Freitag, 30. November 2007
Noch was zum Tach
Als ich neulich die Lyrics meiner derzeitigen meistgeliebten Songs auf StudiVZ-Profiltauglichkeit prüfte, mußte ich feststellen, daß ziemlich viele Trennungslieder dabei waren. Also eher aus der Kategorie "Wie konnte das nur passieren, daß wir uns derart auseinanderentwickelt haben?" Komisch, das paßt ja grad nicht besonders. Wenn ich mein Leben streng an der Schrift, also am Liedtext ausrichten würde, müßte ich auf wichtige Teile meines momentanen Soundtracks verzichten, das wär doof, daher sei hier einmal und für alle Tage festgestellt: Text ist natürlich wichtig, aber nicht das Maß aller Dinge! Are you ten years ago [Tegan&Sara] ist einfach super.
Live aus T3-240
Spannender als PubMed und Abstracts studieren ist das allgemeine Arousal hier. Gestern haben wir Beispielsätze aus so einer Testbatterie angehört, die mit völlig unterschiedlichen emotionalen Konnotationen vorgelesen wurden. Mein Lieblingssatz war "Diese Schufte stahlen mein ganzes Geld!" Mein Lieblingsstudientitel ist übrigens derzeit "The brotherhood of motherhood", da will man mehr!
Weitere Entdeckung: Tegan&Sara läuft auch im Laden. Hmmpf. Also eigentlich eher freu. Ist doch nett, wenn man bei der Arbeit Musik hört, die man gutfindet. Immer noch viel besser als den ganzen Tag Rex Guildo.
Ich glaube, ich versuche jetzt noch, diese eine Bechara-Studie ins StudIP zu zaubern, und dann hau ich hier auch ab. Morgen wird wieder früh gefrühstückt.
Donnerstag, 29. November 2007
Tja, so isses:
Offensichtlich habe ich gestern angeweihnachtsmarktet. Mit dem Schwesterherz, und dann trafen wir noch ein versprengtes Häufchen Erstis, die unter der fürsorglichen Obhut erfahrener Psycho-Studies langsam an das Abenteuer "Bielefelder Weihnachtsmarkt" herangeführt wurden. Man muß ja auch darauf achten, daß man von den vielfältigen Eindrücken nicht gleich überwältigt wird, wie ja sowieso oft hier in OWL. Jetzt zum Beispiel regnet es draußen, und ich muß stark an mich halten, nicht vor Freude über dieses wahnwitzig seltene Erlebnis zur Bahn zu hüpfen.
Montag, 26. November 2007
Blindflug & Gesang
Nachts mit dem ICE durch das Land zu fahren. Draußen ist es nicht einfach dunkel. Draußen ist nichts. Es gibt kein Draußen, nur Lichter, die hin und wieder über die schwarze Scheibe huschen, in der sich unscharf mein müdes Gesicht spiegelt. Warum eigentlich Flugangst? Wie irrational. Das hier ist doch das gleiche wie fliegen. Der Zug legt sich bisweilen in Kurven, rüttelt beim Überqueren von Weichen, schwankt, und mit ihm schaukelt meine Jacke hin und her. Im Flugzeug hätte ich bereits die Hand des eventuell Mitreisenden zerquetscht, im Zug arbeite ich mich durch eine dicht- und prallgefüllte GALORE (Ben Becker, Die Ärzte, Maria Schrader, der eine von den Foo Fighters usw.), gähne gelegentlich, höre Musik (noch zehn Lieder bis Spandau! Und sie kommen: ten years ago von Tegan & Sara, I miss you von blink-182, overload von den Cardigans, Julika von Pola, kreuzberg von Bloc party, writer's block von Just Jack, why does it always rain on me von Travis usw.) und denke, ausgerechnet, an Citys "Am Fenster" wegen der Zeile "Flieg ich durch die Welt" und weil die Emotionalität (man könnte auch Kitsch sagen) des Songs grad paßt. Mit erheblicher Verspätung schwebte ich dann ein. Wenn der Zug sich in diese letzte Kurve vor dem Hauptbahnhof legt, verliebe ich mich stets neu in meine Heimatstadt. Alles liegt vor einem: die Neubauten des Spreebogens, die Charité, das Forumhotel und der Fernsehturm, und der wunderbar angestrahlte, leuchtende Bahnhof, die Spree und alles. Am Ostbahnhof dann Blumen, ins Auto, heim. Keine Müdigkeit der Welt kann durchgequatschte, verrauchte, endlose Nächte verhindern. Musik, natürlich, zuerst selbstgemacht, später Konserve. Das ist unsere Sprache, nicht die einzige, aber doch wichtig. Ich bin hier, es ist gut, hierzusein, es ist gut, und du weißt das. Eine neue d-Saite, und die E-Gitarre kann losgehen. Coole Sache, das. Und singen! Ich kanns ja nicht, aber dann doch. Oder es ist einfach egal, ob es gut klingt - es fühlt sich einfach gut an.
Am Ewigkeitssonntag begleitete ich den Prediger zum Gottesdienst in der Einrichtung. Diese Magie der Liturgie! Inhaltlich ist da ja für mich nichts zu holen, aber dieser festgefügte und doch nie gleiche Ablauf, die Sicherheit des Rituals faszinierten mich wieder aufs Neue. Der Einrichtungsleiter hat eine unprätentiöse, ungeschwafelte Predigt gehalten. Bis auf ein schwieriges, dodekaphonisch anmutendes Liedchen konnte ich fein mitsingen, und überhaupt war mir alles so vertraut, von früher her, als wenn ich jede Woche in die Kirche ginge. Ich bin nicht gläubig, und doch erdet es mich.
Ab morgen hat mich der Alltag wieder. Und doch ist das hier auch Alltag, oder es wird welcher. Er entwickelt sich. Die Sprache, der Umgang, das Lesen von nonverbalen Signalen, die Vertrautheit, das Schweigen.
Ausschlafen müßte ich mal. Gründlich.
Freitag, 23. November 2007
Zwei Wochen geschafft, endlich!
Dienstag, 20. November 2007
... und das der zweite:
Die Diff-Vorlesung erweist sich immer mehr als geeignet, wenigstens eine der ca. drei Studien fürs Literaturzirkelchen zu lesen, wobei es trotzdem keine besondere Herausforderung ist, den professoralen Ausführungen zu folgen. Das nenne ich mal einen Synergie-Effekt! Also, eine von dreien hab ich. Morgen früh aufstehen dürfte noch eine zweite einbringen, naja, was solls.
Im Kolloq gab es heute einen Vortrag von Eduardo Vianna, der in Iowa in der Damasio-Tranel-Gruppe mitgearbeitet hat und sich mit gastrointestinalen Fragen und Emotionen/ Gefühlen beschäftigt. Er trug natürlich auf englisch vor, aber ich war erstaunt, wie gut ich ihm folgen konnte. Ich will da jetzt nicht ins Detail gehen, aber es ging jedenfalls auch um Fragen der Körperwahrnehmung und -repräsentation und entsprechende Auswirkungen auf emotionale Prozesse. Um Bauchgefühl vs. Kognition, sozusagen. Super Thema, super Vortrag. Anschließend kurzer Disput über den Ursprung des Verlangens, eine Zigarette zu rauchen. Sinngemäß aus dem Englischen übertragen: Du willst rauchen, weil dein gastrointestinales System Zustände erzeugt, die dich rauchen wollend machen. Nein! Ich verlange nach einer Zigarette, weil mein Nucleus accumbens wegen der Projektionen in den präfrontalen Cortex Rabatz macht! Ich brauche diese dopaminergen Projektionen!
Anschließend ins dpa. Da wurden Fragen beantwortet, die sich mir noch gar nicht gestellt haben. Was sind eigentlich Sperma-Busse? Und wie kommt es, daß man am Super-Bahnstreik-Donnerstag eine halbe Stunde schneller in Nürnberg ist als sonst? Soll man auf Parties das Rauchen wieder erlauben, weil man dann die schlechte Luft einfach als Rauch wahrnimmt und nicht als das, was sie eigentlich ist, nämlich die Summe aller denkbaren Körperausdünstungen (inklusive dem sogenannten "anonymen Pupsen")? Was ist eigentlich das andere Auto für eines, wenn "der große" ein Mini ist? Auf welcher Karte haben wir nachgesehen, nachdem wir die Information "Bielefeld" bekommen haben? Und überhaupt, wie trifft man eigentlich eine vorteilhafte Entscheidung, wenn die möglichen Konsequenzen auf jeden Fall negativ und dazu relativ wahrscheinlich sind?
So, das war der erste Arbeitstag in der AE14
Heute wird ein Ordner mit der Literatur zusammengestellt, und dann kann ich mich endlich auch um das Stirnhirn-Referat kümmern, für das wir, wenig überraschend, die gleichen Studien lesen und vorbereiten werden wie neulich im Entscheidungsverhalten-Seminar. Netterweise hat er uns noch eine mir völlig unbekannte Studie dazugepackt.
Sonntag, 18. November 2007
Gabs schon lange nicht mehr:
Ich hab selten so einen Freigeist erlebt, wie ich einer bin.
Bei der Gelegenheit fällt mir gleich noch einer ein:
Am Anfang war die Snare.
Sonntags bleibt der Laden zu!
Nicht nur weil ich selbst im Einzelhandel arbeite, stimme ich dem Prantl zu. Die Idee eines wiederkehrenden zentralen Feiertages als Angelpunkt für eine funktionierende Gemeinschaft mutet heute schon fast verrückt an, und doch muß man sich fragen, warum solche vermeintlich unnützen Ruhetage überhaupt entstanden sind, wenn sie nicht auch irgendeine Funktion haben.
Den heutigen Sonntag habe ich nach allen Regeln der Kunst vertrödelt. Wenn es ein zufällig freier Montag gewesen wäre, hätte ich das gewiß nicht, und schon gar nicht mit der gleichen Leichtigkeit getan. Die Welt vor meinem Fenster ist sonntags eine andere und sagt mir: bleib mal locker. Ist Sonntag. Nichtsdestotrotz habe ich hier an den Sonntagen auch unheimlich viel in der Bib gesessen und gelernt. Aber selbst das unterschied sich deutlich vom Lernen wochentags, einfach weil die Mensa und das andere Gedöns nicht aufhat, viel weniger Leute in der Uni und keine Veranstaltungen sind usw. Gesellschaftliches Luftholen. Erzwungen, vielleicht, für manche, die nicht innehalten möchten, vielleicht den Stillstand nicht aushalten, aber doch ein Gewinn für die meisten, die diesen einen, verläßlichen, planbaren freien Tag genießen und miteinander teilen können.
Ein wichtiger Gedanke aus Prantls Erwägungen scheinen mir noch die möglichen zukünftigen Implikationen einer totalen Freigabe des Sonntags für alle zu sein: Wer heute sonntags einkaufen kann, wird morgen sonntags selbst arbeiten müssen. Wenn der Einzelhandel nicht mehr geschont wird, fallen auch andere Schranken, und die Sonntagsruhe läßt sich nicht weiter argumentativ verteidigen. Das wird von den Leuten, die heutzutage sonntags freihaben und gerne einkaufen gehen würden, gerne vergessen.
I might be wrong
Freitag, 16. November 2007
Scheinfrei!
Das Grundstudium ist damit, bis auf die drei Prüfungen, gelaufen. Schön, denn so habe ich genügend Zeit für meine neuen Freizeitaktivitäten und für Veranstaltungen, die mich interessieren. Das Referat für das Stirnhirn werde ich mit dem bewährten Konfidenten halten, und ich glaube, "Entscheidungsverhalten und die Iowa Gambling Task" rocken wir im Schlaf.
Heute abend feiert eine Decision-Making-Kumpanin ihr erfolgreiches Diplom, hehe.
Mittwoch, 14. November 2007
Es schneit! Und mehr.
Der Tag war heute einigermaßen anstrengend und ist auch noch nicht vorbei. Im Entscheidungsverhalten-Seminar waren wir aufgrund des gestrigen Klausurnotenfeierns vornehm zurückhaltend, naja. Herr Stemmler meinte in der Testtheorie, für die interessierte Gemeinde von mathebegeisterten Psychologie-Studierenden die Formel für die lineare Regression mathematisch herleiten zu müssen, was den Konfidenten zu einem kleinen Nickerchen und mich zu einem alternativen Verfassen einer Postkarte animierte. Ein kräftigendes Schnitzelchen erschien da ganz angebracht, statt nach der Pause wieder in die Vorlesung zurückzukehren. Fachschaftssitzung, telephonieren in der Unihalle, und dann Vertrag und Abmachungen beim neuen Chef. Tja, jetzt habe ich noch zehn Stunden mehr an der Backe. Die erste Amtshandlung wird darin bestehen, die Studien für das Stirnhirnseminar zusammenzusammeln und an die Referenten verschicken, lustigerweise das Blockseminar, in dem ich selber drinne bin.
Heute morgen ist der Toshi schon wieder nicht hochgefahren. Laß mich nicht im Stich!
Dienstag, 13. November 2007
129 von 130
Fast hätte ich geheult - das kleine, erwartungsfrohe bzw. durchgefallenängstliche Grüppchen auf dem Flur auf T3; die Sekretärin und der Chef scherzend beim Aufhängen der Listen ("Ich habe damit nichts zu tun! Ich gehe jetzt hier in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir ab!"); der suchend über die Zahlen gleitende und die eigene Matrikelnummer nicht findende Zeigefinger; das gleichzeitig klingelnde Telephon ("Ich ruf gleich nochmal an, ich bin grad ganz durcheinander!"); plötzlich all diese fröhlichen Menschen, die sich über sich selbst und mit mir freuen; und diese kleine, unbedeutende, kommalose Zahl in dieser langen Reihe anderer Zahlen... dann nochmal Telephon, Glück, später Sekt.
Ehrlich, richtig glauben kann ichs noch nicht.
Montag, 12. November 2007
No impress/ procrastination
Dieses Referat, was ich mir da an die Backe genagelt habe, ist ja wohl das allerletzte. So furchtbar unmotiviert war ich das letzte Mal, als ich... ja, was eigentlich? Was tut man nicht alles für vorzeitige Scheinfreiheit. Zum Glück ist da noch die Konfidentin!
Die morgige Bekanntgabe der Physio-Ergebnisse macht mich jetzt doch nervös. Blöd eigentlich, daß die das schon vorher sagen. Sonst wußte man doch auch nicht vorher, wann es die Ergebnisse gibt. Heute nacht habe ich davon geträumt, eine 1,22 zu haben. Pures Wunschdenken, was sich mein Frontalhirn da so des Nachts zusammenspinnt. Morgen wissen wir mehr. Was wir jetzt schon wissen: eine 1,22 isses bestimmt nicht!
Das Bielewetter zeigte sich heute wieder von seiner Schokoladenseite. Schnee, Regen, Sturm.
Ich habe heute einen echten, papiernen, handgeschriebenen, analogen Brief zur Post getragen. Das gibt es noch! Mal sehen, ob es auch funktioniert. Man schreibt viel zu wenig Briefe! Telephonieren ist natürlich wunderbar, aber es führt ja keiner Protokoll darüber, nicht wahr?
So, jetzt gehe ich noch in das A1-Seminar, wo ich den Text nicht gelesen, aber immerhin vorhin die Skripte kopiert habe. Gelesen habe ich die zwar auch nicht, aber nun.
Samstag, 10. November 2007
Wir schaffen das
Freitag, 9. November 2007
Auch beim 100. Mal schön und wahr
Befinden sich in mir
Imitationen von dir
Verbünden sich mit mir
Berühren und begleiten mich
Sagen: "Es gibt kein wahres Ich"
Verspüren und bereuen nichts
Spucken den Leugnern ins Gesicht
Dein gut ist mein gut
Dein schön ist mein schön
Dein wahr ist mein wahr
Imitationen von dir
Wiederholen sich in mir
Imitationen von dir
Klopfen an die Tür
Und leise reden sie mir ein:
"Du musst nicht du selber sein"
Und leise reden sie mir ein:
"Wir werden dich von dir befreien"
Dein schlecht ist mein schlecht
Dein schlimm ist mein schlimm
Dein schlimm ist mein
GANZ SCHLIMM
Du bist so viel gereist
Im Zickzack durch die Zeit
Nirgendwo, wo du bleibst
Manchmal nur durch Träume treibst
Fast durch die ganze Welt
Bist du zu mir bestellt
Fast durch die ganze Welt
Bist du zu mir bestellt
Dein gut ist mein gut
Dein schön ist mein schön
Dein wahr ist mein wahr
Dein schlecht ist mein schlecht
Dein schlimm ist mein schlimm
Dein schlimm ist mein
GANZ SCHLIMM
[Tocotronic]
Mittwoch, 7. November 2007
Endlich Du
Der Titel bezieht sich auf das in der Arbeitseinheit übliche Duzen, das mir auch bereits angetragen wurde.
Das war gestern auch noch toll
Dienstag, 6. November 2007
Neuigkeiten vom Chefentscheider
Das erhöht ein wenig den Druck auf unsere Impulse statements morgen früh, mit denen wir wahrscheinlich ziemlich baden gehen werden, aber naja, egal, wir sind blutige Anfänger, Drittsemester, ewige Angeber, nich wahr?
Montag, 5. November 2007
Anschlagen und zurück
Beyond Moskau in Glühlampe
Nett auch die beiden Kickertische! Kickern verlernt man ja nicht, insofern war ich recht erfolgreich (wahrscheinlich ein Alterseffekt), und Spaß gemacht hats auch.
Anschließend wurde getanzt. Der DJ machte ordentlich Betrieb. Bei den Klängen von "Moskau" gab es kein Halten mehr, und diverse Unterhak-Ketten bildeten sich, deren Bestandteile wüst die Füße in die Luft warfen. Blöd nur, daß man sich dabei ordentlich verausgabte, ohne jedoch zu wissen, daß der DJ so eine Art extended version aufgelegt hatte, und das Hüpfen nahm schier kein Ende. Der Rest war auch sehr nett, so daß man sich die Aufregungen und Anstrengungen der letzten Wochen und Monate mal so ordentlich vom Leibe tanzen konnte. Wenn man beachtet, daß ich erst vor zwei Wochen in Netzeband ebenfalls wüst beim Tanzen zu sehen war, ist das schon erstaunlich, und zukünftige Besucher der diesjährigen Psychoparty können sich schonmal warm anziehen!
Samstag, 3. November 2007
Statt eines langweiligen Wochenendes
Wenn man die Freunde des neuen Freundes kennenlernt, ist das ja quasi eine Art Bewerbungssituation, nur daß man sich nicht darauf vorbereiten kann. Da es auch nichts nutzt, beim ersten Zusammentreffen irgendwie ultracool rüberzukommen, wenn man das in echt gar nicht ist, schnappt man sich am besten ein Bier und ein gebratenes Hähnchen und versucht sich in beschönigend-ironischen Beschreibungen der derzeitigen Zweitheimat. Alles natürlich nur halb so wild - die Musik ist gut, die Stimmung gelassen-fröhlich, die Küchenuhr ringt mit den nächtlichen Minuten - schon wieder eine sehr kurze Nacht, aber egal: den Unterschied zwischen Botschaft und Verheißung des Christentums muß man noch zuendediskutieren, sonst sinkt man unterinformiert ins Bett. Daß es derartig durchdiskutierte Küchenphilosophie-, -psychologie und -theologienächte noch gibt... allein dafür lohnte sich schon der Ausflug.
Heute habe ich mal frei vom Theologentum und kann mich wieder der Neuropsychologie widmen. Der Neurologie-Konfident wird nachher ausreichend Gelegenheit haben, seine skurillen Fallgeschichten direkt einem zwar übersichtlichen, aber hochinteressierten Publikum zu erzählen. Ich bin schon gespannt, ob er inzwischen das Problem, daß er immer viel zu nett ist zu den Patienten, irgendwie gelöst hat. Das ist ja überhaupt das brisanteste Problem ever: Zu empathisch für diese Welt.
Abends feiert irgendjemand Geburtstag. Njam. Und morgen gibt es einen Ausflug nach Halle, aus Gründen. UND! Ich lese jetzt, gleich, sofort die Bechara-Studien. Echt jetzt!