Donnerstag, 30. Juli 2009

Ich bin es langsam leid,

vor jeder Prüfung herumzujammern.

Aber Diagnostik, das ist schon eine Sache für sich.

Heute traf ich zufällig einen Professor am Fahrstuhl, mit dem ich gleich ein paar Dinge ganz informell regeln konnte, der aber auch im vergangenen Semester in der beratenden Kommission der Stiftung Studienfonds OWL saß und mich deshalb fragte, ob ich das Stipendium nun eigentlich bekommen hätte - er hätte meine Unterlagen sehr gut gefunden. Ich mußte erstmal nachdenken, woher er das überhaupt wissen konnte... sagte dann aber, daß ich mich jetzt nochmal bewerben würde, weil ich ja keine inhaltliche, sondern eine im Grunde finanziell begründete Absage bekommen hätte - und inzwischen sei ja noch eine Eins dazugekommen. Jedenfalls verstärkte er mich sehr stark in Sachen Wiederbewerbung, was ich dann doch ganz nett fand, und im Postfach fand ich anschließend auch gleich eine Mail vom Chef mit erneuertem Empfehlungsschreiben, woraufhin ich erstmal wieder mit rotem Kopf in der Bib saß. Also gut, ich bewerb mich nochmal drum. Lohnt sich jetzt auch mehr - das Land schießt ordentlich was zu, und so sinds 300 Öre im Monat, nicht 500 im Semester. Mal sehen.

Ich muß mich leider noch über den Studiengebührenboykott des AStA lustigmachen. Das ist ein bißchen blöd, weil ich ja eigentlich immernoch eine linke Bazille bin und daher Aktionen wie diese vermeintlich gutfinden muß. Aber wie ernst nehme ich einen Flyer, der folgendes erläutert: Überweise deine Studiengebühren auf ein dir unbekanntes, angebliches Rechtsanwaltskanzlei-Treuhandkonto (Namen wurden erstmal nicht genannt). Wenn wir viele sind (= mehr als 3500), muß die Uni mit uns verhandeln, weil sie es sich nicht leisten kann, uns alle zu exmatrikulieren. Wenn unsere diesbezüglichen Verhandlungen aber scheitern, werden deine Studiengebühren vom Treuhandkonto an die Uni überwiesen, so daß du rechtzeitig zurückgemeldet bist. Aha. Da Rektor Timmermann wahrscheinlich auch in der Mensa essen geht, konnte er sich in den genügend ausliegenden Flyern also darüber informieren, daß er bei etwaigen Verhandlungen einfach stur bleiben muß, weil wenn nix rauskommt, dann passiert auch nix. Aber selbst so weit wäre es nicht gekommen: wie viele Studenten brauchen ihren Leporello (so heißt bei uns der Ausdruck mit den ganzen schönen Immatrikulationsbescheinigungen und dem Semesterticket usw.) beizeiten - für Bafög, für Stipendien, für die Krankenkasse und, im Falle von ausländischen Studenten, für ihre Aufenthaltsgenehmigung usw? Wie viele haben (wie ich) einen NRW-Kredit, die gar nicht boykottieren können? Wie viele sind infolge Gremienarbeit befreit (gar nicht so wenige - und vor allem grad diejenigen, die für einen Boykott zu gewinnen wären, wahrscheinlich) - was für ein riesengroßer, unnützer Haufen Aktion, bei dem von vornherein klar war, daß das nichts bringen kann. Das ist für das Ansehen der studentischen Gremien eher schädlich (Poster und Flyer mit den zottelköpfigen Gestalten haben ja auch Studentengeld gekostet). Nun waren es keine 400, die mitgemacht haben...

Zwei Tage arbeiten, und dann muß ich wohl das Prokrastinieren aufhören.

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