Sonntag, 1. April 2007

Móziban voltam

Habe ein Online-Wörterbuch entdeckt, hehe.
Nach der Arbeit gab es das große Wundenlecken mit Pizza und Schmetterling und noch einer von den Psycho-Bazillen, und es wurde die gestrige Party ausgewertet bzw. rekonstruiert - Spontangeburtstagnachfeiern bei teilweiser Abwesenheit der Mitgeprüften. Unsereins hatte einen zehnstündigen Arbeitstag hinter sich und war entsprechend angeschlagen. Im Moment schaut es so aus, als entwickelten sich die kleinen informellen Zusammenkünfte zu hochkomplexen gruppendynamischen Geschehnissen, die in einer Mixtur aus genossenen und verweigerten Substanzen, gelebten und noch nicht entwickelten Beziehungen, verschwiegenen und doch gemachten Vorwürfen, Erwartungen, Enttäuschungen verschmelzen zu einer wohlbekannten, vielleicht nicht ganz bekömmlichen, aber vielleicht trotzdem benötigten Melange - na, ich hör mal besser auf mit der Analysiererei. Fakt ist, daß ich es weiterhin so halten und beizeiten das Weite suchen werde - es ist verständlich, daß es geschieht, aber auch anstrengend, wenn es einen selbst nur begrenzt angeht.
Jetzt aber zum Kino: Von niesen bereits völlig zu Recht gewürdigt: Neues vom Wixxer - mit einem wunderbaren Bastian Pastewka, der allerdings, genau wie einige seiner Schauspielkollegen einiges zugelegt zu haben scheint, aber immer noch genauso liebenswürdig-tolpatschig bravourös seine Aufgaben erledigt. Wie bereits im ersten Teil absolut toll: Christoph Maria Herbst als Hatler. Ich finde, wenn man sich dieser Figur überhaupt von einer satirischen Seite nähern kann, dann so. Unschlagbar: Herbst als Hatler im Nachtclub "Zum flotten Flötenschlumpf", karaokisierenderweise "My Way" singend. Außerdem noch Blackie Fuchsberger und eine bißchen hölzern spielende, aber dennoch charmant und entwaffnend lächelnde Christiane Paul. Und natürlich der Clou mit Roger Willemsen, zu dem ich mich dem Kollegen niesen anschließe und nichts verrate, falls noch wer den Film sehen will.
Insgesamt - ich kann mich nur undeutlich an den ersten Teil erinnern - wars ganz lustig, aber mehr auch nicht. Die Handlung ist sehr nebensächlich, aber es macht großen Spaß, all die Filmzitate zu entdecken. Unsereiner kennt ja nichtmal die Filme, zu denen die Zitate gehören, erkennt sie aber trotzdem - Matrix; Drei Engel für Charlie usw. MEINE persönlichen Lieblingszitate:
"Diagnose: Arschloch."
"Mir ging es richtig dreckig. Und dann habe ich auch noch mit dem Trinken aufgehört."
"Krankhafte Allmachtsphantasien sind nicht gerade mein Spezialgebiet, aber..."
Was ich absolut sympathisch fand: Man macht ja bei kleineren, anspruchsvolleren Produktionen immer Witze draüber, daß im Abspann dann 3., 4. und 10. Subassistenten und -assistentinnen aufgeführt werden, und in echt haben die immer Kaffee gekocht oder sowas (obwohl ich inzwischen auch sagen muß, daß der Wert von Leuten, die immer und stets frischen und heißen Kaffee bereithalten, nicht und gar nicht unterschätzt werden darf). Aber daß im Abspann von ca. eintausendfünfhundert namentlich erwähnten Personen ungefähr siebzig Prozent tschechische Namen tragen, da der Film größtenteils in Prag unter direkter Einbeziehung ungefähr eines Drittels der Bevölkerung der Malá Strana gedreht wurde, fand ich bemerkens- und liebenswert. Da waren wirklich auch alle, die mal einen Kaffeebecher gehalten haben, aufgeführt. Ein wesentlich größerer Beitrag zur Völkerverständigung als alles, was man sich gegenseitig als Entschuldigungen so anbieten kann.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Auch wenn du dich nicht soo lange mit dem Analysieren aufgehalten hast - schon ein bisschen wahr... *seufz*

Anonym hat gesagt…

Andere Völkerverständigung:

SZ am 02.04.2007:

Tornado-Aufklärer der Bundeswehr starten an diesem Montag in ihren umstrittenen ersten Afghanistan-Einsatz. Verteidungsminister Franz Josef Jung (CDU) will auf dem Fliegerhorst Jagel bei Schleswig etwas 200 Soldaten des Geschwaders "Immelmann" verabschieden. [...]

Immelmanns am Hindukusch. Besser geht es nicht. Hauptsache finden sie auch dort ihren Fliegerhorst.