Sonntag, 13. September 2009

.. in vollem Staatswichs

... gebürstet und gestriegelt stiefeln die drei Damen zunächst ins Stahlberg, um sich angemessen zu stärken, und anschließend ins Stadttheater, um andächtig und kichernd, bisweilen sogar laut herauslachend den Worten von Max Goldt zu lauschen. Das gut gefüllte, aber nicht ausverkaufte Stadttheater sieht von außen zwar pompöser und repräsentativer aus als das gute alte Theater am Alten Markt, wo Max Goldt sonst seine bielefelder Lesungen abhält, aber innen hat es Ränge, aber im Parkett ist es nicht größer. In Reihe 4 sitzt man dem Autoren beinahe auf dem Schoß. Und schön wie immer ist es, den gleichzeitig unprätentiös und gut vorgetragenen Texten zuzuhören, und Vergnügen wird einem in einer durch gleichzeitige Schüchternheit und Professionalität geprägte Veranstaltung geboten. Mögen doch mehr bescheidene, fein beobachtende und formulierende Menschen durch die Lande ziehen und Stadttheater, nicht -hallen, mit interessiert lauschendem Publikum füllen, das auch mal zwei Stunden die Klappe halten und das iPhone wegstecken kann!

Diesmal habe ich mich getraut und ein Buch, das neue, das erst am 18. September erscheinen wird, gekauft und signieren lassen. Das war ein sehr feines Erlebnis mit dem feinen Herrn Max Goldt.

Am meisten, glaube ich, mochte die Prinzessin die launischen Bemerkungen über das Berliner Plusquamperfekt. Das ist jetzt sowas von Vergangenheit, also sowas von! Die Anekdote zum Thema betraf einen Restaurantbesuch der feineren Art, an dessen Ende der Kellner höflich fragte, Waren Sie zufrieden gewesen? Was soll man denn, nähme man die Grammatik ernst, darauf antworten?

Was den heutigen Abend betrifft: Ja, ich bin es gewesen und bin es noch immer. Bis zum nächsten Mal.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja, das war fein...der Rest war aber nahezu ebenso lecker ;-)