Es begann mit einer mal wieder paradebeispielhaften Einfachheit der Klärung eines Sachverhaltes im Studierendensekretariat. Drohende Zwangsexmatrikulaton wegen Zickereien mit der Krankenkasse? Gar kein Problem. Dann verlängern wir die Frist eben ins Saturnische. Wenn und falls Sie das mal geklärt haben sollten, wär es nett, wenn Sie mir eine Notiz hereinreichen würden. Dankeschön und schönes Studium noch!
Dann Varianzanalyse, und ich sehnte mich die ganze Zeit nach DMs Brötchenproblem. Ich kann das hier nicht ausführlich beschreiben, aber anhand diverser zufälliger Brötchentüten und einer möglicherweise haltlosen Behauptung der Bäckerinnung hat unsere Methodenikone diverse Hypothesentestverfahren erläutern können, und zwar ziemlich erfolgreich. Bei der Varianzanalyse oder kurz ANOVA könnte man das sicher ähnlich gestalten, aber das ist nicht jedem gegeben. Ich weiß, daß ANOVA sehr, sehr wichtig sein wird, und zwar möglicherweise schon bald. Bei der heutigen Veranstaltung hatte ich allerdings das Gefühl, daß ich mir das irgendwie anders beibringen muß, oder Learning by doing. Let's see.
Desweiteren suchte ich MB in der Sprechstunde auf. Ich fragte nach Hilfskraftstellen, und es huschte so eine Art wissendes oder erkennendes Lächeln über sein Gesicht (Aha, wußt' ich's doch, warum Sie in letzter Zeit ständig im Kolloquium sitzen...), sofort gefolgt von einer sehr positiven Reaktion, insofern er sich über meine Nachfrage sehr freue. Dann kam eine knappe Darlegung der Umstände des beantragten Projektes, was mir Gelegenheit gab, mein spezielles Interesse an einer 20-Std-Stelle sowie an Untersuchungen zu Entscheidungsverhalten im allgemeinen zu bekunden. (Zumal es wirklich ein spannendes Projekt ist: Entscheidungen bei Patienten mit Spielsucht - mit fMRT in Frankfurt und dergleichen!) Abschließend ließ er sich zu der Information hinreißen, daß er mich dringend zu einer Bewerbung auf die Stelle, so sie denn ausgeschrieben werden wird, motivieren wolle. Also, mehr kann man nicht verlangen. Wenn das klappt, würde das finanzielle Einbußen sowie das vorläufige Aus für meine derzeit ohnehin gewollt stagnierende Einzelhandelskarriere bedeuten. Ha! Dafür wär ich halt in der Uni und würde interessante Dinge tun. Übrigens: Entgegen niesens Annahme scheint MB sehr wohl über mögliche und tatsächliche Inhalte von Fachschaftsarbeit unterrichtet zu sein und weiß diese auch zu würdigen.
Was war noch nett: Interessanter fachlicher Austausch mit meinem möglichen Vorgänger. NIE hätte ich vor sechs Monaten gedacht, daß ich mich über Probleme des dorsolateralen bzw. ventromedialen Präfrontalcortex austausche, während die beiden Austauschkomponenten Salat in Eiswaffelschalen verzehren. Und es sieht so aus, als würde mein Fragebogen noch Karriere machen, wenn wir was vernünftiges damit messen. Außerdem spazierte ich mit den amtierenden Studienberatern durch die Posterlandschaft des Posterverkaufsstandes und half beim Requirieren von Bildmaterial für die kahlen Wände der Studienberatung. Das "Bunny-Suicide"-Poster war leider schon alle. Schade, aber vielleicht findet es der Master of Studienberatung im Internet. Das war wirklich sehr putzig: Häschen, die sich niedlich gezeichnet auf verschiedene Weisen das Leben nehmen.
Anschließend gab es noch Kaffee und Erdbeerkuchen und Gedankenaustausch zu: G8 - ja, Protest! Radau! Schweinerei! Und, sinngemäß: Hat sich Herr Schäuble JEMALS mit der freiheitlich-demokratischen GO (also, daß ICH mal eines Tages wem mit dieser Scheiß-fdGO kommen würde... aber wer ahnt denn derlei Entwicklungen auf Ministerebene!) beschäftigt, und wenn ja, wann war das? Und warum hatte Thierse damals bereits diesen furchtbaren Bart? Man hat ja keine Zeit für sowas, man will es, all die Schandtaten und -äußerungen ignorieren, aber es ist so penetrant wie gelegentlich um Freundschaft bettelnde Kommilitonen, und daher ist es immer wieder da.
In aller Kürze Arbeit: immer noch heiß wie Kairo; morgen ist Wiedereröffnung; heute war "open end" angesagt, was dann mit einer Stunde relativ knapp ausfiel. Es mußte auch nicht neueröffnungsmäßig aussehen, sondern nur normal schick, das ging also. Nervt trotzdem, vor allem, wenn man so denkt, daß man vielleicht ab Oktober was GANZ anderes macht.
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