Montag, 27. Juli 2009

The so-called Holidays

Okay, seit heute, Glaskasten, ist es amtlich, daß die Ferien begonnen haben - schlimmes Schnitzel, und am Salat weiße Sauce mit Tomaten, und die Caféteria schließt um 16 Uhr. Dafür gibts im Westend Spieße mit Pommes und Tomatensauce, man kann draußen sitzen, und wenn man am ersten Ferientag schon ins Westend gehen muß, weiß man, daß man den Wintersemesterbeginn beinahe herbeisehnt.

Pünktlich zum Semesterbeginn ist der Konfident grippelos wieder da, und ich bin stolze Besitzerin eines original-mexikanischen Dingsbums zum Anziehen in lila in Übergröße! Ich werde es testhalber mal waschen und prüfen, ob es sich dann meiner Körperfülle einigermaßen angenähert haben wird. Es scheint jedenfalls sehr warm zu sein, und lila schützt ja vor Schwangerschaft. Schlußendlich war es am Donnerstag wie die Fortsetzung eines kürzlich unterbrochenen Gesprächs, angereichert durch 10 Monate unterschiedlich prägenden Erlebens (Saltillo vs. Bielefeld) und das Gefühl, sich trotzdem eher mehr zu sagen zu haben. Und daß es ja mehr und mehr solche Abende geben wird, da der Konfident eben wieder hier ist.

Was ich noch absurd finde grad:

In Berlin fährt wirklich keine einzige S-Bahn auf der Stadtbahn. Man glaubt es erst, wenn man es sieht. Wenn die S-Bahn Berlin GmbH das vor 15 Jahren bei der Stadtbahnsanierung geahnt hätte, daß man den Berliner auch die Stadtbahn einfach wegnehmen kann! Oder jetzt beim Ostkreuz-Umbau. Natürlich bei laufendem Betrieb - würde ja sonst GAR NICHT gehen! Oder vielleicht doch? Bloß daß sie jetzt weniger Geld kriegen vom Senat, das ist blöd. Deshalb führen sie auch weiter Fahrscheinkontrollen durch und leiten gleich beim ersten Erwischen ein Strafverfahren ein - dürfte ja auch leichter sein, Schwarzfahrer zu erwischen, wenn 75% des Betriebes eingestellt sind - so viel wie zuletzt, als die Rote Armee die Schlacht um Berlin und den Führerbunker focht.

[Anmerkung: Die S-Bahn hat ihre Gewinne privatisiert und bürdet die Kosten für Instandhaltung, Wartung und Sicherheit jetzt der Allgemeinheit auf, nachdem rausgekommen ist, daß Wartungsintervalle freizügig überdehnt und Radwechseltermine großzügig ausgelassen worden sind. Willkommen in der freien Wirtschaft, wo alles der freie Markt über den Preis regelt. Bloß daß einige freier sind als andere.]

Freier in Bezug auf die Nutzung von S-Bahnen und dergleichen sind scheints Politiker, die den gepanzerten Dienstwagen mal eben nach Spanien kommen lassen, um mitten im Urlaub einen Vortrag vor Rentnern halten zu können und dabei nicht standesungemäß vorfahren zu müssen. Bei der ganzen Diskussion darum, ob das private Nutzen (und abrechnen) von Dienst-PKW rechtens sei, wird irgendwie ausgeblendet, daß es ja auch einen Haufen Geld (in Form von Sprit) kostet, das Ding da runterzufahren. Wird ja kein Dreiliterauto sein. Wer bezahlt das eigentlich? Muß die Ministerin sich an diesen Kosten beteiligen, wenn sie den Wagen dann auch privat nutzt? Ach, dumme Kuh. Warum lassen Sie sich nicht einfach von der Madrider Botschaft herumfahren, wenn es im Urlaub schon sein muß? Und dann lassen Sie sich das gute Stück auch noch klauen, also wirklich. Dämlicher geht es wirklich nicht. Schade, daß die Legislaturperiode zuende ist.

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