Donnerstag, 15. Januar 2009

Kurze Zusammenfassung:

1. Allgemeine Info: Nach zwei Jahren hat das via-Blog-Informationsbedürfnis evtl. nachgelassen, zusätzlich ist der informationenfreisetzende Freizeitanteil inzwischen stark gesunken.

2. Obwohl der eher größere Teil des Hauptstudiums und vor allem die damit assoziierten Prüfungen noch vor mir liegen, fühle ich mich wie "fast fertig" und plane entsprechend.

3. Ich will mich ja in meinem Praktikum der klinischen Neuropsychologie widmen. Da ich mich gleichzeitig gerne meiner Heimatstadt widmen möchte, zumal es so gar nicht ausgemacht ist, daß ich nach dem Studium dorthin zurückgehen kann, habe ich mich, auf entsprechende Empfehlungen hin, in der Charité beworben, wo ich mit offenen Armen empfangen werde, bloß der Wunschtermin geht nicht. So kommt es, daß ich mein Reststudium nochmal neu umstrukturiert habe und im Herbst geh, nicht ohne vorher die Prüfung in klinischer Psychologie zu machen.

4. D.h. am Ende des Jahres bin ich WIRKLICH fast fertig.

5. Unfaßbar.

6. Was wurde alles nicht berichtet: Das Empiriepraktikum hat jetzt Daten eingegeben und rechnet fleißig. Wie immer gibt es mannigfaltige Enttäuschungen infolge Unsignifikanzen. Meine private Erkenntnis aus diesem Empiriepraktikum (zitiere sehr wörtlich den Chef): Studierende sind manchmal seltsam. Alles, was einem an Bedenken kommt, egal WIE unsinnig sie einem erscheinen mögen, solle man sofort als Bedenken äußern. Lieber einmal zuviel, als daß man sich hinterher ärgert.

7. Meine inzwischen nicht mehr arbeitgebende Arbeitseinheit hat vorgestern endlich die längst fällige Weihnachtsfeier veranstaltet. Das war komisch: Im letzten Jahr (also streng: vorletztes Jahr) war ich noch so neu, so aufgeregt, so gehemmt, daß ich von dem großen Privileg ungezwungenes Zusammensein buchstäblich nichts hatte. Nun wars so, daß es so, wie es war, sicherlich nicht mehr sein wird. Bei der nächsten Weihnachtsfeier könnt' es gut sein, daß die meisten Leute nicht mehr dabeisind. Aber egal: Nichtschwimmer, leckeres Essen und Rotwein, und HJM erzählt ungezwungen Anekdoten aus aller Welt. (Ich übertreibe nicht. Wirklich aus aller Welt.) Später kramt der Neuprofessor ganz zufällig das Weihnachtsgeschenk iPhone heraus, das dann natürlich für eine Reihe Demonstrationen neuer technischer Errungenschaften herhalten muß. Zentral dabei der permanent mögliche eMail-Abruf. (Man kann es sich schönreden, vermutlich. Bei meinem eigenen Telephon nervt mich schon die Akkuleistung, wenn man es dafür benutzt, wofür man es eigentlich hat: zum telephonieren.)

8. Ich habe IMMER NOCH NICHT mit der Päpsy-Prüfung angefangen, und das nicht nur due to Ohrenentzündung (weiter unten). Der Plan 2010 sieht ja super aus, aber es braucht nicht energischer, entschlossener und williger Personen, die Ziele formulieren, umsetzen und suaber erreichen, sondern das bin ich ganz alleine, ja.

9. Infolge einer, aber das konnte ich am Anfang nicht wissen, Ohrenentzündung, habe ich endlich den Hausarzt meines Vertrauens, wie ich ihn mir seit vielen Jahren wünsche, ausgemacht und gleich festgezurrt. Man ist ja, was Ärzte angeht, einiges an Kummer gewöhnt: schnepfige Sprechstundengehilfinnen, lange Warte- und diametral entgegengesetzt kurze Abfertigungszeiten, blöde Rezepte bei schlechter gefühlter Anamnese. Nun alles anders: Entschuldigung für lange Wartezeiten (weil ohne Termin). Entschuldigung für die erforderliche HON-Überweisung (mit dem Hörrohr kann ich die sensiblen Trommelfellbereiche nicht sehen), die allerdings telephonisch-persönlich-ans-Herz-legend erfolgt. Entschuldigung, quasi, für: ich möchte ein guter HAUSarzt sein. Und beim HNO setzt sich das Drama fort: Kommen Sie lieber einmal zuviel, wenn irgendwas ist... Ui, da hat der Zimmermann gut geschaut... Das müssen wir ernstnehmen (was nicht heißt, daß jetzt irgendwelche Antibiotika wahllos verschrieben werden, nur weil was entzündet ist)... d.h. ärztemäßig schwebe ich grad im siebenten Himmel, und das soll fortgesetzt werden durch baldige Beendigung der Halswirbelsäulenblockade, die ich seit mindestens fünf Jahren mit mir spazieren trage und für die ich endlich eine Überweisung und den festen Willen habe, beim Orthopäden einen Termin auszumachen.

10. Mein sehr umgeräumtes Zimmer gefällt und bekommt mir sehr gut.

11. Es ist leider schon wieder vorbei, aber hier war es sehr Winter. Für OWL gefühlt: ausreichend für drei weitere Jahre. Alle verfügbaren Wasserflächen waren zugefroren, und es hat mich bei einem Ausflug nach Brönninghausen, wo es eine kreative Mühle gibt, durchaus überrascht, wie viele Ostwestfalen über ein benutzbares Paar Schlittschuhe verfügt und - vor allem! - in der Lage sind, dicht an dicht in relativ hoher Geschwindigkeit um einen fiktiven Mittelpunkt herum unfallfrei Schlittschuh zu laufen. Mich hätts ausgehebelt. Dafür saß ich mit der besten - EVER! - denkbaren Begleitung an dem alten Mühlrad, wo die Kälte lange attraktive Eiszapfen an den Wasserfall gezaubert hatte, und trank draußen in Kälte und Sonne Milchkaffee.

12. In einem gewissen Sinne war dieser für OWL-Verhältnisse SEHR erwähnenswerte Kälteeinbruch memory-triggering für damals-Zakopane (2005), für die kalten Winter Ende der neunziger, das schweinekalte Silvester-Prag 1995, das ebensokalte Silvester in Wien 2001, wo wir vorher noch in Mörbisch/See nach tollem, aber verfrorenen Spaziergang durch spiegelglatte Sumpflandschaft auf der Festivalsinsel im Fernsehen - als Deutsche knurrig geduldet - einen der vier legendären Hannavald-Siege sahen, für WANN IMMER es ganz klar ist, daß man Mütze-Schal-Handschuhe anhat, weil das Zeichen vor der Temperatur ein - ist.

13. Das einzige, was noch schwieriger sein dürfte, als eine Beziehung zu führen, in der beide völlig gleichberechtigt ihren jeweiligen beruflichen, privaten und eigenen Interessen nachgehen und trotzdem immer, für beide adäquat, füreinander im richtigen Ausmaße da sind, ist wahrscheinlich, ohne all das trotzdem umfassend und ohne Einschränkung alleine glücklich sein. Das muß man sich immer wieder sagen, wenn man mal wieder den Kreis quadratieren möchte. Und gleichzeitig scheint es gar nicht so schwer zu sein, eine adäquate Beziehung zu führen, wenn man nur dem anderen einfach mal zuhört und nicht immer nur das eigene Wohl in den Vordergrund stellt.

14. Langsam wird mir bewußt, daß das erste Ziel für nachm Studium wahrscheinlich nicht Berlin sein wird. Das streßt mich wesentlich weniger als die Vorstellung, nachm Studium den gleichen Job zu machen wie vorher, was in Berlin auch ginge. D.h. langsam, aber sicher manövriert es mich in eine "Oho, ich werde einen ernstzunehmenden Beruf ausüben" Richtung. Beachtlich, or?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

4 & 5: boah! yeah!
14: it is.

1. - 14.: :)