Voll.
Zappelige Zeitgenossen, die schon während der Semesterferien beim hinter-Pädagogik-Studentinnen-herlaufen schier wahnsinnig werden, stehen jetzt kurz vor der stationären Behandlung. Es gibt zwar wieder alle Essen, aber es ist auch sehr voll. Viele Erstis wollen ihre Mensakarte abholen und stehen dabei im Weg herum. Überall trifft man lange verschollen geglaubte Bekannte. In der Studienberatung geht es drunter und drüber, weil gleichzeitig enormer Beratungsbedarf besteht ("Plötzlich war da das Hauptstudium da, und ich weiß gar nicht, wie das geht") und die Erstifahrt nach Altenmelle heute losging, also Tohuwabohu in der Unihalle. Zu allem Überfluß die Bachelorstudierende-auf-Empiriepraktika-schnell-verteil-Aktion, bei der ich Glücksfee spielen durfte.
Erste Empörungen über überfüllte Seminare...
Wetter wieder so schön - wie im letzten und vorletzten Jahr. Gülden Hörbst. Aber eben morgens dunkel, abends stockdunkel, die Freizeit findet jedenfalls nicht bei Tageslicht statt. Schade, daß der Freizeitanteil im Moment eigentlich ziemlich hoch ist. Nachdem ich festgestellt habe, daß ich in den nächsten anderthalb Jahren grad zwei Prüfungen machen werde, hat sich mein Stundenplan doch merklich ausgedünnt, obwohl immernoch die beiden an sich auch nicht nötigen klinischen Vorlesungen drinne sind. Seminare kann ich auch später machen. Was mich grad am meisten umtreibt, ist dieses Pflege- und Adoptivkinderseminar beim Jopt, bei dem ich die Pädaprüfung glaub ich auch gerne machen würde, weil mich der Bezug zum Familienrecht viel mehr interessiert als die Frage, wie man die Lernumgebung an Hochschulen für Studierende motivierender gestalten könnte.
Auf jeden Fall bin ich in diesem Jahr genug gereist. Übern Daumen gepeilt bin ich 11.300 Kilometer Fernstrecken gefahren bislang, bis auf ca. 1.000 Kilomter nach Nürnberg alles mit Eisenbahn. (Den Flug nach Kreta habe ich gar nicht eingerechnet, weil der eher weniger lang als die Fahrt nach Tübingen gedauert hat, womit das Fliegen aufgrund irrealen Realitätsabbildes raus ist.) Beim Nachrechnen eben war ich selbst beeindruckt! Aber allein Berlin ist eben immer schon 800 Kilometer hin und zurück. Vielleicht fahre ich ja zu oft nach Berlin, naja, in diesem Jahr fahre ich, abgesehen von Weihnachten vielleicht, einmal noch, und dann nicht allein und wohl auch nicht Zug.
Das Empiriepraktikum wird aus Gründen eine echte Herausforderung, aber, und vielleicht grad deswegen, da freu ich mich drauf. Und der Chef legt großen Wert darauf, mich weiterhin irgendwie zu beschäftigen. Und stellt mich auch assoziierten Mitarbeiterinnen als Diplomandin vor, obwohl da ja außer einer allgemeinen, gegenseitigen Willensäußerung noch nicht viel passiert ist.
Großes Thema, und in der bewußten Evaluation eher neu, ist derzeit die Emotionsregulation. Impulskontrolle, aber gleichzeitig nicht über jeden Zug, jede Geste bezüglich Angemessenheit und zuungunsten Authentizität nachdenken; dem Zweifel standhalten und dem Gefühl, das richtige zu tun, nachgeben; gelassen sein und gleichzeitig sicher. Umwelt sagt Ja.
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