Mittwoch, 24. November 2010

ich hoffe, der text ist nicht bald weg:

da sich bahnbrechende Formulierungen darin finden.

So wird zum Beispiel gegen 9:00 Uhr ein Kaffeebecher, der mit Klebestreifen umhüllt ist und einen Strohhalm enthält, von einem eigens herbeigeholten Experten als "Bombenattrappe" identifiziert. Umgekehrt ergäbe es wahrscheinlich mehr Sinn, erregte aber weniger öffentliches Interesse. Der fragliche Zug wurde übrigens schon gegen halb sechs geräumt und auf ein zufällig herumstehendes Ersatzgleis gerollt, wo er von einem offensichtlich ebenfalls zur Verfügung stehendem Kohlenzug "abgeschirmt" wurde (wovor auch immer).

Neben den literaturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die dieser Beitrag zweifelsohne ermöglicht, ist vor allem bemerkenswert, dass der hierzulande hochgejazzte Vorfall es offensichtlich nichtmal inmitten der herrschenden Terrorhysterie in die überregionalen Leitmedien geschafft hat. Die haben zwar heute eh keine Terrorgeschichten vermeldet (zuviel Panikmache in den letzten Tagen?). Aber immerhin, ein vorsätzlich angeklebter Kaffeebecher - leider in Bielefeld oder zumindest in einer Bielefeld durchquerenden Regionalexpresslinie. Und Bielefeld existiert ja bekanntlich gleich gar nicht, insofern würden hier Terroristen die alte Schrödingers-Katze-Frage* wieder aufwerfen, mehr nicht.

Aber auch nicht weniger.

*Ehrlich gesagt merke ich beim Lesen des Wikipediaeintrags, dass Schrödingers Katze zwar ein geniales Gedankenexperiment ist, aber mit der erhofften Visualisierung eines metaphysischen Effekts wenig zu tun hat. Also sollen sich interessierte Leser das Problem, das sich ergibt, wenn vermeintliche Terroristen einen Anschlag auf eine Stadt, die es angeblich nicht gibt, vortäuschen, selber verinnerlichen. Und anschließend hier kommentieren.

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