Mittwoch, 2. Juli 2008

Marathontag

Der frühe Vogel fängt den Wurm, oder so. Nach Würmern schnappte ich jedenfalls nicht, als ich um sieben Uhr begann, Anziehsachen auszupacken, mit Diebstahlsicherungen zu versehen und einzuräumen. Anschließend straight in die Uni, um erstmal mit der Lieblings-Officemate kaffeezutrinken. Dann vorsätzliches Kolloquiumsschwänzen zugunsten einer ordentlichen Vorbereitung auf das Empiriepraktikum. Der Chef war nicht da, da muß ich alleine ran. Und grad jetzt haben die Praktikanten ja die Phase, wo man noch gar nicht so recht weiß, was haben wir eigentlich rausgefunden, und warum wird das alles nicht signifikant, und so ein Poster, das schaffen wir nie! Also aufbauen, trösten, ermuntern, Tränen trocknen, was man als (SPSS-)Tutorin eben für Aufgaben hat.

Nach pausenlosen drei Stunden in dem Seminarraum eigentlich nur luftschnappen und feststellen, daß sich unser Büro innerhalb eines Tages vom Eisschrank in eine Sauna verwandeln kann. ("Euch kann man es temperaturmäßig auch nicht rechtmachen, Mädels!" "Naja, die Varianz der Temperatur in unserem Büro ist scheints noch höher als die des IGT-Nettoscores bei Gesunden.") Apropos IGT: Abends lauerte noch ein Fremdkolloquim (Klinische Psychologie) mit einer Diplomarbeit über Spinnenangst und Entscheidungsverhalten, und ich war ja ehrlich beeindruckt, daß die Spinnenphobiker tatsächlich die vorteilhaften Stapel bei der IGT meiden, wenn da Spinnen drauf abgebildet sind.

Mittlerweile war es 20 Uhr. Kein Wunder geht man da noch ins Café Berlin und staunt über die gewöhnliche Langsamkeit beim Herbeibringen von Getränken und Speisen. Laue, warme Luft, um uns herum haufenweise Klilis und Psychos, sonnenuntergangserleuchtete Kondensstreifen am dunkelblauen Abendhimmel - is' schon schön hier.

Heute antizipiere ich ebenfalls schöne Momente: ich hole mein neues Telephon ab (Endlich! habe ich diesen Umstand mit zwei Telephonen beendet, mit zwei Karten, eine für Mobil, eine für Festnetz! Neuer Vertrag, alles wird gut!), und zwar wieder ein Nokia, flach aus Edelstahl draußen herum, was nicht nur schick aussieht, sondern möglicherweise auch robuster ist als das olle Plaste, in welches das alte Telephon gewandet ist. Außerdem: 2-Megapixel-Kamera. Zweite positive Antizipation: Sushi-Essen mit Master-of-diverse-Klausuren-sister und der Fußballexpertin. Hmmm....

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