Freitag, 30. November 2007

Noch was zum Tach

Das war auch mal gut: unaufgeregtes Lunchen mit dem Konfidenten (überraschenderweise mußte man das Essen heute gar nicht so nachsalzen, aber wer ahnt das denn? So ein Vorfall fällt doch normalerweise in den Ablehnungsbereich!) und dann beim Kaffee bißchen über Musikalisches und Lebendiges nachsinnen. Das erinnerte fast an die unbeschwerten Tage des ersten Semesters, als man sich noch unbefangen über vegetarische Ernährung unterhielt, statt immerfort das Für und Wider der einen oder anderen Operationalisierung in der einen oder anderen interessanten oder weniger interessanten Untersuchung und/ oder Arbeitseinheit zu diskutieren. Nicht falsch verstehen: ich bin gerne hier, wo ich gerade bin.

Als ich neulich die Lyrics meiner derzeitigen meistgeliebten Songs auf StudiVZ-Profiltauglichkeit prüfte, mußte ich feststellen, daß ziemlich viele Trennungslieder dabei waren. Also eher aus der Kategorie "Wie konnte das nur passieren, daß wir uns derart auseinanderentwickelt haben?" Komisch, das paßt ja grad nicht besonders. Wenn ich mein Leben streng an der Schrift, also am Liedtext ausrichten würde, müßte ich auf wichtige Teile meines momentanen Soundtracks verzichten, das wär doof, daher sei hier einmal und für alle Tage festgestellt: Text ist natürlich wichtig, aber nicht das Maß aller Dinge! Are you ten years ago [Tegan&Sara] ist einfach super.

Live aus T3-240

Da sitz ich grad. Draußen ist es dunkel; naja, so sieht man wenigstens den Regen nicht. Der StudBär hat auch grad die Segel gestrichen, hmm, nur ich und die Chefentscheiderin harren tapfer aus. So richtig viele Studien zu den Umwelteinflüssen auf das autobiographische Gedächtnis aus diesem Jahr habe ich nun nicht gefunden. Ist vielleicht nicht so ein Renner. Das mnestische Blockadesyndrom gibt es scheints auch nur bei HJM.

Spannender als PubMed und Abstracts studieren ist das allgemeine Arousal hier. Gestern haben wir Beispielsätze aus so einer Testbatterie angehört, die mit völlig unterschiedlichen emotionalen Konnotationen vorgelesen wurden. Mein Lieblingssatz war "Diese Schufte stahlen mein ganzes Geld!" Mein Lieblingsstudientitel ist übrigens derzeit "The brotherhood of motherhood", da will man mehr!

Weitere Entdeckung: Tegan&Sara läuft auch im Laden. Hmmpf. Also eigentlich eher freu. Ist doch nett, wenn man bei der Arbeit Musik hört, die man gutfindet. Immer noch viel besser als den ganzen Tag Rex Guildo.

Ich glaube, ich versuche jetzt noch, diese eine Bechara-Studie ins StudIP zu zaubern, und dann hau ich hier auch ab. Morgen wird wieder früh gefrühstückt.

Donnerstag, 29. November 2007

Tja, so isses:

Das wird hier großmäulig auf dem Weihnachtsmarkt verkündet. Als wenn man das nicht wüßte!

Offensichtlich habe ich gestern angeweihnachtsmarktet. Mit dem Schwesterherz, und dann trafen wir noch ein versprengtes Häufchen Erstis, die unter der fürsorglichen Obhut erfahrener Psycho-Studies langsam an das Abenteuer "Bielefelder Weihnachtsmarkt" herangeführt wurden. Man muß ja auch darauf achten, daß man von den vielfältigen Eindrücken nicht gleich überwältigt wird, wie ja sowieso oft hier in OWL. Jetzt zum Beispiel regnet es draußen, und ich muß stark an mich halten, nicht vor Freude über dieses wahnwitzig seltene Erlebnis zur Bahn zu hüpfen.

Montag, 26. November 2007

Blindflug & Gesang



Nachts mit dem ICE durch das Land zu fahren. Draußen ist es nicht einfach dunkel. Draußen ist nichts. Es gibt kein Draußen, nur Lichter, die hin und wieder über die schwarze Scheibe huschen, in der sich unscharf mein müdes Gesicht spiegelt. Warum eigentlich Flugangst? Wie irrational. Das hier ist doch das gleiche wie fliegen. Der Zug legt sich bisweilen in Kurven, rüttelt beim Überqueren von Weichen, schwankt, und mit ihm schaukelt meine Jacke hin und her. Im Flugzeug hätte ich bereits die Hand des eventuell Mitreisenden zerquetscht, im Zug arbeite ich mich durch eine dicht- und prallgefüllte GALORE (Ben Becker, Die Ärzte, Maria Schrader, der eine von den Foo Fighters usw.), gähne gelegentlich, höre Musik (noch zehn Lieder bis Spandau! Und sie kommen: ten years ago von Tegan & Sara, I miss you von blink-182, overload von den Cardigans, Julika von Pola, kreuzberg von Bloc party, writer's block von Just Jack, why does it always rain on me von Travis usw.) und denke, ausgerechnet, an Citys "Am Fenster" wegen der Zeile "Flieg ich durch die Welt" und weil die Emotionalität (man könnte auch Kitsch sagen) des Songs grad paßt. Mit erheblicher Verspätung schwebte ich dann ein. Wenn der Zug sich in diese letzte Kurve vor dem Hauptbahnhof legt, verliebe ich mich stets neu in meine Heimatstadt. Alles liegt vor einem: die Neubauten des Spreebogens, die Charité, das Forumhotel und der Fernsehturm, und der wunderbar angestrahlte, leuchtende Bahnhof, die Spree und alles.
Am Ostbahnhof dann Blumen, ins Auto, heim. Keine Müdigkeit der Welt kann durchgequatschte, verrauchte, endlose Nächte verhindern. Musik, natürlich, zuerst selbstgemacht, später Konserve. Das ist unsere Sprache, nicht die einzige, aber doch wichtig. Ich bin hier, es ist gut, hierzusein, es ist gut, und du weißt das. Eine neue d-Saite, und die E-Gitarre kann losgehen. Coole Sache, das. Und singen! Ich kanns ja nicht, aber dann doch. Oder es ist einfach egal, ob es gut klingt - es fühlt sich einfach gut an.


Zeit vertrödeln, hurtige Spaziergänge durch klirrende Berliner Luft, Kumpanen treffen. Sonnabendabend im Übereck am Ostkreuz: eine lustige Zusammenballung Bielefelder Studierender. "Ist ja lustig, drei Ostwestfalen und ein... ääh... Ost..." war ja mal der Satz des Abends. Dann wieder kalt, Kurzstrecke, Kaskelkiez und Küche.

Am Ewigkeitssonntag begleitete ich den Prediger zum Gottesdienst in der Einrichtung. Diese Magie der Liturgie! Inhaltlich ist da ja für mich nichts zu holen, aber dieser festgefügte und doch nie gleiche Ablauf, die Sicherheit des Rituals faszinierten mich wieder aufs Neue. Der Einrichtungsleiter hat eine unprätentiöse, ungeschwafelte Predigt gehalten. Bis auf ein schwieriges, dodekaphonisch anmutendes Liedchen konnte ich fein mitsingen, und überhaupt war mir alles so vertraut, von früher her, als wenn ich jede Woche in die Kirche ginge. Ich bin nicht gläubig, und doch erdet es mich.

Ab morgen hat mich der Alltag wieder. Und doch ist das hier auch Alltag, oder es wird welcher. Er entwickelt sich. Die Sprache, der Umgang, das Lesen von nonverbalen Signalen, die Vertrautheit, das Schweigen.

Ausschlafen müßte ich mal. Gründlich.

Freitag, 23. November 2007

Zwei Wochen geschafft, endlich!

Das war 'ne ganz schön lange Zeit, zumal sich auch allerlei Ereignisse währenddessen ereigneten, die man gerne nicht nur am Telephon geteilt hätte. Nun gut, jetzt wird noch schnell gearbeitet, und dann geht es endlich nach Berlin. Schön!

Dienstag, 20. November 2007

... und das der zweite:

Wo es mir gestern noch etwas befremdlich vorkam, im Büro vom Chef zu sitzen und Artikelchen zu sortieren, fläzte ich heute schon souverän am Hiwi-Schreibtisch und kontrollierte die Präsentation für den morgigen Kongreßvortrag nach Fehlern und Inkonsistenzen. Besondere Souveränität besitze ich bereits bei der Online-Artikelrecherche und -herbeizauberung, aber auch das Ordnerchaos im elektronischen Semesterapparat kann sich sehen lassen. Also, der Weg ist frei für eine grandiose Karriere als Hilfskraft!

Die Diff-Vorlesung erweist sich immer mehr als geeignet, wenigstens eine der ca. drei Studien fürs Literaturzirkelchen zu lesen, wobei es trotzdem keine besondere Herausforderung ist, den professoralen Ausführungen zu folgen. Das nenne ich mal einen Synergie-Effekt! Also, eine von dreien hab ich. Morgen früh aufstehen dürfte noch eine zweite einbringen, naja, was solls.

Im Kolloq gab es heute einen Vortrag von Eduardo Vianna, der in Iowa in der Damasio-Tranel-Gruppe mitgearbeitet hat und sich mit gastrointestinalen Fragen und Emotionen/ Gefühlen beschäftigt. Er trug natürlich auf englisch vor, aber ich war erstaunt, wie gut ich ihm folgen konnte. Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber es ging jedenfalls auch um Fragen der Körperwahrnehmung und -repräsentation und entsprechende Auswirkungen auf emotionale Prozesse. Um Bauchgefühl vs. Kognition, sozusagen. Super Thema, super Vortrag. Anschließend kurzer Disput über den Ursprung des Verlangens, eine Zigarette zu rauchen. Sinngemäß aus dem Englischen übertragen: Du willst rauchen, weil dein gastrointestinales System Zustände erzeugt, die dich rauchen wollend machen. Nein! Ich verlange nach einer Zigarette, weil mein Nucleus accumbens wegen der Projektionen in den präfrontalen Cortex Rabatz macht! Ich brauche diese dopaminergen Projektionen!

Anschließend ins dpa. Da wurden Fragen beantwortet, die sich mir noch gar nicht gestellt haben. Was sind eigentlich Sperma-Busse? Und wie kommt es, daß man am Super-Bahnstreik-Donnerstag eine halbe Stunde schneller in Nürnberg ist als sonst? Soll man auf Parties das Rauchen wieder erlauben, weil man dann die schlechte Luft einfach als Rauch wahrnimmt und nicht als das, was sie eigentlich ist, nämlich die Summe aller denkbaren Körperausdünstungen (inklusive dem sogenannten "anonymen Pupsen")? Was ist eigentlich das andere Auto für eines, wenn "der große" ein Mini ist? Auf welcher Karte haben wir nachgesehen, nachdem wir die Information "Bielefeld" bekommen haben? Und überhaupt, wie trifft man eigentlich eine vorteilhafte Entscheidung, wenn die möglichen Konsequenzen auf jeden Fall negativ und dazu relativ wahrscheinlich sind?

So, das war der erste Arbeitstag in der AE14

Artikelchen zusammensuchen, kopieren, online finden und herunterladen, seufzend den Förstl auf Erkrankungen des Frontalhirns durchstöbern, mit einer Uni-Kopierkarte herumwedeln, auf dem Zettelchen mit den Literaturangaben für die Referate ein mittelgroßes graphisches Chaos anrichten, kurz vor der Vorlesung mit dem Chef am Pult plaudern, kurzum: es war ein kurzweiliger Tag, vollgepackt mit kleinteiligen Lernschritten (ach, sooo funktioniert die Aufsatzdatenbank! Da findet man ja sogar mal was!) und großen Erfolgen (puuuh, den Artikel kann man bei Elsevier einfach runterladen, sowas!), weniger von Pausen und Nahrungsaufnahme geprägt. Aber wir sind ja, um es mal konstruktiv auszudrücken, ausreichend mit Reserven ausgestattet...

Heute wird ein Ordner mit der Literatur zusammengestellt, und dann kann ich mich endlich auch um das Stirnhirn-Referat kümmern, für das wir, wenig überraschend, die gleichen Studien lesen und vorbereiten werden wie neulich im Entscheidungsverhalten-Seminar. Netterweise hat er uns noch eine mir völlig unbekannte Studie dazugepackt.

Sonntag, 18. November 2007

Gabs schon lange nicht mehr:

Der Satz des Tages *dadam*:

Ich hab selten so einen Freigeist erlebt, wie ich einer bin.

Bei der Gelegenheit fällt mir gleich noch einer ein:

Am Anfang war die Snare.

Sonntags bleibt der Laden zu!

Wenn ich solche Kommentare lese, wünsche ich mir mein SZ-Abo zurück, nur um am Morgen Texte von Heribert Prantl lesen zu können, gedruckt auf dünnes Altpapier, das mühsam in Handlichkeit gefaltet werden muß.

Nicht nur weil ich selbst im Einzelhandel arbeite, stimme ich dem Prantl zu. Die Idee eines wiederkehrenden zentralen Feiertages als Angelpunkt für eine funktionierende Gemeinschaft mutet heute schon fast verrückt an, und doch muß man sich fragen, warum solche vermeintlich unnützen Ruhetage überhaupt entstanden sind, wenn sie nicht auch irgendeine Funktion haben.

Den heutigen Sonntag habe ich nach allen Regeln der Kunst vertrödelt. Wenn es ein zufällig freier Montag gewesen wäre, hätte ich das gewiß nicht, und schon gar nicht mit der gleichen Leichtigkeit getan. Die Welt vor meinem Fenster ist sonntags eine andere und sagt mir: bleib mal locker. Ist Sonntag. Nichtsdestotrotz habe ich hier an den Sonntagen auch unheimlich viel in der Bib gesessen und gelernt. Aber selbst das unterschied sich deutlich vom Lernen wochentags, einfach weil die Mensa und das andere Gedöns nicht aufhat, viel weniger Leute in der Uni und keine Veranstaltungen sind usw. Gesellschaftliches Luftholen. Erzwungen, vielleicht, für manche, die nicht innehalten möchten, vielleicht den Stillstand nicht aushalten, aber doch ein Gewinn für die meisten, die diesen einen, verläßlichen, planbaren freien Tag genießen und miteinander teilen können.

Ein wichtiger Gedanke aus Prantls Erwägungen scheinen mir noch die möglichen zukünftigen Implikationen einer totalen Freigabe des Sonntags für alle zu sein: Wer heute sonntags einkaufen kann, wird morgen sonntags selbst arbeiten müssen. Wenn der Einzelhandel nicht mehr geschont wird, fallen auch andere Schranken, und die Sonntagsruhe läßt sich nicht weiter argumentativ verteidigen. Das wird von den Leuten, die heutzutage sonntags freihaben und gerne einkaufen gehen würden, gerne vergessen.

I might be wrong

Aber was ist das denn für ein Gefühl, dieses Atmen hören zu können, trotz der vielen Kilometer? Es ist unirdisch. Bitte immer weiteratmen. Dieses Atmen könnte auch einfach auf meinem MP3-Hasen abgespielt werden, Tag und Nacht.

Freitag, 16. November 2007

Scheinfrei!

Wenn man jetzt mal von der Regression absieht, über die ich noch eine klitzekleine Scheinklausur schreiben werde, bin ich jetzt grundstudiumsscheinfrei, nachdem ich gestern ein launisches Referat hielt, bzw. besser ausgedrückt einen aufgeregt hineinredenden Herrn Ostendorf zu bremsen versuchte. Die Konfidentin, die sich so auf das Referat gefreut hatte, kam gar nicht mehr so richtig zum Zuge, naja, vorbei, gutes Feedback, und jetzt muß ich da noch gelegentlich mein Gesicht vorführen, um meinen Schein zu kriegen.

Das Grundstudium ist damit, bis auf die drei Prüfungen, gelaufen. Schön, denn so habe ich genügend Zeit für meine neuen Freizeitaktivitäten und für Veranstaltungen, die mich interessieren. Das Referat für das Stirnhirn werde ich mit dem bewährten Konfidenten halten, und ich glaube, "Entscheidungsverhalten und die Iowa Gambling Task" rocken wir im Schlaf.

Heute abend feiert eine Decision-Making-Kumpanin ihr erfolgreiches Diplom, hehe.

Mittwoch, 14. November 2007

Es schneit! Und mehr.

Falls hier irgendjemand mal gedacht hat, ich würde Enten undoof finden. Das hätten wir dann auch klargestellt. Außerdem schneit es hier gerade wie verrückt. Ich habe das photographiert, aber auf dem Bild kann man es nicht erkennen.


Der Tag war heute einigermaßen anstrengend und ist auch noch nicht vorbei. Im Entscheidungsverhalten-Seminar waren wir aufgrund des gestrigen Klausurnotenfeierns vornehm zurückhaltend, naja. Herr Stemmler meinte in der Testtheorie, für die interessierte Gemeinde von mathebegeisterten Psychologie-Studierenden die Formel für die lineare Regression mathematisch herleiten zu müssen, was den Konfidenten zu einem kleinen Nickerchen und mich zu einem alternativen Verfassen einer Postkarte animierte. Ein kräftigendes Schnitzelchen erschien da ganz angebracht, statt nach der Pause wieder in die Vorlesung zurückzukehren. Fachschaftssitzung, telephonieren in der Unihalle, und dann Vertrag und Abmachungen beim neuen Chef. Tja, jetzt habe ich noch zehn Stunden mehr an der Backe. Die erste Amtshandlung wird darin bestehen, die Studien für das Stirnhirnseminar zusammenzusammeln und an die Referenten verschicken, lustigerweise das Blockseminar, in dem ich selber drinne bin.

Heute morgen ist der Toshi schon wieder nicht hochgefahren. Laß mich nicht im Stich!

auspicium

Wer hat schon das Glück, die Stimme auch einfach anhören zu können?

Dienstag, 13. November 2007

129 von 130

Oh Mann. Jetzt ist die großmäulige Ankündigung tatsächlich in die Tat umgesetzt worden! Das fühlt sich gut an. Ziel setzen, kleinschrittig und konsequent umsetzen, Ziel erreichen. Jippie!

Fast hätte ich geheult - das kleine, erwartungsfrohe bzw. durchgefallenängstliche Grüppchen auf dem Flur auf T3; die Sekretärin und der Chef scherzend beim Aufhängen der Listen ("Ich habe damit nichts zu tun! Ich gehe jetzt hier in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir ab!"); der suchend über die Zahlen gleitende und die eigene Matrikelnummer nicht findende Zeigefinger; das gleichzeitig klingelnde Telephon ("Ich ruf gleich nochmal an, ich bin grad ganz durcheinander!"); plötzlich all diese fröhlichen Menschen, die sich über sich selbst und mit mir freuen; und diese kleine, unbedeutende, kommalose Zahl in dieser langen Reihe anderer Zahlen... dann nochmal Telephon, Glück, später Sekt.

Ehrlich, richtig glauben kann ichs noch nicht.

Montag, 12. November 2007

No impress/ procrastination

*fluch*
Dieses Referat, was ich mir da an die Backe genagelt habe, ist ja wohl das allerletzte. So furchtbar unmotiviert war ich das letzte Mal, als ich... ja, was eigentlich? Was tut man nicht alles für vorzeitige Scheinfreiheit. Zum Glück ist da noch die Konfidentin!

Die morgige Bekanntgabe der Physio-Ergebnisse macht mich jetzt doch nervös. Blöd eigentlich, daß die das schon vorher sagen. Sonst wußte man doch auch nicht vorher, wann es die Ergebnisse gibt. Heute nacht habe ich davon geträumt, eine 1,22 zu haben. Pures Wunschdenken, was sich mein Frontalhirn da so des Nachts zusammenspinnt. Morgen wissen wir mehr. Was wir jetzt schon wissen: eine 1,22 isses bestimmt nicht!

Das Bielewetter zeigte sich heute wieder von seiner Schokoladenseite. Schnee, Regen, Sturm.

Ich habe heute einen echten, papiernen, handgeschriebenen, analogen Brief zur Post getragen. Das gibt es noch! Mal sehen, ob es auch funktioniert. Man schreibt viel zu wenig Briefe! Telephonieren ist natürlich wunderbar, aber es führt ja keiner Protokoll darüber, nicht wahr?

So, jetzt gehe ich noch in das A1-Seminar, wo ich den Text nicht gelesen, aber immerhin vorhin die Skripte kopiert habe. Gelesen habe ich die zwar auch nicht, aber nun.

Samstag, 10. November 2007

Wir schaffen das

Wir stemmen uns gegen den unerbittlichen Minutenzeiger, gegen die 397 Kilometer, die wahrscheinlich gar nicht ausreichen, weil Lichtenberg noch weiter östlich ist als Friedrichshain, und gegen Sachzwänge aller Art. Auf unserer Seite haben wir die Musik, unsere Leidenschaften und die Vodafone-Flatrates. Wir schaffen das!

Freitag, 9. November 2007

Auch beim 100. Mal schön und wahr

Imitationen von dir
Befinden sich in mir
Imitationen von dir
Verbünden sich mit mir
Berühren und begleiten mich
Sagen: "Es gibt kein wahres Ich"
Verspüren und bereuen nichts
Spucken den Leugnern ins Gesicht

Dein gut ist mein gut
Dein schön ist mein schön
Dein wahr ist mein wahr

Imitationen von dir
Wiederholen sich in mir
Imitationen von dir
Klopfen an die Tür
Und leise reden sie mir ein:
"Du musst nicht du selber sein"
Und leise reden sie mir ein:
"Wir werden dich von dir befreien"

Dein schlecht ist mein schlecht
Dein schlimm ist mein schlimm
Dein schlimm ist mein
GANZ SCHLIMM

Du bist so viel gereist
Im Zickzack durch die Zeit
Nirgendwo, wo du bleibst
Manchmal nur durch Träume treibst
Fast durch die ganze Welt
Bist du zu mir bestellt
Fast durch die ganze Welt
Bist du zu mir bestellt

Dein gut ist mein gut
Dein schön ist mein schön
Dein wahr ist mein wahr
Dein schlecht ist mein schlecht
Dein schlimm ist mein schlimm
Dein schlimm ist mein
GANZ SCHLIMM

[Tocotronic]

Mittwoch, 7. November 2007

Endlich Du

Nachdem wir heute morgen die drei Studien in der perfekten Reihenfolge und mit den besten Gedanken und Anmerkungen versehen durchimpulsiert haben und die darauffolgende Diskussion offensichtlich auch ganz nett moderiert haben ("genau so hatte ich mir das vorgestellt"), habe ich offiziell die Stelle angenommen, jetzt muß nurmehr das Prozedere geklärt werden, naja, und was ich eigentlich machen soll. Im Moment wahrscheinlich korrekturlesen, das kann ich ja ganz gut. Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, daß die Physio-Klausurbesprechung am nächsten Mittwoch ist, folgerichtig die Ergebnisse spätestens Dienstag raus sind und ich auf jeden Fall bestanden habe (nicht daß mich das a) überhaupt und b) nach dem Angebot überrascht).

Der Titel bezieht sich auf das in der Arbeitseinheit übliche Duzen, das mir auch bereits angetragen wurde.

Das war gestern auch noch toll

"Free hospital" gab es gestern nochmal für mich, live übertragen aus der Columbiahalle auf mein Telephon. Super Lied, das, vor allem live. Vielen Dank an den Menschen mit diesem grandiosen Einfall!

Dienstag, 6. November 2007

Neuigkeiten vom Chefentscheider

Hört man immer gerne: "Ich würde Sie sehr gerne bei mir beschäftigen." Habe ich heute gehört. Es gibt zwar nicht die fette, lebensausfüllende 20-Stunden-Stelle, weil die Hiwi-Mittel im DFG-Projekt (erwartungsgemäß) zusammengestrichen wurden und der jetzige Stelleninhaber die übriggebliebenen zehn Stunden übernehmen wird. Aber es ist noch irgendwelches Geld über, und das ist für mich. Besonders erfreulich an dem Angebot ist aber, daß die Anstellung auch in Form eines Werkvertrags möglich ist (ich muß dann quasi gegen Festpreis ein "Werk" abliefern), d.h. ich kollidiere (wahrscheinlich und hoffentlich) nicht mit meinem normalen Job - sonst könnte ich das nämlich gar nicht annehmen. Dieses eindeutig auf mich und meine derzeitige Jobsituation perfekt zugeschnittene Angebot macht mich natürlich etwas stolz und froh.

Das erhöht ein wenig den Druck auf unsere Impulse statements morgen früh, mit denen wir wahrscheinlich ziemlich baden gehen werden, aber naja, egal, wir sind blutige Anfänger, Drittsemester, ewige Angeber, nich wahr?

Montag, 5. November 2007

Anschlagen und zurück

Es ergab sich gestern die Situation, daß ein Kumpan mitsamt seinem 3-Monate-Survival-Gepäck nach Halle gebracht werden sollte. Nichts leichter als das, wenn sowohl Auto, Fahrer und entsprechende Autobahn vorhanden sind. Meint man. Popeleinfach und extrem abkürzend der neue Weg zur stadtauswärtigen Autobahn, der ungeliebten Teltowkanal-Zubetonierung - da ist man ja flugs auf dem Ring, will man meinen, und dann ist Halle ja nur ein Katzensprung weit entfernt. Leider hat man die Rechnung ohne den Wirt bzw. ohne die Baustelle Dreieck Nuthetal gemacht. Obwohl schonmal gar kein Grund für eine Baustelle überhaupt zu erkennen ist (das Dreieck wurde, wie alle anderen Drei-, Vier- und Fünfecke auf der A10 schon einmal komplett neu gebaut) und es niemals zu einer Verengung von drei auf zwei Spuren kam und auch nirgendwo was von einem Unfall oder einer sonstigen zu sehen war, standen wir dort anderthalb Stunden im Stau. Das war kein Spaß! Lauter Raucher im Auto, und dann klingelt auch noch das Telephon. Naja, wenigstens lief gute Musik (Manic street preachers) und gute Unterhaltung ("Das ist ein richtig geiles Riff." [...] "Das Riff finde ich auch total super." [...] "Komisch, man kennt schon soviele tole Riffs und denkt ja irgendwie, das wars dann mit den geilen Riffs. Und dann kommt wieder eins!") und guter Gesang. Jedenfalls hat das ganz schön lange gedauert, bis Halle, aber die nette Mitbewohnerin vom Kumpan hat uns Kaffee gekocht, und dann sind wir wieder los und durch eine unglaubliche, sternenklare, dunkle Nacht nach Berlin zurückgeflogen. Treu auf der rechten Seite die Plejaden als Begleiter, und voraus der Große Wagen (die beiden einzigen mir bekannten Sternbilder). Aus den Boxen Queen, Depeche Mode und die bereits erwähnten Manic street preachers; dazu gelegentlich live der Fahrer. Als man das Star FM wieder empfangen konnte, sangen wir beide lauthals "The one I love" mit. Daheim gab es dann ein kleines Mini-Rockkonzert, bestehend aus Gesang und verzerrter elektrischer Akustikgitarre, nur für mich. Hat schon was für sich, mit einem zukünftigen Rockstar zusammenzusein, hehe.

Beyond Moskau in Glühlampe

Just ergab es sich während meines spontanen Berlinbesuches, mit dem Schwesterherz und dem Decision maker erst lecker zu kochen, dann lecker zu essen und anschließend lecker Astra in der Glühlampe - im Rahmen einer assoziierten Geburtstagsfestivität - zu trinken sowie zu mehr oder weniger zeitgemäßer Musik ordentlich abzutanzen.

Nett auch die beiden Kickertische! Kickern verlernt man ja nicht, insofern war ich recht erfolgreich (wahrscheinlich ein Alterseffekt), und Spaß gemacht hats auch.

Anschließend wurde getanzt. Der DJ machte ordentlich Betrieb. Bei den Klängen von "Moskau" gab es kein Halten mehr, und diverse Unterhak-Ketten bildeten sich, deren Bestandteile wüst die Füße in die Luft warfen. Blöd nur, daß man sich dabei ordentlich verausgabte, ohne jedoch zu wissen, daß der DJ so eine Art extended version aufgelegt hatte, und das Hüpfen nahm schier kein Ende. Der Rest war auch sehr nett, so daß man sich die Aufregungen und Anstrengungen der letzten Wochen und Monate mal so ordentlich vom Leibe tanzen konnte. Wenn man beachtet, daß ich erst vor zwei Wochen in Netzeband ebenfalls wüst beim Tanzen zu sehen war, ist das schon erstaunlich, und zukünftige Besucher der diesjährigen Psychoparty können sich schonmal warm anziehen!

Samstag, 3. November 2007

Statt eines langweiligen Wochenendes

Als der andere Mitbewohner dann auch noch "Schönes Wochenende!"-flötend die Wohnung verließ, erschienen die leere Wohnung, die ungelesenen Studien und das freie Wochenende irgendwie unverlockend. Die Studien wollen natürlich trotzdem gelesen werden, aber das ist schließlich nicht ortsgebunden. Also flugs eine Entscheidung unter Risiko getroffen (Entscheidungssituation mit bekannten Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten von Konsequenzen und expliziten Regeln für Gewinne und Verluste) und, erstmalig nicht allein, abgedüst.

Wenn man die Freunde des neuen Freundes kennenlernt, ist das ja quasi eine Art Bewerbungssituation, nur daß man sich nicht darauf vorbereiten kann. Da es auch nichts nutzt, beim ersten Zusammentreffen irgendwie ultracool rüberzukommen, wenn man das in echt gar nicht ist, schnappt man sich am besten ein Bier und ein gebratenes Hähnchen und versucht sich in beschönigend-ironischen Beschreibungen der derzeitigen Zweitheimat. Alles natürlich nur halb so wild - die Musik ist gut, die Stimmung gelassen-fröhlich, die Küchenuhr ringt mit den nächtlichen Minuten - schon wieder eine sehr kurze Nacht, aber egal: den Unterschied zwischen Botschaft und Verheißung des Christentums muß man noch zuendediskutieren, sonst sinkt man unterinformiert ins Bett. Daß es derartig durchdiskutierte Küchenphilosophie-, -psychologie und -theologienächte noch gibt... allein dafür lohnte sich schon der Ausflug.

Heute habe ich mal frei vom Theologentum und kann mich wieder der Neuropsychologie widmen. Der Neurologie-Konfident wird nachher ausreichend Gelegenheit haben, seine skurillen Fallgeschichten direkt einem zwar übersichtlichen, aber hochinteressierten Publikum zu erzählen. Ich bin schon gespannt, ob er inzwischen das Problem, daß er immer viel zu nett ist zu den Patienten, irgendwie gelöst hat. Das ist ja überhaupt das brisanteste Problem ever: Zu empathisch für diese Welt.

Abends feiert irgendjemand Geburtstag. Njam. Und morgen gibt es einen Ausflug nach Halle, aus Gründen. UND! Ich lese jetzt, gleich, sofort die Bechara-Studien. Echt jetzt!