Sonntag, 9. September 2007

Die notwendige Lobhudelei

Hauptgrund des Staatsbesuches unter fachkundiger Anleitung in der benachbarten Hirn- und Anziehsachen- Waschmaschinenmetropole war ja das Vorlesen von selbstgeschriebenen Texten von Max Goldt in einem Veranstaltungsraum namens Weberei. Das soll und muß hier noch ausgiebig gewürdigt werden. Inzwischen, bei der dritten Lesung innerhalb eines Jahres, kennt man die vorgelesenen Texte ganz gut, was der Qualität des Vortrages indes nicht schadet und dem eigenen Merkvermögen besonders einprägsamer Textstellen eher zuträglich ist. Zum Beispiel: Es geht um die herumschwirrende Behauptung, daß das Rauchen soziale Kontakte fördere. Max Goldt berichtet von eigenen Erfahrungen in Ländern, in welchen man Restaurants zum Zwecke des Rauchens verlassen muß. Man verläßt also und bittet draußen um Feuer. "Sorry, do you have a light?" "Sure." "Thank you." "Where come you from?" "Äh, Germany." "Oh! Is this yet East and West?" "No, we are together now." Usw. "Noch nie ist es mir infolge eines derartigen Gespräches passiert, daß mich das Gegenüber in sein Bett gezerrt hat."
Im Unterschied zu den großstädterischeren Publikumen in Biele und Berlin sind mir heute erstmalig die berühmten Zahnarztgattinnen aufgefallen, die von Max Goldt selbst mehrfach beschrieben wurden, und zwar in völlig zutreffender Weise; das einzige, was man von den Damen nicht sicher weiß, ist ob sie wirklich Zahnarztfrauen sind oder eine andere wichtige Funktion bekleiden. Aber ordentlich danebenbenehmen und das lustig finden, das tun sie.
Es war also genau so nett und angenehm und toll wie bei den anderen beiden Malen, was deutlich darauf hindeutet, daß ich mir die nächste entsprechende Veranstaltung nicht entgehen lassen werde. Und es gibt QQ als Hörbuch (doch wohl vom Künstler himself gelesen!?). Und, als Betthupferl: Er erzählte, daß er sich an frühere Gütersloh-Besuche eher nicht bis kaum erinnern könne, und als er gefragt wurde, ob er sich noch an das Publikum erinnern könne, habe er geantwortet, daß es "normal" gewesen sei, "so wie eben in Bielefeld", da wurde kräftig geschmunzelt, was ihn natürlich dazu verleitete zu sagen, "Ja, mögen Sie ruhig Bielefeld nicht und pflegen Sie derartige regionale Feindschaften kräftig! Ich find sowas ja eher überflüssig."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Toll du warst in meiner Heimatstadt!!!Man kann es schon mögen, oder?
Kik