Donnerstag, 4. Januar 2007

LITTLE MISS SUNSHINE

Es geht um eine, je nach Standpunkt, verrückte oder ganz normale amerikanische Familie aus Albuquerque, die sich mit dem üblichen Gedöns einer amerikanischen Familie herumschlägt und darüber hinaus über eine siebenjährige Tochter (Olive) verfügt, die, vom Opa trainiert, am titelgebenden Contest in Kalifornien teilnehmen möchte. Aus verschiedenen Gründen fährt die gesamte Familie in einem dieser Uralt-Bullis dorthin. Dabei ergeben sich natürlich allerlei Spannungen - es gibt noch den pubertierenden Sohn, der Testpilot werden will und sich bis zur Erlangung dieses Zieles ein Schweigegelübde auferlegt hat; ferner mit dabei ist der Bruder der Mutter, der nach einem Selbstmordversuch nicht aus den Augen gelassen werden darf. Zusammen mit dem koksenden Opa und dem überdrehten Vater sitzt da also eine hochexplosive Mischung in dem Bus, und der Film gerät zum Roadmovie. Auf dem Weg nach Kalifornien passiert natürlich allerlei, was einen zwischenzeitlich nicht mehr aus dem Lachen herauskommen läßt. Schlußendlich kommt es dann zu diesem irre grotesken Kleinmädchenmodelcontest mit zu Barbiepuppen mutierten kleinen Mädchen, gegen die das "normale" Mädchen Olive keine Chance haben kann, und einem furiosen Finale.
Also: mit Liebe zu den Charakteren und zum VW-Bus erzählte banale Geschichte, mit aufregend unprätentiösen Landschaftsaufnahmen, an denen einfach so vorbeigefahren wird; ein insgesamt runder und lustiger Film, dem ich sechs von zehn Punkten gebe; einen davon für die hervorragende Absurdisierung solcher Kleinemädchen-Fleischbeschau-Veranstaltungen, einen für den robusten und strapazierfähigen VW-Bus und einen für den Satz: "Ich bin ganz wahnsinng in dich verliebt, und das sage ich nicht, weil du so klug bist oder Persönlichkeit hast." (Opas Antwort auf Olives Frage, ob er sie hübsch findet.)

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