Montag, 18. Juni 2007

Transformieren, Itemschwierigkeit und Trennschärfe, und: Geschlechtseffekt!

[Um Erklärungen ergänzt!]*
Da is' ihm fast das Gesicht entgleist: Männer hatten einen besseren Netto-Score* als Frauen! Zum ersten Mal überhaupt! Interessiert uns zwar eigentlich GAR nicht, aber ist doch interessant. Den Unterschied zwischen den Geprimten und den Ungeprimten* gibt es zwar auch, aber der ist nicht signifikant, also gibt es ihn doch nicht. Das ist natürlich bedauerlich. Berechtigtes Stirnrunzeln gab es auch angesichts unserer Stichprobe - doch nur Studierende und dazu die Eltern von den andern Mädchen. Das ist natürlich nicht grad normalverteilt. Auch die Frage nach intuitiv oder kalkulatorisch entscheidend ist derzeit nicht auswertbar, da, wahrscheinlich infolge spontanen Schwächeanfalls wegen der Frage nach dem Rechenweg, sehr viele Versuchspersonen "intuitiv" entschieden haben. Das ist natürlich unnütz. Hypothesengeleitet kommt wohl also nix raus. Ansonsten haben wir ja noch ein paar andere Maße, die man munter in der Gegend herumkorrelieren kann. (Mach ich morgen, glaub ich, heimlich mal. Ist nicht so schwer.)

DAS ist übrigens der Grund dafür, warum ich grad ein bißchen gefrustet bin: Es ist ja toll und super, daß ich die Varianzanalyse* verstanden habe. Allein schon im Hinblick darauf, daß ich dann weiß, was SPSS* macht, wenn ich sage: Varianzanalyse, aber pronto! Und ich muß ja immer noch selber wissen, was ich SPSS sage, was es varianzanalysieren soll. Aber es IST frustrierend, wenn man nach ca. einer dreiviertel Sekunde die Ausgabe signifikant oder nicht signifikant oder signifikant bei irgendeinem anderen alpha-Niveau bekommt, wo man per Hand schon so zehn Minuten dran rumrechnet. Mindestens. Und dann noch X Fehler macht, weil es X Fehlerquellen gibt, die man alle mitnimmt, natürlich.
Naja, und Item-Schwierigkeit? Trennschärfe? Man kann da irgendwas rechnen in SPSS, aber eigentlich ist das wieder so ein Hochstapler-Part von mir: Eigentlich habe ich GAR keine Ahnung. Dieser gesamte Fragebogen ist glaub ich für die Katz, und für die Karriere des Fragebogens sieht es ganz, ganz schlecht aus. Denn eigentlich ist es nur ein Haufen interessanter Fragen ("Was Sie schon immer von Absolventen der GDT wissen wollten"), aber statistisch gesehen Müll. Und dieser andere Fragebogen mit den Wahrscheinlichkeitsaufgaben... ich weiß nicht. Besonders aussagekräftig ist der auch nicht. Kurz gesagt: Ich versuche gerade, genau den Lerneffekt zu empfinden, der auch bei nichthypothesenkonformen Ergebnissen dadurch eintreten müßte, daß man ja lernt, wie es geht, auch wenn nix bei rumkommt. Aber irgendwie hätt' ich natürlich trotzdem lieber mit aufsehenerregenden Ergebnissen die junge Entscheidungsforschung gerockt. Naja, egal. Machen wir halt mit viel Aufwand ein tolles Poster, auf dem draufsteht, daß wir nix gefunden haben, und stellen das den versammelten professionellen Decision Makern vor.
In vier Wochen schreib ich übrigens 'ne Prüfung*.
Es wird also demnächst wieder noch später werden.
*[Nichtpsychologiestudierende, die hier zu meiner hellen Freude mitlesen, haben mir mitgeteilt, daß sie bei dem 'Psycho-Kram' nicht mitkämen. Das soll nicht sein! Das ist kein Blog nur für Fachleute! Die Expertinnen und Experten können ja die für sie selbstverständlich langweiligen Erläuterungen geflissentlich überlesen.]
*[GDT-Wert: Die gewählten nichtriskanten (3 oder 4 Würfel) minus die gewählten riskanten (1 oder 2 Würfel) Alternativen.]
*[Die Geprimten sind sozusagen vor der GDT auf Wahrscheinlichkeiten allgemein aufmerksam gemacht worden - indem sie den Wahrscheinlichkeitsfragebogen VOR der GDT bearbeiteten.]
*[Verfahren, um Gruppenunterschiede bei mehr als zwei Gruppen festzustellen. Popeleinfach!]
*[DAS Statistikprogramm schlechthin.]
*[Veranstaltung, bei der man innerhalb von zweieinhalb Stunden den Inhalt von 40 Vorlesungen sowie eines 850 Seiten dicken Buches wiedergeben soll.]

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