Mittwoch, 24. November 2010

ich hoffe, der text ist nicht bald weg:

da sich bahnbrechende Formulierungen darin finden.

So wird zum Beispiel gegen 9:00 Uhr ein Kaffeebecher, der mit Klebestreifen umhüllt ist und einen Strohhalm enthält, von einem eigens herbeigeholten Experten als "Bombenattrappe" identifiziert. Umgekehrt ergäbe es wahrscheinlich mehr Sinn, erregte aber weniger öffentliches Interesse. Der fragliche Zug wurde übrigens schon gegen halb sechs geräumt und auf ein zufällig herumstehendes Ersatzgleis gerollt, wo er von einem offensichtlich ebenfalls zur Verfügung stehendem Kohlenzug "abgeschirmt" wurde (wovor auch immer).

Neben den literaturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die dieser Beitrag zweifelsohne ermöglicht, ist vor allem bemerkenswert, dass der hierzulande hochgejazzte Vorfall es offensichtlich nichtmal inmitten der herrschenden Terrorhysterie in die überregionalen Leitmedien geschafft hat. Die haben zwar heute eh keine Terrorgeschichten vermeldet (zuviel Panikmache in den letzten Tagen?). Aber immerhin, ein vorsätzlich angeklebter Kaffeebecher - leider in Bielefeld oder zumindest in einer Bielefeld durchquerenden Regionalexpresslinie. Und Bielefeld existiert ja bekanntlich gleich gar nicht, insofern würden hier Terroristen die alte Schrödingers-Katze-Frage* wieder aufwerfen, mehr nicht.

Aber auch nicht weniger.

*Ehrlich gesagt merke ich beim Lesen des Wikipediaeintrags, dass Schrödingers Katze zwar ein geniales Gedankenexperiment ist, aber mit der erhofften Visualisierung eines metaphysischen Effekts wenig zu tun hat. Also sollen sich interessierte Leser das Problem, das sich ergibt, wenn vermeintliche Terroristen einen Anschlag auf eine Stadt, die es angeblich nicht gibt, vortäuschen, selber verinnerlichen. Und anschließend hier kommentieren.

jetzt wird es ernst:

Ein Anruf von einer 0381er-Nummer, und in weniger als vierzehn Tagen werde ich mich zum ersten Mal aus ganz freien Stücken nach Rostock begeben - um quasi am Strande der Unterwarnow entspannt mit Chefarzt und Neuropsychologin über kognitive Defizite bei Multipler Sklerose zu plaudern. Oder so was in der Art.

Dass ich filmreif inmitten der Fachschaftssitzung, von dem entscheidenden Anruf ereilt, über Tisch und Bänke hüpfte, machte es fast noch schöner als auch schon. Schließlich ist der Gebrauch von Mobiltelephonen während derartiger Veranstaltungen unzulässig.

Dienstag, 16. November 2010

Auf Multiplikatoration folgt Addition, wenn nicht sogar Subtraktion

Nach dem grandiosen Multiplikatorenerfolg habe ich inzwischen einige Wörter der Diplomarbeit hinzugefügt (addiert). Bald ich aber leider nicht umhinkommen, andere Wörter zu entfernen (subtrahieren). Der vermutete Nettonutzen ( = besseres Geschreibsel als vorher) ist objektiv nicht ablesbar.

Immerhin ist mir heute aufgegangen, dass es sinnvoll ist, das eigene Geschreibsel mal auszudrucken und dann durchzulesen (nicht am Monitor). Es ist sofort viel einfacher, das Geschriebene kontextiös zu bewerten. Ich bin eben doch ein digital immigrant und würde wahrscheinlich auch am liebsten das Internet ausdrucken. Aber wer soll das dann hinterher alles abheften und beim Umzug in die Papiertonne tragen?

Verrückte Welt (I)

Soso, jetzt werden also auch schon Kindergärten, in denen angeblich urheberrechtsgeschützte Weihnachtslieder gesungen werden, von der GEMA wegen Lizenzgebühren belästigt. Sacht mal, gehts noch?! Nächstens kommt die deutsche Bibelgesellschaft daher, wenn einer "Jesus Christus!" sagt!