Mittwoch, 12. Dezember 2007

... dankeschön!

Fazit:
Vortrag inhaltlich genau wie erwartet, gut strukturiert mit einem, wie ich finde, gelungenen Einstieg ins Thema mittels des ersten Nürnberger Ärzteprozesses, aus dem heraus auch der Nürnberger Kodex entstanden ist, in dem (wußte ich bislang nicht) allgemeinverbindliche Richtlinien für medizinische und psychologische Forschung an Menschen geregelt und postuliert sind. Daß es nicht nur eine KSZE-Schlußakte von Helsinki, sondern auch eine Deklaration von Helsinki (in der aktuellen Fassung von 2002) gibt, die sich explizit und verbindlich mit ethischen Richtlinien in der medizinischen und psychologischen Humanforschung befaßt, wußte ich ebenfalls nicht und ist mir bislang im Studium auch nicht so untergekommen. Klarer Fall, daß ich meinen Beitrag leisten werde, das zu ändern. Also im Sinne von einer Unterbringung zumindest der dringendsten Eckdaten in den regulären Prüfungsstoff.

Außerdem gab es natürlich einiges zu lachen, zum Beispiel bei der Geschichte einer damaligen Kommilitonin, die als Diplomarbeit eine Versuchsreihe mit Zuständen extremer Reizarmut durchführen wollte, an ihrer Uni zur Erleichterung des heute Vortragenden allerdings keinen Betreuer dafür gefunden hat und dann "irgendwas im A&O*-Bereich gemacht hat". Womit ganz nebenbei und charmant die Wertschätzung für den A&O-Bereich rüberkam.

Im übrigen war ich sehr positiv überrascht von der verhältnismäßig großen Anzahl von Zuhörern. Heute mittag hatte ich ja ein bißchen Angst, daß überhaupt keiner kommt, aber der Hörsaal war doch ganz gut gefüllt. Nie verstehen werde ich allerdings das Gebaren von Personen, nicht nur so einen Vortrag, wo man ja eh freiwillig ist, vorzeitig zu verlassen, sondern dies auch noch unter größtmöglichem Geräuschaufwand zu tun. Naja, verschossenes Pulver.

Super Vortrag, super Abend.

* [A&O: Arbeits- und Organisationspsychologie. Kann man spannend finden.]

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hast Du (nebenbei bemerkt) irgendwann im Studium davon gehoert, dass Du ja als Psychologiestudentin der Schweigepflicht unterliegst?

Wirklich: Wenn eine entfernte (noch so unsympathische) Bekannte auf Dich zukommt und sagt: "Du bist doch Psychologiestudentin, ich hoere manchmal Stimmen und die sagen zu mir: 'Sauf' wie bekloppt und schlepp' den Erstbesten ab' und dann mach ich das jedes Mal, weswegen ich schon die und die Krankheit haben koennte!" darfst Du das im Prinzip nicht Deinem besten Freund sagen, der sie gerade auf ein Bier einlaedt...

Drastisches Beispiel, aber. Eine fruehere Kommilitonin und ich waren deswegen schon mal in der Sprechstunde bei Herrn Dr. K., um ihn zu bitten, das Prinzip in der Einfuehrungswoche zu erlaeutern. Macht er das mittlerweile?

Gruss

Anonym hat gesagt…

Zufällig hatte ich eine Diskussion, da die Meeresbiologen hier auf Exkursion waren, Fische gefangen haben zu Forschungszwecken und dann waren später alle zum Dinner eingeladen. Entschuldigung aber man isst doch nicht seine Forschungsobjekte, oder?
KIK

Anonym hat gesagt…

Wenn ich mir das so durchlese, habe ich Schwierigkeiten, darin eine generelle Bindung fuer PsychologInnen zu erkennen. Es ist sehr gut moeglich, psychologische Forschung zu betreiben, ohne von Versuchspersonen Daten zu erheben, die direkt auf diese zurueckgefuehrt werden koennen. Das ist bei Patientinnen und Patienten ungleich schwieriger. Naja, vielleicht mehr per mail. Wie auch immer.

Anonym hat gesagt…

Einfach drüber schmunzeln und dann ist der Gehalt des Beitrages auch ausgeschöpft.
Kik