Sonntag, 7. März 2010

Bilder, mal


Marx, Engels und der Berliner Dom im berliner Schnee (ist schon zwei Wochen her, aber damals erschien der Schnee unverwundbar). Ein früher Feierabend in Ermangelung von Patienten.

 

Ungewöhnlich, zumindest, dieses gleichzeitige auftreten von Trabi-Pickup-selfmade und Wartburg-tourist MIT Anhänger (ebenfalls, versteht sich, original). In Weißensee ist alles möglich, auch das gehäufte Auftreten von Fahrzeugen, die älter als 20 Jahre sind (um die Ecke steht dauerhaft ein weiterer Trabant, naja, und bei den Straßenbahnen sind auch viele Tatrabahnen bei. Die sind aber immerhin mal von grundauf generalüberholt und gelb angestrichen worden!). 



So, liebe Joghurtfreunde, das wars nun: in all euren Fruchtjoghurten befanden sich Fruchtzubereitungen der übelsten Klasse: Erdbeer-Rharbarber, Bircher Müsli und Pfirsich-Maracuja. Einfaches Joghurt ohne Drumherum gestaltet sich hingegen häufig schwierig. Nun ist es noch schwieriger geworden. Was um alles in der Welt soll Maisjoghurt darstellen? Und wer ißt sowas?


 

Meine liebe Fachschaft in Bielefeld, also, wir haben es ja schon gut, insofern wir über eine eigene studentische Studienberatung UND über einen eigenverantwortlich, unkontrollierten Fachschaftsraum, vulgo Psychocafé verfügen. Aber gegen ein Fachschaftshaus ist das ja wohl nix. Was haben wir eigentlich falsch gemacht? 

 

Apropos falschmachen: Wenn man schon den Medizinstudenten nicht mehr zutraut, ihren entsprechenden Fachbereich zu finden und den Weg dorthin mit den richtigen lokalisationalen Adjektiven zu rezerpieren, dann ist vielleicht wirklich alle Hoffnung in den medizinischen Nachwuchs vergebens. Hätte man doch mehr Migranten und "sozial Schwache" zum Arztberuf ermuntern sollen?

 

Das ist der Tränenpalast, respektive, was von ihm übrigblieb, nachdem er von dem Schatten des Neubaus auf dem sogenannten Goldenen Dreiecks an der Friedrichstraße ereilt wurde. In der Vergrößerung sieht man noch deutlich die Aufschriften "Ausreise" und "Sortie", das russische Wort ist größtenteils zerstört. Innen ist alles leer. Und doch bin ich auch einmal durch den Tränenpalast gegangen! Aber Zwölfjährige führten damals kein Notizbuch bei sich und notierten. Leider! Jetzt steht der Salat in Form eines extrem langweiligen, grauen Betongebirges zwischen Tränenpalast und Friedrichstraße. Die Firma Ernst & Young scheint involviert. 

Warum sind all die entscheidenden berliner Immobilienflächen an schnöden Mammon verscherbelt? Potsdamer Platz, wo ja immerhin von Kriegs- bis Teilungsende gar nichts geschah, außer das Horden von Busreisenden eine Wurst verspeisten und sich aufs Empörungspodest begaben: heute Sony und Benz, nicht schön, nicht innovativ, und für einen nicht sprichwörtlichen, sondern echten Apfel und Ei verkäuft. Einst die verkehrsreichste Kreuzung Europas oder der Welt. Ampel und so. Mediaspree, unendlich öd, darüber zu sprechen, aber ist die Fläche rund um die East Side Gallery so lange freigeblieben, um dann raffgierigen Medienfuzzis in den Rachen geworfen zu werden? Oder sogar Immobilienspekulanten? Das kleine Dreieck am Tränenpalast, hätte das seingemußt? Für so ein häßliches Haus? Für so eine undramatische Firma? Wenn da wenigstens das Bezirksamt Mitte einziehen würde! Aber auf diese Art haben all diese Gebäude auf den sogenannten Sahnegrundstücken nichts mit dem dahergelaufenen Berliner zu tun, und deshalb spaltet sich die Stadt derzeit in ganz andere Hälften als seinerzeit, als der Beton richtig und falsch vorgab. Potsdamer Platz ist für Touristen vermeintlich attraktiv. Aber Berliner? Einkaufszentren gibt es auch woanders, wohnen kann man sich da nicht leisten (und ist auch nicht vorgesehen), und mehr gibt es nicht. 

Daß die Stadt an bedeutenden Orten auch mal selbst Akzente hätte setzen können, hat sie nun wieder an der Stelle des Palastes der Republik bewiesen. Anstatt aus der Ruine weiterhin Kultur zu schöpfen, anstatt wenigstens irgendwelche Projekte gleich welcher Art zu fördern, findet der Berliner eine leere Fläche vor, auf der im Winter Schneemänner angebaut werden. Im Sommer mal sehen, vielleicht Vogelscheuchen. Inzwischen haben aber die konservativen Schloß-Befürworter gemerkt, daß die Schloß-Idee bei zumindest denkenden Personen und/oder Berlinern nicht so gut ankommt, und nennen das Ganze jetzt auch ziemlich offiziell "Humboldt-Forum". Bloß, wenn sich alle auf ein Humboldt-Forum einigen können, muß es doch auch nicht wie das versch... Schloß aussehen oder? Oder warum? 

Keine Kommentare: