Dienstag, 22. Juli 2008

Kurz vor Schluß

Also, übermorgen isses soweit, die letzte Prüfung fürs erste Zeugnis seit dem Abi steht an. Seit diese geheimnisvollen Fragen aus Jena aufgetaucht sind, ist alles gut geworden. Nicht daß ich die einfach oder leicht oder auswendig beantworten könnte, aber zumindest sind mögliche Schwerpunkte etwas eingrenzbarer geworden; im übrigen gilt die alte Regel "Was ist das schlimmste, was passieren kann?"

Obwohl, andererseits fühle ich mich schon etwas ZU locker.

In der Uni ist wieder der Sommerferien-Ausnahmezustand ausgebrochen. War an ZWEI von zwei Tagen im Westend essen; einmal wegen Gruppenzwang, aber heut gab es beim Salat nur Gemüseburger, das ist grad nix fürs Hirn.

Was man im Westend an Fritten zuviel ißt, trainiert man auf dem Weg zum Kaffeetrinken wieder ab, da muß man nämlich zur Seufzerbrücke spazieren, weil die Caféteria um vier zusperrt. Witzige Beobachtungsstudien kann man dann von der Galerie aus durchführen, indem man die Gesichter der zielstrebig, teils mit Tassen in der Hand, auf die Eingangstür zustrebenden und dann plötzlich innehaltenden Personen betrachtet. Auf der Galerie kann man auch prima diese Fragen durchgehen und die ganze Zeit ausrufen "Was für ein Schwachsinn! Warum lang und breit Cattell lernen, wenn doch in aller Kürze feststellbar ist, daß seine Daten unzulänglich sortiert und interpretiert wurden!" Wenn man Glück hat, weist einem die Lernpartnerin einen IQ jenseitig der 100 Punkte nach. Wenn man Glück hat, fragt der Prüfer übermorgen nach dem Mittelwert und der Standardabweichung beim IQ, und ob der IQ erblich ist.

Ansonsten habe ich ja oft Glück: Heute morgen wurde ich im schicken, brandneuen und blitzeblauen Auto in die Uni gefahren, und im selbigen gings auch zurück. So quält man sich nicht bis 21 Uhr in der Bibliothek herum, sondern hat ein Einsehen und geht zur rechten Zeit heim. Und bespricht dabei noch Sinn und Widersinn des "zufälliger Artikel"-Buttons bei Wikipedia. Natürlich ist es oberste Schublade in der Kommode des unnützen Wissens, daß bei Schiefkörpern, die eine endliche Anzahl von Einheiten besitzen bzw. aus denselben bestehen, die Kommutativität der Multiplikation zuschlägt, während umgekehrt bei nicht vorliegender Kommutativität der Multiplikation der Schiefkörper eine unendliche Anzahl von Einheiten beinhaltet. Das Wissen ist sogar im doppelten Sinne unnütz: Es nützt nur nichts im Sinne von "Wissen ist Macht", denn mit der beschriebenen Tatsache werde ich den Prüfer am Donnerstag nicht becircen, sondern es ist auch in allen anderen praktischen Belangen völlig wertlos: Was ist ein Schiefkörper? Und wann brauche ich ihn, und wofür? Und ist Multiplikation nicht immer kommutativ, nach dem alten Kommutativgesetz: Faktor mal Faktor gleich Produkt und umgekehrt?

Also, Wikipedia ist auch keine Lösung.

Freud, Eysenck, Cattell, Mischel, Guilford, Sternberg, die können mir alle gestohlen bleiben. Frauen kommen nur bei der Frage vor, ob sie vielleicht weniger intelligent als Männer sind; immerhin sind die Gehirne ja leichter. Albernes Fach!

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