Das Unterwegs-und-manchmal-ankommen-Jahr.
Angekommen an der Zwischenhürde Vordiplom, drübergewetzt und gleich an der Haupthürde Diplom gekratzt, mit einer sehr guten Vorlage und brauchbaren Empfehlung für die Zeit nach dem Diplom.
Angekommen im dritten Lebensjahrzehnt und damit in einer Vorstellung von mir selbst, die erwachsener, selbst-bewußter ist als jemals zuvor.
Angekommen in Bielefeld, sicherlich nicht die schönste, aber auf jeden Fall auch nicht die schlimmste aller Wahlheimaten, mit diesem Teutoburger Wald und den fünfminütigen Fußwegen zur Freundin, zur Schwester, zur Arbeit, zur Straßenbahn und diesen unterm Strich doch sehr putzigen Ostwestfalen, die zumindest einen großen Teil meiner Belustigung verursachen, wenn ich mich nicht gerade bös über ihre tüdelige Stoffeligkeit ärgern muß.
Angekommen sind zwei, die eigentlich nie weg waren, aber dann ein kleines bißchen doch. Einmal Potsdam, einmal Mörbisch. Das ist doch ein recht großartiges Gefühl, daß man sich auch nach vielen Jahren was zu sagen hat, wenn man durch unsichtbare Bande verbunden ist.
Angekommen in einem Kitschfilm namens große Liebe, in welchem die Protagonisten vergeblich darauf warten, daß der jeweils andere die aus früheren Beziehungen bekannten Macken zeigt bzw. entwickelt, und sich, damit sie sich überhaupt mal kabbeln können, immer schön den schwarzen Peter in puncto Kitschseele zuschieben.
Was kam neu rein:
Norah Jones
Feist
Arctic monkeys
MIA
sowie einige neue Alben, zum Beispiel von Coldplay und REM.
Allerlei an Büchern, vor allem katzundgoldt-Comics.
Hosen und Jacken sowie, um diese endlich artgerecht unterzubringen, ein Kleiderschrank.
Für die artgerechte Eigenhaltung: ein Bett.
Fürs Ego: erster Kongreßbeitrag.
Jetzt also Kopp hoch und voran - 2009 wartet schon. Das sollte ja das Jahr für Herrn Nr. 9 werden, ain't it?
Mittwoch, 31. Dezember 2008
Sonntag, 28. Dezember 2008
Das Schönste an Weihnachten ist immer, wenns vorbei ist
Ich weiß nicht, ob es an der eigenen Weihnachtsbiographie, am fortschreitenden Alter, an der Abwesenheit von nachwachsenden Familienmitgliedern oder am mangelnden Eventcharakter infolge mangelnden Glaubens liegt, oder ob man einfach nach der siebenten Adventszeit, dem siebenten Weihnachten im Einzelhandel die Faxen dicke hat von Geschenksucht, Konsumrausch, Kaufzwang und Weihnachtsmusik in jeglicher Erscheinungsform - sei es jazziges Jingle bells, swingiges Driving home for christmas, klassiges Last christmas oder poppiges Rudolph the red-nosed rendeer.
Ich habe auch das Gefühl, daß die Leute heute anders heimfahren als noch vor ein paar Jahren. Da waren die Züge am 23., vielleicht noch 24. vormittags voll. Letzten Donnerstag drängelte ich mich in Minden am 1. Feiertag in Minden mit einer schieren Schar Heimreisewilliger in den IC, so daß wieder nur Wagen 9 Rettung bot, nachdem ich in Wagen 3 beinahe in eine Prügelei geraten war, weil Niederländer in den Niederlanden dem Rat des niederländischen Schaffners gefolgt waren und nicht die Freigabe ihrer reservierten Plätze verlangt, sondern statt dessen andere, mit Tischchen versehene Plätze eingenommen hatten, die dann ab Minden reserviert waren und deren Freigabe natürlich verlangt wurde.
Überraschend- und unglaublicherweise wurde ich schon wieder vom Zug abgeholt und verspeiste im Anschluß an die nur zu Weihnachten derart problemlose Parkplatzfindung (Ford Transit; Simon-Dach-Straße) einen Apfelstrudel mit Sahne, der vor lauter Sahne praktisch nicht zu sehen war. Praktisch, weil ich Apfelstrudel eigentlich gar nicht so mag. Und dann ging es nach Köpenick, inzwischen schon traditionell, zum Geburtstag. Überall sprangen Kurze herum, und obwohl es seit dem letzten Jahr noch gar nicht mehr geworden sind (wenngleich auch zwei in preparation - oder heißt das submitted?), kam es mir sehr quirlerig vor. Simon entschied sich beim ins-Bett-gehen dafür, die vom Weihnachtsmann geschenkten Lego-Steine mitzunehmen, nicht ohne zuvor ungefähr fünfzigmal gesagt zu haben Heute dürfen wir länger aufbleiben. Am Ende zeigte sich, daß eine Taxifahrt von Köpenick zur Box88 inzwischen 19 Öre kostet, das war auch schonmal weniger!
In Oranienburg gab es hervorragende Entenkeulen und selbstgeschnittenen Rotkohl und einen großen Tannenbaum und dann noch einen, mit Kamin, und kalt wars draußen und drinnen für Empfindliche zu warm. In Oranienburg muß ich immer ganz schlimm berlinern, oder wie der Dialekt heißt, der in Oranienburg gesprochen wird. Aber irgendwie hätte ich sonst, glaub ich, das Gefühl, eine andere Sprache zu sprechen, und dann müßte ich mich immer viel mehr konzentrieren.
Nach dieser Kurzvisite begab ich mich wieder ins ruhige Westfalenland, um mich gestern den von den mindestens drei freien und in Familie eingesperrten Tagen irre gewordenen Horden entgegenzuwerfen. Also ein Adventssonnabend war ja nix dagegen! Und wenn ich nicht auf so einen trostlosen, einsamen Feierabend hätte gucken müssen, hätte ich bestimmt auch nicht noch beim Kassenannehmen und -nachzählen geholfen und das blinkende Telephon im Spind ignoriert. Dann steht da die Prinzessin schon Stunden draußen im Schnee und wartet, wo mir doch umfängliche Aktivitäten noch in der Kaffeepause ins Telephon geflunkert wurden! Das war natürlich ein sehr versöhnliches Holzkopftagende. (Das mit Schnee und Stunden ist natürlich leicht übertrieben gewesen!)
Heute haben wir die Lieblingsschwester und deren verrückte Freundin von der Eisenbahn abgeholt und, weil wir noch nicht wußten, wie verrückt die zusammen sind, zum Essen ausgeführt. Naja, in den Schloßhof gehen wir ja eh nicht so oft, in einem halben Jahr können wir uns da vielleicht wieder blicken lassen. Und danach mußte ich auf der Wii Mario-Autorennen spieln, mit sonem Lenkrad für die Fernbedienung. Und was soll ich sagen, es war sehr, sehr lustig, und wir haben auch jeder mal gewonnen. Bin ja nicht immer gegen alles neue und moderne!
Rest zusammengefaßt:
Habe eine original katzundgoldt-Bleistiftzeichnung geschenkt bekommen, und wenn sie aufgehängt ist, werde ich das entsprechende Photo, wo man dann eh auch das schöne neue Bett und so sehen kann, hier reinstellen. Ich weiß gar nicht, wie man mit Originalen so umgeht, wenn man sie nicht in einem blöden Rahmen töten will? Aber wenn ungerahmt, dann nach drei Monaten bei mir speckig. Bei Büchern reichen ja schon Minuten, auch wenn gar kein Lachsbrötchen in der Nähe ist.
Langsam stellt sich das Gefühl ein, hier in Biele (in meinem neu eingerichteten Zimmer; in der Nähe der Prinzessin; mit der Schwester) endgültig zuhause zu sein und in Berlin endgültig zu Gast.
Looking forward for 2009; für einen Menschen wird es hoffentlich schon per nomen zu DEM Jahr.
Ich habe auch das Gefühl, daß die Leute heute anders heimfahren als noch vor ein paar Jahren. Da waren die Züge am 23., vielleicht noch 24. vormittags voll. Letzten Donnerstag drängelte ich mich in Minden am 1. Feiertag in Minden mit einer schieren Schar Heimreisewilliger in den IC, so daß wieder nur Wagen 9 Rettung bot, nachdem ich in Wagen 3 beinahe in eine Prügelei geraten war, weil Niederländer in den Niederlanden dem Rat des niederländischen Schaffners gefolgt waren und nicht die Freigabe ihrer reservierten Plätze verlangt, sondern statt dessen andere, mit Tischchen versehene Plätze eingenommen hatten, die dann ab Minden reserviert waren und deren Freigabe natürlich verlangt wurde.
Überraschend- und unglaublicherweise wurde ich schon wieder vom Zug abgeholt und verspeiste im Anschluß an die nur zu Weihnachten derart problemlose Parkplatzfindung (Ford Transit; Simon-Dach-Straße) einen Apfelstrudel mit Sahne, der vor lauter Sahne praktisch nicht zu sehen war. Praktisch, weil ich Apfelstrudel eigentlich gar nicht so mag. Und dann ging es nach Köpenick, inzwischen schon traditionell, zum Geburtstag. Überall sprangen Kurze herum, und obwohl es seit dem letzten Jahr noch gar nicht mehr geworden sind (wenngleich auch zwei in preparation - oder heißt das submitted?), kam es mir sehr quirlerig vor. Simon entschied sich beim ins-Bett-gehen dafür, die vom Weihnachtsmann geschenkten Lego-Steine mitzunehmen, nicht ohne zuvor ungefähr fünfzigmal gesagt zu haben Heute dürfen wir länger aufbleiben. Am Ende zeigte sich, daß eine Taxifahrt von Köpenick zur Box88 inzwischen 19 Öre kostet, das war auch schonmal weniger!
In Oranienburg gab es hervorragende Entenkeulen und selbstgeschnittenen Rotkohl und einen großen Tannenbaum und dann noch einen, mit Kamin, und kalt wars draußen und drinnen für Empfindliche zu warm. In Oranienburg muß ich immer ganz schlimm berlinern, oder wie der Dialekt heißt, der in Oranienburg gesprochen wird. Aber irgendwie hätte ich sonst, glaub ich, das Gefühl, eine andere Sprache zu sprechen, und dann müßte ich mich immer viel mehr konzentrieren.
Nach dieser Kurzvisite begab ich mich wieder ins ruhige Westfalenland, um mich gestern den von den mindestens drei freien und in Familie eingesperrten Tagen irre gewordenen Horden entgegenzuwerfen. Also ein Adventssonnabend war ja nix dagegen! Und wenn ich nicht auf so einen trostlosen, einsamen Feierabend hätte gucken müssen, hätte ich bestimmt auch nicht noch beim Kassenannehmen und -nachzählen geholfen und das blinkende Telephon im Spind ignoriert. Dann steht da die Prinzessin schon Stunden draußen im Schnee und wartet, wo mir doch umfängliche Aktivitäten noch in der Kaffeepause ins Telephon geflunkert wurden! Das war natürlich ein sehr versöhnliches Holzkopftagende. (Das mit Schnee und Stunden ist natürlich leicht übertrieben gewesen!)
Heute haben wir die Lieblingsschwester und deren verrückte Freundin von der Eisenbahn abgeholt und, weil wir noch nicht wußten, wie verrückt die zusammen sind, zum Essen ausgeführt. Naja, in den Schloßhof gehen wir ja eh nicht so oft, in einem halben Jahr können wir uns da vielleicht wieder blicken lassen. Und danach mußte ich auf der Wii Mario-Autorennen spieln, mit sonem Lenkrad für die Fernbedienung. Und was soll ich sagen, es war sehr, sehr lustig, und wir haben auch jeder mal gewonnen. Bin ja nicht immer gegen alles neue und moderne!
Rest zusammengefaßt:
Habe eine original katzundgoldt-Bleistiftzeichnung geschenkt bekommen, und wenn sie aufgehängt ist, werde ich das entsprechende Photo, wo man dann eh auch das schöne neue Bett und so sehen kann, hier reinstellen. Ich weiß gar nicht, wie man mit Originalen so umgeht, wenn man sie nicht in einem blöden Rahmen töten will? Aber wenn ungerahmt, dann nach drei Monaten bei mir speckig. Bei Büchern reichen ja schon Minuten, auch wenn gar kein Lachsbrötchen in der Nähe ist.
Langsam stellt sich das Gefühl ein, hier in Biele (in meinem neu eingerichteten Zimmer; in der Nähe der Prinzessin; mit der Schwester) endgültig zuhause zu sein und in Berlin endgültig zu Gast.
Looking forward for 2009; für einen Menschen wird es hoffentlich schon per nomen zu DEM Jahr.
Sonntag, 21. Dezember 2008
Entrecor und Trüffeln, Curry bei Konnopke, Lammkeule in Oranienburg, Sushi im Zug
Klingt nach den Kulinarika eines ganzen Monats?
Fahr mal ein Wochenende nach Berlin und lasse dir die dortigen Essensdüfte und -gerüche auf die Papillen spülen!
Schön: mit Kegelverein und Preußens Oberschaffner sowie nur ausgewählten Personen akustisch zugänglichen Gesprächen hinter uns im IC nach Berlin fahren. Die zehnminütige Verspätung wird zwischen Wolfsburg und Spandau wieder reingeholt und auf dem Ring zwischen Spandau und Berlin Hbf (tief) wieder zusammengestanden. Aus der S-Bahn heraus erste Eindrücke vermittelnd, nimmt das Drama seinen Lauf.
Der Untermieter ist der perfekte Gastgeber, bereitet das Schlafsofa und schenkt sogar Handtücher aus. Mit dem Geburtstagskind und dessen teils angeheirateten, teils angeborenen und teils verschwägerten Anhängen geht es in ein maßvoll angenobeltes italienisches Ristorante in der Wühlischstraße, das nach einem mir völlig unbekannten Filmklassiker mit Sophia Lorén, die dann auch visuell recht präsent war, benannt ist. Misére und noch irgendwas, ich weiß nicht. Ich weiß aber, daß der Signore ohne Umstände im nächsten Pate-Film authentisch hätte mitspielen können. Obwohl er an sich sehr gut deutsch sprach, hatte er die ganze Zeit genau diese Sprachmelodie, Körpersprache und Syntaxfehler in seiner ansonsten schwarzlockig, nach hinten gegelten Erscheinung, daß man ihn sich nicht anders als auf eine sizilianische Olivenplantage wünschen konnte. Das Essen war ohne jede Untertreibung phantastisch, aber das gekonnte, gleichzeitig professionelle und ungespielte Engagement des kleinen Familienbetriebes machte es zu einem allen Sinnen zugänglichen Erlebnis.
Am Sonnabend schnürt die Prinzessin die Sieben-Meilen-Stiefel, um mit den wichtigsten biographiebezogenen Brennpunkten nebst zeitgeistkoloritdurchdrungenen Kommentaren konfrontiert zu werden. Satz des Tages dabei unzweifelhaft: und da habe ich auch mal gewohnt. Und ich schwöre, daß wir nicht mal an allen ehemaligen Wohnorten vorbeigekommen sind! Also umziehen scheine ich ja ganz gerne zu machen, jedenfalls lass' ich keine Gelegenheit aus.
Was muß man tun? Alexanderplatz mit diesem neuen Gebäude (erst ist da ein Loch, und dann plötzlich ist das Haus fertig. Was war eigentlich dazwischen? Und vor allem: was stand da vorher?) und ohne all die grünen Inseln, dies da vorher gab, und keine Jugendlichen mehr, die da am Brunnen der Völkerfreundschaft Sternburg trinken, und ein Weihnachtsmarkt, der die Prinzessin zum Kopfschütteln ob der Einstufung des Alexanderplatzes als gefährlicher Ort bringt. Dann Fernsehturm von unten und Starbucks - ich übrigens nicht, nicht mal aus purem Widerwillen, sondern vor Angst, dem entsprechenden Fragenkatalog nicht gewachsen zu sein. Dann zu Fuß weiter, nur um festzustellen, daß es mittlerweile fünf oder so Weihnachtsmärkte gibt, wo früher einer war. Ganz früher: da, wo jetzt Alexa ist. Sonst nirgends in Mitte. Jetzt: Da, also hinterm Alexa, und außerdem am Neptunbrunnen, am Opernpalais, in der Sophienstraße und sonst überall auch. Da wir ja Currywurst essen müssen, da wir für den Abwärtsvergleich freitags extra noch Currywurst in der Mensa gegessen haben (lecker, aber nicht Currywurst), fahren wir nach Prenzlauer Berg zu Konnopke. Da ist es voll und lustig und lecker. Unglaublich lecker. Später noch ein Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei - sehr sehr schön. Erinnere mich daran, daß ich dortselbst vor ca. 2 1/2 Jahren im Maschinenhaus POLA entdeckte.
Abends wieder und immernoch Geburtstagsfeier. Wenige, aber sehr liebe Gäste. Plötzlich rauchen alle, fast alle wieder *mal*, trotz Eiseskälte. Lustigerweise geraten wir beim eigenen Gastgeber, nachdem wir eigentlich müde ins Bett wanken wollten, in eine Topflappenboxerei im gastgebenden Flur und müssen uns mit den Halbstarken nochmal in die Küche begeben, also es war wie immer. Sonntags sehr, sehr schön und lecker in Oranienburg, und im Zug wird dekadent Sushi verspeist, mit Stäbchen natürlich.
Die Prinzessin ists zufrieden, und ich bin es auch. Weihnachten nochmal kurz, und dann weiß man wieder nicht, wann man hinkommt. Aber bald. Tut sehr gut, Berlin.
Fahr mal ein Wochenende nach Berlin und lasse dir die dortigen Essensdüfte und -gerüche auf die Papillen spülen!
Schön: mit Kegelverein und Preußens Oberschaffner sowie nur ausgewählten Personen akustisch zugänglichen Gesprächen hinter uns im IC nach Berlin fahren. Die zehnminütige Verspätung wird zwischen Wolfsburg und Spandau wieder reingeholt und auf dem Ring zwischen Spandau und Berlin Hbf (tief) wieder zusammengestanden. Aus der S-Bahn heraus erste Eindrücke vermittelnd, nimmt das Drama seinen Lauf.
Der Untermieter ist der perfekte Gastgeber, bereitet das Schlafsofa und schenkt sogar Handtücher aus. Mit dem Geburtstagskind und dessen teils angeheirateten, teils angeborenen und teils verschwägerten Anhängen geht es in ein maßvoll angenobeltes italienisches Ristorante in der Wühlischstraße, das nach einem mir völlig unbekannten Filmklassiker mit Sophia Lorén, die dann auch visuell recht präsent war, benannt ist. Misére und noch irgendwas, ich weiß nicht. Ich weiß aber, daß der Signore ohne Umstände im nächsten Pate-Film authentisch hätte mitspielen können. Obwohl er an sich sehr gut deutsch sprach, hatte er die ganze Zeit genau diese Sprachmelodie, Körpersprache und Syntaxfehler in seiner ansonsten schwarzlockig, nach hinten gegelten Erscheinung, daß man ihn sich nicht anders als auf eine sizilianische Olivenplantage wünschen konnte. Das Essen war ohne jede Untertreibung phantastisch, aber das gekonnte, gleichzeitig professionelle und ungespielte Engagement des kleinen Familienbetriebes machte es zu einem allen Sinnen zugänglichen Erlebnis.
Am Sonnabend schnürt die Prinzessin die Sieben-Meilen-Stiefel, um mit den wichtigsten biographiebezogenen Brennpunkten nebst zeitgeistkoloritdurchdrungenen Kommentaren konfrontiert zu werden. Satz des Tages dabei unzweifelhaft: und da habe ich auch mal gewohnt. Und ich schwöre, daß wir nicht mal an allen ehemaligen Wohnorten vorbeigekommen sind! Also umziehen scheine ich ja ganz gerne zu machen, jedenfalls lass' ich keine Gelegenheit aus.
Was muß man tun? Alexanderplatz mit diesem neuen Gebäude (erst ist da ein Loch, und dann plötzlich ist das Haus fertig. Was war eigentlich dazwischen? Und vor allem: was stand da vorher?) und ohne all die grünen Inseln, dies da vorher gab, und keine Jugendlichen mehr, die da am Brunnen der Völkerfreundschaft Sternburg trinken, und ein Weihnachtsmarkt, der die Prinzessin zum Kopfschütteln ob der Einstufung des Alexanderplatzes als gefährlicher Ort bringt. Dann Fernsehturm von unten und Starbucks - ich übrigens nicht, nicht mal aus purem Widerwillen, sondern vor Angst, dem entsprechenden Fragenkatalog nicht gewachsen zu sein. Dann zu Fuß weiter, nur um festzustellen, daß es mittlerweile fünf oder so Weihnachtsmärkte gibt, wo früher einer war. Ganz früher: da, wo jetzt Alexa ist. Sonst nirgends in Mitte. Jetzt: Da, also hinterm Alexa, und außerdem am Neptunbrunnen, am Opernpalais, in der Sophienstraße und sonst überall auch. Da wir ja Currywurst essen müssen, da wir für den Abwärtsvergleich freitags extra noch Currywurst in der Mensa gegessen haben (lecker, aber nicht Currywurst), fahren wir nach Prenzlauer Berg zu Konnopke. Da ist es voll und lustig und lecker. Unglaublich lecker. Später noch ein Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei - sehr sehr schön. Erinnere mich daran, daß ich dortselbst vor ca. 2 1/2 Jahren im Maschinenhaus POLA entdeckte.
Abends wieder und immernoch Geburtstagsfeier. Wenige, aber sehr liebe Gäste. Plötzlich rauchen alle, fast alle wieder *mal*, trotz Eiseskälte. Lustigerweise geraten wir beim eigenen Gastgeber, nachdem wir eigentlich müde ins Bett wanken wollten, in eine Topflappenboxerei im gastgebenden Flur und müssen uns mit den Halbstarken nochmal in die Küche begeben, also es war wie immer. Sonntags sehr, sehr schön und lecker in Oranienburg, und im Zug wird dekadent Sushi verspeist, mit Stäbchen natürlich.
Die Prinzessin ists zufrieden, und ich bin es auch. Weihnachten nochmal kurz, und dann weiß man wieder nicht, wann man hinkommt. Aber bald. Tut sehr gut, Berlin.
anhören:
Just as you take my hand
Just as you write my number down
Just as the drinks arrive
Just as they play your favourite song
As the magic disappears
No longer wound up like a spring
Before you've had too much
Come back and focus again
The walls abandon shape
You've got a cheshire cat grin
All blurring into one
This place is on a mission
Before the night owl
Before the animal noises
Closed circuit cameras
Before you're comatose
Before you run away from me
Before you're lost between the noise
The beat goes round and round
The beat goes round and round
I never really got there
I just pretended that I had
What's the point of instruments
Words are a sawed off shotgun
Come on and let it out
Come on and let it out
Come on and let it out
Come on and let it out
Before you run away from me
Before you start unravelling
Before you take my mic
Just as you dance, dance, dance
Jigsaws falling into place
There is nothing to explain
Regard each other as you pass
She looks back, you look back
Not just once
Not just twice
Wish away the nightmare
Wish away the nightmare
You've got a light you can feel it on your back
You've got a light you can feel it on your back
Jigsaws falling into place
radiohead
Just as you write my number down
Just as the drinks arrive
Just as they play your favourite song
As the magic disappears
No longer wound up like a spring
Before you've had too much
Come back and focus again
The walls abandon shape
You've got a cheshire cat grin
All blurring into one
This place is on a mission
Before the night owl
Before the animal noises
Closed circuit cameras
Before you're comatose
Before you run away from me
Before you're lost between the noise
The beat goes round and round
The beat goes round and round
I never really got there
I just pretended that I had
What's the point of instruments
Words are a sawed off shotgun
Come on and let it out
Come on and let it out
Come on and let it out
Come on and let it out
Before you run away from me
Before you start unravelling
Before you take my mic
Just as you dance, dance, dance
Jigsaws falling into place
There is nothing to explain
Regard each other as you pass
She looks back, you look back
Not just once
Not just twice
Wish away the nightmare
Wish away the nightmare
You've got a light you can feel it on your back
You've got a light you can feel it on your back
Jigsaws falling into place
radiohead
Montag, 15. Dezember 2008
Was es noch an Überraschungen gibt und gab:
1. Heute morgen träumte ich unter anderem davon, daß ich meinen Schlüssel verlor, aber im Laufe des Tages eine Frau in die Bibliothek kam und mir sagte, ich könne ihn am Jahnplatz abholen. Wo dort, sagte sie nicht, und ich kam im Verlaufe des Traumes auch nicht mehr dazu, das herauszufinden und den Schlüssel abzuholen.
2. Nach dem Aufwachen dachte ich, daß ich ohne Schlüssel gar nicht ins Büro komme.
3. Wachte dann richtig auf.
4. Ein Psychotherapeut sagte beim Mittagessen dazu, das scheint ja ein Thema zu sein bei dir, mit dem Schlüssel.
5. Das Referat macht sich immer noch nicht von selbst, und morgen ist Vorbesprechung. Es ist noch nicht richtig fertig, tja, wenn man über blöde Dinge referiert, lernt man aufblasen, wenn man über interessante Dinge referiert, lernt man vor allem weglassen.
6. Heute zu Gast im Pflegekinderseminar: Einer vom Jugendamt Bielefeld, aus dem Pflegekinderdienst. Sehr beeindruckend, sehr authentisch, und was mir vor allem gefallen hat, war, daß der Mann zu seinen Ansichten und seinem Tun 1A gestanden hat - ich weiß, das darf das Jugendamt vom Gesetz her nicht so restriktiv handhaben. Aber wir machen das. Und ich wußte nicht, gar nicht, daß wir hier in Bielefeld das beste Jugendamt Deutschlands haben, was den Umgang und den Erfolg mit Pflegekindern angeht. Also nicht nur mechanisch, auf einer Versorgungsebene, sondern auch psychosozial, nachhaltig gedacht. Nicht nur gucken, daß die herausgenommenen Kinder irgendwie bei Bewußtsein 18 werden, sondern daß sie so wenig Probleme wie möglich, soviel Betreuung wie nötig bekommen, daß man sich am Anfang vielleicht mehr Mühe macht, um später mit ihnen weniger Probleme zu haben. Das hat mich sehr erfreut und beeindruckt.
7. Das ist eine sehr, sehr schöne Liebeserklärung, die zudem völlig ohne das Wort Liebe auskommt und deshalb auch jedweden Kitsches entbehrt. Kitsch führt immer die Liebe im Mund, bei Kitsch werden die belanglosen Sachen in den Vordergrund gerückt, während das Wesen der Dinge im Verborgenen bleibt. Nur weil man weinen muß, ist es noch lange kein Kitsch, und nicht aller Kitsch löst weinen aus. [Habs leider nicht auf deutsch mit der unvergleichlichen Anke Engelke gefunden.]
8. Es gibt im Internet Foren, wo man sich über fragwürdige, unbekannte, einen anrufende Telephonnummern verständigen kann. Klingt komisch, ist aber praktisch, wenn man plötzlich Anrufe aus Kolumbien bekommt. Aha, kann man dann denken. Soso.
9. Damit wird auch verständlich, warum Frauen lieber auf Sex als auf Internet verzichten würden. Vom Partner wird man ja kaum erfahren, wem diese merkwürdige kolumbianische Telephonnummer zugehörig sei.
10. Das wars mit Überraschungen.
2. Nach dem Aufwachen dachte ich, daß ich ohne Schlüssel gar nicht ins Büro komme.
3. Wachte dann richtig auf.
4. Ein Psychotherapeut sagte beim Mittagessen dazu, das scheint ja ein Thema zu sein bei dir, mit dem Schlüssel.
5. Das Referat macht sich immer noch nicht von selbst, und morgen ist Vorbesprechung. Es ist noch nicht richtig fertig, tja, wenn man über blöde Dinge referiert, lernt man aufblasen, wenn man über interessante Dinge referiert, lernt man vor allem weglassen.
6. Heute zu Gast im Pflegekinderseminar: Einer vom Jugendamt Bielefeld, aus dem Pflegekinderdienst. Sehr beeindruckend, sehr authentisch, und was mir vor allem gefallen hat, war, daß der Mann zu seinen Ansichten und seinem Tun 1A gestanden hat - ich weiß, das darf das Jugendamt vom Gesetz her nicht so restriktiv handhaben. Aber wir machen das. Und ich wußte nicht, gar nicht, daß wir hier in Bielefeld das beste Jugendamt Deutschlands haben, was den Umgang und den Erfolg mit Pflegekindern angeht. Also nicht nur mechanisch, auf einer Versorgungsebene, sondern auch psychosozial, nachhaltig gedacht. Nicht nur gucken, daß die herausgenommenen Kinder irgendwie bei Bewußtsein 18 werden, sondern daß sie so wenig Probleme wie möglich, soviel Betreuung wie nötig bekommen, daß man sich am Anfang vielleicht mehr Mühe macht, um später mit ihnen weniger Probleme zu haben. Das hat mich sehr erfreut und beeindruckt.
7. Das ist eine sehr, sehr schöne Liebeserklärung, die zudem völlig ohne das Wort Liebe auskommt und deshalb auch jedweden Kitsches entbehrt. Kitsch führt immer die Liebe im Mund, bei Kitsch werden die belanglosen Sachen in den Vordergrund gerückt, während das Wesen der Dinge im Verborgenen bleibt. Nur weil man weinen muß, ist es noch lange kein Kitsch, und nicht aller Kitsch löst weinen aus. [Habs leider nicht auf deutsch mit der unvergleichlichen Anke Engelke gefunden.]
8. Es gibt im Internet Foren, wo man sich über fragwürdige, unbekannte, einen anrufende Telephonnummern verständigen kann. Klingt komisch, ist aber praktisch, wenn man plötzlich Anrufe aus Kolumbien bekommt. Aha, kann man dann denken. Soso.
9. Damit wird auch verständlich, warum Frauen lieber auf Sex als auf Internet verzichten würden. Vom Partner wird man ja kaum erfahren, wem diese merkwürdige kolumbianische Telephonnummer zugehörig sei.
10. Das wars mit Überraschungen.
Sonntag, 14. Dezember 2008
Auch SEHR wichtig:
und soll auch nicht nebenbei abgehandelt werden im dritten Eintrag heut: telephoniert man zweimal, kriegt man zweimal gute Nachrichten und freut sich zweimal mehr auf Berlin nächste Woche. Einmal: wer will nicht gerne Teilhaber, richtiger Chef sein, auch wenns noch mehr Arbeit ist? Schon allein, um endlich ohne schlechtes Gewissen eine Putzfrau haben zu dürfen. Und damit sich die jahrelange Plackerei mal gelohnt hat.
Definitiv MEIN Satz des Tages, wenn nicht des Jahres war: In euerm Alter darf man ruhig aus Vernunftgründen heiraten. Und das meine ich auch so. Und ich arbeite ja an meiner angeblichen Kitschseele - natürlich hab ich fast heulen müssen. Und Satz Nr. 2 und 3 war "Du kennst mich ja" und "Du kennst ihn ja" - und da war Satz Nr. 1 noch gar nicht gefallen... Ich freue mich sehr und wünsche auch auf diesem Wege alles gute.
Natürlich habe ich keine Kitschseele, woher auch!
Definitiv MEIN Satz des Tages, wenn nicht des Jahres war: In euerm Alter darf man ruhig aus Vernunftgründen heiraten. Und das meine ich auch so. Und ich arbeite ja an meiner angeblichen Kitschseele - natürlich hab ich fast heulen müssen. Und Satz Nr. 2 und 3 war "Du kennst mich ja" und "Du kennst ihn ja" - und da war Satz Nr. 1 noch gar nicht gefallen... Ich freue mich sehr und wünsche auch auf diesem Wege alles gute.
Natürlich habe ich keine Kitschseele, woher auch!
MIA
Ich bin hier weil ich hier hingehör'
Von Kopf bis Fuß bin ich verliebt
Du bist mutig weil du mir Treue schwörst
Zwischen all den schönen Souvenirs
Sprich mich an in einem Takt
der dieses Lied zu unserm Hit macht
Brich den Beat
mit Gefühl
Du bist so schön, weil du lachst
Mein Herz tanzt
Und jedes Molekül bewegt sich
Glaubst du wie ich daran
daß alles gut sein kann
solange wir zusammen sind
Brich das Eis mit dem Schritt
der jedes Atmen zum Wagnis macht
Halt mich fest mit Gefühl
Es ist so schön wenn du lachst
Mein Herz tanzt
Und jedes Molekül bewegt sich
Und jedes Positron entlädt sich
Und jedes Wort verbiegt und dreht sich
Mein Herz tanzt
Mein Herz tanzt
Mein Herz tanzt
Von Kopf bis Fuß bin ich verliebt
Du bist mutig weil du mir Treue schwörst
Zwischen all den schönen Souvenirs
Sprich mich an in einem Takt
der dieses Lied zu unserm Hit macht
Brich den Beat
mit Gefühl
Du bist so schön, weil du lachst
Mein Herz tanzt
Und jedes Molekül bewegt sich
Glaubst du wie ich daran
daß alles gut sein kann
solange wir zusammen sind
Brich das Eis mit dem Schritt
der jedes Atmen zum Wagnis macht
Halt mich fest mit Gefühl
Es ist so schön wenn du lachst
Mein Herz tanzt
Und jedes Molekül bewegt sich
Und jedes Positron entlädt sich
Und jedes Wort verbiegt und dreht sich
Mein Herz tanzt
Mein Herz tanzt
Mein Herz tanzt
Ich glaub' da ist ein Weg!
Oder: Spazierengehen im Westfalenland
Das geht nämlich so: Es ist ja Naturschutzgebiet hinterm Zweischlingen, und deshalb will man ja aufm Wege bleiben. Also wählt man den Weg, den man sieht. Der ist aber nach ca. 10 m verschwunden, und man stapft durch knietiefe Laubansammlungen. Hoch zum Fernmeldemast möchte man gerne auf Serpentinenwegen sich schlängeln, aber die gibts nicht. Querfeldein und hoch-den-Berg wird den Gelenken klargemacht, daß sie durch noch ab und zu was tun dürfen und noch nicht ganz eingerostet sind. Plötzlich steht man vor einer original westfälischen Brücke, und man fragt sich:
Was, wozu, wohin führt das? Sicher gehört auch das unfallfreie Überwinden umgestürzter Birkenstämme beim Erklimmen von fernmeldemasttauglichen Gebirgen zu den adaptivsten aller Verhaltensweisen, selbst und auch gerade im Westfalenlande... und Brücken können dabei durchaus von Nutzen sein. Aber nur vollständig! Liebe Westfalen, das ist jetzt vielleicht bitter, aber einer muß euch ja die Wahrheit mal sagen: eine derartige Brücke ist nicht nur unsinnig, weil sie ins Nichts, ja ins Bodenlose führt! Sie ist sogar gefährlich, weil sie Sicherheit vorgaukelt, wo man besonders aufmerksam sein sollte. Von oben ist das Drama im vollständigen Ausmaße sichtbar:
...und schwupp hat man sich nämlich die Haxen gebrochen!
oben jedenfalls der langweilige Fernmeldemast, der allerdings sympathisch genug ist, von überallher gut gesehen zu werden, wenn man auf Bielefeld zufährt. Sympathiefaktor trotzdem sehr jenseitig des berliner Fersehturmes. Logo.
Allerdings befand sich zuvor ein vermutlich attraktiver Aussichtsturm an der Stelle, der zu Ehren des zufälligerweise gleichzeitig stattfindenden Dreikaiserjahres mit der dem damaligen Namensvergabebrauch anhaftenden Originalität Dreikaiserturm genannt wurde. Daran erinnern ein paar alte Steine sowie eine Tafel, in die entsprechend mahnende Worte geschnitzt sind, die man von dem Zaun aus, der das Fernmeldegelände umgibt, aber nur mit Adleraugen oder dergleichen entziffern kann.
Hui, ganz schön hoch, von wo wir ohne schlimme Zwischenfälle wieder runtergeklettert, um nicht zu sagen -gerutscht sind.
Aber, wie so oft, wenn man im Gebirge zugange ist, Belohnung winkt in Form des schönen Blicks ins Tal, auch wenn der Glast auf der Ebene liegt wie der morgendliche Nebel auf einem sommerlichen See in Finnland.
Was muß noch schnell erzählt werden:
Niedlichkeitspreis des Monats geht an die vierjährige Tochter der Bürogenossin der einzigen Prinzessin, die sich in meinem Leben tummeln darf:
Es wird erklärt, wie das Leben so geht - erst Kindergarten, dann Schule, dann Universität, wenn man zum Beispiel Arzt werden will, oder eine Ausbildung, wenn man zum Beispiel Krankenschwester werden will, und dann sagt das Kind "Und wo muß ich hingehen, wenn ich Prinzessin werden will?"
(Noch lustiger ja eingentlich die völlig korrekte, aber pädagogisch zumindest fragwürdige Antwort der Mutter "Da mußte heiraten!")
Mehr später oder morgen oder nächste Woche oder überhaupt irgendwann.
Das geht nämlich so: Es ist ja Naturschutzgebiet hinterm Zweischlingen, und deshalb will man ja aufm Wege bleiben. Also wählt man den Weg, den man sieht. Der ist aber nach ca. 10 m verschwunden, und man stapft durch knietiefe Laubansammlungen. Hoch zum Fernmeldemast möchte man gerne auf Serpentinenwegen sich schlängeln, aber die gibts nicht. Querfeldein und hoch-den-Berg wird den Gelenken klargemacht, daß sie durch noch ab und zu was tun dürfen und noch nicht ganz eingerostet sind. Plötzlich steht man vor einer original westfälischen Brücke, und man fragt sich:
Was, wozu, wohin führt das? Sicher gehört auch das unfallfreie Überwinden umgestürzter Birkenstämme beim Erklimmen von fernmeldemasttauglichen Gebirgen zu den adaptivsten aller Verhaltensweisen, selbst und auch gerade im Westfalenlande... und Brücken können dabei durchaus von Nutzen sein. Aber nur vollständig! Liebe Westfalen, das ist jetzt vielleicht bitter, aber einer muß euch ja die Wahrheit mal sagen: eine derartige Brücke ist nicht nur unsinnig, weil sie ins Nichts, ja ins Bodenlose führt! Sie ist sogar gefährlich, weil sie Sicherheit vorgaukelt, wo man besonders aufmerksam sein sollte. Von oben ist das Drama im vollständigen Ausmaße sichtbar:
...und schwupp hat man sich nämlich die Haxen gebrochen!
oben jedenfalls der langweilige Fernmeldemast, der allerdings sympathisch genug ist, von überallher gut gesehen zu werden, wenn man auf Bielefeld zufährt. Sympathiefaktor trotzdem sehr jenseitig des berliner Fersehturmes. Logo.
Allerdings befand sich zuvor ein vermutlich attraktiver Aussichtsturm an der Stelle, der zu Ehren des zufälligerweise gleichzeitig stattfindenden Dreikaiserjahres mit der dem damaligen Namensvergabebrauch anhaftenden Originalität Dreikaiserturm genannt wurde. Daran erinnern ein paar alte Steine sowie eine Tafel, in die entsprechend mahnende Worte geschnitzt sind, die man von dem Zaun aus, der das Fernmeldegelände umgibt, aber nur mit Adleraugen oder dergleichen entziffern kann.
Hui, ganz schön hoch, von wo wir ohne schlimme Zwischenfälle wieder runtergeklettert, um nicht zu sagen -gerutscht sind.
Aber, wie so oft, wenn man im Gebirge zugange ist, Belohnung winkt in Form des schönen Blicks ins Tal, auch wenn der Glast auf der Ebene liegt wie der morgendliche Nebel auf einem sommerlichen See in Finnland.
Was muß noch schnell erzählt werden:
Niedlichkeitspreis des Monats geht an die vierjährige Tochter der Bürogenossin der einzigen Prinzessin, die sich in meinem Leben tummeln darf:
Es wird erklärt, wie das Leben so geht - erst Kindergarten, dann Schule, dann Universität, wenn man zum Beispiel Arzt werden will, oder eine Ausbildung, wenn man zum Beispiel Krankenschwester werden will, und dann sagt das Kind "Und wo muß ich hingehen, wenn ich Prinzessin werden will?"
(Noch lustiger ja eingentlich die völlig korrekte, aber pädagogisch zumindest fragwürdige Antwort der Mutter "Da mußte heiraten!")
Mehr später oder morgen oder nächste Woche oder überhaupt irgendwann.
Donnerstag, 11. Dezember 2008
Was dabei rauskommt, wenn man endlich Weihnachtsgeschenke kaufen will
... und wenn man gleichzeitig verrutschte Streifen zurechtrücken muß. Und ein Referat über psychosoziale Belastungen bei zerebralen Anfallsleiden und andere neurologischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter vorbereitet, wobei man feststellen muß, daß man Abstriche machen muß, weil es einfach viel zu viele Epilepsiesyndrome im Kindes- und Jugendalter gibt, die alle anders sind, anders verursacht und mit jeweils anderen Medikamenten mit entsprechend anderen Nebenwirkungen behandelt werden, und somit keine Zeit mehr hat, auf die berühmten anderen neurologischen Erkrankungen einzugehen - falls man es überhaupt jemals schafft, die Epilepsien ausreichend abzuhalten.
Gestern war Weihnachtscafé - d.h. kontrolliertes Glühweintrinken und Kekse essen mit dem Lehrkörper. Schön ist es, die nachwachsenden Psychos zu beobachten - wie waren wir denn vor zwei Jahren, vor einem Jahr? Schön auch, die nachwachsenden Professoren und Mitarbeiter zu beobachten. Die kochen ja auch nur mit Wasser, wie ich inzwischen zu wissen glaube. Was die erkennbar voraus haben, ist Zähigkeit, Wissen, Lernbereitschaft und - meistenteils - Coolness. Ich würde sogar behaupten, daß der Neue in der Klinischen seinen Ruf vor allem seiner einzigartigen Mischung aus nichtjovialer Jungenhaftigkeit, extrem breiten Fachwissen, persönlichem Engagement und der Fähigkeit, mit netten Menschen nett und mit unnetten Menschen so konstruktiv wie möglich umzugehen, zu verdanken hat. Insgesamt für mich schon amüsant: erst an der Auswahl qua Berufungskommission maßgeblich beteiligt, dann nahezu ehrfürchtig in der sehr guten Vorlesung lauschend, dann beim Mittagessen über möglicherweise unbotmäßige Witze lachend und beim Kaffee Vorschläge fürs Kolloquium machend.
Schon zwei Tage her, aber man kommt ja zu nix, war jedenfalls der Chef hier und überreichte mir, kaum verspätet, mein Geburtstagsgeschenk (große Freude!). Es handelt sich um Drachenläufer von Khaled Hosseini, was wohl auch verfilmt ist, und es ist sehr schön und furchtbar traurig. Jedenfalls wird auch gefrat, ob mit der Prinzessin alles noch am rechten Fleck sei, ob ich neue Schuhe hätte und ob ich nicht zum April fertig sein will, dann würde er mich nach Duisburg auf'ne Doktorandin-Stelle holen. Holla, in zwei Jahren vielleicht, dachte und sagte ich. Aber Danke. Gibts auch nicht alle Tage, nich?
Also, heute in der Stadt, gehe ich zu JPC - haben ja keine kleinen Plattenstores mehr hier. Also ist der Plan, JPC so stark wie möglich zu schädigen bei gleichzeitig größtem Nutzen für mein eigenes CD-Regal - ergo werden nur verbilligte Scheiben gekauft, und zwar heute Norah Jones und MIA. Und im Thalia wollt' ich Geschenke kaufen, aber es hat nur für zwei Bücher gereicht, die für mich sind. Wahrscheinlich, wenn ich mich selber übers Jahr genug beachte, kann ich Weihnachten auch großzügig sein, aber dieses Jahr nicht.
Hab Haare geschnitten gekriegt. Und gekocht, lecker. Und in zwei Etappen die Kommode völlig selbständig zusammengebaut. Und lese Drachenläufer fast ohne zu weinen. Und schwänze - endlich - Päps. Und lasse mir die Streifen zurechtruckeln, auch von Ferne. Und höre - dahinschmelzend - Norah Jones. Und lasse mir nicht unterkriegen, nicht hier.
Nächste Woche endlich Berlin, und mit der besten Prinzessin von allen.
Gestern war Weihnachtscafé - d.h. kontrolliertes Glühweintrinken und Kekse essen mit dem Lehrkörper. Schön ist es, die nachwachsenden Psychos zu beobachten - wie waren wir denn vor zwei Jahren, vor einem Jahr? Schön auch, die nachwachsenden Professoren und Mitarbeiter zu beobachten. Die kochen ja auch nur mit Wasser, wie ich inzwischen zu wissen glaube. Was die erkennbar voraus haben, ist Zähigkeit, Wissen, Lernbereitschaft und - meistenteils - Coolness. Ich würde sogar behaupten, daß der Neue in der Klinischen seinen Ruf vor allem seiner einzigartigen Mischung aus nichtjovialer Jungenhaftigkeit, extrem breiten Fachwissen, persönlichem Engagement und der Fähigkeit, mit netten Menschen nett und mit unnetten Menschen so konstruktiv wie möglich umzugehen, zu verdanken hat. Insgesamt für mich schon amüsant: erst an der Auswahl qua Berufungskommission maßgeblich beteiligt, dann nahezu ehrfürchtig in der sehr guten Vorlesung lauschend, dann beim Mittagessen über möglicherweise unbotmäßige Witze lachend und beim Kaffee Vorschläge fürs Kolloquium machend.
Schon zwei Tage her, aber man kommt ja zu nix, war jedenfalls der Chef hier und überreichte mir, kaum verspätet, mein Geburtstagsgeschenk (große Freude!). Es handelt sich um Drachenläufer von Khaled Hosseini, was wohl auch verfilmt ist, und es ist sehr schön und furchtbar traurig. Jedenfalls wird auch gefrat, ob mit der Prinzessin alles noch am rechten Fleck sei, ob ich neue Schuhe hätte und ob ich nicht zum April fertig sein will, dann würde er mich nach Duisburg auf'ne Doktorandin-Stelle holen. Holla, in zwei Jahren vielleicht, dachte und sagte ich. Aber Danke. Gibts auch nicht alle Tage, nich?
Also, heute in der Stadt, gehe ich zu JPC - haben ja keine kleinen Plattenstores mehr hier. Also ist der Plan, JPC so stark wie möglich zu schädigen bei gleichzeitig größtem Nutzen für mein eigenes CD-Regal - ergo werden nur verbilligte Scheiben gekauft, und zwar heute Norah Jones und MIA. Und im Thalia wollt' ich Geschenke kaufen, aber es hat nur für zwei Bücher gereicht, die für mich sind. Wahrscheinlich, wenn ich mich selber übers Jahr genug beachte, kann ich Weihnachten auch großzügig sein, aber dieses Jahr nicht.
Hab Haare geschnitten gekriegt. Und gekocht, lecker. Und in zwei Etappen die Kommode völlig selbständig zusammengebaut. Und lese Drachenläufer fast ohne zu weinen. Und schwänze - endlich - Päps. Und lasse mir die Streifen zurechtruckeln, auch von Ferne. Und höre - dahinschmelzend - Norah Jones. Und lasse mir nicht unterkriegen, nicht hier.
Nächste Woche endlich Berlin, und mit der besten Prinzessin von allen.
Freitag, 5. Dezember 2008
... fortsetzung...
Also, wir sind ja mittendrin in der Weihnachszeit, und das zieht immer zeitliche Rattenschwänze nach sich. Durch die Stadt bummeln? Überall Stände, an denen überteuerte, heißgemachte flüssige und feste Nahrung feilgeboten wird. In den Geschäften wird man, falls man es nicht ohnehin ist, wenn man nur hineingeht, auf der Stelle wahnsinnig. Den Angestellten in den Geschäften gegenüber benimmt man sich ambivalent-unsicher, also zunächst dünste man seine glühweingeschwängerte Ausatemwolke über den Tresen, um dann ratlos nach der hunzigen EC-Karte zu fingern, nicht ohne Überraschung über die so schnell erfolgte Bezahlaufforderung zu zeigen. Befindet man sich mit mindestens drei anderen schwarzhaarigen Jungen in einer Shopping-Gemeinschaft, unterhalte man sich so laut wie möglich unter Fortlassung so vieler Pronomen und Präpositionen wie möglich über so langweiliges Zeug wie möglich, und kaufe am Ende je eine Dose Haarwachs. Mädchen sollten sich so laut wie möglich über ihre BH-Größen und die entsprechenden Probleme, einen passenden BH zu finden, unterhalten, denn alle anderen Menschen im Laden konnten sich bislang überhaupt nicht einfühlsam in dieses Problem einfühlen, weshalb sie entsprechende Konflikte auch nicht angemessen antizipieren und schon gar nicht intervenieren konnten.
Genug über die zahlende Kundschaft gemeckert. Weihnachten geht ja eigentlich immer noch ganz gut. Oster- und Herbstferien sind, zumindest in OWL, viel schlimmer.
Ich freue mich schon sehr auf den Staatsbesuch, den ich der Hauptstadt in zwei Wochen in Begleitung der Prinzessin abstatten werde. Kulinarisch würdiges Empfangen wurde bereits angekündigt. Nun muß es nur noch schneien und/oder sehr kalt sein, und ich kann die Hauptstadt angemessen und authentisch präsentieren.
Vorher werde ich das bereits erwähnte Referat über psychosoziale Belastungen bei Kindern und Jugendlichen und ihren Familien bei zerebralen Anfallsleiden und anderen neurologischen Erkrankungen beim putzigsten aller Professoren halten. 17, wenngleich chaotisch-unorganisierte Folien hab ich schon. Zauberhände malten schöne um-die-Ecke-Pfeile in die aus dem Internet gekl-äh als Inspiration dienende Graphik über verschiedene Epilepsien, gleichzeitig (was der Clou ist) nach Anfallsarten und Lokalisation klassifizierend. Über die Folie kann ich dann 10 Minuten reden, das spart weitere vier Folien. Immerhin, wenn man erstmal in die (von mir zunächst relativ ungeliebte) Epilepsie eingestiegen ist, tut sich ein weites, spannendes Feld auf. Es gibt offensichtlich haufenweise (und vor allem bei Kindern und Jugendlichen) Syndrome, die überhaupt nichts oder nicht viel mit dem bekannten großen Anfall zu tun haben, von dem wahrscheinlich jeder irgendein Bild hat, weil man entweder tatsächlich dabei war (wie alle Mädels und Jungs am Kieselstrande der Donau nördlich von Budapest im Sommer 1994) oder weils spektakulär im Fernsehen visualisiert wurde oder weil man drüber gehört hat von einem, der einen kennt, der es mal gesehen hat. Daß ein hyperkinetischer, schwerverstehender und schwerverständlicher Junge eine Epilepsie, und zwar das Lennox-Gastaut-Syndrom hat, ist, wenn die Diagnose erstmal erfolgt ist, nicht besonders aufregend. Aber nicht alle verhaltensanstrengenden Jungen bekommen gleich ein EEG angehängt. Ach, wie soll ich in den 90 Minuten überhaupt erschöpfend über Epilepsien UND andere neurologische Erkrankungen reden? Das heißt von vornherein Fasse dich kurz, wobei man den großen Überblick trotzdem erwerben muß (sonst weiß man ja gar nicht, was man weglassen kann - aber nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung sollte man bei einem FoV*-Seminar, wenn man die FoV schon gemacht hat, eigentlich eh nicht fragen.
Was absolut zauberhaft ist und warum es sich allein schon lohnt, über verschlungene Wege das Privileg des mit-Professoren-Mittagessengehen zu erwerben, ist dabeizusein, wenn ausgebildete Therapeuten über Patienten erzählen. Da der entsprechende Professor auch frei in der Vorlesung entsprechende Geschichten erzählt, kann ich hier darüber reden, ohne irgendein T3-Schweigegelübde zu brechen (doch, sowas gibts!). Zitat von heute: Zwangsgestörte, da bleibt einem nur: bekloppt. Und: selber ist man auch schon auf dem Weg. Das ritualisierte Mittagessen führe zu merkwürdigen, unruhigen Empfinden am Sonntag um viertel eins. Plötzlicher, absoluter Hunger bricht herein; es ist viel zu spät, mithilfe von Kochen o.ä. diesem Hunger begegnen zu können - und schließlich: müssen WIR um viertel eins kochen? In der Uni? Nein, bloß anstehen.
Morgen gibt es Ente bei der Lieblingsschwester. Da bin ich ja mal gespannt! Und die Kommode ist noch immer unaufgebaut, weil ich heute zuungunsten von Feierabend auf die Prinzessin wartete und mit ihr den Sounds-Nachfolger antesten mußte (damit der Überblick über die aktuelle gastronomische Lage stets Aktualität bewahrt!), und morgen wird das auch nix, also Sonntag, als ideale Prokrastination um das Referat herum. Falls ich jemals dazu komme, verspreche ich mal ins Blaue beweiskräftiges Photomaterial - falls nicht, verspreche ich das auch, aber halte das nicht.
Was heute auch schön war - Nachricht vom Wahlrheinländer, auch wenn die Nachricht nicht nur gut war. Auf diesem Wege (fast) unbekannterweise Genesungswünsche ins Spital!
Genug über die zahlende Kundschaft gemeckert. Weihnachten geht ja eigentlich immer noch ganz gut. Oster- und Herbstferien sind, zumindest in OWL, viel schlimmer.
Ich freue mich schon sehr auf den Staatsbesuch, den ich der Hauptstadt in zwei Wochen in Begleitung der Prinzessin abstatten werde. Kulinarisch würdiges Empfangen wurde bereits angekündigt. Nun muß es nur noch schneien und/oder sehr kalt sein, und ich kann die Hauptstadt angemessen und authentisch präsentieren.
Vorher werde ich das bereits erwähnte Referat über psychosoziale Belastungen bei Kindern und Jugendlichen und ihren Familien bei zerebralen Anfallsleiden und anderen neurologischen Erkrankungen beim putzigsten aller Professoren halten. 17, wenngleich chaotisch-unorganisierte Folien hab ich schon. Zauberhände malten schöne um-die-Ecke-Pfeile in die aus dem Internet gekl-äh als Inspiration dienende Graphik über verschiedene Epilepsien, gleichzeitig (was der Clou ist) nach Anfallsarten und Lokalisation klassifizierend. Über die Folie kann ich dann 10 Minuten reden, das spart weitere vier Folien. Immerhin, wenn man erstmal in die (von mir zunächst relativ ungeliebte) Epilepsie eingestiegen ist, tut sich ein weites, spannendes Feld auf. Es gibt offensichtlich haufenweise (und vor allem bei Kindern und Jugendlichen) Syndrome, die überhaupt nichts oder nicht viel mit dem bekannten großen Anfall zu tun haben, von dem wahrscheinlich jeder irgendein Bild hat, weil man entweder tatsächlich dabei war (wie alle Mädels und Jungs am Kieselstrande der Donau nördlich von Budapest im Sommer 1994) oder weils spektakulär im Fernsehen visualisiert wurde oder weil man drüber gehört hat von einem, der einen kennt, der es mal gesehen hat. Daß ein hyperkinetischer, schwerverstehender und schwerverständlicher Junge eine Epilepsie, und zwar das Lennox-Gastaut-Syndrom hat, ist, wenn die Diagnose erstmal erfolgt ist, nicht besonders aufregend. Aber nicht alle verhaltensanstrengenden Jungen bekommen gleich ein EEG angehängt. Ach, wie soll ich in den 90 Minuten überhaupt erschöpfend über Epilepsien UND andere neurologische Erkrankungen reden? Das heißt von vornherein Fasse dich kurz, wobei man den großen Überblick trotzdem erwerben muß (sonst weiß man ja gar nicht, was man weglassen kann - aber nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung sollte man bei einem FoV*-Seminar, wenn man die FoV schon gemacht hat, eigentlich eh nicht fragen.
Was absolut zauberhaft ist und warum es sich allein schon lohnt, über verschlungene Wege das Privileg des mit-Professoren-Mittagessengehen zu erwerben, ist dabeizusein, wenn ausgebildete Therapeuten über Patienten erzählen. Da der entsprechende Professor auch frei in der Vorlesung entsprechende Geschichten erzählt, kann ich hier darüber reden, ohne irgendein T3-Schweigegelübde zu brechen (doch, sowas gibts!). Zitat von heute: Zwangsgestörte, da bleibt einem nur: bekloppt. Und: selber ist man auch schon auf dem Weg. Das ritualisierte Mittagessen führe zu merkwürdigen, unruhigen Empfinden am Sonntag um viertel eins. Plötzlicher, absoluter Hunger bricht herein; es ist viel zu spät, mithilfe von Kochen o.ä. diesem Hunger begegnen zu können - und schließlich: müssen WIR um viertel eins kochen? In der Uni? Nein, bloß anstehen.
Morgen gibt es Ente bei der Lieblingsschwester. Da bin ich ja mal gespannt! Und die Kommode ist noch immer unaufgebaut, weil ich heute zuungunsten von Feierabend auf die Prinzessin wartete und mit ihr den Sounds-Nachfolger antesten mußte (damit der Überblick über die aktuelle gastronomische Lage stets Aktualität bewahrt!), und morgen wird das auch nix, also Sonntag, als ideale Prokrastination um das Referat herum. Falls ich jemals dazu komme, verspreche ich mal ins Blaue beweiskräftiges Photomaterial - falls nicht, verspreche ich das auch, aber halte das nicht.
Was heute auch schön war - Nachricht vom Wahlrheinländer, auch wenn die Nachricht nicht nur gut war. Auf diesem Wege (fast) unbekannterweise Genesungswünsche ins Spital!
Begriff gesucht & mehr
Wie nennt man eigentlich Leute, die einem - bei absolutem Mistwetter - ein Auto leihen und fahren, an Station 1 ein Bett vom Haus ins Auto tragen, mit dem Auto - zum zweiten Mal in zwei Wochen - zu IKEA fahren, dort tonnenschwere Kleiderschrankkisten in den Wagen hieven und den Hotdog auch noch selber zahlen, das Ganze dann im Wohnheim vier Treppen hinaufschleppen und dann auch noch, nachdem sie das Auto - durch das anhaltende Mistwetter - zur Uni zurückgefahren haben, zurückkehren, um mit großer Freude einen Kleiderschrank aufzubauen?
Nun habe ich es endlich, und dann auch noch gleichzeitig, geschafft, mich mit Bett und Schrank zu versehen. Klingt ein bißchen spooky, aber das Bett kommt mir viel größer vor, obwohl sich doch die objektive Matratzengröße überhaupt nicht geändert haben kann, da es ja sogar dieselbe Matratze ist, die draufliegt. Schön jedenfalls, so ein Bettchen, und was für ein Gefühl, morgens die Beine aus dem Bett rauszuschwingen, auf den Fußboden zu stellen und dann sich nur noch aus dem Sitz zu erheben!
[Fortsetzung folgt...]
Nun habe ich es endlich, und dann auch noch gleichzeitig, geschafft, mich mit Bett und Schrank zu versehen. Klingt ein bißchen spooky, aber das Bett kommt mir viel größer vor, obwohl sich doch die objektive Matratzengröße überhaupt nicht geändert haben kann, da es ja sogar dieselbe Matratze ist, die draufliegt. Schön jedenfalls, so ein Bettchen, und was für ein Gefühl, morgens die Beine aus dem Bett rauszuschwingen, auf den Fußboden zu stellen und dann sich nur noch aus dem Sitz zu erheben!
[Fortsetzung folgt...]
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