Sonntag, 20. April 2008

Below the Big Car

Angrillen war heut. Beim Seminarleiter aufm Balkon.
Vorher wurde noch, naja, na gut, überhaupt, der Sonntag recht herrlich vertrullert - im Selbstversuch, ob immer noch Chopins Polonaisen, über die man auf Vinyl verfügt, zünden, oder ob man dann dann doch lieber zu den Cocteau Twins, lobens- und dankenswerterweise ebenfalls als Schallplatte vorhanden und somit nicht den launigen Launen des sogenannten CD-Abspielgeräts unterworfen, greift. Bei Cocteau Twins fällt mir ein, daß ich unlängst im ausgerechnet Spiegel lesen mußte oder durfte, daß das "neue" Portishead-Album nun erschienen ist und offenbar sogar in der Öffentlichkeitsarbeit den Anspruch vor sich herträgt, niemandem gefallen zu dürfen. Und in welcher Band hat denn Elizabeth Frazer noch gesungen?

Aber zum Angrillen. Eine hübsche Milliarde mir völlig unbekannter Menschen hüpfte auf dem Balkon umher, aber die Sympathieträger waren auch anwesend. Es gab Wurst und Fleisch und zweierlei Nudelsalat, wie die Schwester feststellte (in dem einen waren keine sauren Gurken), und Kölsch, naja, und gesungen wurde später auch, herrje.

Ich bin mir hundertprozentig sicher, daß ich noch nie vom Seminarleiterbalkon aus die Sparrenburg gesehen habe, aber heute. Und zwar links Kirchturm, dann Sparrenburg mit Fahne, dann wieder Kirchturm, dann, ganz rechts, Stars and Stripes on the Amerikahaus, das es hier natürlich auch gibt. Und Sonnenuntergang, und klarer Himmel, und später Sterne - direkt über uns der große Wagen. Allgegenwärtig der Grillgeruch, das Fleisch- und Wurstaroma, die laue Luft. Komisch, daß pures Grillen schon so glücklich oder zumindest entspannt macht.

Soso, der Konfident verabschiedet sich langsam und kontrolliert nach Mexico. Glückwunsch dazu! Und mindestens ebenso viel Glückwunsch zu der ge- und entspannten, reflektierten und neugierigen Haltung, die damit einhergeht. Hasta la vista!

Die berühmt-berüchtigten Geschwister sind vor allem an der dreckigen Lache zu erkennen. Grammatik is, was man drüber macht. Vokale werden völlig überbewertet. Ach, Sprache! Ach, unterm Sternenhimmel ist so schön diskutieren. Das war, und das konnte man hier nachmittags noch nicht ahnen, mein erster richtiger Bielefelder Sommerabend. Mit Kumpanen. Fein.

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