Sonntag, 30. September 2007

... und noch das Wort zum Sonntag -

1. Bin leidlich stolz darauf, in weniger als 24 Stunden in meinem neuen Zimmer bereits ein ansehnliches Chaos angerichtet zu haben - von dem schönen blauen Fußboden ist bereits kaum mehr was zu sehen. Und wo bitteschön ist eigentlich der neue Mietvertrag mit den Zugangsdaten fürs Wohnheimnetzwerk?
2. Nie wieder Bibliothek am Sonntag - schon beim letzten Male bemerkte ich eine kaum latente Luftunverträglichkeit. Heute sollte eigentlich nur ein bißchen im Kandel und anderen Entdeckungen* geschmökert werden, aber das Immunsystem teilt in Form unerträglichen und heftigen Allergieschnupfens Mißbehagen mit.
3. Sehe ich eigentlich so furchtbar Tryptophan-bedürftig aus, daß man meint, mir Schokolade mit 70% Kakaoanteil schenken zu müssen? Sowas hätte ich früher ja nicht mal angefaßt, aber ich gebe zu, daß die Komposition bitter-Zitrone-Basilikum extrem lecker ist.
4. Soll nicht vergessen sein: Glückwunsch an die jahrgangsbeste Gemeindepädagogin!
5. Wenn man versucht, diese Streifen auf dem PVC wegzuschrubben, die es immer gibt, auch wenn man ausschließlich Schuhe mit nichtfärbenden Sohlen besitzt - dann kommt es meist zu einer ungünstigen Kombination aus a) der/die Streifen sind immer noch da, b) der geschrubbte Bereich wird wesentlich heller als die Umgebung und c) das/die Handgelenk(e) schmerzen. Das weiß man ja eigentlich vorher, naja, mal sehen, was der Hausmeister morgen früh dazu sagt.
6. Wer bestimmt eigentlich, was Hochdeutsch ist und wie es klingt?
7. Dem aktuellsten Informationsstand zufolge bin ich in allen drei Physio-Seminaren drinne, für die ich mich angemeldet habe. Mal sehen, ob das eine überhaupt stattfindet.

*[z.B.: Förstl - Das Frontalhirn. Klingt ganz nach demnächstigen Semesterapparat, wird aber vorher von mir ausgeborgt, hihi.]

Wieder sehen

In der einen Fallgeschichte las ich von einem früh erblindeten Mann, dem durch eine Operation nach vierzig Jahren das Augenlicht wiedergegeben werden konnte. Wir Sehenden denken natürlich, daß man nach einer solchen Operation die Augen aufschlägt, die geliebte Gattin vor sich sieht und auf die Knie fällt und mit Lobpreisungen beginnt. Personen, die sich gerade mit den physiologischen und neuroanatomischen Grundlagen des Sehens beschäftigen, können sich vielleicht vorstellen, in welche Schwierigkeiten solche Patienten (von denen es naturgemäß nicht besonders viele gibt) mit dem vermeintlichen Geschenk des Augenlichts geraten. Das, was wir sehen, ist ja nicht das gleiche wie das, was "da draußen" als reale Welt herumsteht bzw. -schwirrt, auch wenn uns das ganz selbstverständlich vorkommt. Verschiedene Cortexareale basteln aus den Lichtinformationen von der Retina und den Informationen der anderen Sinnesempfindungen unsere schöne, bunte, bewegliche Welt zusammen. Zur corticalen Integrationsleistung kommt noch die fein abgestimmte motorische Reaktion hinzu, der paßgenaue Augen- und Körperbewegungen zu verdanken sind. Bei dem blinden Mann passierte nun folgendes: er sah Licht und Farben, hatte aber Schwierigkeiten mit Konturen, Bewegungen und Entfernungen. Seine Wahrnehmung der äußeren Welt beruhte vor der Operation vor allem auf den auditiven und taktilen Informationen - die Verarbeitung visueller Reize hatte sein Hirn praktisch "verlernt". In der vierten Schicht des Cortex im Areal 17 treffen Signale vom Nucleus geniculatis lateralis* ein - und da ist dann niemand, der sich für die Signale interessiert.
Und unsere Annahme, daß Blinden oder Gehörlosen etwas immanentes fehle? Wo ich grad Physio lerne, sind mir ein paar Grundlagen der Wahrnehmungsmechanismen vertraut, und ich weiß, daß der Cortex sich aus den differenzierten Wahrnehmungen seine (meine) Welt zusammenbastelt. Das macht er auch, wenn ihm aus einem der Kanäle der Input fehlt, wenngleich er es nach einer Krankheit oder Läsion erst lernen muß, den Verlust zu kompensieren. Aber aus corticaler Sicht ist es daher auch wie eine Verletzung zu betrachten, wenn eine Funktion nach langer Zeit wieder hergestellt wird - die normalerweise dafür spezialisierten Areale könnten inzwischen ausgleichsweise andere Funktionen übernommen haben und entsprechend überfordert sein.
Sehr interessant.
Es ist eben nicht so, daß man eines Morgens die Augen aufschlägt und wieder sehen kann.

Samstag, 29. September 2007

Geschafft (II)

Allein schon der erstmalige Heimweg von der Arbeit durch den strömenden Regen - 5 Minuten. Zu Fuß! So nahe war Wohnen noch nie für mich, egal von welchem Bezugspunkt aus gesehen. Die Jungs sind nicht da, und ich habe die ganze Wohnung für mich. Das Tippen ist ohne Schreibtisch zwar etwas unbequem, aber immerhin funzt das Internet* (bislang) noch ohne Herumzickereien seitens des AEGIS-Client (Rezipienten vorjähriger Rundmails erinnern sich vielleicht). Gegenüber lockt im Bad die Badewanne, sich ihren schäumenden Untiefen hinzugeben. Hach! Schon poetisiert sich die Sprache, obgleich es der mehr oder weniger gleiche Regen wie in BabSüd ist, der da unermüdlich an das Fenster trommelt.
[Fortsetzung und Bilder folgen!]
[...]
[Fortsetzung:]
Durch die geöffnete Balkontüre höre ich eine Geräuschkulisse*. Oha! Das ist auch schonmal mehr als vorher am Stadtrand. Die Badewanne ist geräumig und daher auch für vollschlanke Damen geeignet. Als Lektüre hält schon wieder ein Buch von Oliver Sacks* her, die einzig denkbare Alternative zu einem neuerlichen HJM-Schinken. Übrigens habe ich einen solchen von der Lerngruppe* zum Geburtstag geschenkt bekommen (MB hat ja leider noch kein Standardwerk über Decision making geschrieben), nicht nur handsigniert, sondern auch -kommentiert in Form launischer Bemerkungen zu den Überschriften ("Wer im Horrorfilm völlig kalt bleibt" - Oh nö... nicht schon wieder Zombies!), sinnreich beschrifteter Hirnschnitte (mit Zitaten von mir - so soll ich mal anläßlich einer allgemeinen Thalamus-Anzweiflung geäußert haben: "Der Thalamus - das 'Tor zum Cortex'. Da gibt es doch schon mindestens 1 Punkt drauf!") und eines nachempfundenen, stark vereinfacht dargestellten Mediosagittalschnitts meines eigenen Hirns (im Kleinhirn die Reaktanz, im Thali* das Herz beheimatet). Woher kennen die mich so genau? Naja, wenigstens wird der Schmetterling in der Klausur ganz genau wissen, was die oberen und die unteren Colliculi so treiben.
In der Gefahr, mich zu wiederholen, lege ich allen, die ein weites Herz haben und sich gleichzeitig für Neuropsychologie interessieren, die gleichermaßen neurologischen wie poetischen Fallgeschichten von Oliver Sacks ans Herz. Die Patienten sind liebevoll, aus der Nähe, mit Respekt in all ihren Eigenarten beschrieben (und häufig mit Betonung der Dinge, die sie KÖNNEN und die sie TUN - im Gegensatz zur üblichen Praxis,
neurologische Patienten vor allem über die Art und Ausmaße ihrer Ausfälle vorzustellen).

* [a.k.a. Wohnheimnetzwerk]*
* [Einmal Ostwestfalendamm, einmal bummbummparty]
* [Eine Anthropologin auf dem Mars - sieben paradoxe Geschichten: Rowohlt, 1997]
* [Lerngruppe Projekt 1.0 = die zugleich coolste und bescheuertste Lerngruppe ever (O-Ton)]
* [Thalamus - im Mediosagittalschnitt nicht sichtbar *sniff*]
* [habe heute durch bloßes Nachdenken das Kürzel a.k.a. entschlüsselt]

Freitag, 28. September 2007

Geschafft (Part I)

Tja, in Abwesenheit jeglicher Tränen und Wehmut habe ich die Einzelzelle geräumt und das Damengerümpel in die Orangenkiste verfrachtet, wohin ich dem Kram dann morgen folgen werde. Die Jungs sind auch nicht da, ich kann mich also morgen abend richtig ausbreiten und eingewöhnen.
Soviel Zeug war es dann gar nicht, es paßte ganz komfortabel in das Fahrzeug Opel Combo*. Der StudBär navigierte den Schlitten gewandt durch die Tücken des Bielefelder Verkehrs samt überraschend auftauchender Umleitungen und dergleichen und schleppte trotz schwerer Erkältung allerlei Kisten und Kistchen nach oben (meine Berliner Freunde wird es nicht verwundern, daß ich ganz oben residieren werde). Der Hausmeister war mit dem Endzustand des Zimmerchens nicht ganz zufrieden, sah aber kein Problem darin, das Zimmer erst am Montagmorgen abzunehmen. Wenn ich das früher gewußt hätte, wäre uns ein bißchen Streß erspart geblieben, aber nun ists egal.
Jetzt gehe ich einfach mal arbeiten, und heute abend werde ich in meiner offensichtlich komfortabel-gastfreundlichen Notunterkunft mit Kuchen und Gemüsesuppe verwöhnt.

* [geliehen beim hiesigen Car-Sharing Cambio, wo im Prinzip jeder Student über den Asta Autos leihen kann. Für die kurzen Wege hier in der Stadt ist das sehr empfehlenswert, zumal alles ziemlich unkompliziert abgewickelt wird.]

Donnerstag, 27. September 2007

Das war so schön, das will ich nochmal!

Deshalb 29A.
Der Tag war zwar etwas von den Umzugsvorbereitungen überschattet, aber am Abend saßen nette und liebe Menschen mit mir im Stahlberg und halfen mir sachte beim Überqueren der Dekadenschwelle. Jetzt regnet es auch noch infernalisch, als wenn Bielefeld mir auch, wenngleich weniger zärtlich, seine Glückwünsche überbringen möchte. Auf seine Art eben. Wenn dann just beim Aussteigen aus der Bahn auch noch Travis "Why does it always rain on me?", einer launigen Eingebung des MP3-Hasen folgend, in meine Ohren trällern... naja, das ist schon wieder so bizarr, daß es nicht Zufall sein kann.
Das mit dem nicht mehr ganz geheimen Decision-Maker Erkennungszeichen ist auch eine schöne Geschichte, die allerdings mit Unterstützung noch zu erstellenden Bildmaterials viel kürzer und flotter zu erzählen ist, weswegen auf eine sofortige Erzählung hiermit verzichtet wird.
Ab morgen bin ich nicht mehr hier und noch nicht dort, sondern zwischengelagert bei einer lieben Kommiltonin. Ab Sonnabend geht es in die Orangenkiste. Ich verspreche enthüllendes Bildmaterial!
Und nun vielen Dank für die Glückwünsche und Geschenke, ich bin sehr glücklich und freue mich auf eine fette, nachzuholende Party nach all den Prüfungen!

Mittwoch, 26. September 2007

Nachtrag: Die Visualisierung

Beim strangewalker kann man die gelungene Visualisierung des gestern beschriebenen Problems finden. Calcium kann aber noch mehr: in der Muskelfaser sorgt es dafür, daß die Myosin- an die Aktinfilamente binden können... verrückt. Und beim Schmecken gibt es auch viel Transmitterfreisetzung mit und dank Calcium.
Die neuerliche Durchsicht der Folien zu den Emotionen versetzte mich in leichte Schockzustände. Wenn ich, damit gewappnet, irgendeine Art von Vortrag IRGENDWO halten müßte, würde ich wahrscheinlich in Schwierigkeiten geraten. Schlechtes Design, inhaltlich nahe dem Nullpunkt (dem absoluten!) und bar jeder Struktur - und Fehler!
*Grrr*

Das ist übrigens eine gelungene, plastische Darstellung meines Kumpans, des Thalamus:

In dieser Darstellung einem Insekt nicht unähnlich...

Bin ein bißchen erleichtert darüber, daß dieses Jahrzehnt nicht in einem absoluten, sondern lediglich relativen Chaos zuendegeht, alldieweil immerhin meine eigenen Umzugspläne und der vorläufige Verbleib der Friedrichshainer Wohnung irgendwie gesichert scheinen... und daß meine Tage in BabSüd gezählt sind, ist mein diesjähriges bestes Geburtstagsgeschenk, trotz aller Anstrengungen, die damit verbunden sind.

Dienstag, 25. September 2007

Das vergess' ich nicht mehr, mit dem Calcium

Wie erklärt man eigentlich jemandem, den das überhaupt nicht interessiert, der aber demnächst eine Prüfung drüber schreiben wird, die Rolle des Calciums bei der Transmitterfreisetzung? Also:
Die Transmitter kleben (in Vesikel verpackt) an den Aktinfilamenten. Plötzlich kommt das Aktionspotential, und spannungsgesteuerte Calciumkanäle öffnen sich. Draußen in rauher Menge vorhandenes Calcium strömt in die Zelle ein wie Ostberliner nach Westberlin durch die wenigen Grenzübergänge am 9. November 1989. Da is' nun das Calcium. Als erstes ballert es den Klebstoff Synapsin I von den Vesikeln weg, welche sich daraufhin von den Aktinfilamenten lösen. Danach stellt es fest, daß an der Membran, an welcher die Vesikelchen gerne eine Fusionspore bilden würden, die "netten Mädels von nebenan", gerne auch Synaptotagmin genannt, stehen und niemanden vorbeilassen. Das Calcium kommt daher und legt das Synaptotagmin flach. Auch die Rab-Proteine auf der Oberfläche der Vesikel können sich warm anziehen und finden keine Gnade! Schlußendlich, alles arbeitet auf ein Happy ending hin, bildet sich die Fusionspore, Calcium macht noch einmal ein breites Kreuz, woraufhin die Fusionspore noch breiter wird - Transmitter wandern in den synaptischen Spalt und verrichten dort ihr zumindest bisweilen fragwürdiges Tagewerk. Danke, Calcium!
Das ist nur ein exemplarischer Auszug der heutigen erfolgreichen Geschehnisse in der Lerngruppe. Der Rest war: vier Stunden vor den Folien hocken und feststellen, daß die Folien keine Skripte sind. Sich gegenseitig zum 100. Mal auf diversen Mediosagittalschnitten das Corpus callosum zeigen. Großsprecherisch in Wikipedia herumwühlen. Na, des Neurokrams ist schon interessant. 'S wär schon wünschenswert, wenn mein sehr nah bevorstehender Umzug mich auch nur halbsoviel interessieren würde...

Neues vom Tage: Du bist doch verrückt!

Das kann mal wohl sagen. Jetzt umgeben wir uns auch noch mit nicht mehr ganz prüfungsrelevanter Literatur zum Hirn. Der Kandel ist eingetroffen und steht niegelnagelneu blitzend und nach schwerem Papier duftend im Regal. Die Neuroanatomie wird langsam zum Kumpel, und auch der Hypothalamus wird uns trotz seiner mangelhaften Form immer sympathischer, seit wir seine Projektionen kennenlernen konnten.
Dialog vom Mittagessen:
Willst du heute abend zu mir zum Essen kommen? Sonne kocht.
Was gibt es denn?
Rotwein.

Wird Zeit, daß es vorbei ist.

Es gibt ihn doch, den Heimvorteil!

Heute gab es endlich wieder ein wildes und fieses Gemetzel. Diesmal in anderen Gemäuern, da der Hattrick des bislang amtierenden Super-Munchkins möglicherweise einfach dem Heimvorteil zugeschrieben werden könnte. Wissenschaftlich wie wir sind, sollte heute die Gegenprobe stattfinden. Der erste Auswärtssieg wurde angestrebt. Aber, ach, vom ganzen WG-casting ist der Titelverteidiger schwach geworden und hat sich krankgemeldet. Wir hoffen 1. daß es ihm bald wieder gut geht, und 2. daß er eine Entschuldigung von seiner Mutti herzeigen kann.
Zusätzlich zu den alten Bekannten Netz-Monster und Krakzilla gab es heute als Bestandteil einer Erweiterung noch solch harmlos erscheinende Mönsterchen wie den Teddy und die Katzenbabies. Auch an Beiwerk und Flüchen kam einiges dazu. Wie immer warfen die Mitspieler alles an Waffen, Ausrüstung und Emotionen in die Waagschale, um dem Sieg Stufe für Stufe näherzukommen. Und am Ende gewann der gastgebende Decision-Maker, wohl auch wie sonst der titelverteidigende StudBär mehr infolge grassierender Müdigkeit und näherrückender letzter Bahnen und weniger als Ergebnis strategisch günstiger Spielzüge. Andererseits: Obwohl selbst *angeblich* nicht an Kontrollüberzeugungsillusionen leidend, würfelt und zieht der neue Munchking tatsächlich alles zusammen, was er gerade so braucht.
Zwischenzeitlich betätigte ich mich als ehrenamtliche Musikkommentatorin, denn in der Playlist trieb sich allerlei kommentierenswertes herum (falls jemand ein besseres Wort weiß - immer her damit!). Achtziger Jahre, aber teils nicht im Original, sondern mehr auf Speed; The look! von Roxette, der Song, der m.E. schlagartig die neunziger Jahre einläutete; eine rockige Coverversion von Boys don't cry; 1979; irgendwas, das nach "südamerikanischer Freiheitskampfliedersinger" klang, aber wohl dem Soundtrack von Kill Bill entstammte; das schöne Warum?-Lied von den Ärzten, usw. usf.

Freitag, 21. September 2007

Zwei unglaubliche Begebenheiten

Am Dienstagabend hatte ich noch zufällig ein nettes Geplauder mit der Chefin. Heute wurde mir unter großem Tamtam mitgeteilt, daß die bisherige Filialleiterin nicht den gestrengen Anforderungen an Fililalleiter im allgemeinen genüge und daher mit sofortiger Wirkung nicht mehr Filialleiterin sei. Gosh! Ich bin ja nun auch schon ein Jahr hier und mit ihr gut ausgekommen und fand jetzt vielleicht an ihrem Führungsstil allerlei verbesserungswürdig, aber hmm... das schien bislang noch nicht so ein wichtiges Kriterium für den Verbleib von Führungskräften gewesen zu sein. Tja, ich mochte sie eben, und grad noch am Dienstag abend hatte ich das Gefühl, daß sie mich auch mag und vor allem Respekt vor meinem Spätstudium hat und vor der konsequenten Art, wie ich dieses in die Tat umsetze. Komisches Gefühl, daß sie jetzt auf einmal weg ist.
Weitere, fast noch unglaublichere Begebenheit begab sich heute morgen beim Mail-Abrufen: Die Entwicklungspsychologie bietet mir eine Hiwi-Stelle an. Über den wöchentlichen Stundenumfang wurde sich ausgeschwiegen, aber ansonsten klang es genau wie die Beschreibung der Nr. 2 auf meiner Wunsch-Hiwi-Stellen-Liste: Interessante Arbeitseinheit mit netten Leuten und interessantes Projekt (DFG-Projekt: Lern- und Gedächtnisleistungen bei Säuglingen und Kleinkindern...), tja, was soll ich sagen. Das Entscheidungsverhalten in Situationen mit expliziten Regeln für Gewinne und Verluste sowie die Wahrscheinlichkeiten für das Eintreffen von Konsequenzen (das immer noch nicht endgültig und offiziell bewilligte DFG-Projekt in der Physio) ist natürlich hochspannend und vor allem schon länger auf meinem Schirm. Jetzt bin ich diesbezüglich etwas frontalhirngeschädigt.

Knapp und strukturiert vom Tage

1. Genosse niesen hat endgültig einen coolen Kapuzenpulli angezogen und seine Diplomarbeit abgegeben. Dazu mal herzlichen Glückwunsch!
2. Der Wahrnehmungsbeauftragte der Abteilung Psychologie hält es nur für minder wichtig, daß Studierende seine Vorlesung besuchen; es gibt zu wenig Hörsäle; was soll er machen?!
3. Ich kann es nicht glauben, daß bereits 20 Tage des geliebten Septembermonats vorüber sind, und ich konnte noch so gar nichts davon irgendwie genießen - nicht mal das ziemlich erträgliche Wetter.
4. Unter größtmöglicher Vermeidung jeglicher Kichererbseneintöpfe wurde heute ein seriöses Decision maker-Mittagessen vertilgt. Die Fast-Altersgenossin arbeitet auch gerade an einer Diplomarbeit, die besprochen wurde. Dabei kam es zu einer wunderbaren Äußerung: "Nein, die beste Strategie ist doch, daß man einfach die ganze Zeit über Glück hat!" Das gilt ja beinahe immer.
5. Es ließ sich heute leider nicht vermeiden, immer noch Feedback-induziert mit stolzgeschwellter Brust herumzulaufen und allen Personen vom Triumph mit dem gelungenen Bericht zu erzählen, auch wenn sie es gar nicht hören wollten.
6. Habe auch gleichzeitig den entsprechenden Schein abgegeben - hehehe. Brauche fürs Vordiplom (abgesehen von den eher einnehmenden Prüfungen) noch einen Statistik- und einen "normalen" Schein - verrückt. Also ich.

Mittwoch, 19. September 2007

Exemplarisch einer der Dialoge des Tages*

Und, wie geht's Ihnen heute so?
Danke, ganz gut... noch!
Schön. Reicht das als Warm up-Phase? Bevor wir anfangen, mal noch eine Frage. Haben Sie den Bericht, bevor Sie ihn abgegeben haben, irgendjemandem gezeigt, etwa dem Tutor oder dem Hiwi?
Nein.
Wirklich nicht?
Äääh... nein!
Sie haben das nicht vom Tutor vorher durchsehen lassen? Ich meine, das ist ja eine Ressource, die Sie hätten nutzen können*, und Sie haben es dennoch nicht getan?
Nee, haben wir nicht.
*energisches Kopfschütteln*
Und wieso nicht?
Äääh, keine Ahnung. Nicht dran gedacht.
Das finde ich ja mutig.
Naja, wir haben keine Angst vor Ihnen.
...
Er konnte es einfach nicht glauben. Da spazieren diese drei Damen daher und geben einfach mal einen Weltklasse-Praktikumsbericht ab. Unfaßbar! Und das haben sie ohne fremde Hilfe geschafft? Nur kraft ihrer Wassersuppe, der Beachtung der gestrengen Richtlinien der DGPs für die Manuskripterstellung und emsigen Teamworkens? Kaum zu glauben, aber wohl wahr. Gut, daß sie wenigstens T-Tests statt Varianzanalysen geschrieben haben und unbemerkt eine kleine narzißtische Kränkung eingebaut hatten, so hatte man für die Sandwich-Feedbackmethode noch was für die Mitte...
Daß dann zwei übers ganze Gesicht breit grinsende Damen in der Mensa ihr Putenformfleischschnitzel verzehrten, ist wohl kaum extra erwähnenswert.

*[Das ganze Gefühl heute, daß man sich wirklich ernsthaft richtig entschieden hat, indem man mit Mut und stur-breiter Stirn in Herausforderungen hineinmarschiert und sie mit allerlei Kniezittern und Unsicherheiten, aber eben großem Interesse und Engagement meistert, statt sich mit den geschenkten, aber nutzlosen Scheinen abzugeben... das paßt eh nicht in einen Blogeintrag.]
*[Tutor - natürlich wäre es kein Problem gewesen, wenn wir den Bericht vorher jemandem, der möglicherweise noch kompetenter ist als wir, gezeigt hätten. Aber hatten wir nunmal nicht.]

Dienstag, 18. September 2007

Vor allem Berliner sollten sich während des Lesens festhalten oder besser hinsetzen

Gestern oder vorgestern beobachtete ich folgendes:
Ich traf abends mit der 3 (hiesige Straßenbahnlinie) an der Endhaltestelle Babenhausen-Süd (die für mich zuständige Straßenbahnhaltestelle) ein. Das für mich noch zuständige Wohnheim befindet sich ca. 7 Gehminuten entfernt, aber demnächst sollte auch ein Bus fahren; ich war müde, also wartete ich. Derweil erschien einer der "BVO"-Busse (keine Ahnung, was die Abkürzung bedeutet, aber die bedienen hier die Orte, die nach Bielefeld eingemeindet sind, aber eigentlich einen gescheit breiten Acker zwischen sich und die Stadt gelegt haben) und stand eine Weile mit offener Tür herum. Später entschloß er sich zur Weiterfahrt. (Dazu muß man sagen, daß die Haltestelle Babenhausen-Süd hauptsächlich aus Wendeschleifen besteht: eine für die Straßenbahn und eine für Busse, Autos und dergleichen.) D.h. er wollte die Wendeschleife verlassen und auf die Splittenbrede einbiegen. Vor dem Verlassen überlegte er sich das allerdings offenbar anders und kurvte wieder in die Wendeschleife. Was hat der denn?, dachte ich so. Da stand er wieder, mit laufendem Motor und offener Tür, als sei nichts gewesen. Als ich hinter mir die Bahn einfahren hörte, hatte ich ihn durchschaut und konnte es gleichzeitig nicht glauben: der Busfahrer hatte die herannahende Bahn bemerkt (in einer für ihn hoffnungslos irrelevanten Richtung!) und daher gewartet, ob es Bahninsassen geben wird, die auch dringend nach "Theesen, Spenge, Exter" verschlagen werden wollen.
Da hab ich ein bißchen Angst bekommen.
Der Bus, mit dem ich dann zum Wohnheim fahren konnte, wartete übrigens auch die nächste Bahn ab, obwohl er sowieso schon Verspätung hatte und nun auch nicht grad aufs schwer erreichbare Land fährt. Also ehrlich mal! Was soll das denn?

Montag, 17. September 2007

Knapp am Abgrund

Ein Blick aufs lautlose Telephon. Halb sieben. Na gut, Zeit zu gehen. Völlig legitim, wenn man schon lange wach ist. Auch wenn die Kaffeepause mehr als ausgedehnt war. Ich packe den Kram zusammen und spaziere zu meinem Schließfach. Auf dem Weg überschlage ich die Busfahrzeiten. Hmm, könnte klappen. Ich schließe das Schließfach auf und greife hinein nach Tasche und Jacke, ziehe die Jacke in einem enervierenden Gefummel wegen der dranhängenden Ohrwuschel an, verstaue dann im Gegenzug den Ordner mit der irreführenden Aufschrift "Methodenlehre Skript 2. Semester Fachschaft" und will das Schloß wieder verschließen. Meine Hand fühlt sich allerdings irgendwie leer an. Da ist gar kein Schloß. An dem Dings, wo das Schloß rankommt, hängt auch kein Schloß. An dem Schlüssel hängt das Schloß auch nicht dran. Das Schloß ist weg. Der Bus auch. Der Bus danach ebenfalls, denn ich räume das Fach aus und wieder ein, die Tasche aus und wieder ein, suche den Fußboden nach glänzenden Gegenständen ab, durchwühle meine Hosen- und Jackentaschen: nichts. Ich habe gleichzeitig zwei Gedanken: Erstens bin ich heute dermaßen müde, daß ich mir sogar zutraue, das Fach beim Kaffeetasseholen gar nicht abgeschlossen zu haben und dann später das Schloß verloren zu haben. Zweitens kann das Schloß aus physikalischen Gründen nicht WEG sein, denn wenn es sich in sein Energieäquivalent überführt hätte, wären wir Zeugen einer gewaltigen Explosion... naja, vielleicht auch nicht mehr geworden... ääh, man hätte es wahrscheinlich bemerkt. Es mußte also irgendwo sein. Aber wo? Erneut durchsuchte ich alles mit der mir eigenen kriminologischen Systematik. Nichts. Ich rekonstruierte die vergangenen Stunden. EINE Verpeilung hätte ich mir dabei durchaus zugetraut. Vergessen abzuschließen angesichts des kurz bevorstehenden Kaffees - plausibel, selbst wenn ich da noch gar nicht wissen konnte, wem ich dabei alles so begegnen würde. Aber daß mir beim Aufschließen nicht auffällt, daß da gar kein Schloß ist? Also mußte es hier irgendwo sein. Penibelst rekonstruierte ich das Aufschließen und Jacke und Tasche rausholen. Dabei muß es mir aus der Hand gefallen sein. Wenn es jetzt nicht im Schrank und nicht in der Tasche ist, was es nicht ist (es sei denn, ich habe plötzlich einen SEHR selektiven Gesichtsfeldausfall), dann muß es sich irgendwo "an Jacke" befinden. Ein Griff in die Kapuze - und das Rätsel des sich quasi in Luft aufgelösten Schlosses war gelöst. Ich bin sehr dankbar, daß ich während dieser halben Stunde nicht beobachtet wurde.

Samstag, 15. September 2007

Achte auf die Augen!

Das ist ein Papiermodell meines derzeitigen besten Freundes. Darf ich vorstellen: Das Gehirn.

Es ist ca. vier Wochen her, daß meine nette Lerngruppe und ich das Ding liebevoll zusammengefaltet haben, und seither habe ich soviel gelernt, daß mir einiges mehr plausibel vorkam als noch während des Bastelns. Vorne rechts gut zu sehen: die Augen und der Sehnerv sowie im Frontalschnitt links unten der Temporallappen. Das Ding, was da überm linken Auge nach hinten links so wegzieht, ist der Nucleus caudatus der Basalganglien. Schlecht bis eigentlich gar nicht zu sehen liegt dahinter der Thalamus. Usw. Wenn man einmal damit angefangen hat, hört es so schnell nicht wieder auf.
Ich muß nur noch Gedächtnis lesen und ein paar Skripte abtippen, und dann? Soll ich tatsächlich Verschaltungen auf Karteikarten malen und auswendig bimsen? Dafür bin ich doch zu andersbegabt.

Plejaden

*
Neulich lag ich nachts im Bett und schaute aus dem Fenster. Etwas überrascht darüber, überhaupt etwas zu sehen, bemerkte ich, daß ich mein altes Lieblingsgestirn, die Plejaden, sehen konnte. Die Plejaden sind das wahrscheinlich unbekannteste, sichtbare Sternbild. Unzärtlich kann man sie auch Siebengestirn nennen, denn ca. sieben Sterne in eigenwilliger, gedrängter Formation kann man sehen, wenngleich das ganze Ding überraschenderweise ein Kugelsternhaufen ist. Lieblingssternbild wurden die Plejaden infolge eines interessanten Zusammenfallens von Weltrauminteresse meinerseits und guter Sicht- und Erkennbarkeit ihrerseits. Wenn man einmal ihr Äußeres verinnerlicht hatte, konnte man sie eigentlich nicht mehr übersehen. Das ist ein ganz besonderes Sternzeichen, dachte ich immer, da es aus eigentlich viel mehr Sternen bestand, als man sehen konnte. Komisch, in den Utopien aus den 60er Jahren hätten wir jetzt die saubere Kernfusion und würden Populationen ins All schicken, irgendwohin, eingefroren oder Zeitdilatation ausnützend: irgendwie hat man das Gefühl, daß sich die Menschheit bisweilen an Gedöns zu sehr aufhält.
In meinem neuen Zimmer werde ich die Plejaden wohl nicht sehen können, aber das ist nicht schlimm, denn hier gibt es meist gleich gar keinen Sternenhimmel, da kommt es auf das Siebengestirn auch nicht mehr an.
*[Photo: hab ich hier geklaut: es ist 1. in Kärnten aufgenommen, wo ich schon mal war, und 2. auch noch an meinem Geburtstag vor zwei Jahren!]

Freitag, 14. September 2007

Etwas verspätet, aber trotzdem:

Erster April is nich, für die Sommerlochente isses etwas spät... was les' ich da in der SZ? Herr Stoiber als oberster Bürokratieabbauer? Na, da kann er erstmal ein paar Verwaltungsvorschriften erlassen, denk ich. Oder er verbietet die Bürokratie einfach. Per Dekret.

Donnerstag, 13. September 2007

Fast vergessen:

Auch heute gab es einen Satz bzw. Kurzdialog, der einem möglicherweise kichernden Publikum nicht vorenthalten werden soll: *Zusammenhang: die berühmten 3-4 Rollen des Calciums bei der Transmitterfreisetzung* Das Synaptotagmin wird flachgelegt. Das ist das einzige, das ich präzise kann! - Was, flachlegen?

Neuer Titel: Mensa-Photographin

Jaja, man darf sich auch mit solch einfachen Zuschreibungen zufrieden geben. Immer noch besser als "Master of the Halo-effect" oder gar "Erfolgreiche Prokrastinatorin". Beweise?
SO sah des gestern aus:

Man beachte im Vordergrund die nicht aufgegessenen Kartoffelkringel sowie eine Banane, deren Besitzer dem Bananen-René den Titel entrissen hätte, wenn er sie an den Schmetterling weitergeschenkt hätte. Im Hintergrund eine dienstalte Lift-Flasche.
Und so sah's vorgestern aus, als wir von sämtlichen denkbaren Psychos umzingelt waren - am Nebentisch die Fußballexperten, dahinter AE 11+14*, backbord davon das farbenfrohe Streifenhörnchen aus und mit der AE 10*, die sich wohl mit der AE 3* gestritten hat, denn die saß separat hinter uns.

Man beachte das Telephon in der Telephonablagemulde.

Was geschah außerdem:
Wir erklären das Interneuron mit anschaulichen Materialien:

Das Interneuron, im folgenden Bild mithilfe eines grünen Fineliners dargestellt, ist quasi der Langweiler unter den Neuronen: immer zwischen den Stühlen.


Wenn man drei Stunden lang über Motorik gesprochen hat, fragt man sich nicht mehr, woher der Autor dieses Werkes seine Daten bekommen haben mag:


Tja, heiter ist das Studentenleben.

*[AE11: Klinische Psychologie und Psychotherapie]
*[AE 14: Physiologische Psychologie]
*[AE 10: Arbeits- und Organisationspsychologie]
*[AE 3: Entwicklungspsycho(patho)logie]

Mittwoch, 12. September 2007

Julika en allemand

ich möchte gern eine der himbeeren
in meinem marmeladenglas kennenlernen
ich möchte ihr einen namen geben
um sie aus der anonymität zu holen
zum beispiel julika

guck mich nicht so an, das mag ich gar nicht an dir
manchmal denke ich, es gibt bestimmt bessere als dich
manchmal denke ich, es gibt keine bessere

je m’arirais ces framboise
mit all meinen kumpels ausm dorf
und die party wird schlimmer

boom!
99 sektkorken, dass der beste dafür all das gewinnt

wenn du die früchte magst, wirst du auch das leben lieben
wenn du das leben magst, wirst du auch die früchte lieben

[Dank an die begabte Übersetzerin!]
[Die Vorstellung, daß ein Mann beim Frühstück den Himbeeren Namen gibt, finde ich schon sehr süß.]

Neuer Sport: Synchron-Blogging

So sieht das hinterher aus, wenn emsige Blogger zusammen ins Kino gehen und anschließend lustige Plakate entdecken.

Montag, 10. September 2007

Was für ein Tag. Mit spätem Schock!

Heute gab es mal wieder alles.
Nächtliches Erwachen (daran gewöhnen wir uns inzwischen schon).
Morgendliches Regnen, mittägliches Sturzregnen:


Leeres Portemonnaie (dito...).
Beim Frühstückskaffee wurde ich dabei erwischt, wie ich entspannungshalber und freiwillig die Bewußtseinsdämmerungen von Oliver Sacks las. Sorry! Aber das ist wirklich schön: das sind die Fallgeschichten der postenzephalitischen Patienten, denen Ende der 60er Jahre L-Dopa, ähnlich wie bei Parkinsonpatienten, verabreicht wurde, womit ein dramatisches Erwachen einsetzte, das auch in dem "Zeit des Erwachens"-Film von wasweißichwem, google ich später, jedenfalls verfilmt wurde. Und Oliver Sacks ist ein Meister der Fallgeschichte. Unglaublich, wie er sich den Patienten nähert und dabei ihre Gebrechen, Behinderungen oder Ausfälle hintanstellt und versucht, sich ein Bild von dem MENSCHEN zu machen.
In der Mensa gab es heute schon wieder (immer noch?) Kichererbsen.
Das Lernen stand heute auch weiter hinten, aber wenn jemand die letzte Diplomprüfung mit exakt derselben Note abschließt wie alle anderen davor, dann gibt es was zu feiern und einen guten Grund, die Kaffeepause schon vor das Mittagessen zu ziehen und ordentlich auszudehnen. Ich bin nicht sicher, ob die Sätze des Tages, also einer davon ist ja mehr Satz des Monats, mit diesen Noten vereinbar sind, aber naja. Satz 1 folgt einer Frage: "Und, bist du gut vorbereitet?" "Wieso, muß man das?" Satz 2 fiel heute im Eifer des Post-Prüfungs-Gefechts: "Komisch, ich behandle Atome immer so, als wenn es sie wirklich gäbe! Ich meine, es hat noch nie einer eines gesehen!"
Arbeiten... ich wies darauf hin, daß ich über eine stattliche Anzahl Überstunden verfüge. Prompte Antwort: Abbummeln kannste im November! Nicht das ich was dagegen hätte, im November Überstunden abzubummeln (dann müßte ich im November gleich gar nicht arbeiten), aber ich dachte ja eher an eine entsprechende finanzielle Zuweisung. Nun gut, das wird sich in dieser Woche zeigen, sagte man mir, ob das gehe.
Nach der Arbeit eilte ich wie der geölte Blitz ins Kino, um den zweiten Teil zu sehen von etwas, wo mir der erste Teil (noch) fehlt. Der dritte Teil wird dann wohl 28 Years later - Extinction heißen. Also das war nicht direkt ein schlechter Film, aber es sind doch relativ viele Monster unter klatschendem Geräusch an Scheiben zerpatscht, naja, und in ganz basalen Sachen war der Plot schlichtweg unglaubwürdig gestrickt. Cool war natürlich der Studienberater, der irgendwann rausging und mit Chips wiederkam und fragte, "wie, bleibt ihr bis zum Ende?" Der Decision maker hat sich nur dann die Augen zugehalten, wenn grad nichts weiter passierte. Ich hab gleich gar nicht hingesehen, wenn da wieder Sabber aus dem Zombie tropfte. Na, jetzt bin ich aber mal gespannt auf den ersten Teil, der mir nunmehr in Aussicht gestellt wurde und viiiiel besser sein soll.
Nach dem Kino gabs den richtigen Schock:


? Schmunzeln ist noch die harmloseste denkbare Reaktion. Die nächstdenkbare und in die Tat umgesetzte Reaktion war Photographieren.

Sonntag, 9. September 2007

Eva Herman soll mein Zimmer putzen!

Ein hämisches, möglicherweise sogar bösartig klingendes Grinsen konnte ich mir heute morgen bzw. eher mittag nicht verkneifen, als ich erfuhr, daß Eva Herman mal wieder einen Bock geschossen hat und infolgedessen nicht mehr länger für den NDR tätig sei. Danke, NDR! Infolge meiner pathologischen TV-Abstinenz kenn ich die Dame kaum, aber ihren merkwürdigen familien- und gesellschaftspolitischen Auslassungen konnte man ja im vergangenen Jahr kaum entgehen. Damen, die es zufrieden sind, ihrem Mann ein schönes Heim zu bereiten, möchte ich dieses Plaisier keineswegs ausreden. Es scheint mir jedoch so zu sein, daß von der gegenwärtigen Entwicklung mit berufstätigen Müttern und Auszeit nehmenden Vätern die Beteiligten eher profitieren. Darüber gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen mit entsprechender Evidenz. Über das Eva-Prinzip gibt es meines Erachtens keine brauchbaren Studien. Es handelt sich also eher um ein Privat-Phänomen, das auch im entsprechenden Rahmen behandelt werden sollte. Die fristlose Kündigung durch den NDR scheint da nur folgerichtig. Jetzt kann sich Frau Herman ganz ihrem eigentlichen Hobby widmen. Mit dem angenehmen Heim kann sie gleich mal bei mir anfangen.
[Der Post-Titel wurde frech gestohlen und ist nicht zum ersten Male dem Einfallsreichtum der StudiVZ-GruppengründerInnen zu verdanken.]

Die notwendige Lobhudelei

Hauptgrund des Staatsbesuches unter fachkundiger Anleitung in der benachbarten Hirn- und Anziehsachen- Waschmaschinenmetropole war ja das Vorlesen von selbstgeschriebenen Texten von Max Goldt in einem Veranstaltungsraum namens Weberei. Das soll und muß hier noch ausgiebig gewürdigt werden. Inzwischen, bei der dritten Lesung innerhalb eines Jahres, kennt man die vorgelesenen Texte ganz gut, was der Qualität des Vortrages indes nicht schadet und dem eigenen Merkvermögen besonders einprägsamer Textstellen eher zuträglich ist. Zum Beispiel: Es geht um die herumschwirrende Behauptung, daß das Rauchen soziale Kontakte fördere. Max Goldt berichtet von eigenen Erfahrungen in Ländern, in welchen man Restaurants zum Zwecke des Rauchens verlassen muß. Man verläßt also und bittet draußen um Feuer. "Sorry, do you have a light?" "Sure." "Thank you." "Where come you from?" "Äh, Germany." "Oh! Is this yet East and West?" "No, we are together now." Usw. "Noch nie ist es mir infolge eines derartigen Gespräches passiert, daß mich das Gegenüber in sein Bett gezerrt hat."
Im Unterschied zu den großstädterischeren Publikumen in Biele und Berlin sind mir heute erstmalig die berühmten Zahnarztgattinnen aufgefallen, die von Max Goldt selbst mehrfach beschrieben wurden, und zwar in völlig zutreffender Weise; das einzige, was man von den Damen nicht sicher weiß, ist ob sie wirklich Zahnarztfrauen sind oder eine andere wichtige Funktion bekleiden. Aber ordentlich danebenbenehmen und das lustig finden, das tun sie.
Es war also genau so nett und angenehm und toll wie bei den anderen beiden Malen, was deutlich darauf hindeutet, daß ich mir die nächste entsprechende Veranstaltung nicht entgehen lassen werde. Und es gibt QQ als Hörbuch (doch wohl vom Künstler himself gelesen!?). Und, als Betthupferl: Er erzählte, daß er sich an frühere Gütersloh-Besuche eher nicht bis kaum erinnern könne, und als er gefragt wurde, ob er sich noch an das Publikum erinnern könne, habe er geantwortet, daß es "normal" gewesen sei, "so wie eben in Bielefeld", da wurde kräftig geschmunzelt, was ihn natürlich dazu verleitete zu sagen, "Ja, mögen Sie ruhig Bielefeld nicht und pflegen Sie derartige regionale Feindschaften kräftig! Ich find sowas ja eher überflüssig."

Samstag, 8. September 2007

G-Loh: Die 10-Minuten-Stadt

Heute hatte ich das Vergnügen, die ca. zehn Bahnminuten entfernte Bertelsmann-Miele-Metropole kennenzulernen. Neben anderen ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten verfügt die Stadt auch über einen beeindruckenden Fernsehturm, dem leider praktisch alles fehlt, was einen echten und guten Fernsehturm ausmacht: keine Kugel, kein Drehrestaurant, naja, und wie der Ausblick wäre, darüber will man gleich gar nicht nachdenken.

Das ist der eine Platz in Gütersloh. Er war früher ein Parkplatz, da hatte er wohl wenigstens eine Bestimmung. Jetzt sieht er unter ästhetischen Gesichtspunkten freilich gewiß ansehnlicher aus, da ja keine Autos drauf herumstehen:

Das ist der andere Platz. Die Fassade des Kaufhauses erinnerte in ihrer postmodernen Verschrobenheit an den Einfallsreichtum ostdeutscher Kaufhausaußenwandgestalter, wenngleich ich gestehe, daß der Gütersloher Karstadt wesentlich besser aussieht als so manches Centrum-Warenhaus in Neubrandenburg oder Karl-Marx-Stadt. Auf diesem Platz rottet sich in den Abendstunden junges Volk zusammen und grölt unter dem offensichtlichen Einfluß psychoaktiver, flüssiger Substanzen:

Auch das ist ein Platz in einer an Plätzen offensichtlich nicht armen Stadt. Bei der Benamsung machte man es sich leicht und legte die ungefähre geometrische Gestalt zugrunde, anstatt nach verstorbenen oder anderswie legendär gewordenen Güterslohern zu forschen, die als Namenspate vielleicht besser rüberkämen als das arme Dreieck:

Ich finde es ja dekadent, daß ein Gymnasium über überdachte Fahrradabstellplätze verfügt, selbst in Ostwestfalen. Oder ist es nur Neid, in Erinnerung an ungezählte Male, da man mit Nässe an der Hose an Stellen, an denen man auf gar keinen Fall Nässe haben möchte, heimfahren mußte?

Den Titel 10-Minuten-Stadt verdankt sich Gütersloh durch die einfache Tatsache, daß der Satz "Da laufen wir höchstens zehn Minuten hin" heute mehrmals (und zu Recht) fiel. Frappant im übrigen, daß das ja für jemanden, der die Metropolen der Uckermark und der Lausitz gewöhnt ist, tatsächlich eine große Stadt ist.

Freitag, 7. September 2007

Und es war des Kicherns kein Ende

Natürlich mit dem obligatorischen Mensa-Photo. Bei einer Suppenschüssel kann man freilich nicht erkennen, ob es geschmeckt hat.


Die Mensa leerte sich nach unserem Erscheinen rasch und zusehends. Das könnte auf die fortgeschrittene Stunde zu schieben sein, wurde aber möglicherweise von der lauthals und hemmungslos dem Gelächter verfallenen Kleingruppe am Tisch B0/25 verstärkt. Das kommt eben davon, wenn der Erbseneintopf hauptsächlich aus Kichererbsen besteht. Naja, wenn man müde ist, kann man sich schlechter gegen schlechte Wortwitze wehren. Und müde ist man aufgrund nächtens dargebotenen Live-Materials vom Olympia-Attentat in München 1972 bzw. weil man in der Nacht von einer Mücke überfallen wird, von der man sich sogar stechen lassen würde, wenn man nur wieder einschlafen könnte trotz Gesurr. Und wehrlos ist man demgegenüber: "[...] man kann auch ruhig Ostdeutschland sagen, so neu sind diese Länder ja auch nicht mehr. - Ja, die sehen sogar schon wieder älter aus als die alten [...]" Wenn der Leser, die Leserin, jetzt nicht lachen kann: Glückwunsch! Sie sind noch bei Trost!
Beim Kaffee konnte man dann noch über das Suchtpotential des Dran-Riechens an hektographierten Papieren, über Baden-Württemberg im allgemeinen und bekloppte Musiklehrer im besonderen ablachen. Dann fragte die Motivations-Entscheidungs-Expertin auch noch, warum wir eigentlich Psychologie studieren. Da war es ja ganz vorbei! Eine sagt, naja, ich wollte was Sinnvolles tun... helfen, da sagt der andere, ja nee, ich nicht! Am Ende der etwas ausgedehnten Mittagspause dürften alle Backenschmerzen gehabt haben, und allein das hat mich schon erfreut: es gibt offenbar noch mehr Menschen als mich und den Schmetterling, die es absolut vertretbar finden, die Gesichtsbacken als Backen zu bezeichnen.

Donnerstag, 6. September 2007

Heute mit Visualisierung

Das ist der Herr Seminarleiter. Aus Köln. Klingt komisch, ist aber so. Manchmal hat er Flausen im Kopf. Heute hatte er eine Kaffeetasse, die permeabel für Kaffee war, da verkleckerte ihm die Hälfte. Im Hintergrund übrigend der T-Zahn der Uni - mein zweites Zuhause.

Das ist ein Mülleimer. Bzw. das, was von einem Mülleimer übrigbleibt, wenn man den Hauptteil entfernt und den Deckel stehenläßt:

Mein Kumpel Thali ist schon eine echte Berühmtheit. Kein Wunder, daß es inzwischen auch umfangreiche Biographien von ihm gibt. Ein Teil davon ist auf dem folgenden Bild zu sehen:

Man muß Physio ja auch gar nicht mögen. Aber es ist doch enorm von Vorteil, es zu tun. Nicht so wie auf dieser Tafel im Diskussionsraum:

Nicht das obligatorische Mensa-Photo, sondern mehr eine Visualisierung des Gegenteils von der Vorstellung, daß sich Vegetarier hauptsächlich von gesunder, gemüsiger Kost ernähren:


Was gab es sonst so:
Gestern waren wir auf dem Weinfest, wobei in meiner stereotypenbeladenen Vorstellung "Weinfest" und"Bielefeld" ähnlich zueinander stehen müßten wie "Karneval" und "Westfalen". So war es denn auch. Ergriffen von der Einsicht in die Notwendigkeit, bei einem Weinfest Wein zu trinken, umklammert der Bielefelder sein Weinglas und trinkt Wein, als müsse er damit die Welt retten. Naja, wir hatten unseren Spaß.

Spruch der Woche: "... und dann hat meine Freundin am Wochenende Geburtstag, da muß ich auch noch ein Geschenk zurecht...äh...kaufen...", dicht gefolgt von "Motorik ist ein Arschloch, und Somatosensorik ist sein kleiner Bruder" und "Der posteriore Assoziationscortex ist zuständig für die Transformation des subjektiven in einen geophysikalischen Raum."

Ab der nächsten Woche muß ich wieder arbeiten und kann daher zunächst gar nicht von den in Aussicht gestellten Verlängerungen der Caféteria-Öffnungszeiten profitieren. War ja eh ganz großes Kino, daß wir erst am Montag das Vorhandensein einer über 16 Uhr hinaus geöffneten Kaffee-Quelle realisiert haben. Ich meine, es ist da, und man weiß, daß es da ist, und man weiß es doch nicht. War irgendwie nicht in den geophysikalischen Raum transformiert worden.

Ich verstehe es nicht, aber es ist schön!

POLA - JULIKA

j`amerais faire connaissance
avec chaqu‘une des framboise
dans mon verrè de confiture
j’amerais
leur donner des noms de femmes
pour les sortir de l’anonimat
par exemple julika
ne me regarde pas comme ca
je n’aime pas tout chez toi
parfois je pense tut bas
il y a surement mieux que toi
il n’y a pas mieux que toi
je m’arirais ces framboise
avec tout mes potes du village
et la fête sera grave
boom!
quatre-vingt-dix-neuf bouchont de champagne
que le meillure gagne
tout ca pour ca
si tu aimes les fruits tu aimeras aussi la vie
si tu aimes la vie tu aimeras aussi les fruits
ne me regarde pas comme ca
je n’aime pas tout chez toi
parfois je pense tut bas
il y a surement mieux que toi
il n’y a pas mieux que toi

(text: marcel blatti & fiamma camesi / musik: marcel blatti & oli kuster)


Wie es aussieht, werde ich noch eine ganze Weile auf das nächste Pola-Konzert warten müssen, und selbst dann müßte ich wohl in die Schweiz fahren. Aber immerhin kann ich endlich bei Julika mitsingen - auch wenn ich gar kein Französisch kann und daher auch nicht weiß, was ich da singe.

Dienstag, 4. September 2007

Tja:





You scored as Mom and Dad, you are Calvin's mom and dad.
Though sometimes Calvin drives you wild, you manage to keep
him under control, and sometimes you even get rewared from it.
Sometimes...

Mom and Dad


93%

Calvin


71%

Hobbes


71%

Susie


68%

Mrs. Wormwood


61%

What Calvin & Hobbes character are you?
created with QuizFarm.com

__geklaut vom strange walker. Als noch-nicht-ganz ausgebildete
Methodikerin findet man an einigen Fragen natürlich sofort
herummäkeln-wertes. Aber vor allem bin ich nicht grad 'ne
Calvin&Hobbes-Kennerin... naja, in meinem Alter kann das
schon passieren, so ein Ergebnis.

Es gibt ja den Blogeintrags-Versorgungsauftrag,

deshalb gibt es auch heute was zu lesen, obwohl es nix zu erzählen gibt. Ich könnte fundierte G&V-Kritk vornehmen: zu inkonsistent, zu inkonsequent, zu unverständlich geschrieben. Da meine ich nicht mal die komplizierten Stellen - wenn es so kompliziert aussieht, daß die Verfasser es offenbar auch nicht richtig verstanden haben, wird es wohl kaum in der Prüfung rankommen. Aber daß es vorne Frontallappen, mittendrin Stirnhirn und später Lobus frontalis heißt, ist zwar kein Grund, aus dem Fenster zu springen, für ein Lehrbuch aber schon etwas bescheuert. Und so zieht es sich durch: Unangekündigt wird den Lieblingsgebieten der Verfasser seitenlanger Raum gegeben. Andererseits endet eine seitenlange Abhandlung über die unbewußte Wahrnehmung und Verarbeitung mit dem Stichwort "Pheromone" mit den Worten "Naja, eigentlich weiß man fast gar nichts darüber, vielleicht ist hingucken doch wichtiger als passender Achselschweiß," also im übertragenen Sinne. Die Zeichnungen sind oft, aber nicht immer gut, obwohl... sie sind viel besser als die künstlerisch ambitionierten Zeichnungen, die auf den Folien immer wieder mal auftauchen. Interner Sport in der Lerngruppe: Autorenraten. Geht meist so: *empörtes aufschreien* Das hat bestimmt der *piep* geschrieben! Oder: Lateralisierung. Ist doch klar, von wem das ist. (Wahrscheinlich hat des keiner von den dreien geschrieben, sondern ein Konglomerat aus studentischen Hilfskräften destillierte aus dem Kandel und dem Pinel die guten Sachen und mußte dann noch auf eigene Faust Recherchen aus den Arbeiten der Auftraggeber anstellen, um die Lücken zu füllen.)
Also: die Prüfung kann kommen, aber aus Müdigkeitserwägungen heraus kann sie gerne so schnell wie möglich unter vollständigem Verzicht auf die berühmte Note erscheinen... eigentlich habe ich schon keine Lust mehr.
Ende des inhaltsfreien Beitrags.

Montag, 3. September 2007

Das Hausnummernparadoxon

Da ich demnächst mal wieder umziehe, kam mir mein persönliches Hausnummernparadoxon in den Sinn. Das gibt es schon seit ca. 10 Umzügen und geht wie folgt: Für gewöhnlich gibt es ein Spektrum für Hausnummern, in denen man wohnt, das von 1 bis ca. 250 geht, wobei die Häufigkeiten für jede Nummer stark abnehmen. D.h. nicht jede Straße ist so lang wie der Fürstenwalder Damm oder die Voltmannstraße. Aber weiter mit dem Paradoxon. Wenn man jetzt umzieht, gibt es ja eine Wahrscheinlichkeit von 1:250, daß man dieselbe Hausnummer schonmal hatte. Für den niedrigeren Zahlenbereich ist die Wahrscheinlichkeit noch ungleich höher. Wenn man nun öfters umzieht, hat man ja mit der Zeit mehr Hausnummern durch, wodurch weniger mögliche übrigbleiben bzw. mehr da sind, die man zum zweiten Mal haben könnte. Interessanterweise, und nun nähern wir uns dem Hausnummernparadoxon mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit, hatte ich noch nie zweimal dieselbe Hausnummer. Wir erinnern uns spontan und flüchtig: 25. 4. 68. 60. 129. 115. 5. 13. 27. 11. 3. 98. 88. 21 - und nun Nr. 16. Straße ist einmal doppelt (Nr. 115 und Nr. 88), aber sonst? Das ist das Hausnummernparadoxon. Schön! Wieder einer der Tage, an dem man etwas völlig unnützes dazugelernt hat!

Sonntag, 2. September 2007

Äußerliches

Ich beugte mich dem Druck befreundeter Blogs und änderte das Layout. Kann man ja mal machen nach ca. acht Monaten. Farblich gefällt es mir ganz gut, leider kann man die Schrift- und Verlinkungsfarbe nicht auch anpassen (da ist die VorLAGE eher VorGABE), oder zumindest ICH kann das nicht, wer weiß, vielleicht geht das auch irgendwie. Kommentare (wie ja eigentlich fast immer) ausdrücklich erwünscht!

Naja, bis dahin hab ich wohl mein Diplom

Das Feld, über das ich im Winter aus inzwischen vergessenen Gründen so gerne nach Hause spaziert bin, soll mit dem Hochschulcampus Bielefeld zugebaut werden. Auf dem Hochschulcampus soll langfristig die Fachhochschule einen zentralisierten Standort in unmittelbarer Nähe der Universität (Synergie-Effekte, blabla) und die Universität mittelfristig Ausweichflächen "für den reibungslosen Universitätsbetrieb während der Sanierung des Universitätshauptgebäudes" bekommen. Meinen die mit "Ausweichflächen", daß man dort drüben dann nicht mehr so leicht von herabfallenden Deckenverkleidungsplatten getroffen werden kann, weil man mehr Platz zum Ausweichen hat? Das Gebiet hat sogar einen Namen: Lange Lage. Es gibt natürlich auch schon entsprechende Dagegen-sei-Inis. Vermutlich vor allem von den Schrebergartenbesitzern vor dem Altbuchengehölz initiiert. Verständlich, übrigens. Das ist schon ein nettes Stück Acker dort drüben, und die Fachhochschule wird dann auch keinen Meter näher dran sein als jetzt. Aber ich hätte gar nicht gedacht, daß unsere Uni derart sanierungsbedürftig ist. Gut, das Gebäude ist aus den 70ern und entsprechend stabil gebaut - ich bin manchmal selbst erstaunt, daß diese dünnen Stützen diesen Betonkoloß irgendwie tragen können, aber können sie ja wohl, denn er steht schon seit fast 40 Jahren.
Es lohnt jedenfalls, die Entwürfe der Büros anzugucken, da sind nette Ideen bei - geschmückt mit dem üblichen Gedöns an Bildern und Schnitten, das heutzutage so möglich ist. Frappant natürlich die Idee der "Grünen Halle". Das gute an der aktuellen Unihalle ist das zentrale Element der Überdachung - das ausführende Büro kannte sich offenbar ganz gut mit der Bielefelder Witterung aus. Eine Halle ohne Überdachung ist nur schön zum angucken, und dann müßte man auch wasserfeste Bäume anpflanzen. Espen oder Erlen oder wie die heißen.

Cerebrellum = Kleinhirnprellung

In diese finsteren Gefilde steigt unser Humor infolge Physiolernens inzwischen ab; das ist schon nicht mehr flach. Unklar bleibt, ob das auf mangelnde anderweitige Außenreize zurückzuführen ist oder vielmehr eine Folge der Lektüre von G&V. Das Buch ist ja teilweise auch zum Totlachen. Erst kommen sie vom Ästchen aufs Stöckchen, nur um im nächsten Satz festzustellen: Mit anderen Worten, das vestibuläre System ist sehr komplex verschaltet und hat viele Aufgaben. Super!
Es folgt die übertrieben vereinfachte Darstellung der Verschaltung vom Ohr zum primären visuellen Cortex: Das Ohr wandelt Schallwellen irgendwie in elektrische Signale um. Das geht mit sich abrasierenden Haarzellen vonstatten. Die Fasern des Nervus cochlearis und des Nervus vestibularis bilden zusammen den Nervus statoacusticus, der im Hirnnervenkapitel noch Nervus cochlearis-vestibularis heißt, was uns aber schon lange nicht mehr verwirren kann. Jedenfalls führt uns das in den Hirnstamm zum Nucleus cochlearis bzw. zu den Nuclei vestibularis. Ersterer hat einen dorsalen und einen ventralen Teil. Vom dorsalen geht es in den kontralateralen Nucleus lemniscus lateralis und weiter in das inferiore Colliculus. Vom ventralen geht es einmal auf der gleichen Seite über den Olivenkomplex ins Colliculus inferiore, ferner hinüber auf die andere Seite über das Trapezdingelchen und den Olivenkomplex in das Colliculus, einmal auch mit Zwischenstation Lemniscus lateralis und einmal ganz ohne Unterwegshalt straight to Colliculus. Die lateralen Colliculi kommissurieren miteinander. Die Informationen gehen dann entweder direkt oder über das kontralaterale Colliculus in den Nucleus geniculatis medialis des Thalamus, der gemäß seiner Aufgabe als Chor des Tortex' weiterschaltet in den primären auditiven Cortex tief im Inneren der Sylvischen Furche - Temporallappen. Links Sprache, rechts Musik. Planum temporale dementsprechend links größer (Wernicke), rechts dafür größere und mehr Heschl'sche Gyri.
Tja, dann winken in dieser Woche noch Riechen und Schmecken sowie Somatosensorik und Motorik, und dann können wir uns endlich auf Antrieb und Entspannung stürzen, und dann kommt ja nicht mehr viel.

Samstag, 1. September 2007

Hehe: Bild macht blöd

Die Antwort würde mich mal interessieren. Offensichtlich scheint nicht nur Bild lesen, sondern auch für Bild arbeiten blöd zu machen.

Der "Sommer" macht mürbe

Unterm Strich hab ich das Gefühl, daß es das immer gleiche Wetter ist. Mal braucht man mehr, manchmal weniger Schichten an Kleidung; an manchen Tagen sitzt man zum Kaffee draußen, meist aber drinnen; mal regnet es ein paar Tage gar nicht, dann wieder, als müsse das sofort ausgeglichen werden... also ich mag da richtige Jahreszeiten lieber.
Wichtigstes Ergebnis heute: Bericht gedruckt & abgegeben.
Zweitwichtiges: Prokrastinieren geht leichter, wenn man eigentlich genug Zeit hat, was zu schaffen.
Und: Hören funktioniert anders als Sehen.
Und: Fremde Personen konnten gegen Mittag herzzereißender Wiedersehensfreudeszenen ansichtig werden, die im Fernsehen wahrscheinlich als "jetz übatreiben die aba" kommentiert werden würden. Ach, der Janik ist wieder da, und da freuen wir uns sehr.
Außerdem wurden Details meines zukünftigen WG-Lebens festgezurrt.
Trotz alledem bin ich grad bißchen unwirsch.