Mittwoch, 13. Februar 2008

Von Minden über Feinbäckerei nach Friedrichsfelde

Mit dieser Tafel ist über Minden (Westfalen) tatsächlich alles gesagt. Stolz prangt sie am Bahnhofsgemäuer.

Vor solchen Feinbäckereien bildeten sich einst lange Schlangen, da es dort richtig leckere, hundertprozentig selbstgebackene und frische Schrippen gab. Nun sehen die Feinbäckereien alle so aus wie dieses Lichtenberger Exemplar, und statt dessen kaufen die Menschen in franchisierten Spätverkaufsstellen mit Ofenanschluß trockene, aus Fertigsubstanz zusammengerührte und im Hightech-Ofen aufgeblasenes Krümelwerk. Vasteh ick nich.

Bei Westwind wohnt man in Reinickendorf direkt in der Anflugschneise von Tegel. Das wertet die Immobilien bestimmt gut auf. (Hinweis: Auf dem Bild ist ein landendes Flugzeug versteckt.)

Die Wendeschleife der früheren Linie 13 am Blockdammweg. Interessant, daß erstens eine banale Wendeschleife der BVG als Privatgrundstück ausgewiesen wird, daß zweitens ein farblich degeneriertes Parkverbotsschild den Hinweis unterstützen soll und daß es drittens weit und breit gar keine Möglichkeit gegeben hätte, die vollkommen von Unkraut überwucherte und mittels eines Zaunes geschützte Wendeschleife zu befahren oder gar zu beparken.

Es war in Berlin so warm, daß sogar die Bienen aus ihren Stöcken herausgelockt wurden. Abgesehen davon habe ich auch schon sehr lange nicht mehr eine dieser farbenfrohen Hobbyimker-Hüttchen gesehen. Süß.

Lichtenberg, die Hochburg der internationalen Völkerverständigung, verschreibt sich offenbar dem Projekt einer Weltsprache. Außerdem zu sehen (links oben an der Brandmauer): Eine ins gefährlich tiefe Nichts führende Tür. Davon hatten wir zwei Tage zuvor viele in Schulzendorf gesehen und hielten das für eine Nordoderbruch-Marotte. Naja, Lichtenberger und Nordoderbruchler sind ja vielleicht auch im Geiste irgendwo verwandt, nöch.

Zur Abrundung des wochenendlichen Kulturprogramms besuchten wir den Zentralfriedhof Friedrichsfelde, wo auch große Teile der sozialistischen Prominenz beerdigt sind und auch immer die Karl-Liebknecht-und-Rosa-Luxemburg- Gedenkfeiern stattfinden. Beim Lesen der Namen an den vielen Gedenktafeln kommt es einem vor, als blättere man sich durch ein (Ost-)Berliner Straßenverzeichnis. Alles alte Bekannte.


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