Dienstag, 22. Februar 2011

Wie lange noch?

Wie lange bleibt jemand Bundesverteidigungsminister, der ein summa cum laude für eine zu 20% abgeschriebene Dissertation bekommt? Hier die Graphik aus dem GuttenPlagWiki:


 (Quelle: GuttenPlag Wiki)
Weiß sind hierbei die Seiten, auf denen bislang KEIN Plagiat entdeckt wurde.
Die Dreistigkeit bewegt sich inzwischen auf mehreren Ebenen:

1. Herr Dr.strg.c&p bekommt für eine aneinandergeleimte Frechheit die Bestnote.
2. Damit kann der Herr über die Tatsache hinwegspielen, dass er nicht mal das 2. Staatsexamen hat, ein Umstand, der viele andere Juristen in tiefe Arbeits- und Sinnlosigkeit spülen würde.
3. Erste Reaktion: die Vorwürfe sind abstrus. Was ist am Vorwurf des Abgeschriebenhabens kompliziert?
4. Zweite Reaktion: Verzicht bis zur Klärung der Vorwürfe auf den Doktor"titel".
5. Dritte Reaktion: Linke und andere gemeingefährliche Subjekte bewerfen die einzige fähige Person der Regierung mit Schmutz und Dreck. Besonders dreist, weil gerade die Opposition sich eher angenehm zurückhält, allerdings nicht auf ihr Recht verzichtet, auf die Unregelmäßigkeiten in Herrn G.s Argumentation hinzuweisen. 
6. Einsicht, dass nach wochenendlanger Betrachtung der Arbeit "Blödsinn" entdeckt worden sei. Hat Herr KT von Xerox-G. das Ding zum ersten Mal gelesen? Will er seine Doktor"väter" noch weiter reinreiten?
7. Besonders dreist: Reaktion von Montagabend: "Verzicht" auf den Doktor"titel". Hallo - jeder zweite erwischte Ladendieb ist der Meinung, er müsse nur die Ware bezahlen bzw. zurückgeben, schon sei ein Herbeirufen der Polizei nicht mehr notwendig. Großes Erstaunen, wenn er erfährt, dass nicht einmal die Tatsache, dass er NACH der Ertappung den Diebstahl gestanden hat, strafmildernd wirkt.
8. Noch unglaublicher die Einlassung der promovierten Physikerin, dass sie keinen wissenschaftlichen Assistenten, sondern einen Verteidigungsminister "eingestellt" habe. Zunächst werden Minister nicht eingestellt, sondern ernannt, und außerdem leisten diese einen Eid! Wie glaubwürdig ist dieser nun wohl?
9. Zusammengefasst: eine Person, die sich als Geschäftsführer ausgab, wo sie Familienvermögen verwaltete, die in ihrer CV Praktika als "freie Mitarbeit" und "Auslandsstationen" angibt, die  vorgibt, neben mehreren Vollzeittätigkeiteneine 475 Seiten lange Dissertation geschrieben zu haben, die sie gar nicht nötig hat (es sei denn, das Nichtvolljuristsein soll verschleiert werden), die nicht mal begreift, dass man einen erworbenen akademischen Grad NICHT einfach so zurückgeben kann, kurzum, so jemand scheint mir als Minister doch wirklich untragbar. Selbst in diesem verrückten Land mit seinen Ehrenworten und Vergesslichkeiten.
10. Am schlimmsten: Da er bislang nicht zurückgetreten ist, wird er es auch nicht mehr tun. Die Uni Buyreuth (nicht von mir - abgekupfert!) wird seine Steilvorlage nutzen und nach angemessener Zeit (also wenn die Aufregung vorüber ist) befinden, dass durch den freiwilligen Verzicht eine explizite Prüfung nicht mehr notwendig sei. Damit wird auch nicht mehr zur Sprache kommen, wie ein derartiges Plagiatsbündel mit der Bestnote bewertet werden konnte (ich glaube, wenn er wenigstens rite dafür bekommen hätte, dann wär die Aufregung unter den Akademikern nicht so gewaltig, weil solche Fake-Dissertationen mit Sicherheit verbreiteter sind, als man sich wünschen würde).
11. Am Aller-allerschlimmsten sind aber diejenigen, die der Meinung sind, so ein bisschen akademische Verfehlung habe ja ÜBERHAUPT nix mit dem Amt zu tun, daher sei es ungerechtfertigt, einen guten Mann kaputtzumachen (FJW). Ob er wirklich gut ist, sei im Lichte von Kunduz und Gorch Fock dahingestellt, aber weitere Glanzleistungen sind mir nicht bekannt, und Integrität ist ja wohl das mindeste, was man von einem Regierungsmitglied erwarten darf.

Minister werden nicht gewählt, aber die Personen, die die Minister am Ende auswählen, werden irgendwie gewählt! Das sollte nicht vergessen werden! Zu meiner Schande gestehe ich, erstmals und hoffentlich letztmalig an einer B...umfrage teilgenommen zu haben, um das Bild etwas zu kippen. Da es nicht kontrolliert wird, wie oft einer klickt, ist es eh nicht repräsentativ.

Samstag, 19. Februar 2011

Montag, 14. Februar 2011

Preis ausgelobt:

So. Wer mir jetzt sagen kann, was das bedeuten und was ich damit anfangen soll, gewinnt ein Wochenende in der Hansestadt Rostock nicht vor dem 01. Mai 2011*.

* links oben sieht man die, die am schlechtesten hätten sein sollen: sie waren am besten, und das auch noch gleich am Anfang, wo man das gleich gar nicht erwartet hätte.
* für Interessierte: folgende Unterschiede sind signifikant: im ersten Block alle, im zweiten, dritten und vierten der zwischen Patienten und Kontrollen und im fünften der zwischen Version I und Version II.
* Gewinn kann nur eingelöst werden, wenn gleichzeitig zum 01. Mai eine Zweiraumwohnung in der Hansestadt Rostock zur Verfügung steht. Stadtviertel: Kröpeliner Torvorstadt, Stadtmitte. Bevorzugte Straßennamen: Strandstraße, Patriotischer Weg, Hundertmännerstraße, Am Kabutzenhof, Faule Grube. Miete: warm nicht mehr als 450 Öre. Balkon, Aussicht, Badewanne und hübsche (!) Einbauküche sind Muss! Ansprüche realistisch!
* Ich schreibe nie wieder eine Diplomarbeit. Ehrlich.
* Vielen Dank an die fleißigen anonymen Kommentatoren. Ich weiß, dass das Lesen hier grad nicht viel Zerstreuung bietet. Diejenigen von Euch, die schonmal eine Diplomarbeit geschrieben haben, wissen warum. Diejenigen, die die Bachelorarbeit noch vor sich haben, werdens rausfinden!
* Im übrigen: Paar signifikante Ergebnisse weniger würden mich nicht unglücklich machen!