Mittwoch, 23. Dezember 2009

My Review of Custom Messenger


My beloved Timbuk2 handmade

By sunshine from Bielefeld, Germany on 12/23/2009

 

5out of 5

Pros: One-of-a-kind, Adjustable, Comfortable, Lots of Storage, Rugged

Best Uses: City Bikes, Not Just Biking, Commuting

Describe Yourself: Student

Primary use: Personal

Besides the horrible shipping and custom costs to europe, it is all the perfect bag, good-looking, and bearing everything. I use it every day for taking my notebook and everything else to university, by bike or train. I love its colors, which I chose for myself, and so did I for the left-handed strap and the compression straps at the bottom. Inside, it has quite a lot of small pockets for the little bric-a-brac you carry with you the whole day. The notebook case is very thickly cushioned and safe. Last but not least it took only 36 hours to made the bag and bring it directly into my loving waiting arms, from San Francisco right to the german back province. So I did not regret my order to date, and I won't tomorrow.

(legalese)

Freitag, 4. Dezember 2009

Sonntagsruhe

Ich hab ja schonmal was zum Sonntag geschrieben, aber ich habe so gar keine Ahnung, wann das gewesen sein könnte, deshalb versuche ich es gar nicht erst, den Link zu finden.

Nun hat also mein geliebtes Verfassungsgericht (mit dem seinerzeit sehr ungeliebten W.Hassemer) entschieden, daß die grundgesetzliche Sonntagsruhe auch wirklich RUHE bedeutet, und zwar für alle, und auch gegen den Willen vieler. Ich wußte gar nicht, daß es eine so strenge Sonntagsruhe im Grundgesetz gibt, aber ich bin dankbar für den schweren Riegel, den die Herren in Karlsruhe (inzwischen sind hoffentlich auch einige Damen dabei) der wochentäglichen Beliebigkeit vorgeschoben haben. Dabei geht es mir nicht um Religion. Daß die Läden an verkaufsoffenen Sonntagen erst um 12 oder 13 Uhr öffnen durften wegen Gottesdienst, fand ich nämlich schon immer albern. Niemand, dem die sonntägliche Kirche so wichtig ist, daß er nicht auf sie verzichten möchte, geht anschließend zum Shoppen ins nächstegelegene Shoppingcenter und ärgert sich, daß das in drei Stunden schon wieder zu macht. Ich hoffe jedenfalls schwer, daß diese Aussage zutrifft. Es gilt die alte Regel: Niemand muß tun, was er nicht will, also beispielsweise sonntags einkaufen. Aber - die formale Abschaffung eines allgemein gültigen Feiertages pro Woche würde das soziale Leben sehr nachhaltig verändern. Der Sonnabend, der ja schon beide Entwicklungen erleben durfte, konnte das nachhaltig lehren. "Samstag gehört Vati mir", steht auf einer typischen Gewerkschaftsanzeige der, na, da muß ich raten, wahrscheinlich 60er Jahre. Da wurde für Vatis arbeitsfreien Sonnabend gekämpft. Heute geht das Wochenende mit einiger Selbstverständlichkeit für Entscheidungsträger aller Art von Freitagmittag (Freitag nach Eins macht jeder seins) bis Montag früh (Wer später kommt, kann früher gehn);  Studenten nicht ausgeschlossen.

Daß es oft und viel Studenten sind, die dem Einzelhandel reibungsarm die Umstellungen auf veränderte Öffnungszeiten ermöglichen; daß es die sonst arbeitslosen, voll flexiblen Stundenlöhner sind, die mit einer garantierten Mindestarbeitszeit von acht Stunden in der Woche zurechtkommen müssen und damit, daß sie eigentlich nie Nein sagen können, wenn sie wegen eines Engpasses angerufen werden, immer in der Hoffnung, in eine Festanstellung übernommen zu werden, das wird meist nicht besprochen. Den Studenten ist es ja egal oder sogar recht, wenn die Arbeitszeiten ungewöhnlich sind, denn sie machen den Job nicht für immer und müssen sich schon gar nicht im Rahmen einer Familie damit arrangieren. So gibt es häufig ein kurioses Gerangel um die begehrten Arbeitsplätze bei Sonntags- und Mitternachtsshopping-Öffnungen, weil die Bezahlung überdurchschnittlich ist und es zusätzlich einen Gutschein gibt.

Da ich ja nicht bestechlich bin, habe ich bislang nur unter Protest in die harte Birne eines Sonntags- bzw. eines Sonnabendabendeinsatzes gebissen und muß für beide Erlebnisse deutlich sagen, daß sie nicht wiederholt werden müssen. Weder möchte ich, am Rande meiner Konzentrationsfähigkeit und darüber hinaus, bis 24 Uhr an irgendeiner Kasse stehen müssen, noch möchte ich eine ganz normale Arbeitswoche am Sonnabend um 20:30 beschließen, um am Sonntag von 12 bis 17:30 ebenfalls im Laden Landeier bedienen zu müssen, um dann am Montag wieder voll in der Uni zu sein. Da brauch ich auch keinen Gutschein für.  

Sonntag... alleine das Geräusch am offenen Fenster... selbst in Berlin ist das anders, weil andere Leute mit anderen Zielen unterwegs sind. In de Zeit hat das ein Kommentator sehr nett zusammengefaßt mit "ein Tag, an dem keine Rechnungen kommen, an dem nur Freunde anrufen und sonst niemand an der Tür klingelt... und wenn man sich für ausgiebige Aktivitäten verabreden will, ist es auch blöd, wenn einer sonntags frei hat, der andere aber donnerstags, das aber nur alle zwei Wochen, weil in den anderen hat er ja "lange Woche", was auch immer das bedeuten mag... Sonntag schafft gewisse Verbindlichkeit, und da ich glaube, daß in diesem Lande tatsächlich niemand sterben wird, weil er nicht am Sonntag einkaufen gehen konnte, begrüße ich das BVG-Urteil (wie die vergangenen fünf anderen auch) aufs allerherzlichste!

P.S. Und ich bin so unreligiös (und fast angenervt von dieser gebetsmühlenartigen Leier "von wegen säkularisiert, die Kirchen zwingen uns ihren Mist auf, Christenterror usw.) und sage bloß: Das Grundgesetz hat gesprochen! Ohne Jesus!

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Es hat nix mit Verschwörungstheorien zu tun! Oder vielleicht doch!?

Früher hing ich gerne Verschwörungstheorien an. Es war einfach, selbsterklärend, duldete keinen Widerspruch, und man hatte immer recht. Optimale Zustände, meine ich. Aber ach, das Alter. Plötzlich beginnt Kamerad "Gesunder Menschenverstand" sich in das Selbst zu nagen, manchmal begleitet von seiner Freundin "Nachvollziehbare Argumentation". Gemeinsam führen sie die Gang "Nur weil es einfach ist, muß es nicht richtig sein" an. Fad ist es, wenn man erwachsen wird! Wenn man erwachsen wird, denkt man Sachen wie "es ist Quatsch, Hörsäle zu besetzen" und schämt sich nicht einmal dafür. Und ich, das kann ich ganz sicher sagen, bin sicherlich nicht vor den Verlockungen der Reaktion eingeknickt und schwöre früheren Überzeugungen ab, weil ich bestechlich geworden bin! Die Reaktion hat es bislang gar nicht versucht, mich mit Verlockungen aller Art zu umgarnen!

Andererseits scheint mich Post nicht mehr zu erreichen. Das Adventspaket ist noch immer nicht hier; das Dezember-Magazin ist auch noch nicht eingetroffen. Nicht einmal Rechnungen erreichen den schützenden Hafen meines Altpapierstapels. Schneidet mich jemand bewußt von den Errungenschaften moderner Kommunikationsmittel ab? Ist es derselbe, der an meinem Laptop erst das drahtlose Internet und nun auch den CD-Brenner zum Erliegen brachte? Und warum, zum Henker, tut er das?

Immerhin haben wir alle hier in Ostwestfalen den aufsehenerregenden Gefängnisausbruch unverletzt, sogar meistenteils unbeteiligt überstanden. Nächtlicher Hubschraubereinsatz gepaart mit tagsüber Autodurchsuchungen, da kann man hierzulande schon aus dem Häuschen geraten. Und dann flieht der Bewußte auf einem silbernen Damenrad gen holländische Grenze, hat sich vermutlich gar nicht "hier bei uns" aufgehalten... die Enttäuschung unter den Einheimischen wird verborgen, ist aber zu spüren. Wieder nix mit Hotspot EastWestFalia.

Vor einer Woche haben wir Wiglaf Droste gelauscht und bewundert. Es ist retrospektiv wirklich überhaupt nicht mehr zu verstehen, wie es kommen konnte, daß Wiglaf Droste und Max Goldt seinerzeit in Berlin gleichzeitg, höchstens 500 Meter voneinander entfernt, zur Lesung eingeteilt  gewesen sein konnten! Eigentlich hätte man sogar erwarten können, daß die beiden Künstler protestiert hätten, sie würden gerne jeweils zur Parallelveranstaltung gehen wollen, aber nichts dergleichen; Max Goldt im Berliner Ensemble und Wiglaf Droste nebst Herr Nilsson im Friedrichstadtpalast, was am späten Abend noch zu einer kombinierten Darstellung von Johnny Cashs Ring of Fire führte. Und es ist ein schönes, seltsames Vergnügen, Wiglaf Droste zuzuhören. Er ist extrovertierter als Max Goldt, verfügt aber dennoch über dieselbe bescheidene Zurückhaltung, was die eigene Person betrifft.

Ich stelle gerade schmerzhaft auf einen ursprünglichen Uni-Modus um. Kein Büro, kein Uni-Rechner. Das klingt banal, aber Morgenroutinen zeichnen sich durch eine unhinterfragbare Zuverlässigkeit aus. Sofort ist es verlockender, einfach im Bett zu bleiben, weil ja in der Uni ohnehin nichts lockt außer die Bibliothek mit ihrer Prüfungsmentalität, ihren Zombies, ihren ungenutzten Semesterapparaten und ihrer Erklärungsbedürftigkeit - im Büro ist die Frage "Und du arbeitest fleißig?", obwohl es nicht stimmt, aber in der Bib ist die erste Frage stets "Und was machst du?", und gemeint ist die avisierte nächste Prüfung. So läuft das, und selber macht mans auch so.

Bißchen Studiermüdigkeit isses, und bißchen bin ich ja bald eh weh hier, und danach, wenn ich wieder hier bin, hab ich Prüfungen und schreibe Diplomarbeit. Also spannend wird es in diesem Studium nicht mehr, dafür geht es seinem Ende zu. Das begrüße ich sehr.