Montag, 2. April 2007

Telihold

Gerade wurde mir ein Text über ein Fahrradladen-Erlebnis zugespielt. Ich konnte allerdings noch nicht fragen, ob ich den hier einfach so drucken darf, daher steht er hier nicht.
Er bringt mich allerdings auf die Idee, meine eigenen letzttagigen Fahrrad(nicht)erlebnisse zu berichten. Mein Fahrrad verfügt über etwas, das ich immer als "diese französischen Ventile" zu bezeichnen pflege, warum, weiß ich nicht mehr. Immerhin werde ich stets damit verstanden, so falsch scheint der Begriff also nicht zu sein. Die lassen sich jedenfalls nicht so ohne weiteres einfach aufpumpen. Mehrjährige Ausbildung und entsprechendes Spezialwerkzeug scheint vonnöten zu sein. Ich fahre ja schon sehr lange Fahrrad, und in dem umfangreicheren Abschnitt dieser unglaublichen Karriere habe ich die Fahrräder entweder selbst repariert, oder wohnte der Reparierung persönlich und beobachtend bei. Bei einem längeren Ausflug, der unter anderem die Umrundung des niederländischen Ijsselmeeres einschloß, geriet ich schon einmal mit den erwähnten französischen Ventilen aneinander in Form irreparabler Luftfehle auf dem Heckreifen. Ich habe ja sonst nichts gegen Frankreich. Aber das mit den Ventilen sollten sie doch Leuten überlassen, die Ahnung von sowas haben. Jedenfalls begab es sich, daß mich das Radfieber befiel. Aber ach, keine Luft druff. Wochen später erstand ich eine Spezialluftpumpe für französische und auch alle anderen Ventile. Leider pumpte ich vergebens. Offensichtlich lag ein Bedienfehler oder aber ein Fabrikationsfehler vor. Späteres Nachfragen ergab, daß das Ventil erst zum Ventil wird, wenn man es so ziemlich aufgeschraubt hat, d.h. wenn auch die verbliebene Restluft den Reifen auf Nimmerwiedersehen verlassen hat. Um das jetzt nicht unnötig auszudehnen: Inzwischen ist gar keine Luft mehr im Reifen, das französisch-empfindliche Hi-tech-Ventil verbogen, unökologischen Prinzipien folgend nicht austauschbar und damit auch den vollkommen intakten Schlauch unbrauchbar stempelnd. Der freundliche Fachverkäufer versicherte mir indes, daß der famose Schwalbe-Schlauch mit der bewährten Allroundventilation ÜBERALL passen würde, auch durch das Felgenloch eines mit dämlicher Westtechnik ausgestatteten Trekkingrades. Ich grolle seiner Lüge nicht, da es trotz erfolglosen Unterfangens sehr nett war, mit einem Beck's und einem Haufen unnötigen (Schnellspannverschlüsse) Werkzeugs in der Hand hinunterzufahren und das Fahrrad in das goldene Abendlicht zu stellen und unter großem Getöse das Rad auszubauen und sich dabei ordentlich einzusauen (Gangschaltung!), um dann schließlich und ziemlich schnell festzustellen, daß das gute Ventil nicht durch das Felgenloch paßt.
Dann fahren wir morgen eben mit dem Bus zum Schwimmen, pah!
Ansonsten, übrigens:
In meinem Rucksack befinden sich zig Seiten an zu lesendem Material fürs Empiriepraktikum und für den A1-Kurs. Zeitspanne: zwei Wochen. Decision-making, übrigens. Entscheidungsverhalten in Risiko-Situationen. Tolle Testbatterie. Ein sehr entspannter Dozent, der schon wieder die üblichen Witze in die gesprochene Sprache einband. A1 - eine Ansammlung von zunächst alle und jegliche Vorurteile bestätigenden Nebenfächlern. Wenigstens war man als Hauptfachstudierende bevorzugt. (Nur ein "Dialog", eigentlich war es mehr ein "Reinreden", als Beispiel und Illustration: Scheinkriterien. Für Hauptfach: Anwesenheit (wie die anderen auch) + Demonstration ODER Scheinklausur. Das gleiche gilt für alle Nebenfachstudierenden mit Ausnahme der benoteten Einzelleistungen. Diese Scheine gibts nur bei der Klausur, weil sie keinen Bock auf eine Benotung der Demo-Stunden hat. Frage, instant: Und wie ist das bei den benoteten Einzelleistungen bei den BAs? Können die auch ein Demo machen?)
*GRRRR*
Oder, in anderer Situation, aber ähnlichem Kontext in der Studienberatung heute: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Und Überschrift-Erklärung: Ist grad Vollmond draußen.

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