Mittwoch, 7. Mai 2008

Manchmal sind männliche Mitbewohner doch ganz nützlich

Zum Beispiel hat der eine gestern den Eisblock abgetaut, der anstelle des Gefrierfaches des Getränkekühlschrankes gewachsen war. Natürlich könnte das auch eine Frau machen, aber nur ein Mann bedient sich dabei eines Fönes.

Der andere mußte vorhin eine entweder sehr große Wespe oder ziemlich kleine Hornisse aus meinem Zimmer entfernen. Er bediente sich dabei einer Plastesaft-oder-Limoflasche und eines Plasteplatzdeckchens.

Gut, daß ich das beobachtete. Beim Saugen stieß ich nämlich, nicht ganz ohne Gruseln, auf ein enormes Käferchen, das ich bezüglich seiner faunatischen Klassifizierung nicht näher in Augenschein nahm, sondern auf die nämliche Weise über die Balkonbrüstung warf; denn es zappelte ziemlich mit den Füßen. Das kann ja ein heiterer Sommer werden, wo man die Wahl hat zwischen Fenster offen, Viehzeug im Zimmer vs. Erstickungstod, kein Viehzeug.

Bei großen, auf dem Rücken liegenden Käfern denkt man natürlich sofort an Kafkas Verwandlung. Schon die zweite Gelegenheit während zweier aufeinanderfolgender Tage mit Kafkabezug. Gestern trug der Kollege Erkenntnisse über die Feedbackverarbeitung bei Korsakow-Patienten vor, und dabei stand er vor einer Tafel, auf die die kurze Geschichte mit der Katze und der Maus geschrieben stand.

Vorhin beim Brotkaufen fehlten mir dreißig Cent (ich hatte vorher nicht ins Portemonnaie geschaut), die mir sofort von dem Mädchen hinter mir überreicht wurden. Das fand ich auch nett. Überall nette und aufgeschlossene Menschen, sogar hier!

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