Montag, 10. August 2009

Mögliches Reklamationsschreiben:

Sehr geehrte Mobilfunktelephonfirma,

seit vielen Jahren bin ich eine treue Kundin, die schon einige Mobiltelephone bei Ihnen via Mobilfunkvertrag abgezahlt hat. Mit meinem neuesten (ca. ein Jahr) bin ich eigentlich weniger zufrieden, was vor allem der mangelhaften Akkuleistung geschuldet ist. Auch wenn ich nie damit ins Internet gehe, wenig photographiere und entsprechend selten Bluetooth nutze, weder MP3-Player noch Radio und schon gar nicht den sogenannten dynamischen Stand-by nutze, ist der Akku, wie ich mich aktuell überzeigen kann, genauso schnell, eher schneller runter wie beim alten, zweieinhalb Jahre lang betriebenem Telephon. Der Akku wurde ohne Verbesserung einmal getauscht, aber nun, ach! das Ladegerät. Wackelkontakt; nur bei kompliziert-verwickelten Arrangements vom Kabel im Bezug auf das Kästchen an der Steckdose ging überhaupt was; ausschalten des Telephons während des Ladevorgangs ging hingegen gar nicht.

Nach vielen Wochen finde ich endlich den Weg in den Mobilfunkunternehmensshop meines Vertrauens, und die Odyssee beginnt erst:

1. langes Warten, dann die Mitteilung, daß man am Freitagabend kaum mehr in der Zentrale an die relevanten Informationen käme (meine Schuld - die Rechnung liegt eher im Müggelsee versenkt, als daß ich sie in meinem Zimmer fände...)
2. langes Warten, dann Wiedererkennen und klar, los gehts - geben Sie das alte Ladegerät schon mal her - das geht schnell, und ohne geht es nicht.
3. langes Warten, dann Aushändigen eines Ladegeräts und diverser Zettelchen, und ich ahne schon, daß was faul ist, aber ich muß selbst zur Arbeit springen - keine Zeit für Diskussionen.
4. klar - das falsche Ladegerät. Vollpfosten!
5. Mittagspause - langes Warten, offensichtlich sind potentielle zukünftige Kunden sehr viel wichtiger als unpotentiell tatsächlich wütige bereits-schon-lange-Kunden - die gleiche Schnepfe findet kein Wort des Bedauerns, knallt umgekehrt stattdessen ein geschnürtes Paket auf den Tisch und teilt mir mit, daß ich dieses Paket jetzt zur Post tragen müsse - das richtige Ladegerät würde dann SOFORT zugeschickt.
5. ... und ich so: Hä?
6. ... das ist jetzt nicht Ihr Ernst?
7. ... *Mobilfunkunternehmen* macht einen Fehler, und ich soll den jetzt zur Post tragen?
8. Schnepfenantwort, einzig und allein: Verstehe Ihren Ärger, aber geht nicht anders, das ist nunmal so.
9. Keine Entschuldigung, keine brauchbare Erklärung. Ich habs bestellt, ich muß es zurückschicken.
10. GeistesUNgegenwärtig, wie ich bin, nehme ich das inkrementelle Paket an mich und schleppe mich zurück in die Arbeit, nicht ohne unbeteiligte Prinzessinnen am Telephon *sic!* für konstruktive Bewältigungsvorschläge zusammenzufalten. Aber, was entdeckt mein müdes, aber trotzdem Adlerauge auf dem Paket als Absenderangabe: *piep* Shop *piep*straße Bielefeld.
11. Also nicht mich.
12. Also trage ich, in meiner Eigenschaft als nicht zu knapp zahlende Kundin, meinem Mobilfunkanbieter die Reklamationen zur Post.
13. Das gibts doch gar nicht, oder?

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