Donnerstag, 2. April 2009

Biele - Binz - Berlin - Biele und dann noch Duisburg

Aber der Reihe nach:

Überraschenderweise hat das Kaninchen die Schlage ver...naja, vielleicht nicht -schlungen, aber bezwungen. Anschließendes ins-Auto-steigen und durch schlimm verregnetes norddeutsches Tiefland reisen steigert die Lebensqualität beträchtlich. Ganz ohne Navi schaffen wir es bis Binz.

In Binz gibts es eine schöne Ferienwohnung und schönes Wetter mit Schneestürmen und Sonnenschein und klaren Nachthimmeln. Es gibt lecker essen und Spazierfahrten durch jedes denkbare Wetter.

Folgende Gesetzmäßigkeiten wurden aufgedeckt:

Rügen - Insel der Museen
Binz - Urlaubsort ohne Briefkasten

In Prora allein, wo die Überreste des seinerzeitig als KdF-Bad geplanten Baukomplexes unsichtbar hinter Kiefern den Strand säumen, gibt es für NVA, KdF, Tiere, Technik und sonst alles andere denkbare eigens Museen nebst Wiener Kaffeehaus. Ferner gibt es noch diverse Eisenbahn- und Landwirtschaftsmuseen und in Saßnitz sogar ein britisches U-Boot, das sah aber von draußen schon eng aus.

In Binz, auf der Suche nach einem Briefkasten, stellt man die Abwesenheit eines solchen fest. Die angeblich vorhandene Post ist weit. Die Zustellerin sagt: Da hinten soll einer sein, aber so mehr im Gebüsch. Und so ist es. Urlaubspostkarten schreiben eventuell unerwünscht; Urlaubspostkarten abschicken auf jeden Fall.

Da gibt es einen Laden in Baabe oder sonst irgendwo auf Mönchsgut, wo der arme Azubi alles alleine gleichzeitig machen muß: Ware einräumen, kassieren, Wurst am Wurststand verkaufen, Brötchen am Brötchenstand verkaufen. Wenn der mal überfallen wird, würde er das vermutlich nicht mal merken, wenn er grade Wiener Würstchen an durchreisende Psychologinnen verkauft. Andererseits, wohin sollte der mutmaßliche Überfaller fliehen?

An der Boddenküste stehen schmucke Häuschen am schmucken Strand. Schön ist die Vorstellung, dort jeden Abend am Strand zu sitzen und sonst nichts zu tun. Vielleicht mal segeln gehen, auf dem Greifswalder Bodden. Oder surfen. Lagerfeuer, manchmal, und grillen sowieso.

Am Königsstuhl kann man sechs Öre Eintritt fürs Nationalparkzentrum bezahlen, und dann geht man eigentlich nur aufs Klo. So teuer war ich glaub ich noch nie auf dem Klo. Aber sonst wär man nicht zur Aussicht gekommen, und die war schon was. Das Meer praktisch türkis, also Lagune nichts dagegen, und der Felsen hoch, auf dem man steht. Hier hat Caspar David Friedrich sein berühmtes Bild gemalt, und ich habe es selbst überprüft: die Aussicht auf dem Bild gibt es gar nicht, jedenfalls nicht am Königsstuhl.

In Mukran habe ich die Umspurungsanlage von der Brücke aus vermuten können. Täglich legt die Scandlines-Fähre ab nach Schweden und fährt übers Meer. Das konnte man von Binz aus sehen.

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