Sonntag, 2. September 2007

Cerebrellum = Kleinhirnprellung

In diese finsteren Gefilde steigt unser Humor infolge Physiolernens inzwischen ab; das ist schon nicht mehr flach. Unklar bleibt, ob das auf mangelnde anderweitige Außenreize zurückzuführen ist oder vielmehr eine Folge der Lektüre von G&V. Das Buch ist ja teilweise auch zum Totlachen. Erst kommen sie vom Ästchen aufs Stöckchen, nur um im nächsten Satz festzustellen: Mit anderen Worten, das vestibuläre System ist sehr komplex verschaltet und hat viele Aufgaben. Super!
Es folgt die übertrieben vereinfachte Darstellung der Verschaltung vom Ohr zum primären visuellen Cortex: Das Ohr wandelt Schallwellen irgendwie in elektrische Signale um. Das geht mit sich abrasierenden Haarzellen vonstatten. Die Fasern des Nervus cochlearis und des Nervus vestibularis bilden zusammen den Nervus statoacusticus, der im Hirnnervenkapitel noch Nervus cochlearis-vestibularis heißt, was uns aber schon lange nicht mehr verwirren kann. Jedenfalls führt uns das in den Hirnstamm zum Nucleus cochlearis bzw. zu den Nuclei vestibularis. Ersterer hat einen dorsalen und einen ventralen Teil. Vom dorsalen geht es in den kontralateralen Nucleus lemniscus lateralis und weiter in das inferiore Colliculus. Vom ventralen geht es einmal auf der gleichen Seite über den Olivenkomplex ins Colliculus inferiore, ferner hinüber auf die andere Seite über das Trapezdingelchen und den Olivenkomplex in das Colliculus, einmal auch mit Zwischenstation Lemniscus lateralis und einmal ganz ohne Unterwegshalt straight to Colliculus. Die lateralen Colliculi kommissurieren miteinander. Die Informationen gehen dann entweder direkt oder über das kontralaterale Colliculus in den Nucleus geniculatis medialis des Thalamus, der gemäß seiner Aufgabe als Chor des Tortex' weiterschaltet in den primären auditiven Cortex tief im Inneren der Sylvischen Furche - Temporallappen. Links Sprache, rechts Musik. Planum temporale dementsprechend links größer (Wernicke), rechts dafür größere und mehr Heschl'sche Gyri.
Tja, dann winken in dieser Woche noch Riechen und Schmecken sowie Somatosensorik und Motorik, und dann können wir uns endlich auf Antrieb und Entspannung stürzen, und dann kommt ja nicht mehr viel.

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