Donnerstag, 13. August 2009

ganz einfach:

ich mach bis Dienstag die Augen zu, dann kann mich ja keiner sehen, und wenn ich mich während der Prüfung nicht totschäme, wartet ja hinterher wenigstens psychologisch-liebevolle Betreuung auf mich, und der Konfident will auch im Morgengrauen aufschlagen!

Es ist ja so, daß, seit ich mich von der Zwangsvorstellung, ich müßte im September auch noch die Prüfung in klinischer Psychologie machen, befreit habe, alles irgendwie wieder gut ist und ich verhältnismäßig entspannt bin. Aber Diagnostik ist eben nicht Päda, sondern sowohl quantitativ als auch qualitativ viel mehr, mehr denken, mehr Anspruch und mehr trotzdem auch einfaches Wissen, das so langweilig-auswendig abgefragt werden kann. Das einzige clevere erscheint mir (im Hinblick auf die künftigen Prüfungen) darin zu bestehen, daß ich bei den einfacheren späteren Prüfungen dann immer sagen kann, Diagnostik hab ich überlebt, und das war viel schwerer. Leider werde ich immer rumjammern, weil ich über eine wahnsinnig schlechte Selbsteinschätzung verfüge, die mir letztendlich lediglich mitteilt: du weißt nix, und du wirst dich fürchterlich blamieren. Was Prüfungen angeht, bin ich sehr sozialphobisch mitsamt sämtlich dysfunktionalen Kognitionen und unrealistischer Fremdeinschätzungserwartungen. Das wird sich wahrscheinlich nicht mehr bessern.

Wie gut es in diesem Zusammenhang ist, über eine angemessene und liebevolle Prüfungsvorbereitungsbetreuung zu verfügen, die nun ja auch schon infolge ausgiebiger Gelegenheit zur Selbstevaluation und -optimierung das quasi Non-plus-ultra darstellen dürfte, wurde häufig bereits an anderer, hiesiger Stelle erwähnt. Trotzdem jetzt und hier noch einmal: Das ist gut, nicht bis zur Schließzeit in der Bib zu harren. Das tut gut, danach gute Nahrung zu bekommen. Am Tage mit dem launischen Angebot der Mensa und den arroganten Schließzeiten der Cafeteria angemessen zurechtzukommen, mit lieben Emails versorgt zu werden, Testrezensionen ausgedruckt zu bekommen und überhaupt - das tut gut. Und es hilft, sich nicht so sehr, zu sehr in die Prüfung hineinzuversenken, daß nichts anderes mehr existiert und niemand anderes mehr Zugang hat, was man zwar mal machen kann, was aber nicht die Regel sein kann, wenn man gleichzeitig schnell studiert, d.h. ständig Prüfungen hat. Und ich weiß (inzwischen! Die Lerntheoretiker haben vielleicht doch recht!), daß es dem Lernen auch guttut, nicht immer zu lernen, also Pausen zu machen, in denen man abschaltet und anderen Dingen nachgeht, andere Dinge erledigt.

Banal, nich?

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