Ich hatte gestern die außerordentliche Ehre, im Depressionsseminar (also da geht es nicht darum, wie man am besten und/oder schnell depressiv wird!) über bildgebende Studien zu referieren. Bildgebung, vulgo: die bunten Bildchen, also das womit uns immer gezeigt wird, wo die Angst sitzt oder warum Frauen Schuhe kaufen. Das macht also Spaß, und das war auch unser Erfolgsfaktor: Spaß an der Sache. Das schöne dabei: ich konnte mir endlich einen alten Wunsch erfüllen und mit dem Seminar heiteres Strukturen-Raten machen, also ich zeige mit dem Pointer auf ein Stück Gehirn, und die andern dürfen unverbindlich raten, ob das der Thalamus oder doch vielleicht der Gyrus cinguli ist. Und beim Versuch zu erklären, wie eigentlich ein Magnetresonanztomograph so funktioniert, auf eine wundervolle Präsentation zurückgreifen, die ursprünglich von einer Seite namens fMRI Physics with hardly any math stammte :-) also: Referate halten ist super, umso mehr, je mehr man Bescheid weiß, wie ich schon vor anderthalb Jahren halb erkannte.
Jetzt ist das Semester schon wieder so gut wie zuende, ich muß noch ein Referat über die Diagnostik von Zwangsstörungen bei einem Blockseminar Anfang Juli halten und endlich mal mit Diagnostik-Lernen anfangen... der Prüfungstermin hängt aus, und ich bin um 9 Uhr in der Früh natürlich die erste... das was sich alle immer wünschen, aber ich hätte gegen 10 Uhr auch nix einzuwenden. Nun muß ich wohl echt anfangen. Klinische scheint nicht das Problem zu sein, da lese ich alles, was nicht bei drei aufm Baum ist. Auch abends im Bett.
Hoffentlich war es das jetzt mit der Schafskälte; es war schön heute auf dem Sigi, und es kann ja nicht sein, daß ich im April zehnmal aufm Sigi saß und im Juni heut zum ersten Mal! Die Welt spinnt ohnehin, die Studenten bestreiken die Uni zugunsten besserer Bildung und stören dabei zuvörderst Vorlesungen, wenn sie nicht Abgeordnetenhäuser plündern. Zelten vor der Uni, die Armen. Komisch, aus einer bestimmten Art von Protestkultur wächst man wohl raus. Ich will lieber fertigwerden und die Welt auf meinem Platz, für den ich dann ausgebildet bin, besser machen.
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