Montag, 16. Juni 2008

Fußballgucken mit Frauen, die auch alle Psychologen sind (außer ich) + ein Mann und noch einer (aber noch sehr klein)

Das hatte ich noch nie, jedenfalls nicht, seit ich fußballmäßig auf der Seite des relativen Wissens stehe. Es gibt immernoch Mädchen (im Sommermärchenland!), die fragen "Was ist Ecke, und warum?" und die nach der Halbzeitpause noch 20 Minuten lang vom Seitenwechsel irritiert sind. Die in die Beurteilung spielerischen Könnens locker und quasi en passant das Aussehen des Spielers als wichtiges Kriterium einfließen lassen. Die fragen "Sonne, gibt es hier irgendeinen Gegenstand auf dem Tisch, mit dem du ein Bier aufmachen könntest?"

Der einzige Mann schlägt sich tapfer.

Eine anwesende Professorin geht nach der Halbzeit mit den Worten "So eine zweite Halbzeit muß man konzentriert angucken, aber das scheint hier schwierig zu werden." Vorher hat sie schon putzigerweise gefragt "Ach so, sind die Ostwestfalen langsam?" Woher denn? Langsam erfaßt das Konstrukt nicht vollständig, will ich meinen.

Na gut, gewonnen. 100mal danebengeschossen, gefühlte 10 Gegentreffer nicht kassiert, die Trainer offensichtlich glücklich auf der Tribüne, ein Hammertor von Ballack, eine erstaunlich präsente und gleichzeitig gutgelaunte Kanzlerin, ein Viertelfinale gegen Portugal, was ich nicht wollte.

Außerdem eMails. Eine mit dem Betreff: Дружба heisst Freundschaft! Eine heißt schlicht: mal wieder, eine: Re: Fwd: Re: Grillen/24.06.08, gleich mehrere heißen Online-Bedarfserhebung = die Veranstaltungen fürs Wintersemester sind online = 1 bis 2 klinische Vorlesungen, eine Päda, eine Multivariate Verfahren, ein Seminar beim Scheffe zur neurowissenschaftlichen Emotions- und Kognitionsforschung, eines zur Diagnostik, naja, reicht ja auch.

Katzundgoldt kommentieren den ihnen uninteressant erscheinenden Fußball übrigens zeichnerisch und inhaltlich hervorragend umgesetzt. Schön auch das derzeitige Intro der Seite - da wird man selbst zum Miró.

Keine Kommentare: