Sonntag, 10. Juni 2007

Danksagungen und mehr

Danke, Deutsche Bahn, daß du dir bisweilen die Schrulle gestattest, einen jener umgebauten Reichsbahnzüge einzusetzen, die neben zahlreichen Raucherabteilen (-) und bunt durcheinandergewürfelten Anordnungen von Abteilen und Sitzreihen (~) vor allem durch die Abwesenheit von Klimaanlagen (+) glänzen. Das ermöglicht nämlich entspanntes Zugfahren am offenen Fenster (++). Danke auch an den namenlosen, hellgrünäugigen Mit-am-Fenster-stehenden Metallurgie-Experten, mit dem sich sowohl die vorbeiziehende märkische und später altmärkische und noch später niedersächsische Landschaft als auch vergangene und aktuelle Probleme von Studierenden und sogar das Wesen und Sein von Zugverbindungen und -tarifen in Belgien, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz trefflich kommentieren ließen. Da steht man gerne am offenen Fenster und läßt den Fahrtwind Rastalocken in die Augenbrauen drehen. Wann stand ich zuletzt an einem offenen Zugfenster?
Auf meine diesbezügliche Bemerkung hin wurde in Hannover die englischsprachige Ansage ausgetauscht. Jetzt ist die englische Ansage nicht mehr ganz so deutschakzentig. Danke, Hannover!
Danke, Zebrano Bar, daß du heute dem weitverbreiteten Vorurteil, daß man in sogenannten Szeneläden schlecht und unhöflich bedient wird, alle Ehre gemacht hast. Leider war das Frühstück á la carte (+) und lecker (++), wenn auch der Lachs gefehlt hat (-).
Vielen Dank an das tolerante, weltoffene, heterogene, bunte, tolle und durchmischte Berlin! Nur hier sieht man alle für einen Europäer denkbaren Facetten des menschlichen urbanen Lebens. Nur hier wird zu jeder Tag- und Nachtzeit das Bier auf der Straße aus der Faust getrunken. Nur hier sieht man selten Socken in Sandalen, weil viele gleich barfuß gehen. Nur hier bekommt man morgens um drei einen excellenten Döner für zwei Öre und sieht dabei längst vergessen geglaubte Personen, die Rekognition verbergend. Nur hier sitzt am Service-Point des Ostbahnhofs ein engagierter, gleichwohl kein Wort Englisch sprechender Mann, der nach Petersburg reisen wollenden Herren nicht einfach sagt, jaja, das ist der Zug nach Petersburg, und Gleis 1. Statt dessen sagt er: Jes, tuh Moskau. Platform one. St. Petersburg, jaja, dis is Kurswagen, ne (Handbewegungen, Waggon für Waggon eines sehr langen Zuges andeutend), KURSWAGEN tuh Petersburg. Nur Berlin hat die wirklich hellen Juninächte. Nur in Berlin gibt es auch ein reinigendes Gewitter, wenn es drückend heiß ist. Danke, Berlin!
Noch mehr Danke: an die Organisatorinnen des Klassentreffens. An alle, die gekommen sind, auch aus Lausanne und London, wohingegen es andere aus Berlin-Friedrichshagen wohl nicht ins Rabu (Ort: Friedrichshagen) geschafft haben. An alle, denen wir unsere vergleichsweise traumhafte Gymnasiumszeit zu verdanken haben, also vor allem uns, aber auch den damaligen Lehrerinnen und Lehrern. Danke für Indios Bravos, die sich nunmehr auf meiner Festplatte tummeln. Danke an die neun Testpersonen, und vielen Dank schonmal an die 10., mir leider noch unbekannte Testpartizipientin. Danke an mich, für die leckeren Lübzer Biere, die nunmehr im Kühlschrank liegen! Und, nicht zuletzt: Danke, DFG!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

dann offenbar erstmal Glückwunsch zur Hiwi - Stelle. So etwas ergibt sich wochenends? Kühl.

sonne hat gesagt…

Äh. Nein. Das "Danke, DFG" bezieht sich mehr auf meine derzeitige allgemeine DFG-sie-lebe-hoch-Stimmung. Im Sinne von *beschwör,beschwör*.