Montag, 7. Januar 2008

Visuelle Nachträge von Ereignissen

Man stelle sich einen Bang&Olufsen-Laden vor. Nein - zuerst stelle man sich vier beschwingt durch die Bielefelder Altstadt spazierende Berliner vor. Es ist nachmittags, aber bereits dunkel, denn wir haben Januar. Plötzlich gerät ein Fachgeschäft für Hifi-Bedarf in den Blickwinkel. Man betrachtet etwas, das man fälschlich für Design-Aschenbecher hält, und kichert ob der Vorstellung, daß Gästen bei einer Party die gleiche Verwechslung passiert. Plötzlich zeigt der zwischen den Aschenbechern plazierte Bildschirm Lebenszeichen. In Ice-Age-Manier erscheint ein Viech, dem allerlei passiert. Wollte man sich, des fehlenden Tons wegen, erst noch gelangweilt abwenden, kann man die Szenerie doch nicht verlassen, sondern lockt mit dem ostelbisch-ausufernden Gelächter noch zurückhaltendes ostwestfälisches Publikum an. Also dieses Vieh hat erfolgreich eine Eichel erbeutet, geschossen, sozusagen. Dann findet es im Schnee, auf der Suche nach einer weiteren Eichel, dieses Roboterchen (offensichtlich vorher im Besitz eines in eine Gletscherspalte gestürzten und längst skelettierten Forschers befindlich). Das Ding ist nichts weiter als eine Zeitreisemaschine, und ich möchte jetzt all jenen, die in die Bielefelder Altstadt zum Bang&Olufsen-Laden stürzen, nicht durch Vorwegnahme der Geschichte enttäuschen; es sei gesagt, daß es sich lohnt.

Tja, so siehtse von weitem bei guten Lichtverhältnissen aus, die Sparrenburg. Oder, wie es wohl korrekt heißt, die Burg Sparrenberg. Sagt hier aber keiner.
(Die Burg ist das schornsteinartige Gebilde in der Mitte.)
(Bei Schornstein fällt mir ein: Stimmt es eigentlich, daß man hierzulande, wie mir vor ca. 8 Jahren ein angeblich Einheimischer (naja, aus Lippe) weismachen wollte, Schorns-tein sagt und nicht Schornschtein wie bei uns dort?)

Ja, kühn weht die Fahne der Stadt vom Turm der Burg hinunter, aber besteigen kann man ihn nicht zwischen November und März, da isser zu, und dann bleibt einem nurmehr das gute 5-Öre-Mineralwasser vom freundlichen Burgrestaurant ihres Vertrauens. Seufz. Wenigstens gab es dort oben am Sonntag wieder Nordseeluft. Wirklich! Je weniger ihr mir das glaubt, desto mehr glaube ich daran, daß ich recht habe! Salz! Algen! Kühle! Frische! Luft!!


Sone Burg wär schon nicht schlecht, würde Berlin auch ganz gut stehen. Der Müggelturm ist ja wohl kaum eine Alternative.

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