Montag, 31. August 2009

Ein Tag Deutsche Bahn

Das geilste vom ganzen ist die Abholung der von der Universität bestellten Fahrkarte am Automaten. Nummer eintippen, fertig. Da taugen die Automaten mal was, bzw. ihr Nichttaugen fällt nicht so auf, weil man sie nicht mit Informationen füttern muß - vom Eingeben der gefühlten 20stelligen Nummer, deren Verwandlung in Sterne das tippen auch nicht leichter machen.

Dann - eigentlich sollte noch ein Essensproblem gelöst werden - unbestimmte Verspätung, Streckensperrung. Hach nun! Am Servicepoint ist man entspannt, in fünf Minuten wisse man mehr. Ob man nicht besser über Hannover führe? Naja, wenns klappt, ja, aber der hat ja auch schon 5 Minuten, und die Strecke sei ja in Richtung Hannover gesperrt. Ein Lkw sei in eine Brücke gefahren, da muß erstmal geschaut werden, ob da noch Züge drüber dürfen.

Beim zweiten Vorsprechen ist die Strecke gerade freigegeben worden, der Kölner soll gegen '50 eintreffen (Fahrplan '20). Aus irgendeinem Grunde vergebe ich die Chance auf die Hannoververbindung und ärgere mich direkt danach schlagartig, weil aus den 20 Minuten natürlich schnell (bzw. langsam) 35 Minuten werden. Und der Mann am Servicepoint druckt mir einen Umstieg in Köln aus, bei dem ich anderthalb Stunden den Kölner Dom bewundern müßte. Daß es auch anders geht, muß ich mir dann selbst beweisen.

Dadurch, daß ich nun mit einem Zug mitgefahren bin, den ich eigentlich nicht geschafft hätte, wenn er nicht so dramatisch verspätet gewesen wäre, habe ich dann auf wundersame Weise in Köln meinen ursprünglich geplanten Anschlußzug bekommen und war noch einigermaßen pünktlich in FFM (auch wenn der IC von Flughafen nach Hauptbahnhof - aber da reden wir ja gar nicht drüber. Lustigerweise kam er aus Münster, und er war schon dermaßen lange unterwegs, daß er 2 Stunden vor mir in Dortmund war. Wahrscheinlich mußte er tatsächlich an jeder Milchkanne anhalten und "Anschlußreisende aufnehmen").

Rückzu nun, aber ach! Lungere am Hauptbahnhof rum, habe die Hannoverconnection nicht erreicht und warte auf den eigentlich lächerlichen Flughafen-ICE. Entdecke einen anderen Zug, der ebenfalls über Flughafen nach Köln und sonstwohin fährt. Warum spuckt mir eigentlich niemand diese Verbindung aus? Aber ich bemerke es ein wenig spät, und es ist natürlich verlockender, von Flughafen FFM bis Biele durchzufahren, und ich habe noch nicht fertigüberlegt, da fährt er auch schon los.

Der ICE aus Wien ist pünktlich, aber fährt nicht los. Schäden am Triebfahrzeug werden genannt, auch mal Störungen im Betriebsablauf - eine meiner Lieblingsstörungen, denn natürlich ist der Betriebsablauf gestört, wenn ein Zug nicht nach Fahrplan fährt. Das bringt alles durcheinander. Jedenfalls wußte natürlich wieder keiner, ob der Anschlußzug in Flughafen wartet. Der defekte ICE fährt zwar immerhin auch nach Dortmund (abends fahren alle Züge im Rheingebiet nach Dortmund; abendliche Erreichbarkeit scheint nicht das Problem der Ruhrmetropole zu sein), aber allein bis Köln braucht er schon eine Stunde länger, weil er nicht durch den Westerwald flitzt. Und ob ich von Dortmund, das wahrscheinlich in grauer Nacht erreicht wurde, noch nach Bielefeld gekommen wäre?

Aber, immerhin, der Zug setzt sich in Bewegung, und der andere Zug wartet tatsächlich, sogar so lange, bis er selbst wiederum eine feine Verspätung aufweist. Aber was knackt zwischen Siegburg und Köln der Lautsprecher? "Die Leitstelle in Duisburg hat angeordnet, daß dieser Zug heute nur bis Köln fährt. In Köln erhalten Sie Anschluß an einen anderen ICE nach Hannover." Wie kommt die Leitstelle denn auf so was? Überdies fährt der ausgemusterte ICE nach FFM zurück. Wie kann man das erklären?

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