Montag, 21. Mai 2007

Retrograd reflektierend

Über meinen letzten Berlin-Aufenthalt habe ich mich hier ja weitestgehend ausgeschwiegen. Damit er nicht ganz unter den Tisch fällt, werde ich hier in der gewohnten Aufzählmanier das wichtigste aufzählen. Mir wurde zugetragen, daß man sich ein derart strukturiertes Posting eher durchlese, auch wenn es länger ist.
1. Simon ist ganz schön gewachsen und hat es tatsächlich faustdick hinter den Ohren.
2. Ich fühle mich ein wenig hilflos angesichts der Fülle von Veränderungen und Schwierigkeiten, die Freunde im Moment zu meistern haben.
3. Nach mehreren Wochen in Moskau fährt man nach Berlin, um sich mal ordentlich zu erholen.
4. Warum muß ich IMMER WIEDER lesen, daß Berlin die unfreundlichsten Busfahrer im ganzen Universum hat? Das ist absolut inkongruent mit meinen persönlichen Erfahrungen. Ich fahre ja nun ohnehin denkbar ungern und daher selten mit dem Bus. Aber wenn ich das mal mache, um mein Knöchelchen zu schonen, dann rollen die Busfahrer schier den roten Teppich aus vor Freundlichkeit. Auch wenn man das überteuerte Kurzstreckenticket mit einem 20-Öre-Schein bezahlen möchte. Eigentlich dann erst recht.
5. Ich bin gut in kurzfristigen Wetterprognosen für Fortgeschrittene. (Anfänger: Gleich wirds regnen - wenn die automatischen Scheibenwischer schon angegangen sind.) Erst habe ich gutes Wetter auf Wunsch eines einzelnen Herrn herbeigezaubert, und dann im Verlaufe des Tages die drohenden Umschwünge jeweils richtig prognostiziert: Schönes Wetter heute - Heute gibts noch was auf die Mütze - Hmm, es ist vorbeigezogen.
6. Im Übereck bekommt man unaufgefordert ein Glas Wasser zum Wein.
7. Ich sprach sehr viel englisch. Ich hoffe, daß Teile meiner entsprechenden Erklärungen verstanden wurden. Englisch ist noch nicht so meine Stärke, aber passives Verstehen wird besser. Konnte den Maastrichter für Talk to Max begeistern.
8. Der Zug war so voll, daß ich kurz vor Abfahrt keinen Sitzplatz mehr reservieren konnte. Infolgedessen saß ich im nicht ganz ausgebuchten Raucher. Komischerweise schienen im Raucherbereich zu 80% nichtrauchende Personen zu sitzen, die genau wie ich dachten, lieber *stink* als *steh* (bzw. unbequem auf dem unbequemsten Fußbodenbelag ever zu sitzen). Demzufolge wurde im Raucher auch sehr wenig geraucht, und die, die rauchten, wurden bisweilen mit tadelnden Blicken bedacht.
9. Die Klimaanlage fiel natürlich aus. Beherztes Eingreifen des Personals verhinderte allerdings Schlimmeres. In erster Linie wurden zwei Notfensterchen geöffnet und das Schließen der Tür verhindert.
10. In Minden verpaßte ich es, einen Zug zu photographieren, dessen Triebfahrzeugführer wohl etwas hurtig in den Bahnhof eingefahren war, infolgedessen der Zug erst nach Entgleisung und externer Bremsung durch den Prellbock zum Stehen kam. Ich mußte leider meinerseits hurtig zum Westfalenexpreß, aber man kann das Ereignis auch hier betrachten.
Und jetzt reicht es auch wieder. Das wird 'ne lange Woche, Jungs.

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