Sonntag, 24. Mai 2009

Tja...

Man gewöhnt sich an so einiges.

Z.B. so ein Himmelfahrtswochenende war doch früher heilig, für Kreativtage in Altlüdersdorf oder Kreisjugendkonventsrüsten in Heinersdorf z.B. Nach nunmehr 7 Jahren im Einzelhandel habe ich mich wohl daran gewöhnt, daß man an diesen Tagen besonders wahrscheinlich besonders viel besonders anstrengend arbeitet. Ohne zu murren. Im Gegenteil stelle ich fest: Die Kunden haben das Gehirn irgendwo ganz abgegeben? Ich habe noch genug vorrätig. Die Mitarbeiter zicken herum? Mir egal, ich stehe so oder so bis 20 Uhr hier herum. Ein Kind schreit, die Kasse geht kaputt, die Tür läßt sich nicht abschließen? Brrr... davon geht die Welt nicht unter.

Auf dem Sigi kann man mittags prima Studien lesen. In Bielefeld taumeln nur vereinzelt biertrinkwillige Vatertagsfeierer durch die Straßen. Um zehn ist es noch überhaupt nicht richtig dunkel. Mein Mitbewohner ist vielleicht als typischer Underachiever in seinem Pädagogik-Studium völlig falsch aufgehoben. Der Blogkumpel will Gerd Gigerenzer vom Wert bildgebender funktionaler Studien überzeugen. Ich will nicht immer über die drohende Diplomarbeit nachdenken. Und schon gar nicht über die Diagnostik-Prüfung. Ich will, daß das Fahrrad ganz bleibt, weil Radfahren super ist. Und außerdem soll die ambitionierte Jazzband da zwei Etagen unter mir immer weiter diese schönen Lieder proben, wenn draußen die Sonne scheint. Und vor allem soll das Flugzeug, in dem die Prinzssin jetzt drinnesitzt, so sacht und weich wie möglich in Hannover-Langenhagen aufsetzen.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Was wirklich wichtig ist:

merkt man, wenn es nicht mehr da ist. Oder wenn man es wieder hat.

Ich habe heute (wir erinnern uns an die Dramen [1;2] mit den schönen französischen Ventilen) in einer größeren Fahrrad-Wiederherstellungszeremonie meinem Fahrrad den gefühlten 25. Schlauch hinten eingebaut und mit einer neuen Luftpumpe aufgepumpt, und ich hoffe, daß das länger hält als von 12 bis Mittag. Licht hinten geht nicht mehr, schalten vorne auch nicht. Naja, fahre ja eh immer im schwersten Gang. Bremse unkundig erfolgreich alleine nachgestellt.

Ergebnis der Aktion (kurzfristig): zum GNT-Finale-gucken in die August-Schroeder-Straße gefahren, statt zu laufen. Super. Hoffe, das Zauberbike trägt mich auch demnächst in die Uni, dann muß ich nimmer mit dem Pöbel Bahn fahren.

Die Prinzessin weilt in der Schweiz und lauscht hochkarätigen Professoren bei Eröffnungsvorträgen und läßt sich anschließend anständig bekochen... tja, dann halte ich wohl in der ostwestfälischen Kulturmetropole die Fahne alleine hoch. Aber das Gefühl, einmal richtig entschieden zu haben, einmal richtig zu vermissen, einmal auch zu wissen, was einem wirklich fehlt, das ist unbezahlbar. Und dafür gibt es einmal I Still sleep with the lights on zur Erinnerung an die Zeit davor, als wir es noch nicht wußten, aber ahnten.

Dienstag, 19. Mai 2009

Läuft.

Das war ein Begriff, den der Konfident gerne einsetzte, vor allem dann, wenn es eigentlich nicht lief. Meistens, wenn aus Prokrastinationsgründen ganz andere Projekte "liefen".

*jetztfolgtkeineliebeserklärung*

Daß dieser Konfident mir einst sehr fehlen könnte, hätte ich nicht gedacht. Klar, man hat Klausuren zusammen geschrieben und mithilfe von Papier und Bleistift die Rolle des Calciums bei der Transmitterfreisetzung dermaßen anschaulich illustriert, daß alle Beteiligten wahrscheinlich in der Not noch alles hersagen und ggf. pantomimisch herzeigen könnten - aber die Zwanzigjährigen und die Dreißigjährigen haben oft eben auch die banale Barriere namens "zehn Jahre" zwischen sich zu operieren. Jetzt sage ichs aber laut und öffentlich: Konfident, tu, was du für richtig hältst, aber komm auch mal wieder! Oder soll ich auf meine alten Tage nach México reisen??

Die ganze Spezi-MezzoMix-SchwippSchwapp-Disputation hat ein Ende, seit ich der Spezi-Seite eine Dealer-Information über den Getränkemarkt Kesten in Steinhagen entlocken konnte. Dort gibt es echtes Spezi in leider Plasteflaschen. Verkauft wird das Spezi von netten und sympathischen jungen Männern, die einem die Kisten mit der begehrten Zucker-Koffein-Geschmack-Mix auch direkt ins Auto tragen. Gegen jedes psychologisches Grundwissen muß ich allerdings anmerken, daß das Spezi aus der Plasteflasche anders/nicht-so-gut schmeckt wie aus der schönen Glasflaschen. Einen Doppelblindversuch habe ich allerdings noch nicht angestrengt.

Ich freue mich wie blöd über mein "Bildgebende Studien zu Depression"-Referat. Keine Ahnung, bei der Referatsvergabe versuche ich sogar, die mir naheliegenden Themen zu vermeiden - damit kenne ich mich ja eh aus. Trotzdem oder gerade deshalb scheinen die einen ja nahezu magisch anzuziehen - im letzten Semester über neurologische Erkrankungen, jetzt die Hirnbilder. Ich bin da nicht gerade eine Expertin, andererseits aber mehr im Thema drin als andere. Das behaupte ich einfach - in Wirklichkeit weiß ich das überhaupt nicht. In Wirklichkeit befinde ich mich fachlich hauptsächlich in einer Reihe teils promovierter, teils therapeutischer (und teils alles beides und mehr) Psychologinnen und Psychologen und weniger unter Studierenden in ähnlichen Abschnitten der Entscheidungsfindung.

Ich will, will, will wieder mehr schreiben, vor allem wegen des öffentlichen Dialogs mit mir, wegen der Niederschreibung vielleicht blödsinniger Gedanken und wegen der Möglichkeit der späteren Erinnerung. Ich werde aber von meinem hauseigenen Browser oder von wem auch immer daran gehindert - zuhause funzt der blogger nicht mehr so wie gewohnt. Im Bloggerforum wußte niemand Antwort. Ich kann keine Links einfügen und auch nicht die Buchstabengröße einstellen. Das nervt, und das kleine nicht-html-Fenster lähmt die Schreibwut.

Dienstag, 12. Mai 2009

Folgen therapeutischer Gesprächsführung

Am Wochenende habe ich mich ausscließlich mit therapeutischer Gesprächsführung befaßt. Bislang habe ich mich nicht so sehr für therapeutische Arbeit interessiert und konnte mir aus verschiedenen, teils auch zeitlich und finanziell motivierten Gründen, nicht so recht vorstellen, nach dem Studium noch eine teure therapeutische Ausbildung dranzuhängen. Aber andererseits ist es im klinischen Bereich schwer, ohne Ausbildung überhaupt unterzukommen.

In dem praxisorientierten Seminar übt man vor allem in Rollenspielen basale Gesprächstechniken wie zum Beispiel aktives Zuhören, paraphrasieren und offene Fragen zu stellen. Dabei nimmt man logischerweise sowohl die Patientenrolle mit einem selbstgewählten Störungsbild als auch die entsprechende Therapeutenrolle ein. Es klingt ein bißchen verrückt und könnnte mir als Esoterik-Entgleisung ausgelegt werden, daß ich durch so basale Übungen der therapeutischen Arbeit so sehr verfiel, daß ich bereits über die nächsten Schritte, wie es nun mit dieser Planänderung weitergehen soll, nachdenke.

Der eine Grund für den Gesinnungswandel kam aus der Patientenrolle. Ich steckte ja im Störungsbild quasi drinne und saß mit meinem Therapeuten auf einmal einem Menschen gegenüber, der mich verstand, ernstnahm, die Symptome wiedererkannte und sogar einzuordnen wußte und überhaupt keine Sekunde lang an mir und meinen Problemen zu zweifeln schien. Der konnte das, weil er viele Jahre seines Lebens dafür verwendet hat, sich die entsprechenden Kompetenzen anzueignen. Wohlgemerkt: wir reden von Rollenspielchen mit seit langem bekannten Kommilitoninnen.

Die andere Seite kam aus dem Gefühl in der Therapeutenrolle. Ein Mensch kommt, ist verzweifelt und/oder verstört, braucht Hilfe, und ich kann ihm helfen. Nicht weil ich gut zuhören kann oder besonders einfühlsam, sondern weil ich das gelernt habe. Weil ich dafür kompetent bin.

Weil ich mir aber immer noch nicht so richtig vorstellen kann, daß ich einem depressiven Erwachsenen nicht irgendwann raten würde, mal ein bißchen aus der Hüfte zu kommen, soll es also die Kinderausbildung sein. Insofern muß ich wiederum innerhalb meiner Möglichkeiten darauf einwirken, daß hier in Biele das Ausbildungsinstitut für die Kinder- und Jugendlichentherapie zeitnah öffnet, damit ich nicht zwischen Duisburg und hier und anderen Standorten diffundieren muß.

Langfristig möchte ich ja doch in bestdenkbarer Begleitung an der Ostsee in irgendeiner Art Reha-Einrichtung Kinder ganzmachen. Ganz ehrlich. Die Betonung liegt ja leider auf LANGfristig. Das kann nämlich noch ganz schön dauern...

Montag, 11. Mai 2009

Trottel des Tages...

ist sicherlich der wissenschaftliche, also der andere Springer-Verlag.

Freundlicherweise verspricht die Professorin für Kinder- und Jugendlichenpsychologie und -psychotherapie, den dritten Band des Lehrbuchs für Verhaltenstherapie, der sich mit psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters befaßt und bei ihr Prüfungsliteratur ist, für die studentische Studienberatung zu besorgen. Wissenschaftler habens normalerweise leicht: tonnenweise bestellen sie sich die guten Bücher für lau, weil sie sie ja in Lehrveranstaltungen einsetzen und als Prüfungsvorbereitung empfehlen - davon profitieren die Verlage natürlich. Nun sagt Springer zu der Professorin, die in dem fraglichen Buch selber ein Kapitelchen geschrieben hat, daß sie kein Dozentenexemplar bekäme; es handele sich ja nicht um ein Lehrbuch. Es steht doch aber sowohl Lehrbuch vorne drauf als auch verschriftlicht im Vorwort von Herausgeber und Herausgeberin, daß man sich bemüht habe, ein schönes Lehrbuch usw... nein, steht zwar vorne drauf, ist aber trotzdem kein Lehrbuch.

Puh.

Ein dreibändiges, insgesamt 210 Öre teures Vergnügen, das, nach dem, was man von Experten so hört, sowohl extrem gut als auch extrem aufwendig zu kopieren sei, das nach dem Anspruch seiner Herausgeber ein Lehrbuch ist, weswegen sie das auch vorne draufgeschrieben haben.

Was ist es eigentlich sonst?

Und wenn es keines ist, warum schreibsts Springer vorne drauf? Wenn man im Urin fühlt, daß sich die Wälzer als Lehrbücher besser verticken lassen, vor allem, wenn es eigentlich auch welche sind, dann sollte man auch dazu stehen. Wenn man keinen Bock mehr hat, Hinz und Kunz kostenlose Belegexemplare zu schicken, dann soll man es auch sagen. Hasenfüßige Ausreden machen die Sache unnötigerweise lächerlich.

Sonntag, 3. Mai 2009

Der Laie fragt, der Fachmann wundert sich:

Zum Beispiel, wer hat sich bei der mehr-schlecht-als-Rechtschreibreform u.a. die Neuwörter Des Weiteren und sodass ausgedacht? Schon verbessert sich der Schreibstil erheblich, da man um sowas lieber herumkurvt, als es öffentlich sichtbar zu machen.

Warum findet der Sommer in Bielefeld immer im April statt?

Wo sind die Leute, die an warmen Tagen den Siegfriedplatz so intensiv bevölkern, daß es gegen Abend schwierig werden kann, überhaupt Platz zu finden, eigentlich bei schlechtem Wetter? Und was tun sie dann?

Wieso um alles in der Welt findet hier am ersten Mai kein Straßenfest statt? In Berlin ist jeder verfügbare Quadratmeter mit Straßenfesten aufgeladen. Hier nicht. Nicht mal'ne Kundgebung auf dem Jahnplatz gabs. Auf dem Siegfriedplatz nur die übliche Wolldeckenromantik und geöffnete, überquellende Biergärten. Neben uns an der Bierbank anstrengende Alt-Eltern mit Kind sowie eine anstrengende Dame, die ihrer Trinkkumpanin verbal arg zusetzte (sie tat mir ein bißchen leid - Nordic-Walking-Kurs auf Sylt, und lauter anderes dummes und vor allem lautes Zeug). Die alte Mutter verbreitete sich über die Miniröcke junger Mädchen und darüber, daß sich die jungen Mädchen morgens um acht Uhr per Handschlag nach dem Diskobesuch voneinander verabschieden.

Hat dieser eine Kellner im Mellow Gold eigentlich ausgeprägte Befürchtungen, daß ihn jemand für NICHT homosexuell, also für heterosexuell halten könnte? Wenn ja: unbegründet. Wirklich.

Macht Einkaufen glücklich? Sollte nicht, oder jedenfalls nicht ausschließlich bzw. als Handlung an sich. Das Ergebnis des Einkaufens ist schließlich wichtiger. Ein ausgedehnter schwesterlicher Bummel durch ausgewählte Läden in der Innenstadt macht müde Beinchen, aber Spaß. Und die Beute erst! Der vorläufige Höhepunkt wird von einem sehr schönen Lädchen in der Goldstraße in der Altstadt gebildet: hier gibt es schöne Sachen zu erträglichen Preisen. Darüber hinaus freut sich das Herz des bewußten Konsumenten, denn das erstandene schöne Shirt ist Made in EU.

Macht das Einkaufen teurer Sachen glücklicher? Der Modellversuch läuft. Gestern sind zwei Shirts von rumpfkluft angekommen, die zusammen 60 Öre gekostet haben. Produziert in Downtown L.A. (American Apparel), teils aus Biobaumwolle, teils mit Kapuze, mit schönen katzundgoldt-Motiven in der Wunschfarbe und -größe bedruckt. Glücksfaktor bislang: sehr hoch. Und dabei hab ich eins erst angehabt, und heute habe ich sie erstmal gewaschen = sie hängen auf der Leine. Trotzdem aber.

Woher kommt die gefühlt plötzliche Schwäche aller möglichen Schreiberlinge in Zeitungen, Bedienungsanleitungen, Bestellbeschreibungen, Rechungen, Reklamen, Ratgebern und sonst überall auch, die Höflichkeitsform Sie und die dritte Person Einzahl/weiblich bzw. Plural auseinanderzuhalten und richtig zu schreiben? (Zur Erinnerung: das eine schreibt man groß, das andere klein.) Durch die Falschschreibung ergeben sich immer wieder bekloppte und bescheuerte Sätze und ganze Texte, die überhaupt keinen Sinn ergeben. Ich habe keine Lust, entsprechende Beispiele anzuführen, und außerdem soll man den Leuten das Falsche nicht auch noch zeigen. Dabei ist es so einfach: immer, wenn Sie jemanden direkt ansprechen, zum Beispiel bei Zahlungsmodalitäten den Kunden oder in Kolumnen das Publikum, dann groß; immer wenn Sie über andere sprechen bzw. schreiben, zum Beispiel in der Beschreibung der Eigenschaften einer externen Festplatte oder einer Fußballmannschaft, dann klein.

Warum verschlechtert sich das Mensaessen so sehr? Inzwischen muß sogar ich zugeben, daß die Menuzusammenstellungen mehr und mehr abenteuerlich sind. Lachten wir früher noch über Kartoffeltaschen mit Kartoffelbrei und Reisschnitte mit Reis, stehen wir nun stumm vor dem Glaskasten und wundern uns über die geballte Kombinationswut mit Nudeln. Besonders beliebt beim Küchenchef sind Kombinationen, die teils im Heimatland der Pasta, teils im Heimatland des Schnitzels zu den übleren Beleidigungen bei Tische gezählt werden: Schnitzel in Sauce mit Spaghetti. In der Cafeteria wurde der schmackhafte Fairtrade-Biokaffee gegen irgendein untrinkbares Gebräu ausgetauscht, so daß ich das vorgezogene Eintreffen des Sommers, während welchem ich ja kaum Heißgetränke zum Überleben benötige, ausdrücklich begrüße. Auf lange Sicht allerdings werde ich mich wohl konstruktiv unter Verweis auf meine Mitfinanzierung des derlei Übles anbietenden Studentenwerks beschweren müssen.

Gibt es eine Alternative zu MezzoMix? Eine andere Begleitfolge der Kaffeeverschlechterung ist nämlich mein zunehmender Verzehr von Koffein in Kaltform, d.h. von flüssigen Produkten des Coca-Cola-Konzerns, weil es von der leckeren Fritz-Kola leider kein Spezi gibt, und mein aus Berlin importiertes Spezi ist alle.

Gibt es ein besseres Buch über Prokrastination als das von Kathrin Passig und Sascha Lobo (Dinge geregelt kriegen, ohne einen Funken Selbstdisziplin)? Ich glaube nicht. Das Beste daran ist, daß die Autoren die Prokrastination nicht verdammen, abschaffen oder zum notwendigen Übel erklären wollen. Bloß leben können muß man mit ihr, wenn man ein LOBO (Lifestyle of bad organisation) oder Partner eines LOBOs ist, und darum geht es in dem Buch. Prima ergänzt durch anschauliche Geschichten aus dem Dunstkreis der Autoren, zum Beispiel darüber, wie Nichtstun am Ende doch Probleme lösen kann (Verfahren wird aus Mangel an Beweisen eingestellt, die Kosten des Verfahrens trägt der Staat) - und somit, das wissen die LOBOs aber nicht, infolge intermittierender Verstärkung das Verhalten, oder besser das Nicht-Verhalten noch verstärkt wird. Oder wie das mit den To-Do-Listen und den Deadlines in Wirklichkeit aussieht. Oder wie es, als hohe Kunst der Prokrastination, dazu kommen kann, daß man erfolgreich "im Kreis" prokrastiniert - also am Ende infolge einzigartiger Prokrastination sogar die am Anfang eigentlich vermiedene Aufgabe auch erledigt bekommt - bei Kathrin Passig immerhin das dann doch noch abgeschlossene Studium. Es gab beim Erscheinen des Buchs übrigens einen sehr schönen Aufsatz von Kathrin Passig in der Zeit, in welchem sie beschrieben hat, wie während des Schreibens (bzw. zunächst Nicht-Schreibens) des Buches zahlreiche andere Projekte und Arbeiten fertiggestellt bzw. überhaupt erst erfunden und ins Leben gerufen worden sind.

Kann man nach elfeinhalb Jahren ein Studium abschließen? Ja, man kann, solange es keine Prüfungsordnung gibt, die den Verfall von Scheinen vorsieht, wie es leider einem anderen Freund passiert ist, der nach dem zweiten mißglückten Diplomarbeitsversuch feststellen mußte, daß er nicht nur die Diplomarbeit, sondern auch noch alle Scheine vom Hauptstudium wiederholen müßte, woraufhin er das Handtuch schmiß und jetzt mühsam einen Abenduni-Abschluß ertrotzt. Also, die Universität Stuttgart ist da offensichtlich generöser als die Bauhaus-Uni Weimar, und daher: Herzlichen Glückwunsch, Herr Architekt (Dipl.-Ing.)!

Reichts jetzt erstmal wieder?