Allein schon der erstmalige Heimweg von der Arbeit durch den strömenden Regen - 5 Minuten. Zu Fuß! So nahe war Wohnen noch nie für mich, egal von welchem Bezugspunkt aus gesehen. Die Jungs sind nicht da, und ich habe die ganze Wohnung für mich. Das Tippen ist ohne Schreibtisch zwar etwas unbequem, aber immerhin funzt das Internet* (bislang) noch ohne Herumzickereien seitens des AEGIS-Client (Rezipienten vorjähriger Rundmails erinnern sich vielleicht). Gegenüber lockt im Bad die Badewanne, sich ihren schäumenden Untiefen hinzugeben. Hach! Schon poetisiert sich die Sprache, obgleich es der mehr oder weniger gleiche Regen wie in BabSüd ist, der da unermüdlich an das Fenster trommelt.
[Fortsetzung und Bilder folgen!]
[...]
[Fortsetzung:]
Durch die geöffnete Balkontüre höre ich eine Geräuschkulisse*. Oha! Das ist auch schonmal mehr als vorher am Stadtrand. Die Badewanne ist geräumig und daher auch für vollschlanke Damen geeignet. Als Lektüre hält schon wieder ein Buch von Oliver Sacks* her, die einzig denkbare Alternative zu einem neuerlichen HJM-Schinken. Übrigens habe ich einen solchen von der Lerngruppe* zum Geburtstag geschenkt bekommen (MB hat ja leider noch kein Standardwerk über Decision making geschrieben), nicht nur handsigniert, sondern auch -kommentiert in Form launischer Bemerkungen zu den Überschriften ("Wer im Horrorfilm völlig kalt bleibt" - Oh nö... nicht schon wieder Zombies!), sinnreich beschrifteter Hirnschnitte (mit Zitaten von mir - so soll ich mal anläßlich einer allgemeinen Thalamus-Anzweiflung geäußert haben: "Der Thalamus - das 'Tor zum Cortex'. Da gibt es doch schon mindestens 1 Punkt drauf!") und eines nachempfundenen, stark vereinfacht dargestellten Mediosagittalschnitts meines eigenen Hirns (im Kleinhirn die Reaktanz, im Thali* das Herz beheimatet). Woher kennen die mich so genau? Naja, wenigstens wird der Schmetterling in der Klausur ganz genau wissen, was die oberen und die unteren Colliculi so treiben.
In der Gefahr, mich zu wiederholen, lege ich allen, die ein weites Herz haben und sich gleichzeitig für Neuropsychologie interessieren, die gleichermaßen neurologischen wie poetischen Fallgeschichten von Oliver Sacks ans Herz. Die Patienten sind liebevoll, aus der Nähe, mit Respekt in all ihren Eigenarten beschrieben (und häufig mit Betonung der Dinge, die sie KÖNNEN und die sie TUN - im Gegensatz zur üblichen Praxis, neurologische Patienten vor allem über die Art und Ausmaße ihrer Ausfälle vorzustellen).
* [a.k.a. Wohnheimnetzwerk]*
* [Einmal Ostwestfalendamm, einmal bummbummparty]
* [Eine Anthropologin auf dem Mars - sieben paradoxe Geschichten: Rowohlt, 1997]
* [Lerngruppe Projekt 1.0 = die zugleich coolste und bescheuertste Lerngruppe ever (O-Ton)]
* [Thalamus - im Mediosagittalschnitt nicht sichtbar *sniff*]
* [habe heute durch bloßes Nachdenken das Kürzel a.k.a. entschlüsselt]
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