Mittwoch, 31. Januar 2007

Überhaupt Coverversionen

Zum Thema wollte ich schon länger was anmerken, seit ich vor einiger Zeit eine absolut unerträgliche, mithin Ohrenkrebs und psychogene Schwerhörigkeit verursachende Coverversion von Losing my religion hören mußte. Eine übersteuerte und -schätzte Frauenstimme, deren Besitzerin offensichtlich unter dem Einfluß enthemmender und entschleunigender Substanzen steht, quält sich durch den Song wie Atrejou durch den Sumpf des Vergessens. Ich meine, wenn die Interpretin den Song nicht mag, dann kann sie das doch für sich behalten und den Rest der Welt mit ihrer Aversion verschonen und dafür zum Beispiel in irgendeinem Anti-R.E.M.-Forum was drüber posten. Spontan fällt mir für die Kategorie "Sehr gute Coverversion" neben dem vorgestern beschriebenen Feeling good von Muse überhaupt nur Killing me softly von den Fugees ein. Zu "Nichtgelungen, überflüssig" gehört ja wohl dieser Junimond-Ausrutscher von, ich glaube, Echt. Von Marilyn Manson gab es mal Sweet dreams, richtig? Das war ganz gut. Irgendsone deutschen Kiffer (Jedenfalls hinterließ das entsprechende Video in mir diesen eindeutigen Eindruck.) haben sich an einem Scherben-Song vergangen, das war schon nicht mehr verzeihbar als Jugendsünde, sondern gehörte ganz eindeutig ins Fach für "Total daneben". Es handelte sich um Halt dich an deiner Liebe fest. Oder?
Macht übrigens Spaß, hier allerlei Halbwissen zu plazieren.
Diese Aufreihung von Coversongs wird vielleicht fortgesetzt.

[Im übrigen bin ich nicht nur wie immer für Anregungen aller Art, sondern auch eine eventuell richtigere Schreibweise von Atrejou dankbar.]

8 Kommentare:

papa hat gesagt…

In meiner frühen Jugend waren nachgesungene Sachen wenig beliebt und galten als grundsätzlich schlechter und als Beleidigung der Idole. Bis dann mal eine Melanie dem Jagger sein Ruby Tuesday in einer Art von Volksmusik trällerte und damit doch ganz schön berühmt wurde. Auch jenes Knockin' On Heaven's Door vom legendärem R. A. Zimmermann sollte noch von E. Clapton und vorallem von Guns'n'Roses getoppt werden. Wobei hier interessant ist, das sowohl der Blues als auch der Hardrock jeweils urspezifische Variationen des Klassikers schufen.
Genz extrem ist es aber mit dem Hendrix seinem Hey Joe gekommen. Da hat ein Julian Sas aus dem DreiMinutenUrSong eine ZehnMinutenLiveFassung hingezaubert, wo es mir immer wiedermal kalt den Rücken runterläuft. Eine super Mischung aus Blues und Rock an der wohl auch die Legende seine Freude hätte.

Anonym hat gesagt…

Hendrix hat letztendlich auch allen Ruhm für All Along The Watchtower eingeheimst, obwohl der letztendlich auch ursprünglich von Dylan kam. Dasselbe mit Hey Mr Tambourine Man (alle schreien se immer da nach der Mamas & Papas-Version...)

BBC Radio 1 hatte in so einer Vormittagssendung, der Jo Wiley-Show immer eine nette Sektion namens Live Lounge. Immer, wenn Stars zu Besuch waren, wurde denen nahegelegt, ein aktuelles Stück zu covern - da kamen echt nette Sachen bei raus (u.a. Nelly Furtado singt Gnarls Barkley - Crazy, Franz Ferdinand covern Gwen Stefani's What You're Waiting For, Biffy Clyro machen ne Scream-Version von FF's Take Me Out, Foo Fighters covern Lyla (Oasis) usw usf.) Legendär ist auch die Travis-Version von ...Baby One More Time. Oder Ryan Adams, der regelmäßig BSB's I Want It That Way auf seinen Konzerten spielt... die von uns beiden sehr geschätzten Helden haben auf ihrer letzten Tour Aurelie immer elegant in ein The Cure-Cover (Why Can't I Be You) umgemodelt.

Also ne wirklich gute Coverversion gewinnt imho dem Original noch einmal einen anderen Aspekt ab bzw schafft es, die eigentliche Stimmung/Aussage des Songs noch einmal anders zu formulieren, ohne ihn a.) nur nachzuspielen oder b.) 1 zu 1 in das Soundkonstrukt der Coverer umzusetzen (wobei das auch manchmal spannend ist.) Beispiele dafür wäre Ryan's Wonderwall-Version, Feeling Good (Grenzfall, ist zum Teil auch stark b.))...

Junimond mochte ich echt gerne... aber das hatte wohl andere Gründe...:D

Der Indianerjunge heisst Atreju...
und ICH?? SPAMMEN?... kommt nicht wieder vor ;)

Anonym hat gesagt…

Ich bin immer noch fasziniert davon, dass ich sämtliche Coversionen zu Eurithmics' Sweet Dreams toll fand, darunter auch besagte von Marylin Manson, aber auch einige in sonst gefürchteten Mixversionen, z.B. einmal housig und das andere war Ragga, glaub ich. Mein Gedächtnis ist da auch schon etwas ( ).
Vielleicht kann man bei mancher Melodei aber auch gar nix mehr falsch machen.

sourcemonitor hat gesagt…

Hm... Cover Versionen können schon ziemlich toll sein, aber es ist ja auch immer die Frage was da überhaupt gecovert wird. Hey Joe ist meines Wissens ja eher nen taditional als ein original (oder wer kennt das tatsächlich?). Aber die Version von Mink DeVille gefällt mir auf jeden Fall besser als die von Hendrix.

Spontan generierte, coole Coverversionen sind von:
Cake (haben mehrere, aber am besten natürlich I will survive von G. Gaynor); Death Cab for Cutie (All is full of love von keiner geringeren als Björk); Die Sterne (mit Jenseits von Eden von den Scherben und ja, Freundeskreis haben sich damals ganz schwer übernommen); Bobby Bare Jr. (mit Where is my mind von den Pixies); Iron & Wine (Such Great Heights von The Postal Service); Zita Swoon (You're a big girl now von Bob Dylan); und natürlich Johnny Cash (mit Hurt von Nine Inch Nails). Gibt noch mehr, die fallen mir gerade aber auch nicht ein...

Bottomline: Coverversionen können großartig (Hurt, Such great heights) oder sogar besser als das Original (I will survive).

sourcemonitor hat gesagt…

[...]sein. Dazu noch ergänzend: Wahnsinnig viel von Tory Amos (z.B. Hurt, Lovesong (ebenfalls fast genau so gut wie das the Cure original), Smells Like Teen Spirit, I don't like mondays), Ben Folds ( Such Great Heights von The Postal Service. So... soviel dazu... puh, ganz schön aufwändig, das verlinken...

sourcemonitor hat gesagt…

http://www.youtube.com/watch?v=wcHNZVrxEts
(Smells Like Teen Spirit, Link fehlerhaft,also besser hier klicken!

sonne hat gesagt…

Jaa, Dank für all die netten Anregungen! Vielleicht schreib ich ja mal wieder was darüber...

Anonym hat gesagt…

Ich kenne lustigerweise einige Versionen von Sweet Dreams, ware jahrelang ja auch mein ungeschlagener Lieblingssong.
Sogar die House- und ich glaube es war Ragga-Version sind echt gut anzuhören...