Ich möchte keine neue Liste unpassender Worte beginnen, weil das öd ist. Aber trotzdem fällt es mir immer wieder auf, daß Ausländerkinder heutzutage Jugendliche mit Migrationshintergrund sind. Das eigentlich blöde - daß man nämlich nicht sehen kann, ob der im weitesten Sinne südländisch aussehende S-Bahn-Beschmierer wirklich Türke oder nicht doch ein lange eingebürgerter Deutscher mit türkischen (oder jugoslawischen, bulgarischen, italienischen oder griechischen) Eltern ist, bleibt dabei ja verschwiegen. Unser Blut- und Bodenstaatsbürgerrecht macht den Unterschied ja nun nicht daran fest, ob man in Deutschland geboren wurde. Deshalb muß die Bildzeitung immer dazuschreiben Deutsch-Libanese*, wenn mal wieder ein Koffer herrenlos auf einem Kopfbahnhof entdeckt wurde und infolgedessen alle Bankangestellten Frankfurt (Main)s zu spät kamen.
Aber ist es eigentlich nicht egal, welche Nationalität und/oder welchen ethnischen Hintergrund jemand hat?
Ich arbeite gottlob in einer Klinik, in der noch nicht eine einzige Seniorin gesichtet wurde. Wir haben es mit Patienten zu tun, und so werden sie auch genannt. Wenn es wichtig ist, daß sie berentet sind, dann heißen sie Rentner. Die Ärzte heißen Doktor, unabhängig davon, ob sie den Titel erworben haben, und wenn ich einen Kittel anhabe, bin ich auch schnell mal die Frau Doktor, weil ich auf der anderen Seite sitze und einen Kittel anhabe.
Ein weiterer Begriff, der mich zusehends böse machen kann, ist der der sozial schwachen Familien. Erstens wird damit alles mögliche gemeint, das durchaus Differenzierung verdient hätte. Zweitens ist eine Familie mit wenig Geld vermutlich arm, aber ihr gleich Defizite im sozialen Leben zu unterstellen, geht dann doch etwas weit. Umgekehrt ist es wahrscheinlich eher so, daß eine arme Familie nicht adäquat am sozialen Leben insgesamt teilnehmen kann, aber das ist doch nicht Folge eines selbstverschuldeten Versäumnisses! Unter sozial schwach stelle ich mir eher eine Person vor, der ich neulich auf einer Party begegnet bin und die ihr jeweiliges Erscheinen in der Küche mit Habe ich hier irgendwo mein Bier stehengelassen einleitete, um dann mit Pausenfüllern wie Und ihr kennt euch alle aus der Schule? und Seit ihr denn alle vergeben? loszulegen. Aber arm war der Typ wahrscheinlich nicht, wenn man seinen Erzählungen über die Penthäuser, die er beinahe mal erworben hätte, Glauben schenken konnte.
Wenn man den beschriebenen Familien schon eine pauschale Schwäche andichten möchte, wäre finanziell schwach wohl der passendere Ausdruck.
Also bitte aufpassen beim Gebrauch von Floskeln, besonders wenn sie geläufig geworden sind. Auch die Toleranz wird gerne bemüht, dabei kann unhinterfragte Toleranz auch bedeuten, dem netten Nazi von nebenan den Kinderspielplatz als Trainingsplatz für den Pitbull zu überlassen. Immerhin kann der ja auch Männchen machen.
*weil Deutscher klingt banal. Libanese ist nicht ganz richtig. Es ist aber auch ein Kreuz!
Montag, 22. März 2010
Samstag, 20. März 2010
Und vorläufiges Fazit will gezogen werden
Oder was macht man mit Faziten (oder wie heißt davon die Mehrzahl?) - hat man die, macht man die, oder zieht man die eben? Wenn ich es so lese, klingt es komisch.
Also, jedenfalls habe ich nun fast ein Vierteljahr in Berlin gelebt, in einem Viertel, wo ich noch nie gewohnt habe, und mit einer Tätigkeit, der ich noch nie nachgegangen bin (und ohne eine Tätigkeit, der ich sonst immer nachgehe). Was nehme ich mit nach Bielefeld?
Wenn man um elf irgendwo sein soll, muß man eher um acht aufstehen, je nachdem, wie geduscht und kaffeegetrunken man sein will. In Bielefeld reicht es locker, um halb zehn aufzustehen, und das ist ja gefühltes ausschlafen.
In Berlin breitet sich schnell Buchstabenarmut aus, und allenthalben muß man die Flohmärkte nach neuem Lesestoffnachschub durchwühlen. Allein schon die langen Straßenbahnminuten lassen die Büchervorhaben purzeln, und daheim kann man auch nicht immer nur das Internet auslesen. In Bielefeld brauche ich für manches Machwerk Wochen, einfach weil ich (Ich!) nicht richtig zum Lesen komme: in der überfüllten Bahn lohnt es kaum, und meistens fahre ich eh Auto bzw. Fahrrad. In der Uni lese ich andern Kram, und von der Arbeit komme ich meist so spät heim, daß das Internet an Zerstreuung ausreicht. Bloß im Bett gibt es ein paar Zeilen, oder wenn ich bei der Prinzessin fernsehen muß.
Haupterkenntnis: Natürlich komme ich mit wenig Kram aus. (Habe eigentlich eh schon wenig, wegen der vielen Umzüge, aber immer noch zu viel.) Trotzdem haben mir Dinge, vor allem Bücher und Photos, gefehlt. Ganz asketisch möchte ich nicht sein.
Weitere Haupterkenntnis: Auf kulturelle Highlights nicht unbedingt ein Dreivierteljahr nach Bekanntgabe noch warten zu müssen, empfinde ich als großartig. Und selbst wenn sich weder Max Goldt noch die berlin bunny lectures nicht die Ehre gegeben hätten, habe ich mittels der Lesebühnen, die es ja praktisch immer gibt (und wo man deshalb dann doch fast nie hingeht) trotzdem immer frei verfügbare, niedrigschwellige Angebote gehabt.
Noch wichtigere Haupterkenntnis: Es wäre der richtige Beruf für mich (zumindest so, wie ich ihn hier ausleben konnte). Und ich habe ein deutliches Gefühl dafür gewonnen, was ich noch alles werde lernen müssen.
Weitere nicht unerhebliche Erkenntnis: Ich liebe diese Stadt. Sie ist groß, laut, manchmal unhöflich und nie charmant, aber gibt es etwas besseres, als sich in einer Straßenbahn von Weißensee nach Mitte schaukeln zu lassen? Ist es nicht großartig, daß ich mitten in der Nacht problemlos von Friedrichshain heimkomme (wenn auch in einer gut besetzten M10)? Daß man wegen Filmarbeiten in der Oranienburger Straße die Straßenseite wechseln muß? Daß man überall leckere Broiler für 2,50 bekommt? Daß man fast immer sein eigenes Tempo laufen kann, ohne ständig zusammenzustoßen oder aufgehalten zu weden? Daß hier diejenigen schief (und spöttischen Lächelns) angeschaut werden, die bei minus 20 Grad in Strumpfhose und Pfennigabsätzen nebst blankem Hüftspeck über Eisberge turnen? Und nicht diejenigen, die in derben und angemessenen Kleidern und Schuhwerken die winterliche Stadt bezwingen? (Und ich könnte noch mehr aufzählen.)
Also, jedenfalls habe ich nun fast ein Vierteljahr in Berlin gelebt, in einem Viertel, wo ich noch nie gewohnt habe, und mit einer Tätigkeit, der ich noch nie nachgegangen bin (und ohne eine Tätigkeit, der ich sonst immer nachgehe). Was nehme ich mit nach Bielefeld?
Wenn man um elf irgendwo sein soll, muß man eher um acht aufstehen, je nachdem, wie geduscht und kaffeegetrunken man sein will. In Bielefeld reicht es locker, um halb zehn aufzustehen, und das ist ja gefühltes ausschlafen.
In Berlin breitet sich schnell Buchstabenarmut aus, und allenthalben muß man die Flohmärkte nach neuem Lesestoffnachschub durchwühlen. Allein schon die langen Straßenbahnminuten lassen die Büchervorhaben purzeln, und daheim kann man auch nicht immer nur das Internet auslesen. In Bielefeld brauche ich für manches Machwerk Wochen, einfach weil ich (Ich!) nicht richtig zum Lesen komme: in der überfüllten Bahn lohnt es kaum, und meistens fahre ich eh Auto bzw. Fahrrad. In der Uni lese ich andern Kram, und von der Arbeit komme ich meist so spät heim, daß das Internet an Zerstreuung ausreicht. Bloß im Bett gibt es ein paar Zeilen, oder wenn ich bei der Prinzessin fernsehen muß.
Haupterkenntnis: Natürlich komme ich mit wenig Kram aus. (Habe eigentlich eh schon wenig, wegen der vielen Umzüge, aber immer noch zu viel.) Trotzdem haben mir Dinge, vor allem Bücher und Photos, gefehlt. Ganz asketisch möchte ich nicht sein.
Weitere Haupterkenntnis: Auf kulturelle Highlights nicht unbedingt ein Dreivierteljahr nach Bekanntgabe noch warten zu müssen, empfinde ich als großartig. Und selbst wenn sich weder Max Goldt noch die berlin bunny lectures nicht die Ehre gegeben hätten, habe ich mittels der Lesebühnen, die es ja praktisch immer gibt (und wo man deshalb dann doch fast nie hingeht) trotzdem immer frei verfügbare, niedrigschwellige Angebote gehabt.
Noch wichtigere Haupterkenntnis: Es wäre der richtige Beruf für mich (zumindest so, wie ich ihn hier ausleben konnte). Und ich habe ein deutliches Gefühl dafür gewonnen, was ich noch alles werde lernen müssen.
Weitere nicht unerhebliche Erkenntnis: Ich liebe diese Stadt. Sie ist groß, laut, manchmal unhöflich und nie charmant, aber gibt es etwas besseres, als sich in einer Straßenbahn von Weißensee nach Mitte schaukeln zu lassen? Ist es nicht großartig, daß ich mitten in der Nacht problemlos von Friedrichshain heimkomme (wenn auch in einer gut besetzten M10)? Daß man wegen Filmarbeiten in der Oranienburger Straße die Straßenseite wechseln muß? Daß man überall leckere Broiler für 2,50 bekommt? Daß man fast immer sein eigenes Tempo laufen kann, ohne ständig zusammenzustoßen oder aufgehalten zu weden? Daß hier diejenigen schief (und spöttischen Lächelns) angeschaut werden, die bei minus 20 Grad in Strumpfhose und Pfennigabsätzen nebst blankem Hüftspeck über Eisberge turnen? Und nicht diejenigen, die in derben und angemessenen Kleidern und Schuhwerken die winterliche Stadt bezwingen? (Und ich könnte noch mehr aufzählen.)
Kleider und IQ-Punkte machen Leute
Zwei Patienten, wie sie gegensätzlicher nicht sein können, und doch sollten sie beide einen Platz in einer Gesellschaft haben, die großen Wert auf die Menschenwürde und den Gleichheitsgedanken legt.
Der eine, ein überdurchschnittlich begabter Betriebswirtschaftler, erleidet unschuldig einen Verkehrsunfall, infolgedessen er Rippenbrüche und einen Darmabriß erleidet. Nach unzähligen Operationen, ist er inklusive des freilich nun verkürzten Darmes einigermaßen wiederhergestellt und versucht über das Hamburger Modell die Wiedereingliederung in den Beruf. Einen Tag vor der Untersuchung hat er seinen positiven Erwerbsunfähigkeitsrentenbescheid bekommen.
Der andere ist nur wenig älter, hat nach acht Schuljahren die Sonderschule verlassen und nie eine ordentliche Ausbildung erhalten. Da er aus irgendeinem Grunde vor dreißig Jahren von einer Brücke auf ein S-Bahn-Gleis fiel und sich bei der Gelegenheit die Wirbelsäule brach, ist er für die im ungelernten Bereich üblichen körperlichen Arbeiten wenig geeignet, und andere Arbeit gibt es für ihn nicht. Trotzdem sitzt er nach wie vor auf Hartz IV. Ein Rentenantrag wird abgelehnt, während der Verhandlung über den Widerspruch äußert ein Gutachter, daß Bewohner des Stadtbezirks Neukölln ja wohl selber schuld seien, wenn sie da lebten und vor die Hunde gingen.
Wer mich kennt, wird sich lebhaft vorstellen können, daß ich da an die Decke gehe.
Wenn mir Herr Westerwelle auch nur einen Job zeigen könnte, der für den zweiten Patienten geeignet wäre und zur Verfügung stünde, dann würde ich seine Auslassungen nachvollziehen können. Welcher Zacken dem Sozialstaat im übrigen aus der Krone bräche, wenn der zweite Patient sein 300 Öre Frührente bekäme, bleibt mir übrigens ebenfalls unklar.
Beide Patienten sind von ihren Voraussetzungen her nicht gleich, aber sie sollten, nach dem Grundgesetz, vor dem Gesetz und dem Sozialstaat neben allen seinen Auswüchsen gleich behandelt werden. Werden sie aber nicht. Einer ist intelligent, eloquent, in adäquate Textilien gehüllt und kennt seine Rechte. Der andere trägt eine zu enge Jeans und viel Blech im Gesicht, kann sich keine drei Wörter merken und hat einen Intelligenzquotienten an der Grenze zur geistigen Behinderung. Dann darf er sich noch von einem amtsmüden und offensichtlich ungeeigneten Gutachter anhören, daß er sich das mit Neukölln ja mal hätte besser überlegen können! Ich glaub', es hackt! Der Gutachter sollte mir nicht im Dunkeln oder überhaupt irgendwo begegnen!
Der erste Patient, der im übrigen ja trotzdem auch eine arme Sau ist, mit wahrscheinlich dauerhaften und durchaus spürbaren Beeinträchtigungen, hat nun die Wahl: sich mit Mitte vierzig zur Ruhe setzen, die EU-Rente genießen und reisen oder sonstwie nett leben? Oder doch arbeiten gehen, die Belastungsfähigkeit austesten, was leisten. Sonst zählt ja hierzulande nichts.
Der zweite Patient hat keine Wahl. Ich hab ihm mal, weil das ja offensichtlich sonst keiner macht, den sozialpsychiatrischen Dienst von Neukölln rausgesucht und aufgeschrieben. Ich hoffe er meldet sich da. Zwingen kann man ihn ja, gottseidank, nicht.
Der eine, ein überdurchschnittlich begabter Betriebswirtschaftler, erleidet unschuldig einen Verkehrsunfall, infolgedessen er Rippenbrüche und einen Darmabriß erleidet. Nach unzähligen Operationen, ist er inklusive des freilich nun verkürzten Darmes einigermaßen wiederhergestellt und versucht über das Hamburger Modell die Wiedereingliederung in den Beruf. Einen Tag vor der Untersuchung hat er seinen positiven Erwerbsunfähigkeitsrentenbescheid bekommen.
Der andere ist nur wenig älter, hat nach acht Schuljahren die Sonderschule verlassen und nie eine ordentliche Ausbildung erhalten. Da er aus irgendeinem Grunde vor dreißig Jahren von einer Brücke auf ein S-Bahn-Gleis fiel und sich bei der Gelegenheit die Wirbelsäule brach, ist er für die im ungelernten Bereich üblichen körperlichen Arbeiten wenig geeignet, und andere Arbeit gibt es für ihn nicht. Trotzdem sitzt er nach wie vor auf Hartz IV. Ein Rentenantrag wird abgelehnt, während der Verhandlung über den Widerspruch äußert ein Gutachter, daß Bewohner des Stadtbezirks Neukölln ja wohl selber schuld seien, wenn sie da lebten und vor die Hunde gingen.
Wer mich kennt, wird sich lebhaft vorstellen können, daß ich da an die Decke gehe.
Wenn mir Herr Westerwelle auch nur einen Job zeigen könnte, der für den zweiten Patienten geeignet wäre und zur Verfügung stünde, dann würde ich seine Auslassungen nachvollziehen können. Welcher Zacken dem Sozialstaat im übrigen aus der Krone bräche, wenn der zweite Patient sein 300 Öre Frührente bekäme, bleibt mir übrigens ebenfalls unklar.
Beide Patienten sind von ihren Voraussetzungen her nicht gleich, aber sie sollten, nach dem Grundgesetz, vor dem Gesetz und dem Sozialstaat neben allen seinen Auswüchsen gleich behandelt werden. Werden sie aber nicht. Einer ist intelligent, eloquent, in adäquate Textilien gehüllt und kennt seine Rechte. Der andere trägt eine zu enge Jeans und viel Blech im Gesicht, kann sich keine drei Wörter merken und hat einen Intelligenzquotienten an der Grenze zur geistigen Behinderung. Dann darf er sich noch von einem amtsmüden und offensichtlich ungeeigneten Gutachter anhören, daß er sich das mit Neukölln ja mal hätte besser überlegen können! Ich glaub', es hackt! Der Gutachter sollte mir nicht im Dunkeln oder überhaupt irgendwo begegnen!
Der erste Patient, der im übrigen ja trotzdem auch eine arme Sau ist, mit wahrscheinlich dauerhaften und durchaus spürbaren Beeinträchtigungen, hat nun die Wahl: sich mit Mitte vierzig zur Ruhe setzen, die EU-Rente genießen und reisen oder sonstwie nett leben? Oder doch arbeiten gehen, die Belastungsfähigkeit austesten, was leisten. Sonst zählt ja hierzulande nichts.
Der zweite Patient hat keine Wahl. Ich hab ihm mal, weil das ja offensichtlich sonst keiner macht, den sozialpsychiatrischen Dienst von Neukölln rausgesucht und aufgeschrieben. Ich hoffe er meldet sich da. Zwingen kann man ihn ja, gottseidank, nicht.
Mittwoch, 17. März 2010
Ich habe mit einer Zeichnung, auf der Westberlin (fast) gar nicht vorkommt, ein Buch gewonnen, das noch gar nicht erschienen ist und in welchem es um blöde Kunden geht!
Wie ein Sechser im Lotto sich anfühlt, kann ich mir jetzt ein bißchen besser vorstellen.
Bei den berlin bunny lectures sollten heute als Stille Aufgabe mentale Landkarten bildifiziert werden. Meine Aufgabe war es eigentlich, eine schematische Darstellung Berlins vor bzw. bis 1989 (inkl. Mauerverlauf) anzufertigen. Ich konfundierte allerdings diese Aufgabe unwissentlich mit dem Auftrag der rotweinholenden Nachbarin (Berlins Bezirke) und fabrizierte infolgedessen und des unabhängig davon hereinbrechenden Zeitdrucks lediglich eine verhältnismäßig gelungene Darstellung von Berlin (Hauptstadt der DDR) mit ergänzender, präziser Angabe der Stadtbezirke sowie des Westberliner Grenzverlaufs und ohne nähere Angaben im entsprechenden Inneren (wie auf den Ostberliner Stadtplänen, wo zufällig 'ne Ecke Westberlin mit drauf war). Vulgo: es gab eine komplementäre Zeichnung eines offensichtlich Westberliners, der allerdings nicht, wie ich, zu Ruhm und Ehren gelangte und vorne ein frisch gedrucktes Buch abholen durfte, jedenfalls nicht vor mir!
(Ich werde es versuchen, die entsprechenden Dokumente nachwirksam in meine Pfötchen zu bekommen.)
Bei den berlin bunny lectures sollten heute als Stille Aufgabe mentale Landkarten bildifiziert werden. Meine Aufgabe war es eigentlich, eine schematische Darstellung Berlins vor bzw. bis 1989 (inkl. Mauerverlauf) anzufertigen. Ich konfundierte allerdings diese Aufgabe unwissentlich mit dem Auftrag der rotweinholenden Nachbarin (Berlins Bezirke) und fabrizierte infolgedessen und des unabhängig davon hereinbrechenden Zeitdrucks lediglich eine verhältnismäßig gelungene Darstellung von Berlin (Hauptstadt der DDR) mit ergänzender, präziser Angabe der Stadtbezirke sowie des Westberliner Grenzverlaufs und ohne nähere Angaben im entsprechenden Inneren (wie auf den Ostberliner Stadtplänen, wo zufällig 'ne Ecke Westberlin mit drauf war). Vulgo: es gab eine komplementäre Zeichnung eines offensichtlich Westberliners, der allerdings nicht, wie ich, zu Ruhm und Ehren gelangte und vorne ein frisch gedrucktes Buch abholen durfte, jedenfalls nicht vor mir!
(Ich werde es versuchen, die entsprechenden Dokumente nachwirksam in meine Pfötchen zu bekommen.)
Sonntag, 14. März 2010
Back to Bansin??
Für den Fall, daß ich mal überhaupt nicht weiß, wohin mit meinem Geld, und gleichzeitig eine Gemeinde händeringend nach einem Investor für ein unbewohntes, seit Jahren leerstehendes Haus sucht: ich bin dabei. Das Haus hat alle Vorteile und keine Nachteile: Nordost- und Südwestseite je mit einem großzügigen Balkon ausgestattet, wobei ersterer auf die Ostsee und letzterer auf den Schloonsee und überhaupt nicht auf andere Ferienhäuser guckt. Der Garten erscheint üppig und nach Abriß einer überflüssigen Baracke direkt im Sinne des Freizeitverbrings nutzbar. Straßenverkehr, unmittelbarer: keiner. Ausblick: grandios. Das Haus ist auch nicht zu groß, sondern in allen Belangen völlig angemessen. Also!
So sieht die Strandpromenda direkt vor dem Haus aus.
Das allerdings war heute der Blick aus dem Autofenster kurz vor Berlin (ca. Wandlitz). Jetzt bin ich langsam auch bereit, in den allgemeinen Chor (der seit 6 Wochen schon erschallt) einzustimmen, daß es nun aber mal genug sei mit dem Winter, und daß es jetzt mal mit dem Frühling losgehen könne.
Man kann sagen, daß hier in Berlin-Weißensee ungefähr zehn Zentimeter Schneematsch gefallen sind, denn so sieht es zumindest aus.
Die nächsten Tage bringen übrigens den Film Boxhagener Platz und die neue Ausgabe der Berlin Bunny lectures, Bericht folgt vielleicht!
So sieht die Strandpromenda direkt vor dem Haus aus.
Das allerdings war heute der Blick aus dem Autofenster kurz vor Berlin (ca. Wandlitz). Jetzt bin ich langsam auch bereit, in den allgemeinen Chor (der seit 6 Wochen schon erschallt) einzustimmen, daß es nun aber mal genug sei mit dem Winter, und daß es jetzt mal mit dem Frühling losgehen könne.
Man kann sagen, daß hier in Berlin-Weißensee ungefähr zehn Zentimeter Schneematsch gefallen sind, denn so sieht es zumindest aus.
Die nächsten Tage bringen übrigens den Film Boxhagener Platz und die neue Ausgabe der Berlin Bunny lectures, Bericht folgt vielleicht!
Freitag, 12. März 2010
Ahlbeck
Aus irgendeinem Grunde haben wir die Füße noch nicht ins Wasser gehalten... ansonsten isses aber feudal und daher angemessen, möchte ich sagen!
Sonntag, 7. März 2010
Bilder, mal
Marx, Engels und der Berliner Dom im berliner Schnee (ist schon zwei Wochen her, aber damals erschien der Schnee unverwundbar). Ein früher Feierabend in Ermangelung von Patienten.
Ungewöhnlich, zumindest, dieses gleichzeitige auftreten von Trabi-Pickup-selfmade und Wartburg-tourist MIT Anhänger (ebenfalls, versteht sich, original). In Weißensee ist alles möglich, auch das gehäufte Auftreten von Fahrzeugen, die älter als 20 Jahre sind (um die Ecke steht dauerhaft ein weiterer Trabant, naja, und bei den Straßenbahnen sind auch viele Tatrabahnen bei. Die sind aber immerhin mal von grundauf generalüberholt und gelb angestrichen worden!).
So, liebe Joghurtfreunde, das wars nun: in all euren Fruchtjoghurten befanden sich Fruchtzubereitungen der übelsten Klasse: Erdbeer-Rharbarber, Bircher Müsli und Pfirsich-Maracuja. Einfaches Joghurt ohne Drumherum gestaltet sich hingegen häufig schwierig. Nun ist es noch schwieriger geworden. Was um alles in der Welt soll Maisjoghurt darstellen? Und wer ißt sowas?
Meine liebe Fachschaft in Bielefeld, also, wir haben es ja schon gut, insofern wir über eine eigene studentische Studienberatung UND über einen eigenverantwortlich, unkontrollierten Fachschaftsraum, vulgo Psychocafé verfügen. Aber gegen ein Fachschaftshaus ist das ja wohl nix. Was haben wir eigentlich falsch gemacht?
Apropos falschmachen: Wenn man schon den Medizinstudenten nicht mehr zutraut, ihren entsprechenden Fachbereich zu finden und den Weg dorthin mit den richtigen lokalisationalen Adjektiven zu rezerpieren, dann ist vielleicht wirklich alle Hoffnung in den medizinischen Nachwuchs vergebens. Hätte man doch mehr Migranten und "sozial Schwache" zum Arztberuf ermuntern sollen?
Das ist der Tränenpalast, respektive, was von ihm übrigblieb, nachdem er von dem Schatten des Neubaus auf dem sogenannten Goldenen Dreiecks an der Friedrichstraße ereilt wurde. In der Vergrößerung sieht man noch deutlich die Aufschriften "Ausreise" und "Sortie", das russische Wort ist größtenteils zerstört. Innen ist alles leer. Und doch bin ich auch einmal durch den Tränenpalast gegangen! Aber Zwölfjährige führten damals kein Notizbuch bei sich und notierten. Leider! Jetzt steht der Salat in Form eines extrem langweiligen, grauen Betongebirges zwischen Tränenpalast und Friedrichstraße. Die Firma Ernst & Young scheint involviert.
Warum sind all die entscheidenden berliner Immobilienflächen an schnöden Mammon verscherbelt? Potsdamer Platz, wo ja immerhin von Kriegs- bis Teilungsende gar nichts geschah, außer das Horden von Busreisenden eine Wurst verspeisten und sich aufs Empörungspodest begaben: heute Sony und Benz, nicht schön, nicht innovativ, und für einen nicht sprichwörtlichen, sondern echten Apfel und Ei verkäuft. Einst die verkehrsreichste Kreuzung Europas oder der Welt. Ampel und so. Mediaspree, unendlich öd, darüber zu sprechen, aber ist die Fläche rund um die East Side Gallery so lange freigeblieben, um dann raffgierigen Medienfuzzis in den Rachen geworfen zu werden? Oder sogar Immobilienspekulanten? Das kleine Dreieck am Tränenpalast, hätte das seingemußt? Für so ein häßliches Haus? Für so eine undramatische Firma? Wenn da wenigstens das Bezirksamt Mitte einziehen würde! Aber auf diese Art haben all diese Gebäude auf den sogenannten Sahnegrundstücken nichts mit dem dahergelaufenen Berliner zu tun, und deshalb spaltet sich die Stadt derzeit in ganz andere Hälften als seinerzeit, als der Beton richtig und falsch vorgab. Potsdamer Platz ist für Touristen vermeintlich attraktiv. Aber Berliner? Einkaufszentren gibt es auch woanders, wohnen kann man sich da nicht leisten (und ist auch nicht vorgesehen), und mehr gibt es nicht.
Daß die Stadt an bedeutenden Orten auch mal selbst Akzente hätte setzen können, hat sie nun wieder an der Stelle des Palastes der Republik bewiesen. Anstatt aus der Ruine weiterhin Kultur zu schöpfen, anstatt wenigstens irgendwelche Projekte gleich welcher Art zu fördern, findet der Berliner eine leere Fläche vor, auf der im Winter Schneemänner angebaut werden. Im Sommer mal sehen, vielleicht Vogelscheuchen. Inzwischen haben aber die konservativen Schloß-Befürworter gemerkt, daß die Schloß-Idee bei zumindest denkenden Personen und/oder Berlinern nicht so gut ankommt, und nennen das Ganze jetzt auch ziemlich offiziell "Humboldt-Forum". Bloß, wenn sich alle auf ein Humboldt-Forum einigen können, muß es doch auch nicht wie das versch... Schloß aussehen oder? Oder warum?
Samstag, 6. März 2010
Seltsame Häufungen
Am interessantesten an der ganzen Arbeit ist sicherlich das Phänomen, dass es in einigen Wochen immer wieder irgendwelche Häufungen zu beobachten gibt. Da man am Tag niemals mehr als drei Patienten zu Gesicht bekommt, kann es nicht an einer verzerrten Aufmerksamkeit infolge eines Einzelerlebnisses liegen.
Noch zu Beginn hatte ich mehrmals Opis, die Demenzangst hatten, aber über 80 und fit wie Turnschuhe waren. Nur einer hingegen war wirklich dement. Dann hatte ich tagelang Leute, die aus unterschiedlichen Gründen Gesichtsfelddefekte hatten. Zwischendurch hatte ich eine plötzliche Aphasie-Häufung, d.h. die Patienten hatten aktuell keine Aphasie, aber entweder Sprachprobleme, oder sie waren in der Vergangenheit aphasisch gewesen, z.B. infolge Schlaganfall (die Häufung war so auffällig, dass ich dringend eine Aphasie-Checkliste finden mußte, weil ich mit dem behämmerten Aachener Aphasietest ja sowas von nicht zurechtkam - man stelle sich das einmal vor: ich untersuche die Patientin mit dem anderen Gedöns, und die Lieblingsmitpraktikantin liest sich eben in die AAT-Handhabung ein!). Nach Wochen ohne einen einzigen weiblichen Patienten rennen mir die Damen fast die Türe ein, so daß ich zwischendrin kurz überlegen mußte, wann ich eigentlich das letzte Mal einen Mann untersucht habe.
Einen Tag sitze ich in der Straßenbahn inmitten einer französischen Klassenfahrt. Am nächsten Tag erklimmt ein zweisprachig-deutsch-französisch-Kindergarten die Bahn, und in der Mensa gibt es Coq à vin. Eine Woche später fahre ich mit der M4, begleitet von einer Rotte russischer Punks, die sich über die Alkoholgehalte verschiedener Wodkamarken unterhalten. Auf russisch natürlich. Gleichen Tags haben wir einen russischen Patienten, der von seiner dolmetschenden Tochter begleitet wird, die während der Untersuchung kaum im Zaum zu halten ist. Die Mensa bringt Soljanka.
Wenn es seltsam anmutende Antworten gibt in den Testverfahren, dann häufen sie sich tageweise. In einer Wortflüssigkeitsaufgabe müssen binnen einer Minute so viele Tiere aufgezählt werden, wie den Patienten eben einfallen. An einem Tag war die erste Nennung zweimal Rhinozeros, sonst kam das Tier nie vor. Auch die Nennung anderer ungewöhnlicher Tiere häuft sich jeweils nach Tagen. So gab es an einem Tag zweimal die Reihung Ameise - Bär - Ameisenbär, sonst niemals, selbst wenn die beiden ersten Tiere genannt wurden. Auch in einer anderen Aufgabe, bei der einfach Bilder von Objekten benannt werden sollen, kommt es zu tagesformabhängigen Gleichnennungen: Die im letzten Bild zu sehenden Dominosteine wurden jeweils, im Brustton der Überzeugung, mit dem Ausruf Mikado! begrüßt. (Dann nicht laut loszulachen ist schwer. Tip: Das Prusten unterdrücken, das Lächeln nicht. Und anschließend kurz mit dem Patienten darüber sprechen, warum ihm das Mikado zuerst eingefallen ist, und den Begriff des semantischen Feldes erobern.)
Ich liebe diesen Beruf. Er ist bloß schwer zu erlernen.
Noch zu Beginn hatte ich mehrmals Opis, die Demenzangst hatten, aber über 80 und fit wie Turnschuhe waren. Nur einer hingegen war wirklich dement. Dann hatte ich tagelang Leute, die aus unterschiedlichen Gründen Gesichtsfelddefekte hatten. Zwischendurch hatte ich eine plötzliche Aphasie-Häufung, d.h. die Patienten hatten aktuell keine Aphasie, aber entweder Sprachprobleme, oder sie waren in der Vergangenheit aphasisch gewesen, z.B. infolge Schlaganfall (die Häufung war so auffällig, dass ich dringend eine Aphasie-Checkliste finden mußte, weil ich mit dem behämmerten Aachener Aphasietest ja sowas von nicht zurechtkam - man stelle sich das einmal vor: ich untersuche die Patientin mit dem anderen Gedöns, und die Lieblingsmitpraktikantin liest sich eben in die AAT-Handhabung ein!). Nach Wochen ohne einen einzigen weiblichen Patienten rennen mir die Damen fast die Türe ein, so daß ich zwischendrin kurz überlegen mußte, wann ich eigentlich das letzte Mal einen Mann untersucht habe.
Einen Tag sitze ich in der Straßenbahn inmitten einer französischen Klassenfahrt. Am nächsten Tag erklimmt ein zweisprachig-deutsch-französisch-Kindergarten die Bahn, und in der Mensa gibt es Coq à vin. Eine Woche später fahre ich mit der M4, begleitet von einer Rotte russischer Punks, die sich über die Alkoholgehalte verschiedener Wodkamarken unterhalten. Auf russisch natürlich. Gleichen Tags haben wir einen russischen Patienten, der von seiner dolmetschenden Tochter begleitet wird, die während der Untersuchung kaum im Zaum zu halten ist. Die Mensa bringt Soljanka.
Wenn es seltsam anmutende Antworten gibt in den Testverfahren, dann häufen sie sich tageweise. In einer Wortflüssigkeitsaufgabe müssen binnen einer Minute so viele Tiere aufgezählt werden, wie den Patienten eben einfallen. An einem Tag war die erste Nennung zweimal Rhinozeros, sonst kam das Tier nie vor. Auch die Nennung anderer ungewöhnlicher Tiere häuft sich jeweils nach Tagen. So gab es an einem Tag zweimal die Reihung Ameise - Bär - Ameisenbär, sonst niemals, selbst wenn die beiden ersten Tiere genannt wurden. Auch in einer anderen Aufgabe, bei der einfach Bilder von Objekten benannt werden sollen, kommt es zu tagesformabhängigen Gleichnennungen: Die im letzten Bild zu sehenden Dominosteine wurden jeweils, im Brustton der Überzeugung, mit dem Ausruf Mikado! begrüßt. (Dann nicht laut loszulachen ist schwer. Tip: Das Prusten unterdrücken, das Lächeln nicht. Und anschließend kurz mit dem Patienten darüber sprechen, warum ihm das Mikado zuerst eingefallen ist, und den Begriff des semantischen Feldes erobern.)
Ich liebe diesen Beruf. Er ist bloß schwer zu erlernen.
Herr B. und Herr C.
Gewaltig ist die Angst vor der Demenz, dabei ist sie mitnichten das einzige, das uns ereilen kann und uns alles nimmt, was uns teuer ist: das Gedächtnis, die Intelligenz, die Freude und den Schmerz. Herr C. wartet bereits auf dem Flur, in Begleitung seiner asiatisch anmutenden, zierlichen Frau, die draußen auf ihn warten wird. Er trägt einen gleichfalls asiatisch anmutenden Morgenmantel aus schwerer, bestickter Seide. Der Dialekt ist gefärbt, vermutlich hessisch, der Mann ist, wie es im internistischen Befund heißt, "von adipösem Ernährungszustand", überhaupt stehen in diesen Befunden immer Intima über die Patienten drin, als sollten diese jene nicht lesen! Mindestens vier Sprachen spricht er, außer deutsch, er ist im Auswärtigen Amt, er hat sein Leben dem diplomatischen Dienst gewidmet (und gleich denke ich an meine eigenen Bekannten, die in irgendeiner Form mit Diplomatie in Berührung kamen oder sind), er war in verschiedenen arabischen Ländern und in der Sowjetunion und später Russland, Sibirien; seine Frau ist aus der Mongolei. Eine Enzephalitis unterbrach den Dienst in Saudi-Arabien, der Diplomat wird per Learjet nach Deutschland geflogen, er behält sich eine symptomatische Epilepsie, wegen der er gerade in der Charité liegt. Ob sie ihn nochmal hinbekommen, daß er wieder arbeiten kann?
Herr B. ist vergeßlich; findet manchmal den Weg zurück nicht, wenn er spazieren geht; Krimis sind ihm zu schnell, er kann oft nicht folgen und hat Schwierigkeiten, sich die Gesichter einzuprägen. Daß es mir genauso geht, ließ er nicht gelten! Auch er hat sein Leben lang gearbeitet; er hat eine geheimnisvoll klingende Berufsbezeichnung namens Lichtpauser erworben und dann eigentlich immer auf dem Bau gearbeitet. 1973 hat er der DDR mit Frau und Kind den Rücken gekehrt. Sein Fluchtgerät sei im Museum in der Friedrichstraße ausgestellt, das muß ich mir noch angucken! Und auf die Frage, ob seine Frau oder beide gemeinsam den Haushalt führen würden, guckt er mich groß an und sagt Das mache ich! Er sei bereits früh verwitwet und habe sich dann zehn Jahre mit dem Kind allein durchgeschlagen, zu einer Zeit, in der ein alleinerziehender Vater mit Sicherheit überhaupt nicht hip war, und seither sei er ein ausgesprochener Hausmann, gerade, daß seine Frau Wünsche äußern dürfe. Ein ganz und gar "unsoftiger" Typ, nett, aber von normal männlicher Erscheinung. Hätte man einfach nicht gedacht (und dann im Vergleich der 73jährige, der angibt, seit seiner Verwitwung in Thailand mit zwei Frauen in einem Haushalt zu leben, den die Damen führten, oder mein Lieblingsparkinsoner, der meistenteils bei seiner Frau lebte und dazu noch einen eigenen Haushalt hatte, wo er hingehen könne, wenn seine Frau zu anstrengend wird (oder er der Frau), und beide Haushalte wurden allein von der Frau geführt).
Ich habe gemerkt, daß es mir egal ist, ob einer mit den Händen oder mit seinem Hirn Geld verdient und Werte schafft (und ob diese Werte geistiger oder monetärer Art sind). Manche der Handarbeiter brachten ein reges Interesse und eine gewisse Furchtlosigkeit mit oder überraschten mit eigenwilligen Lebenskonstellationen. Die meisten meiner Patienten waren mir sympathisch, und die, die es nicht waren, brachten ein ganzes Bündel an antipathierelevanten Eigenschaften mit. Sympathie kam immer auf, wenn die Leute in ihrem Leben immer das beste draus gemacht haben, gekämpft, wenn zu kämpfen war, und hingenommen, wenn die Umstände nicht zu ändern waren. Einer sagte, ich nehme diese Beeinträchtigungen nicht einfach hin; ich will wissen, was es ist und was man dagegen tun kann. Auch wenn es nicht heilbar ist, will ich es dennoch wissen: ob ich es hinzunehmen oder zu bekämpfen habe.
Schlußendlich, wenn ich es mir recht überlege, können Herr B. und Herr C. nur hinnehmen: das Alter bzw. die Enzephalitis. Trotzdem sind sie in der Charité: um die Möglichkeiten auszuschöpfen, und das ist richtig so. (Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.)
Herr B. ist vergeßlich; findet manchmal den Weg zurück nicht, wenn er spazieren geht; Krimis sind ihm zu schnell, er kann oft nicht folgen und hat Schwierigkeiten, sich die Gesichter einzuprägen. Daß es mir genauso geht, ließ er nicht gelten! Auch er hat sein Leben lang gearbeitet; er hat eine geheimnisvoll klingende Berufsbezeichnung namens Lichtpauser erworben und dann eigentlich immer auf dem Bau gearbeitet. 1973 hat er der DDR mit Frau und Kind den Rücken gekehrt. Sein Fluchtgerät sei im Museum in der Friedrichstraße ausgestellt, das muß ich mir noch angucken! Und auf die Frage, ob seine Frau oder beide gemeinsam den Haushalt führen würden, guckt er mich groß an und sagt Das mache ich! Er sei bereits früh verwitwet und habe sich dann zehn Jahre mit dem Kind allein durchgeschlagen, zu einer Zeit, in der ein alleinerziehender Vater mit Sicherheit überhaupt nicht hip war, und seither sei er ein ausgesprochener Hausmann, gerade, daß seine Frau Wünsche äußern dürfe. Ein ganz und gar "unsoftiger" Typ, nett, aber von normal männlicher Erscheinung. Hätte man einfach nicht gedacht (und dann im Vergleich der 73jährige, der angibt, seit seiner Verwitwung in Thailand mit zwei Frauen in einem Haushalt zu leben, den die Damen führten, oder mein Lieblingsparkinsoner, der meistenteils bei seiner Frau lebte und dazu noch einen eigenen Haushalt hatte, wo er hingehen könne, wenn seine Frau zu anstrengend wird (oder er der Frau), und beide Haushalte wurden allein von der Frau geführt).
Ich habe gemerkt, daß es mir egal ist, ob einer mit den Händen oder mit seinem Hirn Geld verdient und Werte schafft (und ob diese Werte geistiger oder monetärer Art sind). Manche der Handarbeiter brachten ein reges Interesse und eine gewisse Furchtlosigkeit mit oder überraschten mit eigenwilligen Lebenskonstellationen. Die meisten meiner Patienten waren mir sympathisch, und die, die es nicht waren, brachten ein ganzes Bündel an antipathierelevanten Eigenschaften mit. Sympathie kam immer auf, wenn die Leute in ihrem Leben immer das beste draus gemacht haben, gekämpft, wenn zu kämpfen war, und hingenommen, wenn die Umstände nicht zu ändern waren. Einer sagte, ich nehme diese Beeinträchtigungen nicht einfach hin; ich will wissen, was es ist und was man dagegen tun kann. Auch wenn es nicht heilbar ist, will ich es dennoch wissen: ob ich es hinzunehmen oder zu bekämpfen habe.
Schlußendlich, wenn ich es mir recht überlege, können Herr B. und Herr C. nur hinnehmen: das Alter bzw. die Enzephalitis. Trotzdem sind sie in der Charité: um die Möglichkeiten auszuschöpfen, und das ist richtig so. (Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.)
Mittwoch, 3. März 2010
Liebe ist... Thunfischpizza. Das ist mein Lieblingsgericht.
http://www.youtube.com/watch?v=N1naG4CyB0I
Mein erster Bulle
Heute war ein Polizist da. Der war nett und klug. Eigentlich war er so, wie jeder Polizist, gemessen an den Erfordernissen polizeilicher Aufgaben, sein sollte, bloß ist der Dienst für die, die intelligent und menschenfreundlich und dann auch körperlich geschmeidig sind, eben nicht attraktiv genug. Aber das wollte ich nicht erzählen.
Der Polizist hat seit längerer Zeit Benommenheits- und Übelkeitszustände, manchmal Kopfschmerz, und eine unklare Sensibilitätsstörung am Kopf (vulgo: Taubheitsgefühle). Bis jetzt hat noch keiner rausgefunden, was es ist (und ja, Ärzte überschätzen sehr schnell ihre eigenen Kompetenz- und Zuständigkeitszugehörigkeiten, aber dazu später vielleicht mehr). Bereitwillig läßt sich der Polizist zu Psychologen und Psychiatern schicken, was ja landläufig immer als Zeichen für Einbildung und Psychosomatik gilt. Aber die finden auch nichts, keine Somatisierungsstörung, keine Depression. Was bleibt, ist die Benommenheit und die Übelkeit. Der Polizist geht weiter arbeiten. Nun wurde es innerhalb weniger Tage, er sollte ohnehin bald geplant aufgenommen werden, so schlimm, daß er die Rettungsstelle aufsucht, jetzt ist er in der Charité, und ich hoffe, daß unsere tüchtigen Neurologen endlich auch was-auch-immer-es-ist bei ihm ausmachen und behandeln.
So landläufig, so langweilig. Viele unserer Patienten haben vergleichbare Hürdenläufe hinter sich und landen in der Charité, weil endlich irgendwann einmal ein Arzt einknickt und die Kompetenz ans Uniklinikum abtritt. (Es gibt ja einen sogenannten Provinzehrgeiz: Wir schaffen das schon alleine, wir brauchen das BKA/ die Charité/ das Oberlandesgericht nicht.) Aber der Polizist beeindruckte mich mit seiner Entschlossenheit, die Wahrheit erfahren zu wollen, und seiner Bereitschaft, ihr, wenn sie denn ans Licht gezerrt ist, ins Auge zu schauen. Die mir in der Anmeldung vom Stationsarzt fast hämisch untergeschobene verdächtigte "lavierte Depression" (die es im Diagnosemanual eh nicht mehr gibt, aber da scheinen Ärzte ja öfter nicht reinzuschauen, wenn sie einem auch endogene und reaktive Depressionen und Psychosyndrome und Pseudodemenzen aufschreiben) konnte ich mithin nicht ausmachen. Der Polizist hätte sich auch mit einer Depressionsarbeitsdiagnose angefreundet, glaube ich. Aber was mein Weltbild, vielleicht nicht in Bezug auf Polizisten speziell, aber auf mittelständische Erfolgstytpen im allgemeinen etwas durcheinanderrüttelt, war die bedingungslos ehrliche Selbsteinschätzung seiner Situation vor der Erkrankung: Er habe einen Beruf, der ihm Spaß und lediglich "gesunden" Streß bereite, er habe eine Frau und zwei, wie er sich ausdrückte, wohlgeratene Kinder, mit denen er in einem schönen Haus lebe, und er malte dieses Bild nicht allzu idyllisch, nur eben so, wie es war, und er fügte hinzu: fast wie im Bilderbuch. Mit anderen Worten: Er ist glücklich. Oder gerade eben nicht? Wie oft hat er diese Gedanken, auch angestachelt von den teils bohrenden, teils heimtückisch-harmlosen Fragen der Phalanx von Psychotherapeuten, bereits gewälzt: Ist es ein goldener Käfig? Stimmt irgendwas nicht? Belüge ich mich selber, oder meine Frau, oder meine Kinder? Oder belügen die mich?
Am Ende kann er natürlich trotzdem eine Depression und sonst nix haben. Weil der Schein trügt. Weil er trotzdem unbewußt unzufrieden ist. Weil er einfach das 30prozentige Lebenszeitrisiko, eine zu entwickeln, abgegriffen hat. Gut. Aber nun stelle man sich vor, er hat eine limbische Enzephalitis. Das bekommt ein Psychiater mit seiner Somatisierungsstörung oder ein handelsüblicher Neurologe mit der lavierten Depression natürlich nicht heraus. Das würde er aber gar nicht bemerken, sondern den Patienten mit seinen unbestätigten Arbeitshypothesen quälen. Und auf Depression behandelt zu werden, wenn man keine hat, ist im besten Falle unproduktiv.
Der Polizist war ungeduldig, aber auch hartnäckig. Ich sagte das und bemerkte dazu, daß das wahrscheinlich die beiden Eigenschaften seien, die ihn zu einem vermutlich guten Polizisten machten, und da stimmte er nach kurzem Überlegen zu. Ich hoffe, daß wir viele von diesen Polizisten haben, und zwar überall - in Spezialeinheiten und im Streifendienst. Ich wünsche dem Polizisten, daß er genesen wird.
Der Polizist hat seit längerer Zeit Benommenheits- und Übelkeitszustände, manchmal Kopfschmerz, und eine unklare Sensibilitätsstörung am Kopf (vulgo: Taubheitsgefühle). Bis jetzt hat noch keiner rausgefunden, was es ist (und ja, Ärzte überschätzen sehr schnell ihre eigenen Kompetenz- und Zuständigkeitszugehörigkeiten, aber dazu später vielleicht mehr). Bereitwillig läßt sich der Polizist zu Psychologen und Psychiatern schicken, was ja landläufig immer als Zeichen für Einbildung und Psychosomatik gilt. Aber die finden auch nichts, keine Somatisierungsstörung, keine Depression. Was bleibt, ist die Benommenheit und die Übelkeit. Der Polizist geht weiter arbeiten. Nun wurde es innerhalb weniger Tage, er sollte ohnehin bald geplant aufgenommen werden, so schlimm, daß er die Rettungsstelle aufsucht, jetzt ist er in der Charité, und ich hoffe, daß unsere tüchtigen Neurologen endlich auch was-auch-immer-es-ist bei ihm ausmachen und behandeln.
So landläufig, so langweilig. Viele unserer Patienten haben vergleichbare Hürdenläufe hinter sich und landen in der Charité, weil endlich irgendwann einmal ein Arzt einknickt und die Kompetenz ans Uniklinikum abtritt. (Es gibt ja einen sogenannten Provinzehrgeiz: Wir schaffen das schon alleine, wir brauchen das BKA/ die Charité/ das Oberlandesgericht nicht.) Aber der Polizist beeindruckte mich mit seiner Entschlossenheit, die Wahrheit erfahren zu wollen, und seiner Bereitschaft, ihr, wenn sie denn ans Licht gezerrt ist, ins Auge zu schauen. Die mir in der Anmeldung vom Stationsarzt fast hämisch untergeschobene verdächtigte "lavierte Depression" (die es im Diagnosemanual eh nicht mehr gibt, aber da scheinen Ärzte ja öfter nicht reinzuschauen, wenn sie einem auch endogene und reaktive Depressionen und Psychosyndrome und Pseudodemenzen aufschreiben) konnte ich mithin nicht ausmachen. Der Polizist hätte sich auch mit einer Depressionsarbeitsdiagnose angefreundet, glaube ich. Aber was mein Weltbild, vielleicht nicht in Bezug auf Polizisten speziell, aber auf mittelständische Erfolgstytpen im allgemeinen etwas durcheinanderrüttelt, war die bedingungslos ehrliche Selbsteinschätzung seiner Situation vor der Erkrankung: Er habe einen Beruf, der ihm Spaß und lediglich "gesunden" Streß bereite, er habe eine Frau und zwei, wie er sich ausdrückte, wohlgeratene Kinder, mit denen er in einem schönen Haus lebe, und er malte dieses Bild nicht allzu idyllisch, nur eben so, wie es war, und er fügte hinzu: fast wie im Bilderbuch. Mit anderen Worten: Er ist glücklich. Oder gerade eben nicht? Wie oft hat er diese Gedanken, auch angestachelt von den teils bohrenden, teils heimtückisch-harmlosen Fragen der Phalanx von Psychotherapeuten, bereits gewälzt: Ist es ein goldener Käfig? Stimmt irgendwas nicht? Belüge ich mich selber, oder meine Frau, oder meine Kinder? Oder belügen die mich?
Am Ende kann er natürlich trotzdem eine Depression und sonst nix haben. Weil der Schein trügt. Weil er trotzdem unbewußt unzufrieden ist. Weil er einfach das 30prozentige Lebenszeitrisiko, eine zu entwickeln, abgegriffen hat. Gut. Aber nun stelle man sich vor, er hat eine limbische Enzephalitis. Das bekommt ein Psychiater mit seiner Somatisierungsstörung oder ein handelsüblicher Neurologe mit der lavierten Depression natürlich nicht heraus. Das würde er aber gar nicht bemerken, sondern den Patienten mit seinen unbestätigten Arbeitshypothesen quälen. Und auf Depression behandelt zu werden, wenn man keine hat, ist im besten Falle unproduktiv.
Der Polizist war ungeduldig, aber auch hartnäckig. Ich sagte das und bemerkte dazu, daß das wahrscheinlich die beiden Eigenschaften seien, die ihn zu einem vermutlich guten Polizisten machten, und da stimmte er nach kurzem Überlegen zu. Ich hoffe, daß wir viele von diesen Polizisten haben, und zwar überall - in Spezialeinheiten und im Streifendienst. Ich wünsche dem Polizisten, daß er genesen wird.
Dienstag, 2. März 2010
Tja, Schnee is' weg, plötzlich
Auf einmal ist einem die ganze Topographie der Stadt zugänglich, inklusive der Zerstörungen von Bürgersteigen durch Baumwurzeln, sowie die anspruchsvolle Gestaltung der Parkanlagen durch wohlmeinende Landschaftsarchitekten. Der Schnee ist nämlich weg, der hier alles in verschiedenen Stadien von Erscheinung und Zerfall und wieder frieren bedeckte. Er ließ bloß das vorher als verknappt gemeldete Streugut zurück, das jetzt eigentlich einer mal aufsammeln könnte, für den nächsten Winter. Jetzt wird es ja so bald keinen mehr geben. (Wahrscheinlich außer zwei Tage, wo wir mondän am Strand von Ahlbeck bummeln wollen. Da wird es noch einmal, äh, heiß hergehen.)
Es mangelt an Patienten. Soll man dankbar sein? Oder sind bloß die Ärzte zu faul, sie uns zu schicken? Jedenfalls ist quasi nichts zu tun, bloß muß ich einen glattgegelten Jung-FDP-Wähler einarbeiten. Was sagt man der Jugend, wenn sie das Bachelor-System verteidigt, weil es einem erleichtere, Stoff für ausschließlich eine Klausur zu lernen, den man anschließend vollständig vergessen könne? Oder das Zentral-Abitur deswegen doof findet, weil dann in Englisch die Schüler vom John F. Kennedy-Gymnasium bevorzugt würden? Und wie stellt man sich den als Psychologen vor? (Ich habe immer noch ein Psychologen-Idealbild vor Augen, dem einige, aber längst nicht alle Psychologen, die ich kenne, entsprechen.)
Habe mich an alles gewöhnt - lange Fahrtzeiten, blöde Gespräche in der Bahn, Dominanz von Kaiser's-Supermärkten und Allgegenwärtigkeit von Schnee in allen Erscheinungsformen, auch immateriellen. Dann geht es jetzt schon wieder dem Ende zu. Das nächste Mal Bielefeld ist die Rückkehr, nicht der Besuch. Das nächste Mal Berlin ist hingegen wieder als Besuch zu werten. Welch ein Luxus, hier eine eigene Butze zu haben und abends heimzukehren, ohne im vermeintlichen ansonsten-Zeitverschwendungswahn noch hundert Leute zu treffen! Entspannt schaue ich aus der Straßenbahn und weiß, auch in vierzig Jahren werde ich all die Einzelheiten da draußen nicht erobert haben und trotzdem kein schlimmes Defizit erleiden. Großstadt entspannt, was die großen Erledigungsängste angeht.
Es mangelt an Patienten. Soll man dankbar sein? Oder sind bloß die Ärzte zu faul, sie uns zu schicken? Jedenfalls ist quasi nichts zu tun, bloß muß ich einen glattgegelten Jung-FDP-Wähler einarbeiten. Was sagt man der Jugend, wenn sie das Bachelor-System verteidigt, weil es einem erleichtere, Stoff für ausschließlich eine Klausur zu lernen, den man anschließend vollständig vergessen könne? Oder das Zentral-Abitur deswegen doof findet, weil dann in Englisch die Schüler vom John F. Kennedy-Gymnasium bevorzugt würden? Und wie stellt man sich den als Psychologen vor? (Ich habe immer noch ein Psychologen-Idealbild vor Augen, dem einige, aber längst nicht alle Psychologen, die ich kenne, entsprechen.)
Habe mich an alles gewöhnt - lange Fahrtzeiten, blöde Gespräche in der Bahn, Dominanz von Kaiser's-Supermärkten und Allgegenwärtigkeit von Schnee in allen Erscheinungsformen, auch immateriellen. Dann geht es jetzt schon wieder dem Ende zu. Das nächste Mal Bielefeld ist die Rückkehr, nicht der Besuch. Das nächste Mal Berlin ist hingegen wieder als Besuch zu werten. Welch ein Luxus, hier eine eigene Butze zu haben und abends heimzukehren, ohne im vermeintlichen ansonsten-Zeitverschwendungswahn noch hundert Leute zu treffen! Entspannt schaue ich aus der Straßenbahn und weiß, auch in vierzig Jahren werde ich all die Einzelheiten da draußen nicht erobert haben und trotzdem kein schlimmes Defizit erleiden. Großstadt entspannt, was die großen Erledigungsängste angeht.
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