Mittwoch, 23. Juli 2008

Ameisenflugtag

Nachdem man in den letzten Tagen eher den Eindruck gewinnen konnte, daß März und Juli spontan die Plätze getauscht haben, hat sich das Wetter ein bißchen erholt und abendlichen Sonnenschein spendiert. Wie ich vor einigen Jahren nicht ganz freiwillig lernen durfte, gibt es bei den Ameisen immer mal wieder Tage, wo den neuen Königinnen Flügel wachsen und sie in die Welt hinausfliegen, um neue Völker zu gründen. Hier war das heute. Überall geflügeltes.

Außerdem der Satz des Tages, ausnahmsweise mal von mir, ich sagte: Mit einem Mann, der schon frühmorgens ein Glas Milch trinkt, könnte ich nicht zusammenleben. Warum, weiß ich nicht, aber der Satz erntete Gelächter. Neben allem anderen scheint also auch eine derart einfache und nachvollziehbare Bemerkung einen in die Ecke der vorsichtig zu behandelnden Personen zu rücken. Dabei Milch! Im Kaffee okay, da gehört sie hin, das scheint auch die einzige naturgegebene Bestimmung von Milch zu sein, aber sonst? Und dann natürlich die Diskrepanz, daß man ja mit seinem quasi Ökoheiligenschein als Milchtollfindtante disponiert sei, also das Ablehnen von Milch Inkongruenz in der Außenwahrnehmung erzeuge... das ist ja extra! Immer wenn du glaubst, du hast mich in Cattells 35 Clustern eingekreist, entwische ich dir. Entweder mit der Snoopy-Tasche. Oder der H&M-Schnecken-Frisur. Oder mit dem Flugticket.

Geklaut: Das Bedürfnis, sich von der Masse abzuheben, kann nur derjenige haben, der sich an sich zunächst der Masse zugehörig fühlt.

Morgen, morgen. Interessiert es mich, daß ich morgen die erste bitte ernsthaft und sofort zu bestehende Prüfung schreib? Offensichtlich nicht. Lieber Portishead und die Bildreihe "Unnütze Erfindungen" und Pizza und Surfpoeten und Backgammon und überhaupt.

Keine Kommentare: