Dienstag, 25. September 2007

Das vergess' ich nicht mehr, mit dem Calcium

Wie erklärt man eigentlich jemandem, den das überhaupt nicht interessiert, der aber demnächst eine Prüfung drüber schreiben wird, die Rolle des Calciums bei der Transmitterfreisetzung? Also:
Die Transmitter kleben (in Vesikel verpackt) an den Aktinfilamenten. Plötzlich kommt das Aktionspotential, und spannungsgesteuerte Calciumkanäle öffnen sich. Draußen in rauher Menge vorhandenes Calcium strömt in die Zelle ein wie Ostberliner nach Westberlin durch die wenigen Grenzübergänge am 9. November 1989. Da is' nun das Calcium. Als erstes ballert es den Klebstoff Synapsin I von den Vesikeln weg, welche sich daraufhin von den Aktinfilamenten lösen. Danach stellt es fest, daß an der Membran, an welcher die Vesikelchen gerne eine Fusionspore bilden würden, die "netten Mädels von nebenan", gerne auch Synaptotagmin genannt, stehen und niemanden vorbeilassen. Das Calcium kommt daher und legt das Synaptotagmin flach. Auch die Rab-Proteine auf der Oberfläche der Vesikel können sich warm anziehen und finden keine Gnade! Schlußendlich, alles arbeitet auf ein Happy ending hin, bildet sich die Fusionspore, Calcium macht noch einmal ein breites Kreuz, woraufhin die Fusionspore noch breiter wird - Transmitter wandern in den synaptischen Spalt und verrichten dort ihr zumindest bisweilen fragwürdiges Tagewerk. Danke, Calcium!
Das ist nur ein exemplarischer Auszug der heutigen erfolgreichen Geschehnisse in der Lerngruppe. Der Rest war: vier Stunden vor den Folien hocken und feststellen, daß die Folien keine Skripte sind. Sich gegenseitig zum 100. Mal auf diversen Mediosagittalschnitten das Corpus callosum zeigen. Großsprecherisch in Wikipedia herumwühlen. Na, des Neurokrams ist schon interessant. 'S wär schon wünschenswert, wenn mein sehr nah bevorstehender Umzug mich auch nur halbsoviel interessieren würde...

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