Donnerstag, 31. Mai 2007

(4 von 10) + 100

Während der Testung von insgesamt vier Versuchspersonen schaffte ich hundert Seiten im Siegler zu lesen. Vielleicht sollte ich, im Hinblick auf eine möglicherweise erfolgreiche Prüfung, das N erhöhen.
Eine Strukturierung der verbleibenden Zeit (wortwörtliches "Waiting for the 7.18.") bis zur Prüfung ergab allerdings, daß ich nicht besorgt zu sein brauche. Das Buch kann ich bis nächste Woche fertiggelesen haben, und dann basteln wir aus den Vorlesungsfolien Karteikarten, und die lernen wir dann. Ha! Und dann haben wir elf Wochen Zeit, um Physio zu lernen. In Physio wollen wir durchaus eine gute Note schreiben, um den günstigen Eindruck bei MB nicht zu sehr zu trüben.
[Siegler = Prüfungsliteratur in Entwicklungspsychologie]
[N = Größe der Stichprobe; in meinem Fall 10]

Die nächste Schiffsuhr wies auf drei...

Anläßlich des bevorstehenden Geburtstagskurzurlaubes des angehenden Masters of Decision-making (es geht nach Norderney) kramte ich das schöne Gedicht von Joachim Ringelnatz über Suahelischnurrbarthaare am Kattegat aus finsteren und staubigen Ecken meines Langzeitgedächtnisses hervor. Dem Gedicht entstammt auch die Überschrift des Postings, die gleichzeitig den ungefähren Zeitpunkt meines Eintreffens in meinem Bettchen bezeichnet, woran man erkennen kann, daß ich das fröhliche Geburtstagsfest als einer der letzten Gäste verließ. Es gab lecker Essen und Trinken und die Gelegenheit, die bislang putzigste mir bekannte Bielefelder Wohnung kennenzulernen. (In Bielefeld gibt es nur putzige Wohnungen mit interessanten Grundrissen und nichtalltäglichen Zimmeranordnungen.)

Dienstag, 29. Mai 2007

Kein Tag, um radzufahren, aber sonst gings eigentlich

Das Wetter ist derart lähmend, daß nicht mal mehr der Regen Motivation erkennen läßt. Unbeeindruckt und dröge fällt er vom Himmel, als wenn er auch keine Lust mehr hätte und lieber nach Hause gehen würde.
Heute in Physio: Schlaf. Natürlich der Chef persönlich. Ehrlich gesagt habe ich mich entweder an seinen Vortragsstil gewöhnt, oder meine Aufmerksamkeitsspanne hat sich quantitativ und qualitativ erweitert. Ich fands jedenfalls erträglich und hörte fast gerne zu. Er könnte natürlich durchaus prätentiöser vortragen.
Danach: Erste Versuchsperson getestet. Leider unbrauchbar, weil das Ergebnis vom MCST nicht gespeichert wurde. Aber ich weiß jetzt, wie es geht.
Danach: Kolloquium - fMRT-Studie zum Entscheidungsverhalten bei gesunden Probanden. Durchaus aufschlußreich und bisweilen sogar amüsant: Ich verstehe zwar größtenteils nur Bahnhof, sobald mit Begriffen wie "Brodmann 44, 45 - das ist doch links ganz was anderes als rechts" herumgeworfen wird (das war jetzt noch harmlos, konnte daher auch entsprechend von mir reproduziert werden). Alle nicken wissend; ich auch.
Danach: nett begleiteter Ausflug in die Stadt. "Ich fahre in die Stadt, noch ein paar Sachen für morgen besorgen." "Na sowas, ich muß auch noch was für morgen besorgen." - Was ich dann auch tat. Es regnete. Austausch über die möglichen Folgen bei einseitiger Sehkraftverschlechterung. Wahrscheinlich gleicht das der visuelle Cortex wieder aus, genauso wie beim Schielen. Nur daß man Kopfschmerzen davon bekommt, und unilaterale Falten vom typischen Zusammenkneifen des nichtsehenden Auges.
Danach: in der Unihalle verquatscht.
Danach in GEs Vorlesung; Sozial. Das mögen wir: Mehrheits- und Minderheiteneinfluß, und zum Schluß noch das berühmte Milgram-Experiment. Also mir ist es wirklich egal, daß ich da theoretisch nicht mehr hinmuß: GE macht das wirklich gut. Er kann gut reden, läßt Humor blicken und ist bei der Sache, von der er offensichtlich auch Ahnung hat. Er sagt auch Sachen wie: Natürlich gibt es auch immer interindividuelle Unterschiede. Aber wenn Sie sich dafür interessieren, müssen Sie zu den Kollegen in die Differentielle Psychologie gehen. Hier ist Sozialpsychologie - wir interessieren uns mehr für die Gemeinsamkeiten.
Danach nur noch heim, um mich in die alte Sozialprüfungsmucke reinzuhören. Sollte langsam mal die Ohrwuschel für Entwicklung neu besetzen.
Bin natürlich in gespannter Erwartung bezüglich der mittelfristigen Entwicklung meiner Karriere. Sieht so aus, als hätte ich die Hilfskraftstelle schon ziemlich fest gebucht. DFG, bitte treffen Sie eine Entscheidung, die nur richtig sein kann!

Montag, 28. Mai 2007

No Blog-Battle!

Nein, es geht nicht darum, wer hier mehr oder länger oder überhaupt schreibt! Aber ich frage mich gerade, was Sven Regener eigentlich meint, wenn er singt: Seit ich dich kenne, mag ich es gern, wenn der Winter kommt - dann wirds früher dunkel. Soll das ein Kompliment sein? Ich weiß ja nicht... Für mich klingt das mehr nach: Dimm' doch bitte mal das Licht auf faltenfrei.
Bin für Anregungen wie immer dankbar!

Nachtrag zu niesens Fete

Zwei bemerkenswerte Sätze sollen hier nicht fehlen:
1. Antwort auf die Frage "Wie steht's?": 2:1 nach Toren, 1:0 nach roten Karten und 0:1 nach Beinbrüchen.
2. Niesen beim Beantworten der Frage, woher der Metaxa-Michel und ich uns virtuell kennen: Sonnes Blog ist viel geiler als meins.

Sonntag, 27. Mai 2007

Rutschfeste Ralleyreifen realisierten relativ risikoloses Retournieren

Kumpan niesen hat gestern ein nettes Geburtstagsfest veranstaltet. Es gab lecker Gegrilltes, eiskaltes Herforder und die leibhaftige Begegnung mit Metaxa-Michel. Leider wohnt der Kumpan etwas auswärtig, wenngleich dafür sehr idyllisch. Dank meines unweiblichen Orientierungsvermögens und einer robusten Natur, was Gewaltmärsche angeht, fand ich mit meiner charmanten Begleiterin doch noch das fröhliche Fest. Die Gästeschar splittete sich ein wenig in jene, welche das Pokalfinale verfolgten, jene, die das nicht taten, und schließlich jene, die sich nicht entscheiden konnten und daher mal dies, mal jenes taten. Alles Frontalhirngeschädigte. Im Verlaufe des Abends kam es dann zu einem der hier neuerdings beliebten Wolkengüsse, und ich war sehr froh über den autofahrenden Zahnputzbiber, der sein mit Ralleyreifen bestücktes Auto mit sicherer Hand durch die nassen Naturgewalten bis zu mir vors Wohnheim lenkte. So fand der Tag nach den sieben Stunden in der Hölle (temperaturmäßig gesehen) doch einen versöhnlichen Abschluß. Daheim fand ich eine weitere Einladung zum Geburtstagsfeste vor, also langsam nimmt das überhand. Haben denn alle gleichzeitig Geburtstag? So wie mein liebstes Schwesterherz heute, dem ich ein tolles Gefeiere in der Glühlampe wünsche. Ich geh jetzt auch wieder grillen. Beim Superstar aufm Balkon. Die Jungs haben gesagt, daß gegrillt wird - da lassen die sich von sowas läppischem wie Land- und Sturzregen nicht von abhalten. O-Ton: Können wir nicht das ganze Gedöns einfach in die Pfanne werfen? - Quatsch, bei Regen wird in der Küche gegrillt. Machen wir eben das Fenster auf!

Samstag, 26. Mai 2007

Tropentauglichkeitstest sowie eine Party, die noch andauert und von der ich nicht wissen will, wie sie ausgeht

35° im Schatten. Das ist meine Schätzung für die Temperatur in der Anprobe. B. bringt morgen ein Thermometer mit. Aber ich habe Recht! Wenn ich schwitze, ohne mich dafür irgendwie zu bewegen, dann sind wesentlich mehr als dreißig Grad. Im übrigen hatte ich heute netten Besuch auf der Arbeit. T-Shirt-Bedarf mußte gedeckt werden. Ich steuerte was zu der Entscheidung für ein tolles blaues Poloshirt bei, nämlich die Bemerkung: Also diese Farbe steht dir bestimmt besonders gut!
Auf dem Fest konnte man allerlei Potsdamer treffen. Es gab kaltes Herforder und warmes Astra, was nicht nur Frontalhirngeschädigte vor Schwierigkeiten stellt. Mithin wieder der Kumpan mit der Whiskyflasche. Mithin ein Fest, das ich schnell wieder verließ, da ich morgen wieder ins Tropeninstitut bzw. in den Laden muß, und da sollte man schon fit sein.
Neben den üblichen überflüssigen Gedönsmails erreichte mich die Botschaft, daß sich MB wohl zu einer positiven Bemerkung über mich hat hinreißen lassen, was meinen derzeitigen Karriereaussichten nur zugutekommen kann. Also ich habe ja auch sowas von keine Lust mehr, in diesem Saftladen zu arbeiten...

Donnerstag, 24. Mai 2007

I need some fine wine, and you, you need to be nicer

Das wäre oft schon eine passable Lösung.
So, und ansonsten: Ich habe immer noch keine Daten erhoben. Trotz freien Zeitfensters war ich heute nicht bei Genosse Stöckchen. Dafür habe ich die Bewerbungen für den Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie betrachtet. Bei einigen Bewerbungen bekam ich das große Stirnrunzeln, wenn ich sah, daß sich jemand bei einer Bewerbung auf eine W3-Professur weniger Mühe gegeben hat als unsereins beim Versuch, irgendeinen Hilfsjob zu bekommen. Aber schon sehr aufschlußreich, sowas zu lesen. Beim Lesen saß ich irgendwo in so einem Büro bei der A&O herum, die mit den Entwicklern zusammenhocken, und die Entwicklungsleute planen wohl grad eine Studie mit Vidoespielen, welche gerade eingetroffen waren, und es wurde schon geplant, wie die von der A&O gegen die von der Entwicklung antreten werden. Ich konnte mir also aus verschiedenen Gründen ins Fäustchen lachen.
Häppie Börsdei an niesen, übrigens. Er weilt abroad und trägt irgendwas vor, glaub ich. Ich hoffe, er trägt diesen schweren Tag mit Würde.
Wetter ist schwül und heiß und klebrig.
Im Laden ist es noch schlimmer. Ich war heute aus privatem Antrieb drinne. Ich habe ja noch so einen 50%-Gutschein, der eingelöst werden will. Bei der Hitze im Laden ist es mir durchaus schleierhaft, warum sich dort überhaupt Kunden aufhalten. Normalerweise bereitet es mir keine Mühe, innerhalb von 20 Minuten Ware im Wert von 200 Öre einzusammeln. Aber irgendwie war ich heute nicht in Form. Ich glaube, das reicht noch nicht.
Ab morgen wird wieder gearbeitet!
Im übrigen werde ich sowieso demnächst weniger schuften, denn inzwischen ist es sogar meiner Abteilungsleiterin aufgefallen, daß ich 50 Überstunden hab, was bei 80 Monatsarbeitsstunden ziemlich viel ist. Und, wer weiß, vielleicht ist das ja mein vorerst letzter Sommer dort.
Möchte noch eine CD basteln. Schwere Aufgabe!
Und DU - du könntest ruhig ein wenig netter sein!!

Mittwoch, 23. Mai 2007

Der Tag war toll. Außer: Varianzanalyse und Arbeit. Aber sonst: Toll!

Es begann mit einer mal wieder paradebeispielhaften Einfachheit der Klärung eines Sachverhaltes im Studierendensekretariat. Drohende Zwangsexmatrikulaton wegen Zickereien mit der Krankenkasse? Gar kein Problem. Dann verlängern wir die Frist eben ins Saturnische. Wenn und falls Sie das mal geklärt haben sollten, wär es nett, wenn Sie mir eine Notiz hereinreichen würden. Dankeschön und schönes Studium noch!
Dann Varianzanalyse, und ich sehnte mich die ganze Zeit nach DMs Brötchenproblem. Ich kann das hier nicht ausführlich beschreiben, aber anhand diverser zufälliger Brötchentüten und einer möglicherweise haltlosen Behauptung der Bäckerinnung hat unsere Methodenikone diverse Hypothesentestverfahren erläutern können, und zwar ziemlich erfolgreich. Bei der Varianzanalyse oder kurz ANOVA könnte man das sicher ähnlich gestalten, aber das ist nicht jedem gegeben. Ich weiß, daß ANOVA sehr, sehr wichtig sein wird, und zwar möglicherweise schon bald. Bei der heutigen Veranstaltung hatte ich allerdings das Gefühl, daß ich mir das irgendwie anders beibringen muß, oder Learning by doing. Let's see.
Desweiteren suchte ich MB in der Sprechstunde auf. Ich fragte nach Hilfskraftstellen, und es huschte so eine Art wissendes oder erkennendes Lächeln über sein Gesicht (Aha, wußt' ich's doch, warum Sie in letzter Zeit ständig im Kolloquium sitzen...), sofort gefolgt von einer sehr positiven Reaktion, insofern er sich über meine Nachfrage sehr freue. Dann kam eine knappe Darlegung der Umstände des beantragten Projektes, was mir Gelegenheit gab, mein spezielles Interesse an einer 20-Std-Stelle sowie an Untersuchungen zu Entscheidungsverhalten im allgemeinen zu bekunden. (Zumal es wirklich ein spannendes Projekt ist: Entscheidungen bei Patienten mit Spielsucht - mit fMRT in Frankfurt und dergleichen!) Abschließend ließ er sich zu der Information hinreißen, daß er mich dringend zu einer Bewerbung auf die Stelle, so sie denn ausgeschrieben werden wird, motivieren wolle. Also, mehr kann man nicht verlangen. Wenn das klappt, würde das finanzielle Einbußen sowie das vorläufige Aus für meine derzeit ohnehin gewollt stagnierende Einzelhandelskarriere bedeuten. Ha! Dafür wär ich halt in der Uni und würde interessante Dinge tun. Übrigens: Entgegen niesens Annahme scheint MB sehr wohl über mögliche und tatsächliche Inhalte von Fachschaftsarbeit unterrichtet zu sein und weiß diese auch zu würdigen.
Was war noch nett: Interessanter fachlicher Austausch mit meinem möglichen Vorgänger. NIE hätte ich vor sechs Monaten gedacht, daß ich mich über Probleme des dorsolateralen bzw. ventromedialen Präfrontalcortex austausche, während die beiden Austauschkomponenten Salat in Eiswaffelschalen verzehren. Und es sieht so aus, als würde mein Fragebogen noch Karriere machen, wenn wir was vernünftiges damit messen. Außerdem spazierte ich mit den amtierenden Studienberatern durch die Posterlandschaft des Posterverkaufsstandes und half beim Requirieren von Bildmaterial für die kahlen Wände der Studienberatung. Das "Bunny-Suicide"-Poster war leider schon alle. Schade, aber vielleicht findet es der Master of Studienberatung im Internet. Das war wirklich sehr putzig: Häschen, die sich niedlich gezeichnet auf verschiedene Weisen das Leben nehmen.
Anschließend gab es noch Kaffee und Erdbeerkuchen und Gedankenaustausch zu: G8 - ja, Protest! Radau! Schweinerei! Und, sinngemäß: Hat sich Herr Schäuble JEMALS mit der freiheitlich-demokratischen GO (also, daß ICH mal eines Tages wem mit dieser Scheiß-fdGO kommen würde... aber wer ahnt denn derlei Entwicklungen auf Ministerebene!) beschäftigt, und wenn ja, wann war das? Und warum hatte Thierse damals bereits diesen furchtbaren Bart? Man hat ja keine Zeit für sowas, man will es, all die Schandtaten und -äußerungen ignorieren, aber es ist so penetrant wie gelegentlich um Freundschaft bettelnde Kommilitonen, und daher ist es immer wieder da.

In aller Kürze Arbeit: immer noch heiß wie Kairo; morgen ist Wiedereröffnung; heute war "open end" angesagt, was dann mit einer Stunde relativ knapp ausfiel. Es mußte auch nicht neueröffnungsmäßig aussehen, sondern nur normal schick, das ging also. Nervt trotzdem, vor allem, wenn man so denkt, daß man vielleicht ab Oktober was GANZ anderes macht.

Dienstag, 22. Mai 2007

Fazite

Es ist gleichzeitig warm, diesig und schwülfeucht. Eigentlich, wenn man ausm Fenster guckt, isses wie November, nur gut zwanzig Grad wärmer.
Eine kürzlich geschenktbekommene CD wurde von mir noch gar nicht ausreichend oder überhaupt gewürdigt: all for you sophia - skunk (legendary strange main brains!) - you only live once - bad timing - destination vertical - i might be wrong - cause time - midnight sun - follow me - i need some fine wine and you need to become nicer - sang real - black flowers - manmower - venus beach - wenn es passiert - we laugh indoors. Also sehr schön, das Ganze. Sorgfältig, auf meine ausufernde Persönlichkeit wie zugeschnitten passende Songtitel, zum Beispiel das sehr schöne Cardigans-Stück. Meine Freude über das unerwartete, weil anlaßunbezogene Geschenk auf einer Skala von eins bis zehn: Dreizehn!!
Es gab heute einen Moment, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn überhaupt bewerten soll, und wenn ja, wie, und wenn nein, warum nicht - und der sah so aus: Nachdem MB sich schon auf dem Weg in den Hörsaal durch imaginäre La-Ola-Wellen hätte kämpfen müssen, wenn sie denn NICHT nur imaginär gewesen wären, sah er sich einem begeistert klopfenden Auditorium gegenüber, das der Freude über den Satz "Wie Sie sehen, befindet sich Herr M. in dieser Woche auf Dienstreise, und Sie müssen mit mir vorlieb nehmen," deutlich und hörbar Ausdruck verlieh. Ein stolzes und erfreutes Schmunzeln konnte er sich nicht verkneifen. So nett so eine Geste natürlich ist, bringt sie MB ja trotzdem in die Bredouille, daß die Vorlesung eigentlich von seinem Chef und (wissenschaftlichem) Ziehvater gehalten wird. Naja, obwohl es im Moment fifty-fifty stehen dürfte. HJM drei, MB drei, und die junge Frau hat auch eine gehalten.
Morgen gehe ich übrigens in die Höhle des Löwen und frage nach attraktiven Hiwi-Stellen. Falls in der Physio nichts zu holen ist, kann ich auch immer noch auf das gerade entstandene Vakuum in Sozial ausweichen und dort mein Glück versuchen.
Theoretisch hat übrigens die Datenerhebung begonnen, aber ich habe noch keine Person getestet. Dafür habe ich heute fünf oder sechs Bewerbungen für die Klinische Psychologie geschafft durchzuarbeiten. Das ist auch interessant. Zum Beispiel haben Leute, die sich für Professuren bewerben, häufig und natürlich schon viel wissenschaftlich gearbeitet. Aber das Studium in neun oder zehn Semestern abschließen - nöö. Da war heute keiner bei. Eher sind es so 12 Semester, was ich persönlich auch absolut in Ordnung finde - schließlich sollte man sich mit interessanten Dingen auch ausführlicher beschäftigen können, und das geht im Studium eben immer noch besser, als wenn man dann wirklich eigene Sachen bearbeitet.

Montag, 21. Mai 2007

Mit ohne Worte

Der Prantl sagts.

Retrograd reflektierend

Über meinen letzten Berlin-Aufenthalt habe ich mich hier ja weitestgehend ausgeschwiegen. Damit er nicht ganz unter den Tisch fällt, werde ich hier in der gewohnten Aufzählmanier das wichtigste aufzählen. Mir wurde zugetragen, daß man sich ein derart strukturiertes Posting eher durchlese, auch wenn es länger ist.
1. Simon ist ganz schön gewachsen und hat es tatsächlich faustdick hinter den Ohren.
2. Ich fühle mich ein wenig hilflos angesichts der Fülle von Veränderungen und Schwierigkeiten, die Freunde im Moment zu meistern haben.
3. Nach mehreren Wochen in Moskau fährt man nach Berlin, um sich mal ordentlich zu erholen.
4. Warum muß ich IMMER WIEDER lesen, daß Berlin die unfreundlichsten Busfahrer im ganzen Universum hat? Das ist absolut inkongruent mit meinen persönlichen Erfahrungen. Ich fahre ja nun ohnehin denkbar ungern und daher selten mit dem Bus. Aber wenn ich das mal mache, um mein Knöchelchen zu schonen, dann rollen die Busfahrer schier den roten Teppich aus vor Freundlichkeit. Auch wenn man das überteuerte Kurzstreckenticket mit einem 20-Öre-Schein bezahlen möchte. Eigentlich dann erst recht.
5. Ich bin gut in kurzfristigen Wetterprognosen für Fortgeschrittene. (Anfänger: Gleich wirds regnen - wenn die automatischen Scheibenwischer schon angegangen sind.) Erst habe ich gutes Wetter auf Wunsch eines einzelnen Herrn herbeigezaubert, und dann im Verlaufe des Tages die drohenden Umschwünge jeweils richtig prognostiziert: Schönes Wetter heute - Heute gibts noch was auf die Mütze - Hmm, es ist vorbeigezogen.
6. Im Übereck bekommt man unaufgefordert ein Glas Wasser zum Wein.
7. Ich sprach sehr viel englisch. Ich hoffe, daß Teile meiner entsprechenden Erklärungen verstanden wurden. Englisch ist noch nicht so meine Stärke, aber passives Verstehen wird besser. Konnte den Maastrichter für Talk to Max begeistern.
8. Der Zug war so voll, daß ich kurz vor Abfahrt keinen Sitzplatz mehr reservieren konnte. Infolgedessen saß ich im nicht ganz ausgebuchten Raucher. Komischerweise schienen im Raucherbereich zu 80% nichtrauchende Personen zu sitzen, die genau wie ich dachten, lieber *stink* als *steh* (bzw. unbequem auf dem unbequemsten Fußbodenbelag ever zu sitzen). Demzufolge wurde im Raucher auch sehr wenig geraucht, und die, die rauchten, wurden bisweilen mit tadelnden Blicken bedacht.
9. Die Klimaanlage fiel natürlich aus. Beherztes Eingreifen des Personals verhinderte allerdings Schlimmeres. In erster Linie wurden zwei Notfensterchen geöffnet und das Schließen der Tür verhindert.
10. In Minden verpaßte ich es, einen Zug zu photographieren, dessen Triebfahrzeugführer wohl etwas hurtig in den Bahnhof eingefahren war, infolgedessen der Zug erst nach Entgleisung und externer Bremsung durch den Prellbock zum Stehen kam. Ich mußte leider meinerseits hurtig zum Westfalenexpreß, aber man kann das Ereignis auch hier betrachten.
Und jetzt reicht es auch wieder. Das wird 'ne lange Woche, Jungs.

Korkenzieher: Ja. Spargelschäler: Nein.

Nun hat es der Zwei-Eis-Esser endlich durchgesetzt, daß die WG sich einen Korkenzieher anschafft, und dann fehlt es am Spargelschäler. Da stellt sich glatt heraus, daß an meinem ansonsten ausreichend famosen Taschenmesser alles inklusive Korkenzieher und Schere dran ist, was man in der Wildnis so braucht, aber einen Spargelschäler sucht man vergebens. Das ist schon ärgerlich, wenn man beim Campen im Urwald auf einmal so ein Spargelchen schießt, und dann hat man keinen Spargelschäler parat. Spargelschäler können überhaupt nicht überbewertet werden! Das unterscheidet Spargelschäler von anderen Dingen wie Rechtschreibung, Prüfungsliteratur lesen und pünktlich zum Seminar erscheinen - alles völlig überschätzt!
Diesbezügliche Leistungen des Tages:
1. Erstmalig erst nach zehn Uhr in der Uni eingetroffen.
2. Daraus resultierend: Kompletträumung der Caféte verpaßt. Anlaß ist bislang unbekannt, aber es stand eine stattliche Anzahl Feuerwehrautos vor dem Haupteingang. (Lacher des Tages: Ich: Es waren drei Feuerweherautos. niesen: Drei. Dann konnten die wenigstens Skat spielen.)
3. Blitzschnelles Erstellen einer Instruktion für den einen Fragebogen.
4. Überlegung: Man könnte ja noch einen Fragebogen über den Fragebogen machen: Beim Ausfüllen des Fragebogens habe ich mich ... gefühlt *trifft zu*trifft eher zu*trifft eher nicht zu*trifft nicht zu*.
5. Nein, ich werde kein Tutorium machen. Zu kompliziert, was das Finanzielle angeht. Und dann ist es wohl zuviel Arbeit. Man muß sich ja auch Dinge ausdenken und so.

Freitag, 18. Mai 2007

Primary Care-taker's day

Hatte ich schon beinahe vergessen, was für eine mittlere Katastrophe dieser fragwürdige Feiertag darstellt. Kaum ist man am Ostbahnhof einem randvoll mit niederländischen, randvollen Architekten auf Betriebsausflug gefüllten Eurocity entstiegen, wird man mit weiteren männlichen, testosteron- und alkoholstrotzenden Rabauken und Krakeelern konfrontiert. Die S-Bahnfahrer haben sich Zweiglein an die Frontscheibe gepinnt. Andere männliche Personen gehen der Tätigkeit auf dem Fahrrad nach, die man bei Fußgängern "Torkeln" nennen würde. All das vollzieht sich nicht gerade in Geräuschlosigkeit. Der S-Bahnsteig in Köpenick wird im Laufe des Abends vollgebrochen. Passanten zeigen wirre Blicke und frische, blutende Platzwunden an der Stirn. Ein wütiger Bmx-Rad-Künstler kapriolt auf dem leeren Ende des Bahnsteigs herum, argwöhnisch von der Bahnaufsichtsdame beargwöhnt. Überhaupt schieben ausschließlich weibliche Bahnhofsaufsichten Dienst. Das ist wahrscheinlich Vertragsbestandteil. "Zu Himmelfahrt wird gearbeitet," steht dann bei den Damen. Bei den Herren steht "Zu Himmelfahrt wird getrunken." Früher war das ähnlich wie das Datum der Loveparade so ein Fluchttag. Leider, anders als bei der Loveparade, waren auf dem Land auch häufig junge Männer unterwegs. Solche, die so eine Muskelstarre im rechten Arm haben und daher immer als Wäscheleinenhalter herhalten müssen, wie in dem einen Werbespot, wobei - wofür wurde da eigentlich geworben? Jedenfalls konnten diese Personen gegenüber himmelfahrtsflüchtigen Berlinerinnen sehr rüde auftreten.
Ja, ansonsten ist Berlin immer noch sehr schön, rauh, kalt, ruppig, billig, groß und heimatig.

Donnerstag, 17. Mai 2007

Pražské metro - Ukončete, prosím, výstup a nástup, dveře se zavírají.

Eigentlich habe ich nur mit meinen phonetischen Erinnerungen an die Prager Metro prahlen wollen, aber das Hersagen vom Text löste regelmäßig Lacher aus, daher verlinke ich das mal zum Original-Anhören. Die Ansagetexte der U5, die in Berlin maßgeblich für meinen zumindest unterirdischen Transport zuständig ist, gibts meines Wissens nicht online verfügbar. Ich wüßte allerdings auch nicht, warum man diesen Zustand ändern sollte.
Achtung! Das ist ein Abend mit drei Einträgen! Ich gehe hier auf verschiedene Kritisierungen ein, insofern die Postings thematisch getrennt werden... Also die nächsten beiden Postings auch lesen, bitte ;-)!!

Ich brauch keine Stichprobe, aber ich fahr auch nicht hin

Das praktische Beispiel aus meinem G8-Text war mir sehr wichtig.
Im übrigen will ich auf die Polemik von Johannes nicht mehr weiter eingehen, weil ich den Eindruck habe, daß entweder über zwei verschiedene Ereignisse debattiert wird, oder die Subtexte jeweils zu stark divergieren, so daß gar nicht klar wird, was eigentlich gemeint ist. Aus Mensaflyern auf die Gesamtpopulation dann doch nicht zu schließen, aber ihre brechreizerregende Existenz (ich habe heute in der Mensa vergeblich nach welchen gesucht) allein dann wieder als Argumentationsgrundlage zu nehmen, das hat mich irritiert. Und ich bleibe bei meiner Zielorientiertheit: Wenn man was macht, was will man da erreichen? Und wenn das klar ist, dann fragt man sich doch als nächstes, wie man das erreichen kann. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach haben die Linken schon immer viel zu viel im Hinterzimmer diskutiert, wer jetzt wie weit auf welcher Linie noch bereit ist, mitzugehen... wohin eigentlich? Das wußte dann keiner mehr. Der, der einen Weg kannte, ist irgendwann vor Langeweile gestorben.
G8, Heiligendamm - mein lieber Herr Gesangsverein! Das ist nicht die Schlacht von Salamis. Das muß man nicht überbewerten. Da wird man auf seiner Moralskala nicht dran gemessen. Es ist ja wohl schon ein zwar indirekter, aber eindeutiger Sieg der Anti-G8-Bewegung, daß die Kerle sich in einer Gegend versammeln, wo es schon auffällt, wenn mehr als drei Personen an einer Straßenecke herumlungern - falls es zufällig gerade eine Straße gibt.
Ich glaube, daß man den Wert einer Sache, für die man mit Namen und Gesicht eintritt, ganz für sich alleine ausmacht. Habe ich Vorbehalte gegenüber dieser arroganten und provokanten Art von Machtdemonstration, dann verleihe ich dem Ausdruck, indem ich zum Beispiel hinfahre und demonstriere. Möglicherweise erwähne ich es auch nur gelegentlich im Internet, weil ich keine Lust und keine Zeit habe, mich in ein zum Baden untaugliches Ostseebad zu begeben. Wenn ich zwar Vorbehalte habe, aber aus verschiedenen Gründen nicht an eventuell eventös veranstalteten Protestveranstaltungen teilnehmen möchte, dann lasse ich es eben. Auf keinen Fall brauche ich irgendeine Art von Legitimierung durch eine Gruppe. Das mache ich dann doch lieber selbst. Nur schließe ich daraus nicht, daß das ganze Drumherum blöd ist. Das kann ich nämlich nicht glauben.

Mittwoch, 16. Mai 2007

Aus grün mach schwarz!

Damit meine ich jetzt nicht eine allgemeine Tendenz in der Parteienlandschaft, obwohl es da auch entsprechende Korrelationen zu beobachten gibt - so konservativ die Grünen bisweilen agieren, so öko-interessiert geben sich manchmal die Christlichen. Aber eigentlich geht es um eins der Hauptprobleme dekadenter Lebensart: Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen grünen und schwarzen Oliven? Ich mußte mir ja Oliven umständlich im Verlauf des bislang letzten Drittels meiner Biographie aneignen, und zwar auf der Route Grün-Schwarz. Eine Koryphäe (auf einem anderen Gebiet freilich) bemerkte heute abend allerdings, daß man zunächst schwarze und dann grüne Oliven zu essen lerne. Das brachte bei mir aus lange vernachlässigten Hirnarealen die Botschaft ans Licht, daß das stimmig sei, da ja schwarze Oliven die reife Nachstufe der unreifen grünen Oliven seien. Ohne die Debatte im einzelnen wiedergeben zu wollen, und ich war mir ja durchaus nicht sicher, möchte ich nur anmerken, daß ich tatsächlich recht hatte. Das gute, alte Hirn... tststs.

Dienstag, 15. Mai 2007

Vorsicht - populistischer Artikel ohne sauber recherchierte Grundlage

Der Johannes hat da in seinem Blog was über G8 und die Gegenbewegungen und seine Verurteilungen bestimmter Aspekte dessen geschrieben. Nachdem ich mich schon in der Uni-Halle um Kopf und Kragen geredet habe, will ich das hier nochmal in vielleicht reflektierter Form und schriftlich wiederholen.
Einmal: Gegen Unrecht aufstehen und sachlich-argumentativ dagegen angehen? Das interessiert vielleicht Fachleute, die das Feuilleton der FAZ füllen müssen. Es ist natürlich an sich und begleitend notwendig, schon um eine gewisse Nachhaltigkeit des Protestes zu gewährleisten. (Daran krankte meiner Meinung nach der Studierendenstreik 1997.) Wenn sich aber die Gegenseite in Form der acht wichtigsten Regierungen der Welt provokativ als Gruppe inszeniert, um Konvolute zu verabschieden, die ohnehin auf den üblichen Wegen bereits monate- oder jahrelang vorher ausgeklüngelt wurden, dann darf auch der allgemeine, linke, undifferenzierte, uneinige und unterschiedlich motivierte Widerstand im Gastgeberland plakativ-populistische Aktionen starten, um allgemeines Mißfallen auszudrücken. Es ist ja keineswegs ausgemacht, daß Personen sich für überzeugender halten, weil sie Steine schmeißen, oder daß sie Steine schmeißen, weil sie sich dann für überzeugender halten. Bei derartigen Veranstaltungen werfen Personen Steine, weil sie sich bedroht, erniedrigt und eingeschüchtert fühlen; weil es eine klare Grenze zwischen "denen" (Polizei, BGS, ziemlich bewaffnet, Informationsmacht) und "uns" (plötzliche Eigengruppe, relativ unbewaffnet, schlechter informiert) gibt. Klar gibts immer Leute, die extra des Steineschmeißens wegen anreisen, oder dafür sorgen, daß die Situation eskaliert. Aber das man derlei Grüppchen gewachsen sein kann, wenn es denn dafür auf beiden Seiten Interessenten gibt, zeigen die inzwischen beinahe langweilig gewordenen Maiveranstaltungen der letzten Jahre in Berlin. Insgesamt begrüße ich jede lebendige Ausdrucksform linker Kulturen, auch wenn sie untereinander nicht besonders kongruent sind und nach außen manchmal inkonsistent in ihren Äußerungen. Links ist eben auch vielfältig, bunt, widersprüchlich - hoffentlich ohne Parteilinie und Gedankenkäfige. Es sollte auch Klappe aufreißen und rumpöbeln bedeuten, statt immer nur in gepflegt zerrissenen Hosen zum Debattenzirkel zu erscheinen. Es sollte auch einfach mal Spaß machen, links zu sein. Es sollte die Linken zusammenbringen, daß die Großen der Welt sich in Heiligendamm einigeln müssen, statt Arm in Arm übern Kudamm zu tingeln. Es sollte die Linken freuen, daß sie mal ihre teils albernen Streitereien über die letzten Erkenntnisse Hegels und Trotzkis beilegen können, weil Aktualität gefragt ist. OK, der ist jetzt auch populistisch, aber schlußendlich: Wie solls denn sonst aussehen? Ein rastazopfiger Mittelstandssohn wird mit GWB eher keine gemeinsame Basis zur Diskussion der Frage der Zulässigkeit von G8 finden. Selbst wenn es zu solch einer Debatte käme, würde ich stark anzweifeln, daß sie irgendeine Art von Ergebnis vorweisen könnte. Ich kann mir nur unter ganz, ganz günstigen Momenten, inklusive Erdbeben und plötzlichen Auftauchens von Aliens, vorstellen, daß die US-amerikanische Regierung vor einer Handvoll hühnergötterwerfender Gymnasiasten einknickt.
Also: Ja zu allen unsinnigen, dämlichen, fehlmotivierten, schwer erklärbaren und inhaltsleeren Aktionen! Ja auch zu Überflüssigkeiten wie einem G8-ichwardabei-Sampler und entsprechendem Merchandising! Die bürgerliche Umwelt wird schließlich geprimt, wenn ansonsten ernstzunehmende Personen sich öffentlich mit G8-Protest solidarisieren. Umwelt-als-Information - wenn die alle so einen Button tragen, muß ja was dran sein...
Um mal ein ernsthaftes Beispiel zu bringen: Diese halbe Million Menschen, die am 4. November 1989 auf dem Ostberliner Alexanderplatz fror, und Angst hatte, daß geschossen werden würde, wie auf dem Tiananmen im gleichen Jahr, und den Reden diverser Intellektueller lauschte, war sich ganz sicher nicht einig, was die Fragen sowohl der öffentlichen als auch der privaten Zukunft in der DDR anging. Das können ja nicht alles Hardcore-Dissidenten gewesen sein. Sie waren sich aber gewiß einig in der Ansicht, daß etwas DEMONSTRIERT werden muß. Daß sie ein Zeichen setzen. Daß keine Macht der Welt diesen Moment, diesen Abend wieder ungeschehen machen kann. Natürlich bleibt die Ironie, daß wahrscheinlich niemand von den damaligen Demonstranten mit dem Verlauf der Wende zufrieden sein konnte.
[Studierendenstreik 1997 - hat infolge fehlender inhaltlicher Unterfütterung keine nachhaltigen Ziele erreichen können, jedenfalls nicht bei mir - ich weiß nicht mal mehr, worum es ging. War aber damals eine extrem langanhaltende, beeindruckende Protestveranstaltung.]
[Stimmung-als-Information - ich bin guter Laune, also geht es mir gut, also scheine ich mich gerade in einer wohlgesonnenen, freundlichen Umwelt oder Situation zu befinden.]
[Hühnergötter - Ostseesteine mit Loch.]
[Tiananmen - Platz des Himmlischen Friedens in Peking]

Montag, 14. Mai 2007

Hat der Trottel, der Word erfunden hat, jemals damit gearbeitet?

Es ist etwas nervig, wenn man einfach nur ein paar Items in eine Tabelle hinzufügen will, oder die Reihenfolge der Items ändern will, oder überhaupt beschließt, über einer bereits vorhandenen Tabelle doch noch Text einzufügen, und das Programm dann schon völlig überfordert ist und im besten Falle einfach nichts mehr macht. Klartext: Das häufigste Problem auf der ganzen Welt, das man im elektronischen Bereich mit Tabellen haben kann, ist doch, daß sich daran noch einiges ändert. Man braucht noch ein, zwei Zeilen mehr; durch Schriftart- oder -größenänderungen ändert sich die Gesamtformatierung, infolgedessen sich Folgekopfzeilen auf Folgeseiten ändern, usw. Aber nicht bei Word. Falls man derlei Probleme auch bei Word lösen kann, ohne wahnsinnig zu werden, dann will ich das jedenfalls nicht wissen; denn dann ist es zu schwierig herauszubekommen. In Open Office geht das ganz einfach. Ohne daß man einen mehrwöchigen Kurs extra für Frauen besuchen muß. Deshalb finde ich Open Office viel besser. Am Rande sei erwähnt, daß Open Office, im Gegensatz zu Word, völlig legal nichts kostet. Ich hoffe nur, mein toller Fragebogen läßt sich auch problemlos in Word öffnen. Sonst gibt es wieder lustige Folgebriefwechsel mit MB, so wie heute morgen. Wer ist eigentlich bekloppter: Icke, weil ich morgens um acht Fragebögen herumschicke, oder MB, weil er binnen weniger Minuten antwortet und die entscheidenden Schwachstellen genau lokalisiert hat? Und woher wußte er, daß ich enttäuscht sein würde, wenn er nichts fände?
Infolge des Word-Desasters verpaßte ich heute die Mensa. Prompt wurde daheim ein neues Gericht kreiert: Tomatenstulle mit druffliegendem Spiegelei. Wenn ich jetzt noch nach Hause müßte, würde ich heimrollen müssen.
Es geht schon wieder los mit den spätnachmittaglichen müden Gesichtern. Das Studium ist ja ganz toll, aber es duldet keine anderen Götter neben sich.

Sonntag, 13. Mai 2007

Ungeordnete Ergebnisse vom Nachdenken am Wochenende

Es gibt ja keinen freien Willen, und daß ich über all das nachdenke, worüber ich so nachdenke, ist mehr so eine Art Abfallprodukt der Hirnevolution. Mein Hirn ist da besonders schlimm: Ungefragt kognitisiert es vor sich hin, ob ich will oder nicht. Kaum abschaltbar. Quasi Evidenz für den nicht vorhandenen freien Willen. Also, worüber haben wir, mein Hirn und ich, so nachgedacht?
Zum einen habe ich in Bruchteilen von zwei Tagen zwei Kapitel vom Entwicklungsbuch gelesen. Imponierend, da das bedeutet, daß man das Buch schlußendlich bis Ende Mai problemfrei inhaliert haben sollte. Dann haben wir immer noch sechs Wochen, um Herrn Lohaus' Folien auswendigzulernen. Eines der Themen war übrigens Intelligenz. Unabschaltbar arbeitende Hirne wurden leider nicht als Merkmal genannt, in keiner der zahlreichen Theorien. Trotzdem interessant: die wiederholt zu beobachtenden, sich selbst verstärkenden Systeme: Wem das Lesenlernen leichtfällt, der liest auch mehr, was ihm das Lesen noch leichter macht.
Außerdem haben wir uns schon wieder eine Studie reingezogen. Das wurde im Drogenseminar gar nicht behandelt: Herr B., ich bin süchtig nach Studien über VMPFC-Läsionen. Ich würde gerne was anderes lesen oder ins Kino gehen, aber schwupp! finde ich mich in der Bib wieder und blättere im Wörterbuch nach anticipatory. In der Bib tropft es lustig durch die Decke, und gelegentlich stürzen Teile der Deckenkonstruktion herunter. Andere Personen breiten drei weit aufgeschlagene Bücher aus und legen ihr Federmäppchen dazu, damit man den Arbeitsplatz auch identifizieren kann. Sie selbst werden jedoch nie gesichtet und müssen daher indirekt durch Zettelchen erfreut werden.
Heute haben wir unter großem Gekicher den Fragebogen zuendekonstruiert, damit er morgen von MB in der Luft zerrissen werden kann. An sich ist das ja ein lustiges Unterfangen. Man weiß eigentlich genau, was man wissen will, aber es ist gar nicht so einfach, ein Item draus zu machen. Gestern gab es wieder ein lustiges Geburtstagsfest, infolgedessen ich feststellte, daß aus Nachtbus N5 am Jahnplatz N2 wird - ich hätte gar nicht erst aussteigen müssen. Verrückt. Noch verrückter: Statt gelegentlich wechselnde Bierflaschen in der Hand zu halten, stand ein Konfident den ganzen Abend mit einer sich sukzessive leerenden Whiskyflasche im Arm herum.
Eben las ich auf sueddeutsche.de über Armut in München und das entsprechend inkongruente Hartz IV. Das Problem betrifft sicher nicht nur München und nicht nur ALG II-Empfänger, sondern beispielsweise auch Staatsbedienstete. Zusammen mit dem, was ich gerade über den Einfluß von Umweltbedingungen auf Intelligenz, Schulerfolg, späteres Arbeitsleben und Gesundheit gelesen habe, bringt der Inhalt des Interviews für mich bald das Faß zum Überlaufen: Die berühmte Schere zwischen Oben und Unten geht immer weiter auseinander, und gerade Kinder, aber wahrscheinlich auch viele alte Leute sind davon besonders betroffen und können sich am wenigsten wehren. An sich ist es ja völlig unverständlich, warum solche existentiellen Dinge wie soziale Grundsicherung oder das öffentliche Gesundheitssystem nicht den einfachsten Regeln von Evaluation unterworfen sind - irgendein Quatsch wird eingeführt, aber selbst wenn er noch so offensichtlich ineffektiv ist, bleibt er stehen wie ein Hinkelstein. Von ernsthafter Überprüfung ist ohnehin nichts zu sehen. Dabei pfeifen es ja die Spatzen vom Dach, daß das Sozialsystem in all seinen derzeitigen Wucherungen VIEL teurer ist, als wenn jeder Bürger brav seine bedingungslose Grundsicherung bekäme. ACH! Allein die Vorstellung, daß irgendwelche Heinis mit ihrem Aktienpaket mehr Geld reinholen, als einer gewöhnlichen Hartz IV-Familie so zugewiesen wird, macht mich glatt zum Kommunisten.
Was wird noch so gedacht?
1. Warum regnet es schon wieder?
2. Warum haben wir das andere Pola-Album nicht gekauft?
3. Warum tun Leute Dinge so, wie sie es bisweilen tun?
4. Warum wurde der Automat, an dem man einen schlechten Cappuccino für 0.75 Öre bekam, ausgetauscht gegen einen Automaten, an dem man einen schlechten Cappuccino für 1.05 Öre bekommt?
5. Warum können Emotionen einen unter Umständen sogar fatalen Einfluß aufs Entscheidungsverhalten ausüben?
6. Warum hat das nicht geklappt mit dem prospektiven Blog?
7. Warum denken manche Leute, daß ich alles über die privaten Präferenzen von Dozenten weiß?
8. Julika ist Lied des Monats. Das ERSTE Mal im Leben, daß ich wünschte, französisch zu können. Ich singe übrigens trotzdem mit.
9. Ach Quatsch - des Quartals!
10. Aber Trust me ist auch sehr gekonnt getragen von dem sparsamen Synthie-Schlagzeug, der zurückhaltenden Elektroniktaste und der eingespielten Frauenstimme. Sehr überzeugend. Minimalism in electro.
11. Ebenfalls bei der elektronischen sueddeutschen findet sich eine hübsche Überlegung darüber, die Love Parade nach Stuttgart zu holen. Unterhaltsam allein schon die Beschreibung des Spektakels: Da fahren junge Menschen aus allen Dörfern Deutschlands hin. Sie tragen Anziehsachen, mit denen sie ihre Problemzonen betonen, und hören nicht mehr ganz zeitgemäße elektronische Musik. Kein Wunder, daß das nur mit Drogen zu ertragen ist. Den verantwortlichen Personen in Stuttgart sei hingegen rechtzeitig aufgefallen, daß eine halbe Million Menschen gar nicht in ihre Innenstadt passen würde.
12. Aus eigenen Erfahrungen heraus würde ich übrigens behaupten, daß natürlich soviele Menschen in die Innenstadt passen. Man müßte eventuell den Straßenverkehr ein wenig eindämmen. Was für Stuttgart unvorstellbar wäre, war in Berlin jeweils Programm: Am Love Parade-Wochenende war praktisch die gesamte Innenstadt out of order.
13. Jetzt reichts aber. Es gibt schon Beschwerden darüber, daß ich mehr schreibe, als jeweils gelesen werden kann...

Samstag, 12. Mai 2007

Bielefeld in Flammen

Der Ostwestfale an sich ist ja mit Begeisterung, nun ja, nennen wir es: sparsam. Aber geklatscht wurde dann doch. Worum geht es eigentlich? Die Stadtwerke und das Kulturamt Bielefeld hatten zu einem sogenannten Spektakel geladen, das in der Vorankündigung mehr verhieß, als es dann halten konnte. "Ballgefühl" hieß das Gedöns. Spektakulär vielleicht das Herumgeschiebe der Bühnenabschnitte. Es gab eine Art Handlung, der man aber kaum folgen konnte, und es gab Gesinge, das naja war, und zwischendrin einen Haufen Feuerzauber, und das war ganz cool, wenn auch die entsprechend verrauchte Luft mir später noch den Atem raubte. Oder, wie meine liebe Begleiterin sagte: Es gab Glitzer, hehe. Na, und besonders artistisch war das auch nicht. Also nicht, daß ich das besser oder überhaupt könnte, aber mit einer Milliarde Sicherheitsgurten an das Rad angekettet würde ich auch solche Töne von mir geben. War schon lustig. Allerdings, über Fußball reden ist ja wohl das Langweiligste auf der Welt. Fußball spielen oder dabei zusehen, ja, das ist toll. Man muß es aber nicht zu einer Kunstrichtung stilisieren.

Noch was ganz anderes: Einmal geht ja das "Lernen" schon wieder los. Zumindest bin ich vom festen Ehrgeiz gepackt, bei Entwicklung WIRKLICH die gesamte Prüfungsliteratur gelesen zu haben. Heutiger Teilerfolg: Ohne große Probleme Kapitel 7 geschafft. Es war einfach kein Mensch mehr da, der mich stören konnte. Die beiden Menschen, die mich zwischendrin beim Lesen ertappten, durften das auch tun. Als Gegenleistung gab es lustige Erkenntnisse über andere, die schon ein klein wenig weiter sind im Studium.
Und außerdem scheint Hypothesieren groß in Mode zu kommen. Das wurde bislang etwas unterschätzt: Leute! Überlegt euch Hypothesen! Was kann man alles untersuchen? Es klingt komisch, aber noch wurde nicht alles Denkbare von Psychologiestudierenden untersucht. Letzte Überlegung des Abends, so einfach wie möglich formuliert: Wenn normale Leute in einer durchsichtigen, einfachen Investitionsaufgabe (Kopf oder Zahl? Einsatz (und möglicher Verlust): 1 $; Gewinn: 2.50$) schlechter abschneiden als Leute mit entsprechend interessanten Hirnläsionen (mipm Hian was!), deren Emotionsverarbeitung gestört ist, dann sollte man sich vielleicht doch noch mal über die Emotionen beugen. (Ich habe heute SCHON WIEDER eine Studie gelesen...)

Freitag, 11. Mai 2007

Wetter wieder wie gehabt

Also, der kurze Bielefelder Sommer ist offenbar noch kürzer als ohnehin schon angenommen. Da wird wohl heute meine gute alte Wolfsskinjacke zum Einsatz kommen, wenn ich nachher einer artistischen Aufführung auf dem Gelände der Stadtwerke beiwohnen werde. Bin schon gespannt, was das wohl sein wird: Power-Mülltrennen? Mülltonnen-Weitwurf? Eigentlich sollte ich besser einen Eiswürfel auf mein Knöchelchen legen und das Gelenk und den Rest dranne auch entlasten. Aber entlasten, bah, da haben wir später noch GENUG Zeit für. Lieber noch ein bißchen Entwicklung lesen und Strategie-Items ausdenken.

Donnerstag, 10. Mai 2007

Was ist schon sicher?

Keine Ahnung, warum ich heute schon um sechs wach war. Die Morgensonne wars nicht direkt, die durch den Regensturm mich weckte. Gab mir dann das seltene Vergnügen eines Begleitseminars; also neben dem auditiven und vestibulären System bin ich nun mit dem somatosensorischen System bestens vertraut, vom Schmerz ganz zu schweigen. Da ich ja eh bei MB schreiben will, besteht vielleicht sogar begrenzte Hoffnung, daß er aus dem zweiten Semester mehr das Zeug rannimmt, wo er die Vorlesung gehalten hat. Außerdem hat er mich heute fast geduzt. Das "D"-Phonem stand schon deutlich im Raum, bevor er schnell in ein "S" umzischte. An meinen schönen Hypothesen gab es auch gar nichts mehr auszusetzen, hehe, bin wohl doch nicht ganz unbegabt. Jetzt entfalten wir neue Seiten unserer Persönlichkeit, indem wir uns ans Fragebogenkostruieren machen. Können wir auch noch nicht, müssen wir auch noch nicht können, aber können wir ja schon wollen!

Mittwoch, 9. Mai 2007

Müüüde und sonst gar nix

Seltsam, daß allein zwei Wochenenden ohne vernünftiges Ausschlafen einen so in den orpheischen Abgrund reißen können. In Versuchsplanung heute focht ich ein Fernschach mit der Uhr aus, das ich nur verlieren konnte. Immerhin gibt die Uhr die Regeln vor. Allein die Illusion, daß die Informationen aus der Versuchsplanung irgendwie relevant für mein Empiriepraktikum sein könnten, ließ mich in der Bank verweilen. Es blieb bei der Illusion. Es gab keine Information, die über das bislang hie und da mitgenommene und ansonsten auch erahnte Wissen hinausgeht. Hypothesen formulieren kann ich inzwischen ganz gut. Nicht gut genug, versteht sich, daß MB mal zufrieden wäre, aber heute hat er immerhin schonmal zwei Drittel durchgewunken, und beim verbleibenden Drittel krittelte er an Akzeptablem herum.
Wenn ich nicht so müde wäre, könnte ich eine gewisse Ratlosigkeit entwickeln. Mein soziales Umfeld überfordert mich derzeit ein wenig. Es könnte stabiler und verläßlicher sein. Andererseits ist es natürlich zu begrüßen, wenn es sich ab und zu verändert. Aber wie gesagt, die Müdigkeit. Da steht man eher auf Statik.
Mal sehen, was MB morgen zu unseren Fragebogen-Items sagt... Eigentlich weiß ichs schon. Also, und: Was soll der Scheiß mit den Entscheidungen unter Risiko? Die Weggabelung im Wald gibt es doch gar nicht. Man hat doch immer noch die Himmelsrichtung als Indikator für den besseren Weg. Obwohl - außer man ist zwischen Salzuflen und Herford und Biele mit dem Rad und ohne Karte unterwegs. Je wahrscheinlicher ein Weg in die vermeintlich richtige Richtung führte, desto sicher, aber das weiß man erst hinterher, machte der Weg nach hundert Metern eine 250° - Kurve.
Risiko - das ist doch auch mit Hoffen verbunden *alarm-emotion-alarm* grad in der GDT. Man weiß ja, daß die beiden oberen Reihen riskant oder wenig wahrscheinlich sind. Andererseits weiß man ja auch, daß es VORKOMMT, daß diese Zahl gewürfelt wird. Eine wird ja immer gewürfelt. Man muß eben Glück haben, und darauf hofft man ein bißchen. Vielleicht sind ja die, die immer und nur die unterste Zeile nehmen (Wahrscheinlichkeit = 2/3, aber wenig Gewinn), hoffnungslos deprimiert (ich gewinn ja eh nicht...) im Gegensatz zu den fröhlichen Optimisten, die sich auch mal in die oberen, riskanten Zeilen verirren, aber nicht weil sie frontalhirngeschädigt sind, sondern weil sie es nicht gleich als persönliche Kränkung empfinden, wenn sie dann eben verlieren.
Tolle These, aber wie untersuch ich das eben auf die Schnelle? Oder ich überlasse das jemandem, der dringend ein brauchbares Diplomarbeitsthema sucht. Vielleicht springt ja 'ne brauchbare Hiwi-Stelle bei raus.
[Zur Erklärung: GDT = Game of Dice Task = computerisierte Würfelspielaufgabe mit expliziten Regeln. Es gibt riskante und nichtriskante Entscheidungsmöglichkeiten mit klaren Wahrscheinlichkeiten und unterschiedlichen Gewinnsummen. Patienten mit bestimmten Hirnschäden schneiden in dieser Aufgabe besonders schlecht ab, woraus man auf bestimmte Prozesse beim Entscheidungsverhalten schließt.]

Dienstag, 8. Mai 2007

Das wird nix mehr

Jedenfalls nicht in diesem Semester. Ich meine die Chance, HJM eine wohlüberlegte und fundierte Kritik seiner Einstellung gegenüber den Studierenden in der Einführungsvorlesung zukommen zu lassen. Heute war ich bereits zum dritten Mal, und letzte Woche war ja auch noch Feiertag, wild entschlossen, selbstfolternd in die Vorlesung zu gehen, und dann kommt ein extrem gutgelaunter MB die Treppe hinunter und erzählt ohne Luft zu holen von den Wunderbarkeiten des sensomotorischen Systems und dem Schmerzempfinden. Es gab genug zu lachen. Desgleichen bei GE, wo es um Nähe und Freundschaften und soziale Stimulusobjekte, in Klammern: Menschen, ging. Es ist kein Geheimnis, daß das derzeit meine absoluten Lieblingsdozenten sind, und zwar nicht unbedingt der Witzchen wegen, sondern weil sie tatsächlich, bei aller beachtens- und bewundernswerten Forschung, auch interessiert und begeisternd lehren. MB dürfte seinen Fanclub nach dem Wochenend-Drogenseminar erheblich vergrößert haben. Mir ist bereits ein ganzer Sack an Zitaten zugespielt worden; ich muß mal sehen, wo ich den einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich mache.
Desweiteren ist die CD soweit fertig und muß nurmehr gebrannt werden; nebenbei machte ich im StasiVZ eine Entdeckung, von der ich noch nicht so genau weiß, ob es a) eine ist und ob sie b) mich irgendwie tangiert. Verwundert wäre derzeit der richtige Ausdruck.

Mal wieder 'ne Playlist fertig

In aller Kürze: Sobald ich neue Tinte gekauft habe, wird es zu einer CD-Übergabe kommen. Mit folgenden Titeln: Waiting for the 7.18. Falling down. Close your eyes. The lunatic. Napalm love. One time too many. Like eating glass. Julika. Indica. Les professionnels. Frontera. Surface to air. Help is around the corner. Singt it again. From A to I.
Titel des ganzen: winter vacation 2007.

Montag, 7. Mai 2007

Positive Verstärkung

Das Heitere Module-Raten vom Freitag abend, bei welchem wir jedem Modulbuchstaben ein mit dem gleichen Buchstaben beginnendes Adjektiv zuordneten, hat heute gleich erste Wirkung gezeigt. Ausgerechnet in der famosen Studiengebührenverausgabungskommission (kurz: G8) konnten wir mit perfekten Modulkenntnissen glänzen, wovon Dekan und Studiendekan sichtlich beeindruckt waren. (Zur Erklärung: Das Bachelor of Psychology-Studium, wie es hier im Wintersemester starten wird, besteht aus vielen Modulen von A wie Anfänger bis Z wie zumschlußkommend. Ein Modul besteht aus ein paar Veranstaltungen, die man so machen muß. Meist eine Vorlesung und noch irgendwas.)
In dem einen Seminar heute habe ich festgestellt, daß ich einen Schein dafür bekomme, daß ich die Prüfungsliteratur LESE. Abgesehen davon, daß ich das sowieso machen muß, wenn ich dereinst die Prüfung auch schreiben will - aber was bitte ist das denn für ein Referat, bei dem mehr oder weniger das Buch vorgelesen wird? Und die Folien sahen aus wie Caprese auf schimmligem Graubrot. Und was bitte sind das für Personen, die in der unglücklicherweise mündlich durchgeführten Evaluation (Auswertung) mitteilen, daß die Folien zu voll gewesen seien und daß sie Schwierigkeiten gehabt hätten, gleichzeitig dem Vortrag und den Folien zu folgen - dabei hat sie die ganze Zeit die Folien grad mal vorgelesen, und das nicht mal besonders gut.
In dem anderen Seminar isses auch nicht viel besser. Trotz nicht gelesenen Textes (man hat ja auch nur zwei Augen) kommt man ganz gut mit, indem man sich schnell mittels überfliegen etwas Halbwissen aneignet, und bei den konkreten Aufgaben konzentriert man sich eben aufs Wesentliche. Das ganze dann noch halbwegs eloquent vorgetragen, fertig ist die Miete. Naja. Nicht ungerecht werden: Ich weiß komischerweise ziemlich viel schon vorher. Versteh' ick nich.
Noch ein paar Worte zum Wetter: Man gewöhnt sich ja recht schnell an so einen Frühsommer. Selbst in der meteorologischen Anspruchslosigkeit Bielefelds kann man sich nicht mehr an Regenwetter erinnern. Beim aus-der-Straßenbahn-gucken dachte ich heute 'Pfui, wie es regnet'. Dabei sah es nicht anders aus als an 80% der Tage, seit ich in Bielefeld bin. Aber ein paar Sonnentage, und schon wird man anspruchsvoll.
Jetzt noch schnell ein Bild, daß schon lange her sollte, aber nie ergab sich ein passender Zusammenhang. Voilá:

Es gibt noch immer keinen Zusammenhang. Aber jetzt isses raus.

Sonntag, 6. Mai 2007

Im Zentrum der Macht

In diesem weltberühmten Zentrum des internationalen Küchenunwesens trieb ich mich in Begleitung der konspirativen Verbindung "Bielefelder Psychologiestudierende, die anderen, zukünftigen Bielefelder Psychologiestudierenden das Studium der Psychologie in Bielefeld erläutern und erleichtern möchten" herum.

1. Löhne und sein Naturfreundehaus sieht im Frühling wesentlich angenehmer aus als im November. Dem konzentrierten und intensiven Arbeiten ist dies zugunsten erheblichen Frischluftgenusses eher abträglich.
2. Grillen ist und bleibt toll. Allein schon das Feuermachen stellt einen ersten Höhepunkt da. Gesteigert wird dies durch die Anwesenheit MEHRERER Grillexpertinnen und -experten. Sollte dann noch Summertime in der wundervollen Version von den Jazz Vandall's laufen und das Bier mal ausnahmsweise kein Herforder sein, ist der perfekte Sommerabend perfekt. Ich vergaß die fehlenden Mücken zu erwähnen.
3. Mit zunehmenden Alter hat man keine Lust mehr, andere zu erziehen. Man räumt lieber gleich auf und beschwert sich darüber ein bißchen, aber dann ist wieder gut. Es nervt aber trotzdem, wenn Gemeinschaftsräume morgens aussehen wie nach einem Tornado.
4. Diese Superstarveranstaltung ist ja mal der Oberhammer. Was ist das denn? Und da regt man sich über Folter auf? Allein schon Frauke Ludowig mit ihren dämlichen Fragen: Wie ist das denn so, so einen starken Mann hinter sich zu haben (an den wohl homosexuellen, späteren Gewinner wegen seiner angeblich engen Freundschaft mit Dieter Bohlen)? Und ist es nur korrelativ, aber keineswegs kausal zu werten, daß ausgerechnet dieser enge Freund vom Dieter gewinnt? Der andere konnte zwar nicht singen, sah aber erheblich besser aus und eignet sich aufgrund vorhandener Heterosexualität besser als virtuelles Zielobjekt. Und warum überhaupt schließt Dieter Bohlen neuerdings enge Freundschaften mit knackigen jungen Männern? Mögen die Mädels seine krustig getoastete Lederhaut nicht mehr?
5. Sportschau: Mainz übersteht die erste Viertelstunde ohne Gegentor.
6. Weitere Zitate vom Wochenende:
"Wenn wir so 100 Erstis haben, brauchen wir schon 200 Tutoren." Im Brustton der Überzeugung. Aber bei dem komplizierten Unterfangen, Studierenden einen Studiengang zu erklären, mit dem noch niemand Erfahrungen sammeln konnte, ist so eine 2:1 - Betreuung schon sinnreich.
"In kleinkarierter Arbeit in Kleingruppen das Ganze etwas verernsthaften."
"Bei uns sollte sich eigentlich mal ein Patient vorstellen, aber der kam dann nicht. Es handelte sich übrigens um das Blockseminar Soziale Phobien."
"Sport - Das kann man auch im Zwiegespräch machen."
7. Warum ist schon wieder mein Fahrradschlüssel in meinem Uni-Spind eingeschlossen?

8. Warum, in aller Welt, befindet sich dieses Gemälde im Hauptbahnhof von Löhne?

Donnerstag, 3. Mai 2007

Nachtrag und Ausblick

Dialog beim Frisbee: Haste gestern Liverpool gesehen? Nee, nich gesehen, aber gelesen. War schon aufregend genug.
Anweisung an die überschäumend sich freuende Besitzerin eines freundlicherweise langfristig geliehenen, das eigene defekte Gerät ersetzenden Telephons: Schau in deine Hand!
MB beim Empiriepraktikum: "So, Sie schauen etwas verwirrt. Das ist ja der Plan, hier die große Verwirrung zu stiften. Sie sind verwirrt, und ich bin der Retter, weil ich der einzige bin, der weiß, was nun richtig ist. Das gefällt mir." Desweiteren, als er uns einen ordentlichen Brocken Nachdenkmaterial vor die Füße warf und gleichzeitig mit dem Reden nicht wieder aufhörte und ich ihn mit den Worten "Verzeihung, aber JETZT sind Sie mir zu schnell" unterbrach: "Das kommt ja SEHR selten vor, daß mir das vorgeworfen wird". UND (auf meine Mitteilung hin, daß ich seinem gewiß wunderbaren und vor allem unterhaltsamen Blockseminar zum Thema "Drogen und wie sie auf Hirnebene funktionieren" aufgrund der parallelen Fachschaftsfahrt nicht, und zwar deutlich: LEIDER NICHT, beiwohnen könne): Ah, Fachschaftsfahrt. Da gibt es ja sicher inhaltlich genügend Korrelationen mit dem Blockseminar.
Hehe.
Komme mir beim Empra ansonsten wie eine Hochstaplerin vor. Eigentlich habe ich ja ÜBERHAUPT keine Ahnung. Und methodisch isses auch mau: Jetzt konstruieren wir plötzlich einen Fragebogen, und ich habe noch nicht mal Testtheorie (3. Semester) gehört. Wahrscheinlich fliegt der ganze Schwindel irgendwann auf.
...
Ja, und morgen geht es nach Löhne in Westfalen. Eine mehr als kuriose Truppe ist wild entschlossen, sich die letzten Geheimnisse des zukünftigen Bachelor-Studienganges unter den Nagel zu reißen. Vermutlich werden schönes Wetter und die für hiesige Verhältnisse dünn besiedelte Landschaft für inhaltsfreien Spaß sorgen. Zwei Tage ohne Internet! Da bin ich mal gespannt...

Frisbee zwischen den Zähnen

Heute wurde zu einem Grillen geladen. Standesgemäß fand dieses zwischen S und T statt. Es wurde gegrillt. Es gab auch Rockmusik. Ich wußte gar nicht, daß es solch winzige Marshall-Verstärker gibt. Vor allem aber gab es eine Frisbee, und das ist ja mal echtes Vergnügen. Oben am Himmel blinken die Sterne, und unten recken sich Heldinnen und Helden nach einer weißen Plastescheibe, und zwischendurch wird noch der Unterschied zwischen Plaste und Elaste erläutert, und niemand verstehts, die Erklärende eingeschlossen. Unverständlich, warum man abends nicht mehr durch rückwärtige Eingänge in die Uni kommt, was den Damen gewisse Gänge deutlich verkürzen und erleichtern würde. Unklar, daß es abends und nachts so kalt ist.
Seit heute ist die Uni rauchfrei. Den ganzen Tag fragte man sich, wo die Raucher hin sind. Vielleicht schwänzen sie jetzt aus Protest. Gleich in diesem Zusammenhang tätigte ich eine unglaubliche Entdeckung in Form einer rauchenden Person, von der ich das wahrscheinlich als aller- allerletztes angenommen hätte. Ich bin buchstäblich beinahe die Treppe runtergefallen vor Schreck und konnte kaum mehr angemessen grüßen. Das Gegenüber war von der mit Entdeckung verbundenen Begegnung auch nicht so erfreut. Naja, man sucht es sich nicht immer aus, nicht wahr?
Pola ist toll. Julika könnte ich von früh bis spat hören.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Weitere Prophezeiung eingetroffen!

Das mit dem friedlichsten 1. Mai aller Zeiten, hehe, das hat ja wohl mal gestimmt. Ich sach nur: Nobelpreis! Wir arbeiten dran.

Nochmal kurz über Pola

Nachdem ich das Scheibchen in den letzten Tagen wiederholt mit wechselndem Mitpublikum anhörte, möchte ich hier noch einmal dringend auf diese wunderbare Musik hinweisen. Die Seite der Jungens habe ich hier nochmal verlinkt, und auf myspace haben sie auch was. Irgendwie werde ich mir noch diese neue Platte herorganisieren. Man sollte ja froh sein, wenn eine Band nicht allzu bekannt ist, aber die Menschen, die ich mag, sollen diese wunderbare Musik auch entdecken dürfen. Ich hoffe, daß ich die beiden in diesem Leben nochmal live aus drei Metern Entfernung betrachten und anhören werde.

Dienstag, 1. Mai 2007

Zweimal Bums! auf Verkehrsknotenpunkt innerhalb von zwei Stunden

Rechts vor links funktioniert nur, wenn sich absolut alle darüber einig sind, wo rechts und wo links ist. Auf diesem Verkehrsknotenpunkt in einem Berliner Stadtteil, der nicht genannt werden möchte, ereigneten sich am Freitagabend in dichter Folge unzählige Zusammenstöße aufgrund Mißachtung der bekannten Vorfahrtsregel. Nicht einmal mit statistischen Tricks läßt sich erklären, warum auf dem Bild keine der zahllosen Unfallbegebenheiten zu sehen ist. (Zumal das Bild GANZ offensichtlich NICHT am Freitagabend entstanden ist.) Immer wieder zuckten die Partygäste in der Wohnung, die zu dem Balkon mit diesem wunderbaren Ausblick gehört, zusammen, weil wieder Blech auf Blech krachte und gleichzeitig allerlei Plastik zu Bruch ging. Abschleppbedürftig waren anschließend meist die unschuldigen Autos, deren Fahrer wütend Flüche vor sich hinzumurmeln schienen. Ein weiterer Lacher ging ohne weiteres an den diensthabenden Streifenwagen, dem die immergleichen Polizisten entstiegen: Frau Zopf und Herr Bauch. Natürlich mußte als allererstes die stundenlang vollgestellte Kreuzung geräumt werden, während es sich das Polizeiauto im absoluten Halteverbot auf dem Bürgersteig bequem machte.

Nebenbei sei erwähnt, daß man auch die traumhaften Altglaseinfüllstutzen sowie die Telephonzelle und den einstmaligen Aufenthaltsort des Platzbaumes erkennen kann. Leider wurde das wuchernde Gebüsch entfernt. Noch ein Bild: Falschparken in Berlin für Fortgeschrittene. Bzw. Power-Falschparking. Bzw. Multiples Falschparken. Oder Ganz-Falschparken. Oder: Wenn Falschparken, dann richtig! Oder: Was heißt hier parken? Ich stehe einfach so im Weg herum! Oder ein Trick der Polizei, um Steineschmeißer, die sich verirrt haben, zu verwirren.


Hier ein exemplarischer Aufruf zum Ersten Mai an sich. Man beachte die unterste Zeile.


Typisch Friedrichshain: Wenn diese Muttis keinen Latte ausm Pappbecher trinken, stehen sie ambitionierten Photographinnen im Motiv herum. Das Gerippe ist übrigens das Tragwerk der sogenannten Hammelhalle des einstigen Berliner Schlachthofes. Auf dem Gelände entsteht ein neues Stadtviertel, unter dem inoffiziellen Motto: Wohnen, wo früher gestorben wurde - es geht voran!

Berlin ist eben mehr als die Summe seiner Stadtbezirke.

Babyschwimmen und mehr

Da war ich heute mit. Mit Clara. Komisch, wie komisch andere Kinder und ihre Eltern immer so aussehen. Clara ist jedenfalls eine Wasserhexe. Da sie gerade erst dabei ist, Objektpermanenz zu entwickeln, kann man sie unendlich mit einfachem Unter- und dann wieder vor ihrer Nase Auftauchen amüsieren. Weiterhin gab es grenzenloses Vergnügen durch mehrmaliges Absingen der einfachen Weise "Weeerdeeer Breeemen, schalalala". Obwohl Bremen gestern in Bielefeld unglaublicherweise, und ein mir persönlich bekannter Werder-Bremen-Fan hatte schon so ein ungutes Gefühl, verloren hat. So wird man aber nicht Meister. Immerhin hat Schalke, wenn ich es richtig beobachte, auch verloren, und eins ist ja mal klar: SCHALKE DARF NICHT MEISTER WERDEN! Eine andere Meisterschaft wird derzeit auf dem Boxi ausgefochten, d.h. bislang sah es noch ganz gut aus; es war nix abgeriegelt, und ich kam unangefochten nach Hause. Der Platz war von den Scheinwerfern hell erleuchtet, und allerlei Personen unter allerlei Substanzeinfluß taumelten durch die Nacht. Auch transportierten Wannen unauffällig Festgenommene ab. Personen der Betriebsaufsicht der BVG standen herum, aber noch brannten keine Straßenbahnen. Ich kam grad vom last-Blumfeld-Konzert ever. Ich kannte die Band ja gar nicht, und dafür hats mir ganz gut gefallen. Ging bißchen viel um Liebe in den Liedern; irgendwann hatte ich das Gefühl, daß sich die Texte wiederholen. Bißchen viel Liebespaare knutschten herum. Das kann man doch auch preiswerter und gemütlicher daheim haben! Aber es war eben insgesamt ein netter Abend in angenehmer und wohlgesonnener Begleitung, und gleich am Bahnhof gab es eine Situation, frisch gelerntes Wissen in einer Transfersituation umzusetzen. Ein Mann war die Treppe hinuntergestürzt und lag bewegungslos mit dem Kopf in einer Blutlache. Daß er zu den heute zahlreich im Ostbahnhof herumschwirrenden Gehörlosen gehörte, machte die Sache nicht einfach. Erstmal schrie er gar nicht, und auch sonst keiner, denn er war mit gleichartigen Kumpanen unterwegs. Die konnten nun auch schlecht den Notarzt anrufen. (Man macht sich das gar nicht bewußt, was das für eine Einschränkung ist, wenn man grad vorher die ganzen Gehörlosen munter hat quatschen sehen!) Verantwortungsdiffusion schied also aus, und das andere, dessen Name mir grad nicht einfällt, daß man die Reaktion der anderen beobachtet, die ebenfalls grad nachdenken, und aus deren Untätigkeit schließt man fälschlicherweise, daß gar kein Notfall vorliegt - sonst würden die ja was unternehmen, das schied jedenfalls auch aus, angesichts der Blutlache. Naja, und soziale Erwünschtheit... da stehen wir ja ein bißchen drüber. Hab ich also flink die Feuerwehr angerufen, nur um zunächst festzustellen, daß man da in genau so eine Warteschleife gesteckt wird wie wenn ich das Call-off Ahrensburg anrufe. "Hier ist die Rettungszentrale der Berliner Feuerwehr. Bitte legen Sie NICHT auf. Sie werden mit dem nächsten freiwerdenden Platz" usw. Und auf englisch. Die anderen schauten mich schon erwartungsvoll an. Sagen konnten sie ja nichts. Ein paar Bahnhofsheinis kamen dahergerannt. Inzwischen hatte ich eine Dame an der virtuellen Strippe. Das Dilemma mit den 5 W-Fragen wird bei der Feuerwehr insofern gelöst, als daß einen die Dame sicher durch das 5-Fragen-Menü lotst. Bevor ich eigentlich überhaupt was sagen konnte, fragte sie schon, wo sich der Notfall derzeit aufhält. Ob er ansprechbar ist. Ob es sich um eine Person weiblichen oder männlichen Geschlechts handelt. Wie alt die Person möglicherweise ist. Usw. Ich dachte durchaus, daß ich gleich "UND ER BLUTET DOLL AM KOPF, IRGENDWO!!" rufen werde, aber mir gelang eine unfallfreie Navigation durch das Rettungshelferherbeirufungsritual. Naja, geht doch, wenn man will.
So. Außerdem durfte ich noch ein weiteres Kleinkind begutachten. Bis jetzt stimmt entwicklungsmäßig alles, wie es Herr Lohaus in der Vorlesung vorgetragen hat. Da kann ich zufrieden sein. Morgen geht es wieder nach Biele zurück, da heißt es dann hypothetisieren und sauber formulieren, und vor allem an die Fachschaftsfahrt am kommenden Wochenende denken. Denk, denk. Der Berlin-Ausflug hat schon genug an Gedenkstoff erneuert. Hej, aber was 'ne schöne Stadt.