Dienstag, 27. Juli 2010

Nachtrag

http://juliasloveparade.blog.de/2010/07/25/verstehe-9037707/

Heute im Bildblog verlinkt gewesen.

Präziser kann ein junges Mädchen ein traumatisierendes Erlebnis kaum beschreiben.

Sonntag, 25. Juli 2010

Ich glaube nicht, was ich sehe



Seit 2006 findet die Loveparade nicht mehr in Berlin statt, unter anderem wegen der Nichtbewältigbarkeit der Menschenmengen und der nicht finanzierbaren Folgekosten. (Ich bin mal zufällig am Tag nach einer Loveparade durch den Tiergarten geradelt... puh!) Die beiden obigen Bilder, die ich bei tweetphoto geklaut habe, zeigens aber deutlich, daß es nicht das mangelhafte Fluchtwegkonzept gewesen sein kann, weswegen es in Berlin keine Genehmigung gab [alles in der fabelhaften Wikipedia nachzulesen]. In Berlin konnte man die Veranstaltung jederzeit verlassen.

Wenn das Sicherheitskonzept in Duisburg so versagt haben sollte, wie es die ersten Hinweise nahelegen, wird diese Katastrophe ähnlich in die Annalen eingehen wie seinerzeit Ramstein, und zu neuen Vorschriften bei Massenveranstaltungen führen.

Daß überhaupt jemand mit einem Schulabschluß höher als sechste Klasse ernsthaft angenommen hat, durch eine Bahnunterführung wie die Karl-Lehr-Straße in Duisburg die Teilnehmer einer Massenveranstaltung schleusen zu können (hin und wieder zurück!), verwundert mich allerdings schon. Da hätte es ja schon gereicht, daß einer ganz normal in Ohnmacht gefallen wäre, um eine Panik auszulösen.

Jetzt wird es wohl keine Loveparade mehr geben, und ich würde es begrüßen, wenn es nicht aus so einem tragischen Grund geschähe.

Donnerstag, 15. Juli 2010

best words zum Thema ICE

Man soll sich nichts vormachen, dieser Planet ist nicht der richtige für die Ingenieure von Siemens. Er hat ein Klima und eine unverschämte Schwerkraft, damit konnte man wirklich nicht rechnen.

Sagt ein wortgewaltiger Kommentator auf ZEITonline.

Quasi die moderne Version von "Wie heißen die vier Feinde der Deutschen Reichsbahn? -Frühling, Sommer, Herbst und Winter!"

Die versammelten Skandale um weiche Radwellen, die Berliner S-Bahn und das systematische Sparen an Wartung, Personal und Ersatzzügen zeigen doch deutlich, daß eine Privatisierung den ureigenen Interessen eines öffentlichen Fernverkehrs auf Schienen zuwiederläuft... warum funktioniert es in der Schweiz so gut und hier so schlecht?

Montag, 12. Juli 2010

kontra

Wenn man die Kommentare zu derzeitigen Publikationen über den Koalitionsvertrag der zukünftigen Minderheitsregierung in Nordrhein-Westfalen (mein derzeitiges Heimatland) liest, bekommt man tatsächlich den Eindruck, daß man es bestimmten Personen einfach nicht recht machen kann.

- Hannelore Kraft hatte zwar keine gute Ausgangslage, weil sie fast alles, inklusive der jetzt doch zustandekommenden Minderheitsregierung, ausgeschlossen hatte, und das wenige, das sie nicht ausgeschlossen hatte, war durch die entsprechenden hypothetischen Koalitionspartner ausgeschlossen worden (z.B. Jamaika).

- Jürgen Rüttgers trat nach der doch deutlichen Wahlniederlage zunächst doch nicht zurück, um später dann doch von allen Ämtern zurückzutreten... von fast allen. Das Mandat behält er natürlich trotzdem.

- Jürgen Rüttgers hat sich einerseits alle Mühe gegeben, den Anspruch der CDU auf das Ministerpräsidentenamt mit den 6000 Stimmen Vorsprung, die sich freilich nicht in einem einzigen Sitz Mehrheit niederschlugen, geltend zu machen. Andererseits erwarte ich vom sich selbst als solchen empfindenden Mehrheitseigner, daß er sich bitteschön selber um entsprechende Regierungskoalitionen bemüht. Das ist nicht geschehen.

- Hannelore Kraft hat sich alle Mühe gegeben, ihre Wahlversprechen einzuhalten und nicht in die sogenannte Ypsilanti-Falle zu laufen. Stets versicherte sie sich des Rückhalts durch Bundespartei und Basis. Trotzdem wird ihr Machtgeilheit und Postenversessenheit vorgeworfen, und zwar in unverschämtem und polemisierendem Ton.

- Als Hannelore Kraft noch aus der Opposition heraus mit faktischen Mehrheiten im Landtag auf demokratisch geradezu vorbildliche Weise ( = kein Fraktionszwang) die amtierende Regierung zwingen wollte, Landtagsbeschlüsse umzusetzen, wurde ihr vorgeworfen, sie würde die Interessen des Landes zugunsten eigener Eitelkeiten und aus Angst vor Neuwahlen opfern.

- Kommentatoren benutzen häufig, um die weibliche Doppelspitze der künftigen Minderheitsregierung zu benennnen, die Phrase "die beiden Damen", was natürlich sofort an Kaffeekränzchen im Café Kranzler anmutet.

Ich freue mich darüber, in einem Bundesland zu wohnen, welches mutige Damen beherbergt, welche nach Äonen autokratisch-patriacharlich geführter Altherrenregierungen (Rau, Clement, Rüttgers) gleich zu zweit eine Minderheitsregierung stemmen wollen. Ob es klappt, kann man nicht wissen, aber das es sonst auch keine handlungsfähige Regierung gäbe, weiß man jetzt schon. Außerdem gehöre ich zu den fatalistisch-ergebenen Leuten, die glauben, die wahre und mich betreffende Politik finde ohnehin nicht mehr im Parlament statt (falls sie sich da jemals befunden habe), sondern auf Lobbybanketts und hinter zugezogener, gepolsterter Tür. Insofern ist es natürlich auch egal, ob sich das Frauenkonvolut in Düsseldorf irgendwie durchsetzen kann.

Sonntag, 4. Juli 2010

Am Ende eines langen Tages, oder war es Jahrtausends:

der Satz des Tages:

Ach, Sie schließen schon um Mitternacht?

Und auf die gegen 23:50 Uhr ob des Satzes relativ entgleisten Gesichter entgegnete das Intelligenzbündel: Naja, für Euch ist das ein bißchen doof. Aber ich bin ja schließlich gerade erst in die Stadt gekommen.

Zwei andere bemerkten ungeniert zueinander, ohne die Kassiererin in das Gespräch miteinzubeziehen, wie toll das wär, das könnt's jeden Abend geben. Einfach nach der Arbeit noch bißchen bei H&M shoppen. Da war es dann schon 24:00 Uhr, und eine ganze sozial und human unkompatible Gang war einfach nicht aus dem Laden zu bringen.

Gut, wenn man dann von der Einzigen abgeholt wird und genüßlich auf dem Balkon dahindämmern und den Lauten des Halbfinaleinzugs lauschen kann. Und auch wieder Luft kriegt, weil Starkregen zwischenzeitlich fiel. Und sich an der Erinnerung ans Viertelfinale labt.

Samstag, 3. Juli 2010

Jahnplatz, 19:02 MEZ


Für Nicht-Bielefelder: Das ist der zentrale Platz in der Innenstadt. Für ein 4:0 gegen Argentinien durchaus angemessen!