie: Teilchen fliegen durch die Gegend und stoßen mit Materie zusammen, und das kann man dann sehen.]
*[MRT = Magnetresonanztomographie: Atomkerne mit ungeraden Protonenzahlen richten sich irgendwie anders aus und schwingen dann zurück, wenn ein Magnet herummagnetisiert, wodurch sie ein Signal aussenden - wie auch immer, das kann man dann auch "sehen".]
*[zitiert aus: Monika Pritzel, Matthias Brand und Hans J. Markowitsch, "Gehirn und Verhalten. Ein Grundkurs der physiologischen Psychologie", 2003 Spektrum akademischer Verlag GmbH Heidelberg, Berlin.]
Heute morgen habe ich schnell Kapitel 5 gelesen, das sind die Methoden der Hirnforschung. Gerne wird man mal um eine Gegenüberstellung von PET* und MRT* gebeten. Ich habe MB ein wenig im Verdacht, das Kapitel geschrieben zu haben, da sind manchmal so trockene Dinger drin, die in einem Lehrbuch eigentlich nichts zu suchen haben (die man sich aber grad besonders gut merken kann!) Beispiel (S. 103): "[...blabla...2-Deoxy-D-Glucos-Technik...] Hier wird radioaktive Glucose [...] in die Blutbahn injiziert. Das Tier wird dann für Minuten einer experimentiellen Reizsituation ausgesetzt oder vollführt eine bestimmte Tätigkeit oder Aufgabe. Anschließend wird der Kopf operativ entfernt (dekapitiert), das Gehirn entnommen und geschnitten. [...]"* Mal ehrlich. Ist schon bissel grenzwertig formuliert. Kann ein Kopf denn anders als operativ entfernt werden?
Ich verliere kein Wort über die hiesigen sintflutartigen Regenfälle.
*[Standortgespräch = Feedback von der Chefin. Fiel bei mir so gut aus wie noch nie. Mir wird vielleicht sogar noch eine Karriere angetragen... da muß die DFG sich mal ein bißchen ranhalten.]
*[PET = Positronen-Emissions-Tomographie: Teilchen fliegen durch die Gegend und stoßen mit Materie zusammen, und das kann man dann sehen.]
*[MRT = Magnetresonanztomographie: Atomkerne mit ungeraden Protonenzahlen richten sich irgendwie anders aus und schwingen dann zurück, wenn ein Magnet herummagnetisiert, wodurch sie ein Signal aussenden - wie auch immer, das kann man dann auch "sehen".]
*[zitiert aus: Monika Pritzel, Matthias Brand und Hans J. Markowitsch, "Gehirn und Verhalten. Ein Grundkurs der physiologischen Psychologie", 2003 Spektrum akademischer Verlag GmbH Heidelberg, Berlin.]
Mittwoch, 8. August 2007
Der Bielefelder Sommer ist wieder da
Ja, genau so sagte es heute der Studienberater. Die drei Tage Sommerwetter haben den Plan mal wieder mächtig ins Wanken gebracht, aber es wird daran gearbeitet, die Mindestregenmenge für den Monat August trotz schweren Rückstandes noch zu schaffen. Komischerweise macht das Lernen bei Sonnenschein mehr Spaß, obwohl der Verlust an Lebensfreude bei schönem Wetter draußen ja eigentlich größer ist, als wenn es regnet.
Ich habe heute das Weiterschreiben am Bericht verweigert, weil sich abzeichnete, daß ich wiederum die zweite Seite der Diskussion neu schreiben würde und sonst gar nix. Immerhin habe ich Einleitung, Methoden und Diskussion mal in eine Datei geworfen und vorschriftsmäßig formatiert - Voilá! 10 Seiten. Und da fehlt die 4. Hypothese noch vollständig. Es gibt also gar nicht mehr so viel zu schreiben, sondern mehr zu formatieren und inhaltliche Konsistenz herzustellen.
Dafür habe ich das Projekt 1.0 strukturiert. Wenn es so gut weiterläuft wie bisher und mich der Lernkonfident nicht im Stich läßt, sind die letzten beiden Sonntage vor der Prüfung allein den Prüfungsfragen und der Wiederholung vorbehalten - öha. Das sieht doch gut aus. Über die Nervenzelle weiß ich bereits alles, und wenn im Gehirn und Verhalten die Kerne und Fasern auch mal alle an einer Stelle übersichtlich geschrieben stünden, so wie sie dann bisweilen abgefragt werden, wäre das eine erhebliche Erleichterung. (Nur als Beispiel: Es gibt eine seitenfüllende Tabelle mit sämtlichen Thalamuskernen, ihren Afferenzen und Funktionen. Zum Hypothalamus sucht man das aber vergebens, und der wird aber auch gerne mal abgefragt.)
Ich habe mich heute spontan in einer WG in der sogenannten Orangenkiste vorgestellt: ein sehr neues, zentrales Wohnheim mit Schnellstraßen- und Café-Berlin-Anschluß, na mal sehen, zumindest habe ich jetzt so eine Wohnung mal von innen gesehen: was mir hier in der Stennerstraße an Platz fehlt, wurde dort dann verbaut. Großzügiger Gemeinschaftsraum mit Küche und Balkon und Abstellnische, und im Bad kann man baden UND duschen (nur gleichzeitig nicht, außer man könnte sich aufspalten).
Liebe anonyme KommentatorInnen, ich freue mich ja über jeden Kommentar, und deshalb sind die anonymen nicht gesperrt, aber ich bin ja doch ein wenig neugierig, wers war, wenn ichs nicht erraten kann...
Ab nach Berlin. Weg hier. Ich brauch mal ein wenig Kontinentalluft.
Ich habe heute das Weiterschreiben am Bericht verweigert, weil sich abzeichnete, daß ich wiederum die zweite Seite der Diskussion neu schreiben würde und sonst gar nix. Immerhin habe ich Einleitung, Methoden und Diskussion mal in eine Datei geworfen und vorschriftsmäßig formatiert - Voilá! 10 Seiten. Und da fehlt die 4. Hypothese noch vollständig. Es gibt also gar nicht mehr so viel zu schreiben, sondern mehr zu formatieren und inhaltliche Konsistenz herzustellen.
Dafür habe ich das Projekt 1.0 strukturiert. Wenn es so gut weiterläuft wie bisher und mich der Lernkonfident nicht im Stich läßt, sind die letzten beiden Sonntage vor der Prüfung allein den Prüfungsfragen und der Wiederholung vorbehalten - öha. Das sieht doch gut aus. Über die Nervenzelle weiß ich bereits alles, und wenn im Gehirn und Verhalten die Kerne und Fasern auch mal alle an einer Stelle übersichtlich geschrieben stünden, so wie sie dann bisweilen abgefragt werden, wäre das eine erhebliche Erleichterung. (Nur als Beispiel: Es gibt eine seitenfüllende Tabelle mit sämtlichen Thalamuskernen, ihren Afferenzen und Funktionen. Zum Hypothalamus sucht man das aber vergebens, und der wird aber auch gerne mal abgefragt.)
Ich habe mich heute spontan in einer WG in der sogenannten Orangenkiste vorgestellt: ein sehr neues, zentrales Wohnheim mit Schnellstraßen- und Café-Berlin-Anschluß, na mal sehen, zumindest habe ich jetzt so eine Wohnung mal von innen gesehen: was mir hier in der Stennerstraße an Platz fehlt, wurde dort dann verbaut. Großzügiger Gemeinschaftsraum mit Küche und Balkon und Abstellnische, und im Bad kann man baden UND duschen (nur gleichzeitig nicht, außer man könnte sich aufspalten).
Liebe anonyme KommentatorInnen, ich freue mich ja über jeden Kommentar, und deshalb sind die anonymen nicht gesperrt, aber ich bin ja doch ein wenig neugierig, wers war, wenn ichs nicht erraten kann...
Ab nach Berlin. Weg hier. Ich brauch mal ein wenig Kontinentalluft.
Dienstag, 7. August 2007
Danke, GDL!!
Man geht zum Bahnhof. Es ist 20:20. Das Reisezentrum ist geschlossen. Miteingeschlossen eine Reihe Fahrkartenautomaten, aber in einer zugigen Ecke kann ich ein funktionstüchtiges Exemplar stellen. Es offeriert mir "Reise nach Berlin, Freitag ganz früh, Mittwoch zurück, ICE, Sparpreis 50, noch Fragen?" Frühaufstehen kann ich inzwischen ganz gut. Also, und mal ohne Umsteigen und ohne Hannover und mit Sitzplatz, da sag ich mal ja. Hab ich gesagt und gekauft. Dann gehe ich zu dem noch geöffneten Servicepoint und frage den gebürtigen Leipziger, was eigentlich passiert, wenn am Freitag gestreikt würde. Da sagt der doch: Dann kriegen Sie Ihr Geld ohne Bearbeitungsgebühr zurück! Ich sag: Ja, aber dann bin ich ja noch nicht in Berlin! Da sagt der: Ja, das könn' Sie dann vergessen. Da fährt dann nix. Ich sag: Am Freitag fährt doch alle halbe Stunde ein Schnellzug zwischen Köln und Berlin, da kann doch dann nicht plötzlich nix fahren! Da sagt der: Doch! Ich hab auch schon Befürchtungen, nicht nach Leipzig zu kommen. Da fährt dann nix.
Naja, grad eben habe ich ja in der elektronischen Süddeutschen gelesen, daß der Personenverkehr frühestens ab Montag bestreikt wird. Also: ab nach Berlin. Das Neuron, die am Wochenende unbelüftete Bib, der ostwestfälische Regen und sämtliche nervigen Ferienbegleitumstände können mich mal. Ich habe Semesterferien und kümmere mich um meine lieben heimischen Sozialkontakte und das Patenkind. Ich habe eine attraktive und treue Heimatstadt und eine wunderschöne Wohnung mit Südbalkon sowie ein funktionierendes Fahrrad mit altmodischen und gleichwohl zuverlässigen Patentventilen. Ich will am Sonnabend über den Markt bummeln, abends Freunde treffen und morgens lange schlafen. Am Sonntag suche ich den Frosch am Teich, und abends gibt es Kaninchen. Am Montag schaukele ich Clara durch den Stadtbezirk. Am Dienstag hat Clara Geburtstag. Alle Leute, die ich treffe, legen die Stirn in sorgenvolle Falten, wenn ich Nucleus accumbens sage, und verstehen nichts, wenn ich "und dann bis nachher am Glaskasten" sage.
[GDL ist natürlich die Lokführergewerkschaft!]
Naja, grad eben habe ich ja in der elektronischen Süddeutschen gelesen, daß der Personenverkehr frühestens ab Montag bestreikt wird. Also: ab nach Berlin. Das Neuron, die am Wochenende unbelüftete Bib, der ostwestfälische Regen und sämtliche nervigen Ferienbegleitumstände können mich mal. Ich habe Semesterferien und kümmere mich um meine lieben heimischen Sozialkontakte und das Patenkind. Ich habe eine attraktive und treue Heimatstadt und eine wunderschöne Wohnung mit Südbalkon sowie ein funktionierendes Fahrrad mit altmodischen und gleichwohl zuverlässigen Patentventilen. Ich will am Sonnabend über den Markt bummeln, abends Freunde treffen und morgens lange schlafen. Am Sonntag suche ich den Frosch am Teich, und abends gibt es Kaninchen. Am Montag schaukele ich Clara durch den Stadtbezirk. Am Dienstag hat Clara Geburtstag. Alle Leute, die ich treffe, legen die Stirn in sorgenvolle Falten, wenn ich Nucleus accumbens sage, und verstehen nichts, wenn ich "und dann bis nachher am Glaskasten" sage.
[GDL ist natürlich die Lokführergewerkschaft!]
Ab morgen muß ich dann übrigens zu den Biologen latschen
Grad nun, wo ich's mir angewöhnt hab', nach einer halben Stunde "Gehirn und Verhalten"* oder verwirrungsinduziert, vorher schon im Pinelli* und im Kandel, Schwarz & X* nachzuschlagen, was die zu den Ionenkanälen* so meinen (und auf diese Weise nunmehr eigentlich ALLES über Ionenkanäle zu wissen glaube), löst die Bibliothek den Semesterapparat* vom Drogenseminar* auf, in welchem der Kandel noch die ganze Zeit zu finden war. Woher wissen die denn, daß MB im Urlaub* ist? Und haben die eine Ahnung, wo die Biologen sitzen? Die haben von dem Band an die zehn Exemplare! Ich habe ja mal dezent nachgefragt, ob das eine denn nicht hier bei den Psychologen bleiben könne, aber Fehlanzeige. "Sie können's ja ausleihen", war die lapidare Auskunft. Das bin ich in der Gegend hier aber nicht gewöhnt! Soll ich diesen 7.5-Kilo-Schinken in echt ausleihen, um dann jedesmal beim Betreten und Verlassen der Bib das Ding vorzuzeigen, daß ich den bereits ausgeliehen habe, und vor allem dann nicht mehr den halben Tag am Tisch liegenlassen können? Bäh! Und warum nochmal steht von den zehn vorhandenen Kandel-Exemplaren keins bei der physiologischen Psychologie? Hat die nix mit Neurowissenschaften zu tun? Fragen über Fragen. Ich glaube, ich lasse mir einfach einen Tischapparat* einrichten. Hehe. Ist das wenigstens verwerflich, im zweiten Semester? Das wär ja ein Extra-Grund*...
*[Gehirn und Verhalten: das prüfungsrelevante Werk unseres Professors und seines wissenschaftlichen Ziehsohns MB und noch einer Professorin aus Landau.]
*[Pinelli = Pinel, Biopsychologie, frühere Prüfungsliteratur, seeehr verständlich geschrieben, aber, wer weiß, vielleicht nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand?]
*[Kandel, Schwarz & X (Name entfallen): Neurowissenschaften: Zehn Kapitel über das Neuron; Prüfungsliteratur für MBs eigenes Vordiplom; ebenfalls sehr verständlich geschrieben, aber auch in epischer Breite.]
*[Ionenkanäle: transportieren Kalium in die Nervenzelle hinein und Natrium hinaus, um das Ruhepotential der Membran zu halten, welches daher auch ein Fließgleichgewicht ist.]
*[Semesterapparat = Dozenten lassen die für ihre Veranstaltungen empfohlenen Bücher in einem Extra-Regal zusammenstellen; aus dem Grund stand der Kandel überhaupt in der Psycho-Bib herum. Wird aber offensichtlich doch irgendwann aufgelöst.]
*[Drogenseminar = nicht was der Laie sich jetzt drunter vorstellt, sondern eine trockene (was nicht langweilig bedeutet!) Veranstaltung über die verschiedenen Mechanismen, wie Drogen und psychoaktive Substanzen auf Hirnebene funktionieren. Fast also eine Art Anleitung (nach dem Muster "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz - ein Leitfaden"), erfreut sich stets großer Beliebtheit, erfordert aber offensichtlich auch genauestes Studium des Kandel (s.o.)]
*[Urlaub = früheres Konzept zur physischen und psychischen Regeneration nach größeren Anstrengungen, gilt inzwischen als überholt bzw. nahezu unbekannt. Heutzutage ist man einfach nicht da, was nicht unbedingt mit Nicht-Arbeiten einhergeht.]
*[Tischapparat = man kann sich so eine Art Buchgruppe auf einem der Tische drapieren lassen. Ich weiß allerdings nichts darüber, WER das kann und welche Bedingungen erfüllt sein müssen. NOCH nicht.]
*[Extra-Grund = Reaktanz = es bei Verwerflichkeit grade machen.]
*[Gehirn und Verhalten: das prüfungsrelevante Werk unseres Professors und seines wissenschaftlichen Ziehsohns MB und noch einer Professorin aus Landau.]
*[Pinelli = Pinel, Biopsychologie, frühere Prüfungsliteratur, seeehr verständlich geschrieben, aber, wer weiß, vielleicht nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand?]
*[Kandel, Schwarz & X (Name entfallen): Neurowissenschaften: Zehn Kapitel über das Neuron; Prüfungsliteratur für MBs eigenes Vordiplom; ebenfalls sehr verständlich geschrieben, aber auch in epischer Breite.]
*[Ionenkanäle: transportieren Kalium in die Nervenzelle hinein und Natrium hinaus, um das Ruhepotential der Membran zu halten, welches daher auch ein Fließgleichgewicht ist.]
*[Semesterapparat = Dozenten lassen die für ihre Veranstaltungen empfohlenen Bücher in einem Extra-Regal zusammenstellen; aus dem Grund stand der Kandel überhaupt in der Psycho-Bib herum. Wird aber offensichtlich doch irgendwann aufgelöst.]
*[Drogenseminar = nicht was der Laie sich jetzt drunter vorstellt, sondern eine trockene (was nicht langweilig bedeutet!) Veranstaltung über die verschiedenen Mechanismen, wie Drogen und psychoaktive Substanzen auf Hirnebene funktionieren. Fast also eine Art Anleitung (nach dem Muster "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz - ein Leitfaden"), erfreut sich stets großer Beliebtheit, erfordert aber offensichtlich auch genauestes Studium des Kandel (s.o.)]
*[Urlaub = früheres Konzept zur physischen und psychischen Regeneration nach größeren Anstrengungen, gilt inzwischen als überholt bzw. nahezu unbekannt. Heutzutage ist man einfach nicht da, was nicht unbedingt mit Nicht-Arbeiten einhergeht.]
*[Tischapparat = man kann sich so eine Art Buchgruppe auf einem der Tische drapieren lassen. Ich weiß allerdings nichts darüber, WER das kann und welche Bedingungen erfüllt sein müssen. NOCH nicht.]
*[Extra-Grund = Reaktanz = es bei Verwerflichkeit grade machen.]
Montag, 6. August 2007
Tracheen-Atmung, wußt' ich's doch!
Neulich beteiligte ich mich aktiv an einer Unterhaltung über 1.) den Unterschied zwischen Spinnen und Insekten (8 vs. 6 Beinchen) und 2.) daß die lieben Krabbeltiere keine Lungen haben, sondern irgendwie anders, aber passiv [blabla, *selbstlob*] jedenfalls les ich grad das hier in der elektronischen Süddeutschen und denk' so: Tracheen heißt dis, jawoll!
Sehr lesenswerter Artikel übrigens. Irgendwie auch beruhigend, solange der Klimawandel nicht qua Erwärmung für größere Spinnen... aber in Mitteleuropa wird es ja eher kälter, wegen des Golfstromes... hoffentlich.
Sehr lesenswerter Artikel übrigens. Irgendwie auch beruhigend, solange der Klimawandel nicht qua Erwärmung für größere Spinnen... aber in Mitteleuropa wird es ja eher kälter, wegen des Golfstromes... hoffentlich.
Sonntag, 5. August 2007
War natürlich nur ein Test, Jungs!
Weiß ich doch: Tel-Di-Mes-Met-Myelencephalon. Klar doch!
Tel: Die Lappen. Frontal-, Temporal-, Parietal- und Occipitallappen. Außerdem noch die telencephalen Basalganglien - Nucleus caudatus, Putamen und Globus Pallidus (auch bekannt als "Corpus striatum") sowie die ambivalente Amygdala, die funktionell dem limbischen System zugerechnet werden muß. Und nicht vergessen werden sollte der limbische Lappen mit den verworrenen Gyrus cinguli-Indusium griseum-durchzogen vom Cingulum-Strukturen.
Di: Thalamisch. Einmal der Thalamus mit seiner Taubeneiähnlichkeit und der Lamina medullaris interna, dann noch der Hypothalamus, der leider nicht so eine schöne Figur hat wie der Thalamus.
Mes: Tectum und Tegmentum. Das Tectum besteht aus Colliculi, und zwar paarweise inferioren und superioren. Die ersteren sind für auditive Informationen, die zweiteren in ihren höheren Schichten für optische, in ihren tieferen Schichten für multimodale Sinneseindrücke zuständig. Das Tegmentum besteht aus dem periaquaeduktalen Grau (umwickelt den Aquaeductus cerebri), der Substantia nigra (Pars compacta + Pars reticulata) und dem Nucleus ruber. Ha!
Met: Besteht aus Pons und Cerebellum.
Myel: Faserstränge und die hier beginnende Formatio reticularis (die geht bis ins Mes- aber wohl vielleicht sogar ins Diencephalon!).
Erkenntnisse des Tages (die gab es außerdem!):
Ich dachte immer, das heißt "My"encephalon. "Myel" ergibt aber auch Sinn: Die ganzen Faserstränge sind bestimmt allesamt myelinisiert.
Klar gibt es ein großes Außeninteresse (= außerhalb der Uni) an Soziologie: Taxifahrer werden schließlich immer gebraucht!
Und der Lernkonfident hatte eine Erkenntnis, die er so ausdrückte: Ich muß mich erstmal an diese neue Weltordnung des Cortex gewöhnen.
An eine neue Weltordnung müssen wir uns alle mal gewöhnen, daher folgender Hinweis:
Steht bei uns in der Fachbibliothek Theologie herum.
Auf der Galerie gab es noch:
Eigenwerbung oder Tatsache (klebte so an einer der Stützen):
[allgemeiner Kommentar: Dieser Beitrag diente letztlich allein meiner eigenen Wiederholung. Daher ist er auch nicht für Laien verständlich verfaßt. Sinngemäß bedeutet er: Das Gehirn besteht aus fünf Teilen, die alle wieder in unterschiedliche Strukturen unterteilt werden, die ich grad lerne.]
Irgendwie vermisse ich den Nucleus accumbens. Wo ist der denn hin?
Tel: Die Lappen. Frontal-, Temporal-, Parietal- und Occipitallappen. Außerdem noch die telencephalen Basalganglien - Nucleus caudatus, Putamen und Globus Pallidus (auch bekannt als "Corpus striatum") sowie die ambivalente Amygdala, die funktionell dem limbischen System zugerechnet werden muß. Und nicht vergessen werden sollte der limbische Lappen mit den verworrenen Gyrus cinguli-Indusium griseum-durchzogen vom Cingulum-Strukturen.
Di: Thalamisch. Einmal der Thalamus mit seiner Taubeneiähnlichkeit und der Lamina medullaris interna, dann noch der Hypothalamus, der leider nicht so eine schöne Figur hat wie der Thalamus.
Mes: Tectum und Tegmentum. Das Tectum besteht aus Colliculi, und zwar paarweise inferioren und superioren. Die ersteren sind für auditive Informationen, die zweiteren in ihren höheren Schichten für optische, in ihren tieferen Schichten für multimodale Sinneseindrücke zuständig. Das Tegmentum besteht aus dem periaquaeduktalen Grau (umwickelt den Aquaeductus cerebri), der Substantia nigra (Pars compacta + Pars reticulata) und dem Nucleus ruber. Ha!
Met: Besteht aus Pons und Cerebellum.
Myel: Faserstränge und die hier beginnende Formatio reticularis (die geht bis ins Mes- aber wohl vielleicht sogar ins Diencephalon!).
Erkenntnisse des Tages (die gab es außerdem!):
Ich dachte immer, das heißt "My"encephalon. "Myel" ergibt aber auch Sinn: Die ganzen Faserstränge sind bestimmt allesamt myelinisiert.
Klar gibt es ein großes Außeninteresse (= außerhalb der Uni) an Soziologie: Taxifahrer werden schließlich immer gebraucht!
Und der Lernkonfident hatte eine Erkenntnis, die er so ausdrückte: Ich muß mich erstmal an diese neue Weltordnung des Cortex gewöhnen.
An eine neue Weltordnung müssen wir uns alle mal gewöhnen, daher folgender Hinweis:
Steht bei uns in der Fachbibliothek Theologie herum.
Auf der Galerie gab es noch:
Eigenwerbung oder Tatsache (klebte so an einer der Stützen):
[allgemeiner Kommentar: Dieser Beitrag diente letztlich allein meiner eigenen Wiederholung. Daher ist er auch nicht für Laien verständlich verfaßt. Sinngemäß bedeutet er: Das Gehirn besteht aus fünf Teilen, die alle wieder in unterschiedliche Strukturen unterteilt werden, die ich grad lerne.]
Irgendwie vermisse ich den Nucleus accumbens. Wo ist der denn hin?
Tja. Sonnabend ist wie Sonntag.
Im August ist da kein Unterschied. Gut, man kann mit dem Bus in die Uni fahren. Toll. Der fährt aber nur alle 30 Minuten, und an den ohnehin dürftigen Fahrplan hält der sich auch nicht. Auch ist die Uni nicht abgesperrt, man kommt ohne Gesichtskontrolle rein. Aber drinne... Cafete ist nicht auf, Menschen sind auch nicht viele anwesend, Bibliotheksmensch muß angebettelt werden, daß die Lüftung mal angestellt wird (und nach zwei Stunden ist die auch wieder aus). Ein einsamer Konfident harrt auf der Galerie vor seinen Karteikarten aus. In der Pädagogischen machen sie die Prüfungstermine offenbar inzwischen eher "nach Bedarf" als "im üblichen Prüfungszeitraum", womit erklärt werden könnte, warum es Spätgeprüfte und Vorgezogene geben wird.
Übrigens habe ich heute den Methodenteil geschrieben, zumindest bezüglich der verwendeten Methoden; die Ergebnisse hatte ich ja schon fertig (zumindest für 1-3). Außerdem habe ich eine Seite Diskussion geschrieben, allerdings zuungunsten einer Seite, die vorher da war und dann heute gelöscht werden mußte. Aber das, was jetzt da ist, gefällt mir besser als das, was vorher da war. Ich wollte ja auch nicht Antonio Damasios wunderschöne Theorie der somatischen Marker vollständig wiederlegen und Baba Shivs "Negative Side of Emotions in Investment Behavior" übermäßig pushen, zumal seit ich bemerkt habe, daß bei den beiden Shiv-Arbeiten die Damasios Co-Autoren sind. Besser erschien heute die Idee, einfach mal MBs Modell des Entscheidungsverhaltens unter Risiko schön hervorzuheben, denn da lassen sich unsere Ergebnisse hervorragend unterbringen.
Ich komme gerade vom Sommerfest der Filiale, und wider Erwarten war das sehr nett und entspannt, und eigentlich habe ich es doch gar nicht so schlecht getroffen mit dieser neuerlichen Erfahrung hier. Erstens kann man inzwischen Erfahrungen aus verschiedenen Filialen im Kontext sehen, weil es eben ein paar mehr sind, und zweitens muß man das alles nicht mehr so ernst nehmen, denn es ist auch nur ein (wenn auch verdammt gut bezahlter) Job, den man eben so gut wie möglich macht.
Morgen wird die Reise durchs Hirn angetreten. Di-, Tel-, Med-, Mes- und Myencephalon, von vorne bis hinten (das war ausm Kopp, also falls Med- und Mes- vertauscht sein sollten, sorry!) samt wichtigste Strukturen. Machbar. Das ist prima, dann muß ich das nicht mehr extra lernen.
Übrigens habe ich heute den Methodenteil geschrieben, zumindest bezüglich der verwendeten Methoden; die Ergebnisse hatte ich ja schon fertig (zumindest für 1-3). Außerdem habe ich eine Seite Diskussion geschrieben, allerdings zuungunsten einer Seite, die vorher da war und dann heute gelöscht werden mußte. Aber das, was jetzt da ist, gefällt mir besser als das, was vorher da war. Ich wollte ja auch nicht Antonio Damasios wunderschöne Theorie der somatischen Marker vollständig wiederlegen und Baba Shivs "Negative Side of Emotions in Investment Behavior" übermäßig pushen, zumal seit ich bemerkt habe, daß bei den beiden Shiv-Arbeiten die Damasios Co-Autoren sind. Besser erschien heute die Idee, einfach mal MBs Modell des Entscheidungsverhaltens unter Risiko schön hervorzuheben, denn da lassen sich unsere Ergebnisse hervorragend unterbringen.
Ich komme gerade vom Sommerfest der Filiale, und wider Erwarten war das sehr nett und entspannt, und eigentlich habe ich es doch gar nicht so schlecht getroffen mit dieser neuerlichen Erfahrung hier. Erstens kann man inzwischen Erfahrungen aus verschiedenen Filialen im Kontext sehen, weil es eben ein paar mehr sind, und zweitens muß man das alles nicht mehr so ernst nehmen, denn es ist auch nur ein (wenn auch verdammt gut bezahlter) Job, den man eben so gut wie möglich macht.
Morgen wird die Reise durchs Hirn angetreten. Di-, Tel-, Med-, Mes- und Myencephalon, von vorne bis hinten (das war ausm Kopp, also falls Med- und Mes- vertauscht sein sollten, sorry!) samt wichtigste Strukturen. Machbar. Das ist prima, dann muß ich das nicht mehr extra lernen.
Freitag, 3. August 2007
Ich sehe müde aus
Das wurde heute gleich mehrmals vom gleichen Konfidenten* entschieden und festgestellt. Variabel waren lediglich die Attribute "sehr" und "ziemlich" und "ganz schön". Dabei kann ich mich an keine Woche mehr erinnern, in der ich an so vielen Tagen länger als bis acht Uhr geschlafen habe. (Vielleicht war ich auch das eine oder andere Mal später als halb zwölf im Bett?) Ich glaube, daß die Bibliothek schuld ist. Kaum sitzt man drinnen, wird man müde. Man häuft einen Haufen Neurowissenschaftenbücher um sich herum und betrachtet die Nervenzelle, quasi aus verschiedenen Blickwinkel. Der prüfungsrelevante "Gehirn und Verhalten"-Blickwinkel ist bislang leider der unverständlichste. Ich bin überhaupt gelinde gesagt verwundert, daß das vielgepriesene Prüfungsliteraturbuch von MB (also logisch nicht das, was er [mit]geschrieben hat, sondern das seiner eigenen Vordiplomsprüfung zugrundelag) eins ist, das bei uns nicht mal in der Psycho- sondern in der Bio-Bib zu finden ist, und die ist ja mindestens drei Zähne* weiter oder so! Naja, Physio wird schon rocken beim Lernen, aber wie! Wenn da nicht diese Müdigkeit wäre.
*[Dafür habe ich es schon wieder verabsäumt, die eigens handbeschriebene Sicherheitskopie von "Weißes Papier" zu überreichen. Ha! Das kommt davon.]
*[Zähne: Gebäudeflügel. Ein Zahn = ca. (gefühlt) 250 Meter.]
*[Dafür habe ich es schon wieder verabsäumt, die eigens handbeschriebene Sicherheitskopie von "Weißes Papier" zu überreichen. Ha! Das kommt davon.]
*[Zähne: Gebäudeflügel. Ein Zahn = ca. (gefühlt) 250 Meter.]
Groening et al., 2007
Jaja, jetzt war ich auch mal im Kino, in einem Film, der grad mal 'ne Woche läuft, in einem ollen Multiplexkino, weil ich da noch Gutscheine hatte (unsere Filiale hat mal wieder irgendwas gewonnen), in einer abendfüllenden Serienverfilmung, naja, das Studieren hinterläßt so seine Spuren...
Netter Film, übrigens. Vielleicht nicht der absolute Praller, was die Gags angeht, aber doch mit Liebe zum Detail und einer Art Story, die nicht auf Krampf zusammengestellt wurde, um eine harmlose 25-Minuten-Folge auf Spielfilmlänge aufzublasen.
Mein Lieblingsspruch, geäußert vom Präsidenten der EPA (Umweltschutzbehörde) als Antwort auf die Bemerkung eines seiner Mitarbeiter, ob er vor Macht wahnsinnig geworden sei: "Natürlich bin ich das! Haben Sie schonmal versucht, OHNE Macht wahnsinnig zu werden? Das macht keinen Spaß! Da hört einem nie einer zu!"
Etwas gewöhnungsbedürftig: Marge Simpsons neue Synchronstimme. Immerhin hätte ich nicht auf Anke Engelke getippt, selbst nachdem ich wußte, daß sie die neue Synchronstimme ist.
Netter Film, übrigens. Vielleicht nicht der absolute Praller, was die Gags angeht, aber doch mit Liebe zum Detail und einer Art Story, die nicht auf Krampf zusammengestellt wurde, um eine harmlose 25-Minuten-Folge auf Spielfilmlänge aufzublasen.
Mein Lieblingsspruch, geäußert vom Präsidenten der EPA (Umweltschutzbehörde) als Antwort auf die Bemerkung eines seiner Mitarbeiter, ob er vor Macht wahnsinnig geworden sei: "Natürlich bin ich das! Haben Sie schonmal versucht, OHNE Macht wahnsinnig zu werden? Das macht keinen Spaß! Da hört einem nie einer zu!"
Etwas gewöhnungsbedürftig: Marge Simpsons neue Synchronstimme. Immerhin hätte ich nicht auf Anke Engelke getippt, selbst nachdem ich wußte, daß sie die neue Synchronstimme ist.
Donnerstag, 2. August 2007
Nachtrag vom gestrigen Tag, mit Bildern
Gestern gab es ein abendliches Bummeln und im Freien Rotwein trinken, um den Schmetterling in die Heimat zu verabschieden. Da sich gestern kurzzeitig der Sommer in Bielefeld tummelte, erwies sich unser Tun als angenehm. Es gab auch allerlei zu beobachten, z.B. wie sich das hiesige Ordnungsamt um evtl. herumstreunende, wenngleich mit Plakette versehene Hunde kümmert:
Desweiteren kann ich mich niesen nur anschließen und festhalten: Wenn der Teller so aussieht, hat es wohl geschmeckt. Vor allem, wenn man die Melone gegen ein Eis tauschen konnte!
Mit den J-Boys durch die Altstadt... Gut auch der Plan, am 08. September von einem Einheimischen und Ortskundigen durch Gütersloh geführt zu werden. Geplanter Höhepunkt und einziger Anlaß für dieses geplante Tun: Max Goldt liest dort.
Zuguterletzt wurde ein winziger, nett aussehender Buchladen entdeckt. Allein schon wegen des Mascha-Kaléko-Fensters erwähnenswert, desweiteren wegen dieses Aufklebers:
Und jetzt ab ins Kino zu den Simpsons!
Desweiteren kann ich mich niesen nur anschließen und festhalten: Wenn der Teller so aussieht, hat es wohl geschmeckt. Vor allem, wenn man die Melone gegen ein Eis tauschen konnte!
Mit den J-Boys durch die Altstadt... Gut auch der Plan, am 08. September von einem Einheimischen und Ortskundigen durch Gütersloh geführt zu werden. Geplanter Höhepunkt und einziger Anlaß für dieses geplante Tun: Max Goldt liest dort.
Zuguterletzt wurde ein winziger, nett aussehender Buchladen entdeckt. Allein schon wegen des Mascha-Kaléko-Fensters erwähnenswert, desweiteren wegen dieses Aufklebers:
Und jetzt ab ins Kino zu den Simpsons!
Und wenn wir schon dabei sind,
[Thanks for hint]
dann wollen wir auch unsere eigenen Professoren im Glanze der Öffentlichkeit nicht vernachlässigen (danke übrigens für die zahlreichen Hinweise!), oder zumindest den einen, der sich heute einer offensichtlich regen öffentlichen Debatte über den freien Willen bzw. die Verantwortlichkeit von Straftätern für ihre Taten auf spiegel.online stellte; naja, ich habs selbst noch nicht gelesen und debattiere später gerne mit... HJM ist schon so ein Spezialfall. Irgendwie rennt er doch auch nicht in der Gegend herum und veranstaltet irgendeinen Schwachsinn und beruft sich dann auf sein Hirn, daß das eben Dinge erledigt. Ich nehm ihm das nicht ab, das mechanistische und ausgelieferte. [Für weiterführende Argumente sollte ich jetzt aufhören und den Chat nachlesen.]
dann wollen wir auch unsere eigenen Professoren im Glanze der Öffentlichkeit nicht vernachlässigen (danke übrigens für die zahlreichen Hinweise!), oder zumindest den einen, der sich heute einer offensichtlich regen öffentlichen Debatte über den freien Willen bzw. die Verantwortlichkeit von Straftätern für ihre Taten auf spiegel.online stellte; naja, ich habs selbst noch nicht gelesen und debattiere später gerne mit... HJM ist schon so ein Spezialfall. Irgendwie rennt er doch auch nicht in der Gegend herum und veranstaltet irgendeinen Schwachsinn und beruft sich dann auf sein Hirn, daß das eben Dinge erledigt. Ich nehm ihm das nicht ab, das mechanistische und ausgelieferte. [Für weiterführende Argumente sollte ich jetzt aufhören und den Chat nachlesen.]
Ist das komisch?
Eigentlich, wenn man es recht überlegt, ist diese Anleitung zum Basteln einer Mückenklatsche mehrschichtig grenzwertig. Erstens, alle normalbegabten Angehörigen des im weiteren Sinne westlichen Kulturkreises sind in der Lage, mithilfe einer Tageszeitung ohne nähere Instruktion eine Mücke zu erschlagen. Zweitens, wenn man trotzdem, als Tageszeitung, der Meinung ist, seinen eigenen Lesern genau so eine Instruktion geben zu müssen, hat man möglicherweise keine besonders hohe Meinung von den intellektuellen Fähigkeiten der eigenen Leser. Drittens, wenn man laut und öffentlich herumposaunt, daß die eigene Zeitung vor allem dafür gut sei, harmlose Mücken zu erschlagen, hat man vielleicht sogar selbst begriffen, daß die eigene Zeitung zu nicht besonders viel mehr taugt? Viertens, aber mal ehrlich: WER bitteschön hält sich denn an so eine bescheuerte Faltvorlage, wenn er einfach nur irgendein Krabbel- oder Flugtier mit langen oder kurzen, sechs oder acht Beinen, Stachel oder Rüssel, Surren oder Brummen, nervigen oder schmerzenden Folgeschäden ruhigstellen will?
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