Zur Verdeutlichung der Tatsche, daß auch hirngesunde Menschen häufig von Entscheidungsschwierigkeiten berichten, sagte MB heute, "Zum Beispiel sitzt man mit Freunden im Restaurant, und es geht ans Bestellen, und man bekommt den Eindruck, mit lauter Frontalhirngeschädigten am Tisch zu sitzen... nehm ich Pizza oder Pasta? Fleisch oder kein Fleisch? Groß, mittel, oder Salat dazu..." Außerdem zieht ein zu warmer Pullover zwangsläufig Ohnmachtsanfälle nach sich, eventuell infolge des Schwitzens. Wenn der Tutor seines übermäßig pinkfarbenen Hemdes wegen von uns Empiriepraktikantinnen möglicherweise strafend angeschaut würde, hätte dieses Feedback Einfluß auf die Hemdentscheidungsfindung am folgenden Montag; zumal der Tutor nicht so aussieht, als besäße er überhaupt irgendein Hemd, gleich welcher Farbe. Kurz, es geht um griffige Verdeutlichung. Jetzt muß man nur noch das heute gehörte sowie das Würfelspielchen und die Wahrscheinlichkeitsaufgabe und den Strategiefragebogen in griffige Fragestellungen und glasklare Hypothesen gießen, und schon ham wa's!
Nichts leichter als das, dachte ich und schlich in die Bib, um ein oder zwei keusche Blicke in die Versuchsplanung zu werfen, die ich allerdings nicht fand, dafür allerdings eine charmante Mittagessenbegleitung.
Übrigens, wo wir grad bei Feedback sind; es werden doch noch ein paar Sachen zu Max Goldt angemerkt. Erstens ist er absolut nett und unabgehoben dem Publikum gegenüber. Quasi die Verkörperung des Gegenteils von Starallüren und Divenhaftigkeit. Auf wiederholtes Husten im Publikum wird nicht ärgerlich, sondern besorgt, und als es später verstummte, humorvoll eingegangen ("Vielleicht führe ich diese Lesungen demnächst als Heillesungen durch"). Zweitens benützt er in sehr schöner und konsequenter Art wundervolle Konjunktive. Ich habe ihn sogar ein klein wenig im Verdacht, "söllte" und "sölche" zu sagen, was mich an meine eigene bisweilen kreativ wuchernde Grammatik erinnert. Drittens haben die vielen Vorlesungen meine Aufmerksamkeitsspanne, was das gesprochene Wort angeht, signifikant erhöht.
Falls das Blog demnächst hinterherhinkt, könnte es daran liegen, daß ich mich völlig freiwillig, soweit das bei einem fehlenden freien Willen möglich ist, für die Frühreferate gemeldet habe und daher in baldigster Kürze noch diverses lesen und ausdenken muß. Es könnte sein, daß die externe Kommunikation darunter leidet. Und ich hatte mich doch so aufs Semester gefreut... endlich wieder Zeit und so...
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