Mittwoch, 30. April 2008
Und außerdem
Karierte Maiglöckchen
Ich will ja nicht nur motzen. Die Moderatoren und überhaupt die ganze Sache war inhaltlich ganz gut vorbereitet, die Leute waren in der Lage, laut und in ganzen Sätzen zu sprechen, und bei gesellschaftlichen Allgemeinplätzen, wie zum Beispiel der Ruf nach mehr und früherer Prävention, waren sich alle einig, daß davon seit Jahren gesprochen wird, aber nie was passiert und daß das anders werden muß. Die frühe Selektion, das dreigliedrige Schulsystem, die tumbe Lehrstoffreinprügelung zugunsten besserer, in anderen Ländern längst erfolgreich umgesetzter Konzepte aufzugeben ist sicherlich die große Herausforderung der nächsten Jahre.
Worum es ja eigentlich gehen sollte, nämlich daß nach der aktuellen Shell-Studie eine pragmatische, lebenslaufoptimierende und sich sonst nicht sonderlich für die charakterbildenden Ausschweifungen der Pubertät und Jugend interessierenden Jugendgeneration heranwächst, wurde nur am Rande angesprochen. Das wäre freilich viel interessanter gewesen, wenngleich auch in diesem Falle die entsprechende Jugend bei der Gesprächsrunde gefehlt hätte.
Also, nichts für ungut, Konfident, aber das war ein bißchen sehr Elfenbeinturm.
Montag, 28. April 2008
Gestern über den Dächern, heute unterm Schirm
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Aber nun endlich zum Dach. Einer der aktuellen Empiriepraktikumsritter bewohnt, von hier aus gesehen, auf der anderen Seite des Ostwestfalendamms eine kuriose Psychologen-WG direkt unterm Dach, welchselbiges man über eine Art Leiter erklimmen kann. Oben ist schön über Bielefelds Dächer und auf den Teutoburger Wald sowie diverse Kirchen gucken. Ein bißchen wie früher der Blick von der Auferstehungskirche und fast genauso gefährlich. Das allgegenwärtige Telekomhochhaus, die Kirchen, der ungenutzte Wintergarten gegenüber - die ICEs nach und von Berlin, die rumpelnden Intercitys und die scheppernden, Gespräche erstickenden Güterzüge, dazu die enervierenden Idioten mit ihren namenlosen Spaßmobilen, die durch die engen Nebenstraßen knattern. Einfach schön. Sterne oben, Manu Chao auf gleicher Höhe, ja.
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Zum ICE-Unglück: Durch den betreffenden Tunnel bin ich auch schon oft durchgefahren. Obwohl im Zug selten zu Flugangst neigend, war mir auf den langen Tunnelstrecken auf der Fulde-Hildesheim-Strecke stets mulmig zumute - 250 Stundenkilometer im schwarzen Nichts (und, wenn man will, immer die sattsam bekannten Bilder des zertrümmerten Eschede-ICE vor Augen) sind nicht ohne. (Zumal man auf der Strecke, wenn man nicht im Tunnel ist, über hohe Talbrücken fährt - da möchte man auch nicht runterfallen.) Damals habe ich stets imaginär und ungläubig drei Kreuze gemacht, wenn die Hochgeschwindigkeitstrasse durch die deutschen Mittelgebirge vorüber war - im vollen Bewußtsein, daß ich ohne dieselbe von Stuttgart nach Berlin bestimmt drei Stunden länger unterwegs wär. Und jetzt stehen da Schafe vor dem Tunnel - wie oft stand ich eigentlich, ohne es wirklich zu wissen, am Abgrund? Als der Flieger in Kraków bei minus zwanzig Grad kurz vor dem Aufsetzen durchstartete? Als die DBA-Maschine in Stuttgart dermaßen spät aufsetzte, daß nur eine Art Notbremsung (sie bremsen, glaube ich, nach dem Aufsetzen ohnehin) uns noch rechtzeitig vor Landebahnende zum Stehen brachte? Als der Intercity auf freier Strecke inmitten völliger Dunkelheit so scharf abbremste und irgendwann zum Stehen kam, daß man die von den Bremsen ionisierte Luft im Waggon scharf wahrnehmen konnte? Wann immer ein Trottel auf der Autobahn vor uns sich spontan zu einem Überholmanöver entschloß?
Who knows. Leben scheint Gratwanderung. Nicht immer ist man sich dessen bewußt, aber gestern habe ichs mal wieder gefühlt. Und dann rauschen unter dir im Stundentakt des Fahrplanes die ICE vorbei. Was geht im Kopf des Lokführers vor? Der Passagiere? Gottseidank, wahrscheinlich.
[Erklärung für den zweiten Teil des Titels: Heute regnete es natürlich endlich mal wieder. Nicht, daß ich Schirme benützen würde.]
Samstag, 26. April 2008
Things to make me happy
2. Im Edeka, so munkelt man, gibt es Tyskie.
3. Ab damit auf den Siegfriedplatz (der Bielefelder geriert sich großstädtischer als die Großstädter und sitzt statt im Park, obwohl auch daran kein Mangel, auf dem Platz und trinkt Bier, aber nun gut).
4. Gute Noten und Hauptstudium und früher abgelegte Gelübde sowie mein zur gelegentlichen Zickigkeit neigender CD-Spieler führten heute endlich das aktuelle Radiohead-Album heim. Leider sind die B-Tracks nicht mit drauf, dafür was zum Selberbasteln bzw- -raufkleben, aber was worauf?
5. Meine Mitbewohner geben sich in der Tat die Klinke in die Hand - kaum ist der eine mal verschwunden, taucht der andere, dessentwegen man schon beinahe eine Vermißtenanzeige aufgegeben hätte, auf.
6. Aber vor allem: Nur mal ENDLICH nicht nur darüber nachdenken, Tex Rubinowitz zu googeln (ich mag einfach nicht googeln...), sondern es auch tun. Und einen Schatz finden, der zwar theoretisch gar nicht unbekannt ist (natürlich bin ich über das Treiben von Kathrin Passig und Sascha Lobo via herkömmliche Medien informiert), aber daß der Wahlwiener da seine Finger im Spiel hat, war mir überhaupt nicht bekannt. Also: Besucht alle die Riesenmaschine. Ein sehr lesenswertes Blog, zumal für Berliner. Gut zum Stöbern geeignet. Bringt mich dazu, demnächst und endlich mal meine eigene Blogpräsenz zu aktualisieren, und darüber hinaus schonmal anzukündigen, daß ich zum nächsten Geburtstag nur und ausschließlich tolle Bücher von Max Goldt bzw. Katz&Goldt, Tex Rubinowitz oder aus der Zentralen Intelligenz-Agentur geschenkt haben will, oder die entsprechenden T-Shirts.
7. Ach ja, und das. Die virtuelle Fortschreibung des real schon länger existierenden Fakts.
Bin Hauptstudium
Gestern habe ich meine Statistikklausur angeschaut. Da war gar nichts falsch drin, außer bedingte Wahrscheinlichkeiten, und da habe ich natürlich nur zu kompliziert gedacht und nicht gesehen, daß die fragliche Größe in der Aufgabe schon gegeben war. Und, natürlich, einen Tafelwert falsch nachgeschlagen. Ansonsten, wie im Mathe-Abi, alles richtig. Und ich solle nicht besorgt sein - das, wo es gehapert hat, werde nie Gegenstand irgendwelcher Berechnungen sein, selbst wenn ich Vollblutforscherin werden würde, und dann hörte ich noch was von excellenter Klausur, und das wars dann schon.
In A1 geh ich nicht zur Einsicht.
Donnerstag, 24. April 2008
Im frühen Tag ist der Wurm drinne...
Ich grolle dem CD-Spieler, daß er wohl CDs abspielt, z.B. alles uralte Zeug von ca. 1999, aber nicht In Rainbows, die ich jetzt gerne hörte, denn auf der Arbeit lief heute früh Reckoner, und das ist schön wie das ganze Album. Nun gibt es die eine abspielbare Kruder&Dorfmeister Session, aber das ist grad kein adäquater Ersatz!
Mittwoch, 23. April 2008
Nichts zum drauf-stolz-sein
Nur so viel sei verraten: Mein Plan, jede der möglichen Noten im Vordiplom nur genau einmal zu bekommen, scheint aufzugehen.
Nachdem ich es nun heute geschafft habe, meine letzte Versuchspersonenstunde zu absolvieren, und eben auch die A1-Noten endlich draußen waren, habe ich nun meinen Antrag auf vorzeitige Zulassung zum Hauptstudium abgegeben.
Wie immer kann ich heute nicht gescheit feiern, weil ich morgen Frühdienst habe.
Montag, 21. April 2008
Sehr witzig!
Auf dem Hof (ich komme gerade aus der überaus interessanten A&O-Vorlesung bei Professor Maier) treffe ich Chef und Bürokollegin. Chef: "Ich habe gleich nochn Job für dich." Ich: "Aha, okay." Chef: "Würdest du bitte die Nebenfachvorlesung halten - Motorik..." Ich: "Ach, Motorik. Wie sagten wir im Sommer doch immer so schön: [Spruch der Woche: "... und dann hat meine Freundin am Wochenende Geburtstag, da muß ich auch noch ein Geschenk zurecht...äh...kaufen...", dicht gefolgt von]
"Motorik ist ein Arschloch, und Somatosensorik ist sein kleiner Bruder"
[und "Der posteriore Assoziationscortex ist zuständig für die Transformation des subjektiven in einen geophysikalischen Raum."]*, klar, mache ich doch gerne." War natürlich nur Spaß. Motorik scheint sich bei den Physios nicht so besonders großer Beliebtheit zu erfreuen.
Ansonsten habe ich dem blöden Powerpoint die Faust gezeigt und mir spontan selbst beigebracht, wie man Objekte gruppiert und wie man anständig animiert. Nebenbei ließ ich mir vom Chef die moderierte Regression erklären und glaube ganz unprahlerisch, daß ich es sogar einigermaßen verstanden habe. Schön in dem Zusammenhang auch die Bemerkung, daß "also man prüft, wieviel Varianz der abhängigen Variable durch diese unabhängigen Variablen erklärt werden kann... naja, also das heißt, SPSS macht das..." Also wieder nur gelernt heute. Unglaublich.
* [weiter unten in dem Beitrag]
Sonntag, 20. April 2008
Below the Big Car
Vorher wurde noch, naja, na gut, überhaupt, der Sonntag recht herrlich vertrullert - im Selbstversuch, ob immer noch Chopins Polonaisen, über die man auf Vinyl verfügt, zünden, oder ob man dann dann doch lieber zu den Cocteau Twins, lobens- und dankenswerterweise ebenfalls als Schallplatte vorhanden und somit nicht den launigen Launen des sogenannten CD-Abspielgeräts unterworfen, greift. Bei Cocteau Twins fällt mir ein, daß ich unlängst im ausgerechnet Spiegel lesen mußte oder durfte, daß das "neue" Portishead-Album nun erschienen ist und offenbar sogar in der Öffentlichkeitsarbeit den Anspruch vor sich herträgt, niemandem gefallen zu dürfen. Und in welcher Band hat denn Elizabeth Frazer noch gesungen?
Aber zum Angrillen. Eine hübsche Milliarde mir völlig unbekannter Menschen hüpfte auf dem Balkon umher, aber die Sympathieträger waren auch anwesend. Es gab Wurst und Fleisch und zweierlei Nudelsalat, wie die Schwester feststellte (in dem einen waren keine sauren Gurken), und Kölsch, naja, und gesungen wurde später auch, herrje.
Ich bin mir hundertprozentig sicher, daß ich noch nie vom Seminarleiterbalkon aus die Sparrenburg gesehen habe, aber heute. Und zwar links Kirchturm, dann Sparrenburg mit Fahne, dann wieder Kirchturm, dann, ganz rechts, Stars and Stripes on the Amerikahaus, das es hier natürlich auch gibt. Und Sonnenuntergang, und klarer Himmel, und später Sterne - direkt über uns der große Wagen. Allgegenwärtig der Grillgeruch, das Fleisch- und Wurstaroma, die laue Luft. Komisch, daß pures Grillen schon so glücklich oder zumindest entspannt macht.
Soso, der Konfident verabschiedet sich langsam und kontrolliert nach Mexico. Glückwunsch dazu! Und mindestens ebenso viel Glückwunsch zu der ge- und entspannten, reflektierten und neugierigen Haltung, die damit einhergeht. Hasta la vista!
Die berühmt-berüchtigten Geschwister sind vor allem an der dreckigen Lache zu erkennen. Grammatik is, was man drüber macht. Vokale werden völlig überbewertet. Ach, Sprache! Ach, unterm Sternenhimmel ist so schön diskutieren. Das war, und das konnte man hier nachmittags noch nicht ahnen, mein erster richtiger Bielefelder Sommerabend. Mit Kumpanen. Fein.
Samstag, 19. April 2008
Brüller des Tages [mehrere]
Obwohl sie offensichtlich keines haben, geben die Ostwestfalen Geld aus, nämlich in Form von Kreditkarten. Und kaufen dafür teils ungeheuerliches. Einfach nur, um ihrer Freude über den vierten niederschlagsfreien Tag in Folge Ausdruck zu verleihen, in ihrer einfachen Art.
Schon seit gefühlten fünfzehn Minuten schmeißen sich zwei, pardon, bescheuerte Damen Kommentare über Sockenmehrpacks zu. Die eine holt aus so einer Grabbelbox an der Kasse immer einen Pack raus, hält ihn der anderen hin und kräht "Soll ich dään näähm?" Sacht die andere "Nää, die Farben sähn wie Kotze aus!" Hältse ihr'n andern hin, kräht wieder, sacht die andere skeptisch "Näh!" usw. Übrigens befinden sich nur zwei unterschiedliche Arten von Sockenpacks in der Box. Aber egal. Nun der große Auftritt bei der benachbarten Kassenkumpanin. "Ham Sie ooch so Halstücher?" "Äh, meint ihr so quadratische?" "Nee, mehr so viereckige."
Wohin verkneift man sich als professionelle Kassenschlampe eigentlich dieses Gelächter?
Der Abend wurde noch sehr golden infolge des Geburtstagsbegehens der frisch promovierten Schlaf- und Gedächtnisexpertin. Übrigens die erste auch Berlinern als halbwegs normal verkaufbare Wohnung, die ich hier in Bielefeld betrachten konnte. Keine selbstverständlichen Zimmer hinter der Küche, keine angstmachenden Hühnerleitern, sondern einfach und solide drei Zimmer, eine Küche mit Kammer, ein feines Bad, ein schöner Balkon, Holzfußboden und pipapo. Könnte, in Berlin vielleicht so auch nicht, aber beispielsweise in Weimar oder Potsdam zu finden sein. Und: optimale Verbindung des Geburtstages mit dem Pokalfinale. Erst, ich erschien während der Halbzeitpause, gabs Gesprächskreis in der Küche: hier saßen die Mädels von der Klinischen. Ach, süß! Das Geburtstagskind und ich waren ja schließlich fast die Veteranen ("die Omas von T3"). Der Tisch wurde von einer Prinzessinnen-Torte gekrönt.
Pokalfinale. Die bislang von mir, egal gegen wen, ungeliebten Bayern mit ihrem, in meinen Augen, verhaltensauffälligen Mammuttorwart. Aber, aber, es tut mir fast leid, in dieser Saison spielen sich die doch immer so wahnsinnig unsympathischen Bayern mit schönem Fußball, mit Leidenschaft und gleichzeitiger Unprätentiösität in mein Herz, naja, vielleicht nicht Herz, aber plötzlich finde ich mich *gosh!* inmitten einer Runde, die ganz selbstverständlich (genau wie ich immer!) "egal Dortmund, Hauptsache gegen Bayern" ist, und ich muß mich als eigentlich gar nicht, dann aber wohl-doch-plötzlich-Bayernfan outen! Ich gönne Bayern den Pokal, ich gönne diesem Schimpansendouble den ersten von drei geplanten Coups (und selbst wenn aus den anderen nichts wird, ist er immerhin schon Rekord-Pokalgewinner), naja, Meisterschaft habense schon bißchen häufig gewonnen, aber der Pokal hat seine eijenen Gesetze, und UEFA-Cup ist auch nicht ganz die Champions-League. Jedenfalls spielen sie jetzt auch in Führung ordentlich nach vorne und machen nicht nur hinten die Schotten dicht. Und immer noch haben sie es drauf, sich in der 91. Minute den Ausgleich zu fangen, das macht sie nach all den Jahren auch netter.
Übrigens schön: wenn fast ausschließlich Frauen Fußball gucken: mal so hemmungslos dieses unnütze und unhygiensche Gerotze auf dem Fußballplatze zu geißeln! Jawoll! Hat da schonmal einer dran gedacht, daß da Leute essen, während sie zusehen? Und auch: der einzige männliche Zuschauer berichtet von dem traumatischen Erlebnis auf dem Fußballplatz, er war vielleicht acht, neun Jahre alt, als er zum Naseputzen ein Taschentuch hervorzog. Soziales Abseits! Aber nicht jedem liegt der Charlottenburger...
Mein CD-Spieler verdient den Titel ja eher nicht, weil er sich weigert, CDs abzuspielen, außer die Reinigungs-CD, und die hat er gestern 24 Stunden lang abspielen dürfen, als Strafe. Seither spielt er immerhin die Talkie walkie und die Snow patrol, infolgedessen ich entweder diese oder seit Tagen keine Musik oder The black light von Calexico höre, denn die habe ich auch auf Platte, und erst auf Platte entfaltet sie ihren Zauber. Langfristig muß wohl ein CD-Spieler her.
Naja, und dann, schlußendlich, habe ich mich noch über ein Gespräch gefreut.
Freitag, 18. April 2008
Ach, Powerpoint...
Die Teilnehmer vom Empiriepraktikum sollten jeweils zu einer Studie einen Impulsbeitrag liefern. Beim Studienverteilen blieb dann eine übrig, wo dann der Betreuer meinte, naja, das können ja der Betreuer und die Tutorin dann gemeinsam machen. Der Betreuer hat die Studie nämlich selber geschrieben, und der Turorin ist sie auch nicht ganz unbekannt, denn in ihrer Zweiteigenschaft als Hilfskraft hat sie das Ding mehrmals korrekturgelesen. Natürlich läuft das dann darauf hinaus, daß die Tutorin einen mäßig schönen Freitag (es regnet immerhin nicht) lang dem ungeliebten Powerpoint acht Folien abringt, deren Inhalte sie zu ca. 50% aus anderen Vorträgen des Betreuers rauskopiert und mehr schlecht als recht an die eigenen Vorstellungen angepaßt hat. Nun ja. Mal sehen, was der Maestro so dazu sagt.
Keine schlechte Übung für einen am 10. Juni im Kolloquium zu haltenden Vortrag über Priming und Entscheidungsverhalten bei hirngesunden Probanden.
Auch lustig: um zehn ruft der Bethel-Chef-Neurologe an und verlangt meine Zimmergenossin, die jedoch gestern bereits verkündete, sie würde heute später erscheinen. Das genau teilte ich ihm mit. Bereits 20 Minuten später rief er erneut an. Nun ja, wenn jemand "später" sagt, meint er wahrscheinlich keinen Zeitraum von einer Viertelstunde. Aber egal, ich habe ihm dann vorgeschlagen, daß sie zurückruft, sobald sie da ist.
Dienstag, 15. April 2008
Międzyzdroje - Impressionen
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Naja, wahrscheinlich ist die Antwort so naheliegend wie banal: Der Fußspurenverursacher wollte nach langer Wanderung zurück nach Międzyzdroje und war im übrigen eine Frau.
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Friedvolle Stille breitet sich aus. Die Sonne kriecht in alle Körperregionen und verbreitet eine wohlige Wärme, die selbst angeschwemmten Holzstücken ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern scheint.
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Tja, und wie krönt man einen 20-Kilometer-Gewaltmarsch durch knöcheltiefen Sand, über rundgeschliffene Steine, auf der Flucht vor Wildschweinen und wilden Hunden, immer bedroht vom Versinken in den ewigen Lehmgründen?
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Klarer Fall: Man sitzt auf der handgezimmerten, windschiefen Terrasse des 5-Sterne-Fischlokals "Złota Wydma*" und verspeist eine gebratene Scholle. Voller Stolz blicken die Wanderer auf ihre gemeinsamen Großtaten zurück. Ein Film voller bunter Bilder spult sich ab: Sturmmöwen - Steilküste - die Gezeitenfrage - Ex-Scholle - kaltes Wasser, nackte Füße - Lamakopf - TUI-Reklamebild - Fischkutter, friedlich in der Sonne auf den nächsten Einsatz wartend.
Still essen die Wanderer ihre Scholle auf und spülen eventuell aufkommende Zweifel mit einem Schluck vergorenen Gerstensaftes runter. Nach dem ersten Glas wird die Stimmung etwas heiterer. Der Vanitas-Gedanke wandelt sich zu einem Sturm albernen Gelächters.
Bilanz:
Sonnenstunden (gefühlt): 145.
tote Schollen: 4
Wildschweine: 1 (nicht von allen Beteiligten gesehen)
* [goldene Düne]
[gemeinsam verfaßter Beitrag]
Montag, 14. April 2008
Später Nachtrag - Olderdissen
Gleich eingangs trifft man auf eine reichhaltige Wasserwelt, die indes sommers wie winters allerlei, bildhaft geschilderte Gefahren birgt:
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Das sind irgendwelche Rinder, aber was für Apparate! Das gäbe ein schönes Carpacchio für mehrere Personen...
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Mittwoch, 9. April 2008
Großer Auftritt
Was gab es noch so? Am Montag disputierte die Schlaf- und Gedächtnisexpertin erfolgreich, und im Rahmen des anschließenden Sektgetrinkes dürfte ein Photo entstanden sein, auf dem ich neben HJM stehe. Hoffentlich veröffentlicht das keiner im Internet! Dann wurde mir ein Vortrag im Kolloquium ans Knie gebunden; am 10. Juni isses soweit. Der CD-Spieler spielt inzwischen gar keine CDs mehr ab; in den letzten Tagen gab es jede Menge Fußball; das Wetter ist echt aprilmäßig wechselhaft und häufig überraschend kalt; ausschlafen ist super; morgen geht es nach Berlin, und übermorgen endlich nach Polen, an die schöne kalte Ostsee, in das Land von Paprykarz Szczecinski und Zapiekanky.
Samstag, 5. April 2008
Sonnabends
Ferner recherchiert man den diversen Freizeitgestaltungsgelegenheiten Bielefelds hinterher. Ein Blick aufs Wetter genügt, um den geplanten Tierparkausflug auf morgen zu verschieben. Ein Blick aufs Portemonnaie verschiebt den Kunsthallenbesuch auf Mittwoch (Eintritt frei für Studierende) und den Kinobesuch auf Montag (Kinotag). Ein Blick auf den Winterspeck führt direkt ins Ishara zum Schwimmen. Gleich am Eingang, noch bevor man überhaupt ein Ticket erwarb, wird man des Vordrängelns verdächtigt und von so einer blöden, grinsenden Kuh angepöbelt. Drinnen springen adipöse Kinder vom Brett und erzeugen Sog, der einem entgegenschlägt beim Schwimmen. Wie immer bekomme ich vom Chlorwasser rote Augen, und außerdem stelle ich fest, daß Schwimmen total langweilig ist. Anschließend wird im Mexims die zweite Hälfte des Bundesligaspieltages verfolgt, und, was soll man sagen, in der 90. Minute schießt die Arminia tatsächlich ein Tor und gewinnt das erste Spiel des Jahres.
Naja, und dann Königsberger Klopse. Hmmmmh.
Mittwoch, 2. April 2008
Zwonull!*
Ich verabschiede mich jetzt in meinen Jahresurlaub. Gehabt euch wohl!
*[Nachtrag: Vordiplom in psychologischer Methodenlehre und Statistik]
Dienstag, 1. April 2008
Is' nich Ihr Ernst, wa?
Bei der Planung meines weiteren Studienverlaufs habe ich festgestellt, daß ich tatsächlich 2010 fertigwerden könnte. Vorausgesetzt natürlich, ich knacke diese Diff-Prüfung. Ach ja, und diese netten Heinis von der Methodenlehre machen es doch tatsächlich bis zum letzten Moment spannend. Morgen ist ja der Tag, an dem sie die Ergebnisse spätestens veröffentlichen müssen. Heute habe ich natürlich nicht ca. hundertmal nachgeschaut, ob sies nicht doch einen Tag vorher schon fertighaben, aber naja. Morgen eben.
Es ist plötzlich erstaunlich warm geworden, aber die Luft ist schlecht und macht müde. Es wird natürlich nicht besser, wenn man bis 2 Uhr nachts auf youtube Videos anschaut und bei der Gelegenheit das großartige Leningrad von Billy Joel und überhaupt Billy Joel wiederentdeckt. Aber nun, ich wenigstens habe Urlaub. Der Rockstar muß zu nachtschlafener und ausgesprochen unchristlicher Zeit in die Fachhochschule fahren und dort allerlei lernen oder sogar, wie heute, Klausuren schreiben bzw. ankreuzen. Also: kurz Kaffee kochen, viel Erfolg wünschen und wieder ab in die Falle, hehe.
Auch großartig gestern: nach langer Zeit mal wieder die komplette Maulhelden-CD durchgehört, sich schlappgelacht und gefreut, daß die CD seinerzeit aufgenommen wurde, und bedauert, daß sie sich aufgelöst haben.